Kontrollverlust

Angst vor Kontrollverlust überwinden - Tipps und Aufklärung

Die Angst vor Kontrollverlust kann sich auf verschiedene Bereiche beziehen: die Angst vor dem körperlichen und geistigen Kontrollverlust oder die Angst vor dem Verlust der Kontrolle über die eigenen Lebensumstände.

In extremen Fällen kann die Angst vor Kontrollverlust zu Depressionen, chronischem Stress und dauerhaften Panikattacken führen. Wir berichten über bekannte Auslöser und Symptome der Kontrollverlustangst. Außerdem geben wir Tipps und erklären welche Behandlungsmethoden in extremen Fällen helfen können. 

Übersicht:
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    Verhalten bei Kontrollverlust

    Wie verhalten sich Personen die ständig Angst vor dem Kontrollverlust haben?

    Die Angst vor Kontrollverlust ist eine häufige Angststörung. Auch wenn es hierfür keine eigenständige Phobie gibt, leiden viele Menschen unter der Angst davor nicht die Kontrolle behalten zu können. Viele Menschen leiden unter der Furcht, die Kontrolle über die eigenen Lebensumstände zu verlieren.

    Besonders in der heutigen Zeit ist ein Gefühl der Ohnmacht in der westlichen Welt sehr verbreitet. Gesundheitliche Krisen, drohende Eskalationen von politischen Konflikten und weltweite Naturkatastrophen sind permanent in den Medien präsent und bedrohen unsere Normalität. Häufig geht die Angst vor Kontrollverlust mit einer Existenzangst einher. 

    Derartige Aspekte, auf die wir keinen Einfluss nehmen können, gefährden unsere Lebensplanung und können unseren Alltag jederzeit durcheinanderbringen. Für viele Personen ist der Gedanke daran verständlicherweise sehr beängstigend. 

    Symptome von Kontrollverlust

    Körperliche Anzeichen einer Angst vor Kontrollverlust

    Die Angst, die Kontrolle über den eigenen Körper oder auch Geist zu verlieren, kennen vor allem diejenigen Menschen, die schon einmal eine Panikattacke erlitten haben.

    Oft kommt es durch die Angst vor der Angst zu einem Angstkreislauf, welcher ohne Hilfe nur schwer zu durchbrechen ist. Auch durch das Eintreten von Angstsymptomen kann sich die Angst davor, den eigenen Körper nicht mehr unter Kontrolle haben, noch weiter verstärken und zu einer Panikattacke führen. 

    Typische Angstsymptome, die in einem solchen Fall eintreten, sind beispielsweise:

    Folgen der Kontrollverlust-Angst

    Was passiert durch die ständige Angst die Kontrolle zu verlieren?

    In einzelnen Fällen kann die Angst vor dem drohenden Kontrollverlust dazu führen, dass Betroffene zu extremen Mitteln greifen, um die Kontrolllosigkeit abzuwenden.

    Bekannte Folgen bei ständiger Angst vor Kontrollverlust:

    Ein Beispiel für typisches Verhalten ist das Auswirken von Macht über andere. Da Kontrolllosigkeit sich oftmals in dem Gefühl von Ohnmacht widerspiegelt, kann das Ausüben von Macht anderen Menschen in unserem Umfeld gegenüber als Kompensation dienen.

    In Extremfällen kann dies auch zu Gewaltausbrüchen führen. Vielfach führt die dauerhafte Angst zu einem gesteigerten Stresspegel und zu Panikattacken.

    Auch Depressionen und dauerhafte Angstzustände können die Folge sein, wodurch das Sozial- und Berufsleben beeinträchtigt wird.

    Da durch chronischen Stress das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt, ist eine therapeutische Behandlung ratsam, um Bewältigungsstrategien zu erlernen und gesundheitliche Beeinträchtigungen zu eliminieren. 

    Zusammenhängende Ängste

    Ähnliche Angststörungen und Verhaltensweisen

    Wer unter der Angst vor dem Kontrollverlust leidet ,hat meist auch ähnliche Ängste, Zwänge oder Suchtverhalten. Dies kann die Neigung zu Essstörungen oder auch einer Spielsucht sein.

    Relevante Ängste und Zustände, die in Zusammenhang mit der Angst vor Kontrollverlust stehen, können daher äußerst vielfältig sein. Im folgenden listen wir die bekanntesten auf:

    Binge Eating:

    Die Angst vor dem Verlust der Kontrolle über das Essverhalten kann dazu führen, dass Menschen in unkontrollierten Essanfällen eine große Menge an Nahrung zu sich nehmen.

