Agoraphobie: Platzangst
Menschen mit Agoraphobie haben Angst vor weiten, offenen Plätzen. Dazu kommt oft die Furcht, sich draußen aufzuhalten. Daher vermeiden es die Betroffenen, ihre Wohnung zu verlassen.
Agoraphobie, oft als Platzangst bezeichnet, wird häufig falsch interpretiert als Angst vor engen Räumen; tatsächlich bezieht sie sich aber auf die Angst vor großen, offenen Plätzen und Menschenmassen. Diese Missverständnisse entstehen möglicherweise aufgrund der wörtlichen Übersetzung des Begriffs ‚Platzangst‘, der impliziert, dass man „Platz“ oder Raum bräuchte, was intuitiv eher mit Enge assoziiert wird, während in Wirklichkeit das Gegenteil gemeint ist.
Die Agoraphobie schließt neben der Angst vor weiten großen Plätzen auch die Angst vor dem Reisen mit ein, da dies meist mit weiten großen Plätzen verbunden ist (Flughäfen, Bahnhöfe etc.).
Wir klären im Artikel über die Platzangst auf, erklären die Auslöser, Symptome und geben Tipps zur Überwindung der Agoraphobie. Auch professionelle Behandlungsmethoden oder Selbsthilfe Anleitungen werden erläutert.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 29. November 2023
Startseite » Phobien » Agoraphobie (Platzangst)
Platzangst in Kürze erklärt
Agoraphobie, oft missverständlich als ‚Platzangst‚ übersetzt, bezieht sich auf die intensive Furcht vor großen, offenen Räumen und Menschenmassen. Statt der Angst vor Enge, wie oft angenommen, resultiert die Phobie aus der Furcht, in bestimmten Situationen Kontrolle zu verlieren oder keinen Ausweg zu finden.
Die Gründe für das Auftreten dieser Phobie variieren und können traumatische Erlebnisse, genetische Faktoren oder psychologische Reaktionen auf Stress beinhalten.
Symptome sind oft Panikattacken, Schwindel, ein erhöhter Puls oder erhöhter Herzschlag und das Vermeiden bestimmter Orte oder Situationen.
Dennoch, obwohl belastend, ist die Agoraphobie behandelbar und kann mit professioneller Therapie, Verhaltenstherapie und gegebenenfalls Selbsthilfemaßnahmen überwunden werden.
Unsere speziell erstellte Selbsthilfeanleitung kann eine wirkungsvolle Unterstützung im Kampf gegen Ängste und Phobien, einschließlich der Agoraphobie, bieten.
Fast 40 Seiten vollgepackt mit wertvollen Tipps und bewährten Strategien zur Überwindung solcher Ängste, die auf praktische Weise auf den Alltag angewendet werden können. Bezug nehmend auf Agoraphobie, kann das Buch helfen, Ängste abzubauen, neue Verhaltensweisen zu erlernen und mit den Auslösern umzugehen.
Dies kann besonders nützlich für Menschen sein, die vor dem Besuch von Ärzten oder Therapeuten zurückschrecken, oder nach Selbsthilfemöglichkeiten suchen.
Wenn die Phobie den Alltag einschränkt, das innere Verlangen besteht, etwas ändern zu wollen, aber eine formale Therapie als überflüssig angesehen wird, kann unsere Selbsthilfeanleitung einen wertvollen Beitrag zur Überwindung der Agoraphobie leisten.
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Bedenken und Lösungen
Bedenken | Tipps und Tricks |
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Angst vor weiten Plätzen und dem Verlassen der Wohnung |
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Panikattacken und Vermeidungsverhalten |
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Soziale Isolation und Einschränkung der Lebensqualität |
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Die besten Tipps
Bei der Agoraphobie kann es hilfreich sein, sich schrittweise und kontrolliert den angstauslösenden Situationen auszusetzen. Diese Methode, bekannt als Konfrontations- oder Expositionstherapie, ist oft ein zentraler Bestandteil der Behandlung von Phobien.
Diese Form der Therapie kann helfen, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern, die die Agoraphobie verstärken können. Hier lernen Betroffene, ihre Ängste in einem neuen Licht zu sehen und auf diese Weise besser zu bewältigen.
Unsere Selbsthilfe Anleitung enthält eine Vielzahl von Strategien zur Bewältigung von Phobien und Ängsten. Sie beinhaltet Atemübungen und Techniken zur Stressbewältigung, die dazu beitragen können, die Symptome einer Panikattacke zu lindern. Außerdem gibt sie Tipps zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und zur Stärkung der psychischen Gesundheit. Ein beständiges Üben und Anwenden dieser Methoden kann eine große Unterstützung sein.
Was ist Platzangst?
Die Platzangst wird häufig fälschlicherweise als Angst vor Engen Räumen verstanden. Dabei beschreibt die Platzangst die Angst vor großen offenen Plätzen. Die Raumangst (Klaustrophobie) beschreibt dagegen die Angst vor engen kleinen Räumen wie z.B. einem Aufzug.
Die Agoraphobie (Platzangst) beschreibt die Angst vor Situationen in denen es keine Fluchtmöglichkeit gibt. Damit besteht vor allem eine Angst vor großen Menschenmengen, öffentliche Verkehrsmitteln oder großen öffentliche Plätzen.
Die Agoraphobie beinhaltet auch die Angst, in der Öffentlichkeit Paniksymptome wie Herzrasen und Übelkeit zu zeigen. Die Phobiker fürchten sich vor der eigenen Hilflosigkeit und vor der Angst selbst. Oft erkennen sie dabei, dass ihre Furcht unverhältnismäßig groß ist.
Abhängig vom Schweregrad der Angst kann die Agoraphobie die Lebensqualität stark einschränken. Auch wenn sich die Betroffenen bewusst sind, dass ihre Angst irrational und übertrieben ist, können sie nichts dagegen tun. Oft wagen sie sich nur mit Begleitung in die Öffentlichkeit und zur Arbeit.
- Festklammern an Begleitpersonen oder an der eigenen Tasche
- Schreckhaftes Verhalten an unübersichtlichen Orten
- Ausweichmanöver in der Nähe von großen Plätzen
Wer den Verdacht hat, unter Agoraphobie zu leiden, sollte sich möglichst schnell einer Behandlung unterziehen. Ansonsten verstärken sich die Symptome und es kommt zu den typischen Vermeidungsstrategien.
Viele Menschen mit Agoraphobie entwickeln ein Vermeidungsverhalten. Dieses führt in die soziale Isolation und ist eine große Gefahr für die psychische Gesundheit.
Anzeichen von Platzangst
Die Agoraphobie beinhaltet die Angst, das Haus für längere Zeit zu verlassen. Die Angst vor dem Alleinsein in einer exponierten Situation löst bei den Phobikern große Furcht aus.
Die Betroffenen haben Angst, an einem öffentlichen Platz die Kontrolle zu verlieren und eine Panikattacke zu bekommen. Genau dies verstärkt die Gefahr eines Zusammenbruchs.
Dazu kommt die Angst, keinen Fluchtweg zu finden und keine Hilfe zu bekommen. Das macht die Betroffenen noch ängstlicher und nervöser.
Ebenso wie bei anderen Angststörungen treten Panikattacken auf, die von den folgenden Symptomen begleitet werden:
- Herzrasen
- Kurzatmigkeit
- Schwindelgefühle
- Benommenheit
- Zittern
- Schweißausbrüche
- Schüttelfrost
- Hyperventilieren
- Übelkeit
- Durchfall
- Kribbeln auf der Haut
Auslöser von Platzangst
Die genauen Ursachen für Agoraphobie lassen sich nicht eindeutig bestimmen.
Allerdings gibt es mehrere Faktoren, die das Risiko einer Angststörung erhöhen:
- Depressionen
- Andere Angststörungen (z.B. Klaustrophobie)
- Traumatische Erlebnisse wie Misshandlungen
- Probleme mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch
- Agoraphobie in der Familie
Dies lässt sich in einer Psychotherapie herausfinden. Gegebenenfalls findet ein Bluttest statt, um physische Ursachen für die Angstsymptome auszuschließen.
- Bestimmte Botenstoffe können Fehlfunktionen im Hormonsystem auslösen.
- Psychosoziale Faktoren können zu einer Verschlimmerung der Situation führen.
- In der Kindheit anerzogene Vorsicht vergrößert das Risiko.
Wann sind die Panikattacken zuerst aufgetreten? Wie oft kommt es zu Angstschüben? Dazu kommen die Fragen zur persönlichen medizinischen Geschichte und zu familiären Erfahrungen, denn die Agoraphobie kann erblich sein.
Diagnose von Agoraphobie
Ob jemand Agoraphobie hat, lässt sich anhand verschiedener Kriterien feststellen. In der Psychiatrie und Psychotherapie gibt es genaue Auflistungen der Symptome, die bei der Diagnose von Angststörungen helfen.
Wer in zwei oder mehr der folgenden Situationen unter intensiver Angst leidet, der hat vermutlich eine Agoraphobie.
- Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bus und Zug
- Aufenthalt auf offenen Plätzen
- Aufenthalt in großen Menschenmengen
- Aufenthalt in geschlossenen Räumen
- Allein sein in fremder Umgebung
Dazu können weitere Punkte kommen, die eine Agoraphobie beschreiben. Wenn sich die Panikattacken wiederholen, weist dies auf ernsthafte Probleme hin. Dazu kommt die Angst vor der nächsten Attacke – und vor den Folgen dieser Angstschübe. So fürchten einige Betroffene, komplett die Kontrolle zu verlieren oder einen Herzinfarkt zu bekommen.
Zur typischen Verhaltensweise von Menschen mit Agoraphobie gehört die Vermeidungshaltung. Sie verändern ihre Lebensweise, um der Panik zu entgehen. Doch die Entscheidung, zu Hause zu bleiben, löst das Problem nicht. Sie verringert lediglich die Lebensqualität. Darum ist es wichtig, die Angst mit psychotherapeutischer Hilfe zu bekämpfen.
Folge: Soziale Isolation
Wer unter Agoraphobie leidet, zieht sich in sein Haus zurück. In diesem vertrauten Umfeld fühlen sich die Betroffenen wohl. Hier können sie ohne psychischen Stress leben. Das Essen lässt sich bequem nach Hause bestellen, ebenso wie Kleidung und andere unverzichtbare Produkte. Tatsächlich wird den Menschen in der heutigen Zeit der soziale Rückzug erstaunlich leicht gemacht. Niemand muss das Haus verlassen und sich den Gefahren der Außenwelt aussetzen. Doch diese Vermeidungsstrategie verschlimmert die Situation. Die Angst wächst noch stärker an, dazu wirkt sich die Einsamkeit negativ auf das Wohlbefinden aus.
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Tipps gegen Platzangst
Vielen Phobikern fällt es schwer, von sich aus etwas zu ändern. Solange die Angststörung noch nicht zu weit fortgeschritten ist, kann man jedoch noch handeln. Mit einer Veränderung der Lebensweise ist ein erster Schritt getan.
- Regelmäßig aus dem Haus gehen, immer ein paar Minuten länger
- Entspannungstechniken gegen Angstgefühle (Atemübungen, Meditation, Yoga)
- Grundlegend: Auf eine gesunde Ernährung achten
- Empfehlenswert: Sportliche Betätigung
Yoga, Meditation oder Progressive Muskelentspannung können dazu beitragen, Stress abzubauen, indem sie eine körperliche Entspannung fördern und die Atmung regulieren. Durch regelmäßige Praxis dieser Techniken können Betroffene lernen, ihren Körper und Geist zu beruhigen, was helfen kann, die Symptome von Platzangst zu reduzieren und das Selbstbewusstsein zu stärken.
Gezielte Atemübungen können helfen, die Symptome von Angst und Panik zu reduzieren, insbesondere bei einer bevorstehenden Panikattacke, indem sie helfen, die Atmung zu regulieren und den Körper zu beruhigen.
Sich an Freunde oder Familienmitglieder zu wenden und um Unterstützung zu bitten, kann helfen, das Gefühl von Isolation und Angst zu verringern. Familienangehörige können als begleitende Personen die Angst mindern. Eine solche Hilfestellung entlastet die Phobiker. Doch Vorsicht: Ständige (dauerhafte) Hilfe kann dazu führen, dass die psychische Angststörung erhalten bleibt.
In Selbsthilfegruppen können Betroffene lernen, ihre Erfahrungen zu teilen, Strategien auszutauschen und eine unterstützende Gemeinschaft aufzubauen, um sich gegenseitig bei der Überwindung ihrer Angststörung zu unterstützen. Die Gruppe kann auch dazu beitragen, die Isolation und das Stigma zu verringern, die oft mit Angststörungen verbunden sind.
Krampfhaftes Vermeiden von Orten und Situationen, die Angst auslösen, kann dazu führen, dass die Angst und Symptome verstärkt werden. Wir raten daher, sich langsam mit diesen Situationen auseinanderzusetzen und sich ihnen zu stellen.
Um Überforderung und Verschlimmerung der Symptome zu vermeiden, ist es ratsam, schrittweise Exposition zu praktizieren. Durch langsame Gewöhnung an Orte und Situationen, die Angst auslösen können, kann Vertrauen und Selbstvertrauen aufgebaut werden, während man lernt, mit der Angst umzugehen und sie zu überwinden.
Ebenfalls sehr hilfreich sind neue Gewohnheiten. Diese sind zwar keine echte Therapiemaßnahmen, doch sie helfen dabei, die alltägliche Angst zu reduzieren. Diese Gewohnheiten können dazu beitragen, Stress und Angst im Alltag zu reduzieren und ein gesundes und erfüllendes Leben zu fördern.
Regelmäßige Bewegung und Sport können helfen, Stress abzubauen und die Symptome von Agoraphobie zu reduzieren, indem sie das Selbstbewusstsein stärken und das Gefühl von Kontrolle über den Körper und die Umgebung verbessern.
Behandlung von Platzangst
Eine Agoraphobie kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Hintergrund. Eine frühe Therapie gegen Angst- und Panikstörungen hilft, die Probleme zu lindern. Je eher die Behandlung einsetzt, desto leichter lässt sich die Platzangst bekämpfen.
Durch eine gezielte Psychotherapie verringern sich die Symptome und die Lebensqualität steigt – ohne Einschränkung und Angst vor Panikattacken wenn gewisse Situationen auftreten.
Gut zu wissen: Wenn die Agoraphobie aus einer psychischen Erkrankung resultiert, wird zunächst diese Grunderkrankung behandelt. Handelt es sich bei der Agoraphobie um ein eigenständiges Störungsbild, ist eine Psychotherapie die Standardbehandlung. Für die Behandlung sind unterschiedliche Behandlungswege möglich. Im folgenden stellen wir die bekanntesten Methoden vor.
Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist tatsächlich eine der effektivsten Behandlungen für Agoraphobie und andere Angststörungen. Sie basiert auf der Prämisse, dass unsere Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen eng miteinander verbunden sind und beeinflusst werden können, um psychisches Leid zu reduzieren und das Wohlbefinden zu verbessern.
Im speziellen Kontext der Agoraphobie konzentriert sich die KVT darauf, die Fehlwahrnehmungen und irrationalen Überzeugungen zu identifizieren und herauszufordern, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung der Angst führen.
- Zum Beispiel kann eine Person mit Agoraphobie denken, dass sie in bestimmten Situationen (wie Menschenmassen oder weiten offenen Räumen) nicht in der Lage sein wird, die Kontrolle zu behalten oder zu fliehen, wenn sie eine Panikattacke hat.
- Diese "katastrophisierenden" Gedanken werden dann in der Therapie hinterfragt und durch realistischere und hilfreichere Überzeugungen ersetzt.
Dies kann durch verschiedene Techniken geschehen, einschließlich kognitiver Umstrukturierung, der Expositionstherapie und Entspannungstechniken.
Konfrontationstherapie
Die Konfrontationstherapie oder Expositionstherapie ist eine bewährte Methode zur Behandlung von Agoraphobie. Diese Form der kognitiven Verhaltenstherapie nutzt das Prinzip der Habituation und Desensibilisierung.
- Durch wiederholte Konfrontation mit angstauslösenden Situationen wird der Patient schrittweise an diese gewöhnt und die Angst abgebaut.
- Bei der Agoraphobie (Platzangst) könnten solche Situationen der Besuch von großen, offenen Plätzen oder das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln umfassen.
In der Regel wird die Expositionstherapie kontrolliert und schrittweise durchgeführt, beginnend mit weniger beängstigenden Situationen. Die Fortschritte des Patienten werden regelmäßig überwacht und bewertet.
Unterstützung kann von Therapeuten, Familienmitgliedern oder Freunden bereitgestellt werden, die in den Prozess einbezogen sind.
- Während der Konfrontation wird der Patient auch dazu angeleitet, die physischen Symptome der Angst sowie die begleitenden Gedanken und Gefühle zu erkennen und zu verstehen. Dies kann dazu beitragen, die Angst weiter zu reduzieren und dem Patienten das Vertrauen zu geben, dass er die Situation bewältigen kann.
„Flooding“, auch als harte Konfrontation oder Reizüberflutung bekannt, ist eine spezifische Methode der Expositionstherapie, die in der Behandlung von Agoraphobie eingesetzt werden kann.
Im Gegensatz zur schrittweisen Exposition, bei der die Person sich allmählich immer stärkeren Angstsituationen aussetzt, beinhaltet das Flooding eine sofortige und anhaltende Konfrontation mit der angstauslösenden Situation.
Für jemanden mit Agoraphobie könnte das Flooding beispielsweise bedeuten, mehrere Stunden auf einem belebten öffentlichen Platz zu verbringen oder eine weite Reise alleine zu unternehmen – Situationen, die normalerweise starke Angstgefühle auslösen würden.
Das Ziel dieser Methode ist es, den Betroffenen zu ermöglichen, die Erfahrung zu machen, dass ihre befürchteten Katastrophen (z.B. das Auftreten einer Panikattacke oder das Verlieren der Kontrolle) nicht eintreten und dass sie ihre Angst aushalten und bewältigen können.
Für manche Menschen kann das Flooding eine effektive Methode zur Überwindung der Agoraphobie sein, besonders wenn andere Therapieansätze zu langsam Fortschritte zeigen oder wenn die Person bereit ist, sich intensiver mit ihren Ängsten auseinanderzusetzen. Dennoch ist es nur eine von vielen Methoden innerhalb der kognitiven Verhaltenstherapie und sollte immer im Kontext eines umfassenden Therapieplans betrachtet werden.
Medikamente
Medikamente können bei der Behandlung der Agoraphobie eine wichtige Rolle spielen. Sie können zur Linderung der körperlichen Symptome von Angstzuständen beitragen und die Fähigkeit des Patienten verbessern, sich auf eine psychotherapeutische Behandlung wie die Konfrontationstherapie einzulassen.
- Viele der hochwirksamen Medikamente werden von Ärzten nur in besonders schweren Fällen der Platzangst verschrieben.
Dies sind Antidepressiva, die bei der Behandlung von Angststörungen eingesetzt werden. Sie können helfen, die Symptome der Agoraphobie zu reduzieren, indem sie das Gleichgewicht der Chemikalien im Gehirn verbessern.
Dies sind Beruhigungsmittel, die oft kurzfristig zur Linderung akuter Symptome der Angst eingesetzt werden. Sie sollten jedoch mit Vorsicht angewendet werden, da sie das Potenzial für Abhängigkeit und Entzugssymptome haben.
