Ständiges Schwitzen
Starkes Schwitzen kann für Betroffene äußerst unangenehm sein. Bei starker Abneigung von Schweiß, kann es zur Vermeidung von Sport oder ähnlichen Situationen führen, welche einen Schweißausbruch auslösen könnten.
Das starke Schwitzen bringt vor allem auch Einschränkungen der Lebensqualität mit sich. Hänseleien in der Schule, Mobbing am Arbeitsplatz können die Folge sein, zudem die ständige Angst zu riechen.
Wir geben Tipps gegen zu starkes Schwitzen und erklären welche ärztliche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 8. April 2023
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Formen von exzessiven Schwitzen
Ein exzessives Schwitzen wird in verschiedene Stufen unterteilt. So gibt es die Eingrenzung für Menschen die nur am Tage davon betroffen sind, dies gilt zumeist als Hyperhidrose.
- Idiopathisch = Erkrankungen ohne erkennbaren Ursprung
- Primäre = Familiäre Vorbelastung
Ein Besuch beim Hautarzt dient in den meisten Fällen der Vorsorge.
Doch vor allem Patienten, die unter exzessivem Schwitzen leiden, werden schnell feststellen, dass die Symptome weitläufig und vor allem je nach Patienten unterschiedlich sind.
Auch die Stärke der Symptome kann schwanken. Hierbei unterliegt diese vor allem dem Ursprung, denn je nach Ursprung sind nur bestimmte Aktivitäten, als Auslöser zu benennen und eine Einschränkung dieser Aktivität deutlich einfacher.

Gründe für starkes Schwitzen
Es können Hormone, Aufregung, Vorerkrankungen, Nerven, Herzerkrankungen, Fieber sowie auch Empfindungen dazu führen, extrem viel zu schwitzen.
Auch Medikamente können ein Auslöser für exzessives Schwitzen sein. Aufgrund der vielfältigen Ursachen ist eine Untersuchung vom Arzt für die genaue Diagnose unumgänglich.
- Angststörungen
- Alkohol & Drogenmissbrauch
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Fettleibigkeit
- Infektionen
- Gürtelrose
- Gicht
- Herzinfarkt
- Schwangerschaft
- Ständige Albträume
- Parkinson-Krankheit
- Wechseljahre
- Alzheimer-Medikamente
- Appetitzügler
- Antidepressiva
- Diabetes-Medikamente (einschließlich Insulin)
Wozu führt Hyperhidrose?
Neben der Flüssigkeit und dem Salzverlust ihres Körpers leidet vor allem das Hautbild sowie ihr Allgemeinzustand darunter. Ein übermäßiges Schwitzen führt meist zu einem veränderten Selbstbild.
Die Angst schlecht zu riechen und die sichtbaren Schweißflecken schränken Sie in Ihren sozialen Kontakten möglicherweise stark ein. Eine soziale Isolation könnte die Folge sein. Auch Mobbing kann die Folge von ständigen Schweißausbrüchen oder strengen Geruch sein.
Weiteren Folgen sind sichtbare Hautveränderungen, die zu Juckreiz und schmerzhaften Stellen führen können.
Vor allem, wenn die Ursache Ihres exzessiven Schwitzens durch Aufregung ausgelöst wird, kann der Gang zu einem Psychologen eine wahre Erleichterung versprechen. Dieser kann Ihnen helfen, auch in stressigen Situationen gelassen zu reagieren.

Tipps gegen starkes Schwitzen
Um zu starkes Schwitzen zu verhindern, gibt es vor allem wertvolle Tipps ohne Arztbesuch und aufwendiger Medikamenteneinnahme. Die Natur bietet viele Möglichkeiten der Heilung.
Wichtig dennoch: Jeder Mensch reagiert anders auf Behandlungsvorschläge und Medikamente. Das gilt für erforschte Mittel ebenso wie für altbewährte Naturmittel.
Übergewicht reduzieren
Falls Übergewicht besteht, ist es ratsam dieses zu reduzieren. Durch die Gewichtsreduktion werden auch gleich andere Erkrankungen wie Bluthochdruck gelindert. Durch den Erhalt eines natürlichen Körpergewichts muss der Körper nicht unnötig viel arbeiten und auch die Schweißproduktion kann sich wieder beruhigen.
Salbeitee
Hilfreich für die Behandlung von exzessivem Schwitzen ist der Konsum von Salbeitee. Dieser Tee hat bekanntlich eine die Schweißproduktion eindämmende Wirkung. Für eine optimale Wirkung sollte dieser über den Tag verteilt in kleinen Mengen zu sich genommen werden
Stark gewürzte Speisen vermeiden
Vermeiden Sie stark gewürzte Speisen, vor allem Peperoni, Gewürzpaprika, Curry oder Senf. Hintergrund ist, dass diese Lebensmittel Capsaicin und Allylisothiocyanat enthalten. Zwei Stoffe, die gefäßerweiternd und daher schweißtreibend wirken.