    Suchtverhalten:

    Sucht kann als eine Form des Kontrollverlusts angesehen werden, da Betroffene Schwierigkeiten haben, ihr Verlangen nach einer Substanz oder einem Verhalten zu kontrollieren, was zu negativen Konsequenzen in ihrem Leben führen kann.

    Zwangsstörungen:

    Menschen mit Zwangsstörungen haben oft das Gefühl, die Kontrolle über ihre Gedanken oder Handlungen zu verlieren, was zu zwanghaftem Verhalten führt, um Ängste oder Unbehagen zu reduzieren.

    Panikstörung:

    Menschen mit Panikstörung können plötzliche und wiederkehrende Panikattacken erleben, bei denen sie das Gefühl haben, die Kontrolle über ihren Körper und ihre Gedanken zu verlieren.

    Generalisierte Angststörung:

    Menschen mit einer generalisierten Angststörung können unter einer ständigen Angst leiden, die Kontrolle über verschiedene Aspekte ihres Lebens zu verlieren, was zu übermäßiger Sorge und Unruhe führen kann.

    Phobien:

    Einige Menschen haben spezifische Phobien, die mit der Angst vor Kontrollverlust einhergehen, wie zum Beispiel die Angst, in der Öffentlichkeit die Kontrolle über sich selbst zu verlieren oder in bestimmten Situationen handlungsunfähig zu werden.

    Traumata:

    Traumatische Erfahrungen können die Angst vor Kontrollverlust verstärken oder auslösen, da sie das Gefühl der Sicherheit und des Vertrauens in die eigene Handlungsfähigkeit erschüttern. Betroffene können aufgrund der traumatischen Ereignisse Schwierigkeiten haben, Kontrolle über ihre Emotionen, Gedanken oder Handlungen auszuüben. Dies kann dazu führen, dass sie in verschiedenen Lebensbereichen unter verstärkter Angst vor Kontrollverlust leiden und ständig versuchen, ihr Umfeld zu kontrollieren, um ähnliche traumatische Situationen zu vermeiden.

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    Auslöser von Kontrollverlustangst

    Was sind die häufigsten Gründe und Auslöser einer Angst vor Kontrollverlust

    Die Angst vor körperlichem und seelischem Kontrollverlust ist in vielen Fällen ein Symptom einer generellen Angststörung.

    Beispielsweise bei einer Agoraphobie, der Angst vor Situationen und Orten, an denen eine Flucht nur schwer möglich ist, sind die Angst vor dem Kontrollverlust und das Gefühl der Hilflosigkeit entscheidende Faktoren, welche große Furcht auslösen.

    Aber auch bei vielen weiteren Phobien und Angststörungen, beispielsweise der Angst vor Albträumen oder dem Schlafwandeln, geht die Angst vor dem physischen und mentalen Kontrollverlust einher. 

    Verschiedene Lebensbereiche können betroffen sein

    Die Angst vor dem Kontrollverlust kann sich auch auf Abhängigkeiten beziehen. Ein Beispiel besteht in der Furcht davor, die Kontrolle über den Alkoholkonsum zu verlieren und alkoholsüchtig zu werden. Auch in Bezug auf Glücksspiel oder andere Lebensbereiche kann die Angst entstehen, das eigene Verhalten nicht mehr kontrollieren zu können.

    Vor allem bei Panikattacken fürchten sich die Betroffenen, die Kontrolle über den Körper und Geist zu verlieren, da die enorme Angst jegliches rationales Denken und Handeln unmöglich macht.

    In Bezug auf Kontrolle über das eigene Leben sind vor allem sehr hohe Ansprüche an sich selbst die Ursache für die Angst vor dem Kontrollverlust.

    Auch für Personen, die Schwierigkeiten im Umgang mit Misserfolgen haben, ist Kontrolle über das eigene Leben ein wichtiger Faktor.

    Oftmals werden derartige Verhaltensweisen durch strenges elterliches Verhalten verursacht oder anderweitige prägende Erlebnisse in der Kindheit, wodurch derartige Denk- und Handlungsmuster tief in unserer Psyche verwurzelt sind. 

    Normale Kontrollverlustangst

    Wieviel Angst davor, die Kontrolle zu verlieren, ist normal?

    Das Bedürfnis, sein Leben zu planen und strukturieren zu wollen, kennen sicherlich viele Menschen.

    Den Überblick und die Oberhand über den Alltag und die eigenen Entscheidungen und auch Handlungen zu haben, ist für jeden Menschen wichtig. Allerdings passieren im Leben immer Dinge, die wir nicht planen können.

    Äußere Einflüsse und plötzliche Geschehnisse sorgen regelmäßig für Einflüsse auf unser Leben, die wir nicht vorhersehen können. Die Idee der absoluten Kontrolle ist deshalb illusorisch – Planungen können nur bis zu einem gewissen Grad für Ordnung und Struktur in unserem alltäglichen Leben sorgen.

    Der richtige Fokus

    Betroffenen macht oft der Gedanke an die Zukunft und drohende Veränderungen Angst. Wichtig ist dabei, sich auf die Gegenwart zu fokussieren und zu überlegen, was man gerade jetzt ändern kann, um mit seinem Leben und seiner Situation zufriedener zu sein – denn auf die Zukunft haben wir nur bedingt Einfluss.

    Eine weitere Sache, auf die wir keinen Einfluss nehmen können, sind unsere Gedanken. Der Versuch, sich aktiv davon abzuhalten, an etwas Bestimmtes zu denken, endet nämlich bekannterweise stets mit dem Gegenteil.

    Auch Gefühlskontrolle ist nur bedingt möglich, denn es gibt schließlich keinen inneren Schalter, um Traurigkeit oder Wut abzustellen.

    Was wir allerdings kontrollieren können, ist unser eigenes Verhalten. Durch dieses können wir indirekt Einfluss auf eigene Gefühle und Gedanken sowie Ereignisse und andere Menschen nehmen.

    Personen, denen die Angst vor Kontrollverlust sehr zu schaffen macht, können sich professionelle Hilfe holen oder einige Selbsthilfetipps ausprobieren. 

    Tipps gegen Kontrollverlust

    Hilfreiche Tipps gegen Kontrollverlust und die ständige Angst davor
    Sportliche Betätigung

    Um Stress zu bewältigen und das Gedankenkarussell zum Stoppen zu zwingen, ist eine sportliche Betätigung eine sinnvolle Methode. Durch die körperliche Auslastung finden Betroffene zu einem besseren Körpergefühl, was ebenfalls das Gefühl der Stärke und Kontrolle über das eigene Leben unterstützt.

    Überforderung erkennen

    Wenn sich Zeichen von Überforderung zeigen, ist es ratsam, auf den eigenen Körper zu hören und das Arbeitspensum und die eigenen Ziele etwas nach unten zu korrigieren. Dadurch ist es möglich, das eigene Stresslevel zu senken.

    Entspannung üben

    Entspannungstechniken können zu einer positiveren Denkweise führen. Außerdem ermöglichen sie das Erlernen von Atemtechniken und anderen Strategien, um aufkommende Panik besser bewältigen zu können.

    Selbstreflexion:

    Durch das Führen eines Tagebuchs oder das reflektierte Nachdenken über die eigenen Ängste und Kontrollbedürfnisse kann man die Ursachen der Angst vor Kontrollverlust besser verstehen und Strategien zur Bewältigung entwickeln.

    Soziale Unterstützung:

    Offene Gespräche mit Freunden, Familie oder Selbsthilfegruppen können helfen, die Angst vor Kontrollverlust zu teilen und gemeinsam Lösungen zu finden.

    Realistische Erwartungen:

    Die eigenen Erwartungen an sich selbst und andere anpassen, um zu akzeptieren, dass niemand ständige Kontrolle über alle Aspekte des Lebens haben kann.

    Zeitmanagement:

    Ein gutes Zeitmanagement und eine realistische Planung können helfen, den Stress zu reduzieren, der durch den Versuch entsteht, ständig die Kontrolle über das eigene Leben zu behalten.

    Therapie von Kontrollverlustängste

    Professionelle Hilfe bei ständiger Angst vor dem Kontrollverlust
    Hilfe kann sich lohnen

    Der Gedanke an eine Therapie mag zunächst beängstigend erscheinen. Es hilft den Betroffenen aber vielleicht, daran zu denken, dass die Ärzte im Umgang mit Patienten und individuellen Problemen geschult sind und mit ihnen gemeinsam eine Lösung erarbeiten können, wodurch ein stressfreies Leben wieder möglich wird.

    Verschiedene therapeutische Maßnahmen können die Angst vor Kontrollverlust lindern. Eine Möglichkeit besteht in einer Gesprächstherapie, bei welcher mithilfe eines Spezialisten unterdrückte Ängste oder Konflikte ergründet und aufgearbeitet werden.

    Des Weiteren kann eine kognitive Verhaltenstherapie dabei helfen, bestehende problematische Denk- und Verhaltensmuster aufzuzeigen und durch gesündere Alternativen zu ersetzen, sodass die Betroffenen aufkommende Ängste zukünftig besser bewältigen können. Dabei spielt auch die Umprogrammierung von betroffenen Hirnarealen eine Rolle, wodurch eine langfristige Besserung erzielt werden kann. 

    Des Weiteren können Entspannungstherapien wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung dabei helfen, durch richtige Atemtechniken und ermunternde Mantras Angst zu verringern. 

    Hilfe suchen und Schamgefühle überwinden

    Ein chronisch hoher Stresspegel und dauerhafte Angstzustände sind sehr belastend für die Betroffenen. Es ist deshalb ratsam, sich bei extremen Angstzuständen Hilfe zu suchen, damit Bewältigungsstrategien erlernt werden können. Allerdings fällt es vielen Menschen schwer, einen Arzt aufzusuchen, denn manche öffnen sich nur ungern fremden Personen.

    Auch eine Arztphobie kann dazu führen, dass Betroffene zu viel Angst vor Fachärzten oder Psychologen haben und den Arztbesuch infolgedessen aufschieben. Symptome verschlimmern sich aber meist nur, wenn sie nicht behandelt werden.

    Angst vor Ärzten und Therapeuten überwinden:

    Unsere praktischen Tipps in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel können Ihnen helfen, die Angst vor Therapeuten und Ärzten zu überwinden und einen wichtigen Schritt in Richtung Ihrer Gesundheit zu machen.

    Bekannte Hilfsmöglichkeiten:

    Über der Google Suche können Ärzte und Psychologen in der Umgebung gefunden werden. Dort können die Ärzte und Therapeuten und bewertet werden. 

    FAQ über Kontrollverlust

    Fragen und Antworten über Kontrollverlust und die Angst davor

    Betroffene fürchten sich davor, die Kontrolle über den eigenen Körper und Geist oder das eigene Leben zu verlieren. Besonders in unserer westlichen Welt ist dieses Phänomen weit verbreitet. 

    Kontrolle und Planung sind für viele Menschen ein entscheidender Faktor, um mit ihrem Leben umzugehen und sich sicher zu fühlen. Die Angst vor dem Verlust des Kontrollgefühls über das Leben und den eigenen Körper führt in vielen Fällen zu einem Gefühl der Ohnmacht, was weitreichende psychische und soziale Konsequenzen haben kann – beispielsweise Panikattacken, Depressionen oder sozialer Rückzug.

    Mithilfe einer Gesprächstherapie können tiefliegende Konflikte und Ängste aufgearbeitet werden. Durch Entspannungstherapien ist es möglich, Stress abzubauen. Dabei kann auch körperliche Betätigung helfen. Des Weiteren können mithilfe einer kognitiven Verhaltenstherapie bestehende Denk- und Verhaltensmuster umprogrammiert werden, sodass die Betroffenen zukünftig besser mit ihrer Angst umgehen können. 

    Um Ihre Angst vor Kontrollverlust zu bewältigen, können Sie zunächst versuchen, Ihre Ängste und Sorgen zu identifizieren, sich über mögliche Ursachen und Auslöser im Klaren zu sein, Entspannungstechniken wie tiefe Atmung oder progressive Muskelentspannung zu erlernen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, falls erforderlich.

    Verschiedene Faktoren können zur Angst vor Kontrollverlust beitragen, wie zum Beispiel traumatische Erfahrungen, erlernte Verhaltensweisen, genetische Veranlagungen oder psychische Störungen wie Angststörungen oder Zwangsstörungen.

    Die Angst vor Kontrollverlust kann in verschiedenen Lebensbereichen auftreten, wie zum Beispiel in Beziehungen, Arbeit, Finanzen, Gesundheit oder bei der Bewältigung alltäglicher Aufgaben und Entscheidungen.

    Um jemandem zu helfen, der Angst vor Kontrollverlust hat, können Sie zunächst Verständnis und Empathie zeigen, aufmerksam zuhören, Ratschläge oder Hilfe anbieten, wenn gewünscht, und die Person ermutigen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, falls notwendig.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Ohnmacht – Über das Gefühl, das Leben nicht im Griff zu haben | de.in-mind.org

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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