- In der Regel werden Medikamente in Kombination mit einer Therapieform, wie der kognitiven Verhaltenstherapie oder Konfrontationstherapie, verwendet. Sie sind in der Regel kein Ersatz für Therapie, können aber dazu beitragen, die Therapie effektiver zu machen.
Es gibt auch natürliche und pflanzliche Heilmittel, die helfen können, Symptome der Agoraphobie zu lindern. Zum Beispiel können bestimmte Teesorten, wie Kamillentee, helfen, Angstzustände zu reduzieren und den Körper zu beruhigen.
Andere pflanzliche Heilmittel, wie Johanniskraut oder Baldrian, werden oft als natürliche Antidepressiva oder Beruhigungsmittel verwendet.
Johanniskraut, das oft als natürliches Antidepressivum verwendet wird, kann Menschen mit Agoraphobie dabei helfen, sich weniger ängstlich und nervös zu fühlen, besonders wenn sie vor dem Betreten größerer, offener Räume oder Menschenmengen stehen.
Baldrian und Passionsblume können beruhigend wirken und somit dazu beitragen, die allgemeine Unruhe und Panik zu reduzieren, die manche Menschen in großen, offenen Räumen verspüren. Darüber hinaus können sie den Schlaf verbessern, was insbesondere für Menschen mit Agoraphobie von Vorteil sein kann, da Schlafstörungen und -mangel die Angstsymptome verschlimmern können.
Um Hilfe gegen die Platzangst zu erhalten, können Sie über die Ärztesuche auf Google nach geeigneten Psychotherapeuten in Ihrer Umgebung suchen.
Für alle, die sich vor dem Arztbesuch oder dem Gespräch mit dem Therapeuten fürchten, haben wir in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel nützliche Tipps zur Überwindung der Angst vor Ärzten zusammengestellt.
Selbsthilfe anwenden
Falls der Gedanke, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen, zunächst einschüchternd wirkt, könnte der erste Schritt darin bestehen, sich eigenständig mit Strategien zur Bewältigung dieser Probleme vertraut zu machen. Unsere speziell erstellte „Selbsthilfe Anleitung gegen Phobien und Ängste“ ist ein zuverlässiger Begleiter auf diesem Weg.
Nach dem Erwerb steht der Download sofort zur Verfügung. Es gibt keine versteckten Kosten, alles wird mit einer einmaligen Zahlung abgedeckt. Unsere Anleitung kann digital auf verschiedenen Geräten gelesen oder für den persönlichen Gebrauch ausgedruckt werden.
Die Anleitung ist somit praktisch und flexibel und kann so jederzeit und überall genutzt werden, um bei der Bewältigung von Phobien und Ängsten, wie der Agoraphobie, Unterstützung zu bieten.
FAQ zur Platzangst
Die Agoraphobie ist eine Angststörung, die Menschen dazu bringt, Plätze und unübersichtliche Orte zu meiden. Sie fühlen sich großen Gefahren ausgesetzt und geraten in Panik. Die Platzangst wird häufig mit der Klaustrophobie (Raumangst) verwechselt, welche die Angst vor engen Räumen beschreibt.
Die Betroffenen leiden unter Panikattacken, wenn sie große Plätze betreten. Das führt zu Stresssituationen, die Herzrasen und Unwohlsein auslösen können. Deshalb versuchen Phobiker, möglichst in ihren eigenen vier Wänden zu bleiben, da sie sich hier am wohlsten fühlen.
Um die Agoraphobie zu bekämpfen, empfiehlt sich eine gezielte psychotherapeutische Maßnahme. Eine Vermeidungsstrategie ist wenig hilfreich: Sie führt nur kurzfristig zur Linderung, doch die Angst selbst bleibt.
Im Rahmen einer Verhaltenstherapie ist eine Expositionstherapie sinnvoll. Gegen die Panikanfälle können Psychopharmaka helfen, die der Psychotherapeut im Rahmen einer Standardbehandlung verschreibt.
In der Regel lösen offene und weite Plätze, öffentliche Verkehrsmittel, Menschenmengen, Kaufhäuser oder andere öffentliche Orte, die schwer zu verlassen