Kleidung gegen starkes Schwitzen
Ein großer Faktor spielt dabei auch die Wahl der Kleidung. Um ein zusätzliches Schwitzen zu vermeiden, sollte die Kleidung nicht aus Synthetik, sondern vermehrt aus Naturprodukten wie Baumwolle bestehen. Diese ist atmungsaktiv und gibt dem Körper die Möglichkeit, sich besser zu regenerieren. Außerdem kann es helfen keine zu enge Kleidung zu tragen, dies verstärkt ebenfalls die Schweißbildung. Schlecht wäre ein Anzug mit Krawatte oder eine zu enge Jeans. Auch die Farbwahl der Kleidung kann gegen zu starkes schwitzen entscheidend sein. Hilfreich um Schweißflecken zu kaschieren sind dunkle Klamotten.
Gegen viel Schwitzen hilft viel trinken!
Wer viel schwitzt, möchte zumeist aus Angst noch mehr zu schwitzen nicht wirklich viel trinken. Doch Wasser ist der Treibstoff für Ihren Körper. Vor allem bei exzessivem Schwitzen werden viel Flüssigkeit und ein sehr hoher Salzgehalt aus dem Körper geschwemmt. Achten Sie darauf diesen Ausgleich wieder herzustellen, um Schädigungen Ihres Kreislaufsystems zu vermeiden.
Helfen Deos gegen starkes Schwitzen?
Achtung bei Deodorants und Pudern. Was bei normaler Schweißbildung eine schöne Alternative darstellt, kann bei exzessivem Schwitzen schädigend wirken. Vor allem Puder beginnt schnell eine undurchdringbare Schicht auf der Haut zu bilden. Diese macht es dem Körper unmöglich den Schweiß abzusondern. So weit so gut, doch der Körper hört damit nicht auf, er versucht diese Schicht zu entfernen, was eine höhere Schweißbildung mit sich bringt.
Stresslinderung gegen starkes Schwitzen
Der wertvollste Tipp: Vermeiden Sie Stress! Wer gestresst ist, schwitzt mehr. Bleiben Sie ruhig und gelassen, haben Sie immer Wechselkleidung im Auto und denken Sie sich einfach: „Die Situation ist mit Stress auch nicht schneller gelöst als ohne!“ Sorgen Sie dafür ein besseres Selbstgefühl zu erhalten und werden Sie wieder eine Einheit mit Ihrem Körper. Es sind nicht die Gegebenheiten, die zu Stress führen, sondern meist die innere Einstellung.
Therapie gegen Hyperhidrose
Sollten Tipps gegen starkes Schwitzen nicht helfen, ist ein Arztbesuch ratsam. Nur durch eine genaue Diagnose kann die tatsächliche Ursache für das starke und häufige Schwitzen gefunden werden.
Ärzte können somit eventuelle Krankheiten ausschließen, was wiederum bereits einen Stressfaktor streicht und somit die erhöhte Schweißproduktion im Besen fall bereits lindert.
Psychologen
Ein starkes Schwitzen kann aber auch mit Ihren eigenen Empfindungen zusammenhängen, so kann eventuell auch ein Psychologe dabei helfen, die Angst vor dem Schwitzen zu reduzieren.
Für alle, die sich vor dem Arztbesuch fürchten, haben wir in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel nützliche Tipps zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen zusammengestellt.
FAQ zur Hyperhidrose
Das Schwitzen ist eine natürliche Funktion des Körpers, neben der Möglichkeit den Körper vor einer Überhitzung zu schützen. Steigt die Körpertemperatur in Folge von äußeren Einflüssen, Stress oder einer Erkrankung an, wird regelmäßig Schweiß produziert und ausgeschieden. Durch den Schweißfilm auf dem Körper kann dieser schneller in eine stabile Körpertemperatur zurückgebracht werden.
Exzessives Schwitzen bedeutet eine ständige Schweißbildung und deren austreten aus dem Körper. Diese kann so stark sein, dass die Kleidung mehrmals am Tage gewechselt werden muss und für Außenstehende zu erkennen ist.
Deutlich harmloser dagegen sind nur gelegentliche Schweißausbrüche, welche nach kurzer Zeit wieder nachlassen.
Teilweise kann zu viel Schweißbildung sogar schädlich sein. Vor allem durch exzessives Schwitzen geschädigte Hautstellen heilen nur sehr schwer wieder ab.
Stark befeuchtete Haut kann verfärben, aufplatzen oder runzlig werden.
Es folgt zumeist ein starker Juckreiz, ein unangenehmer Geruch und ein schlechtes Hautbild. Darunter leidet zusätzlich auch die Psyche der betroffenen Menschen.
Am häufigsten von starken Schweißausbrüchen sind Handflächen, Achseln, Intimbereich und Fußsohlen betroffen.
Bestimmte Lebensmittel wie scharfe Gewürze, Alkohol und Koffein können dazu beitragen, exzessives Schwitzen zu verschlimmern, insbesondere bei Menschen, die bereits an Hyperhidrose leiden.
Deodorants sind möglicherweise nicht wirksam bei der Behandlung von exzessivem Schwitzen, aber es gibt spezielle Antitranspirantien, die dazu beitragen können, die Symptome zu reduzieren.
Exzessives Schwitzen kann zu sozialer Isolation, Depression, Angstzuständen und beruflichen Einschränkungen führen.
Quellen:
- Hyperhidrose – klinikum.uni-muenchen.de
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier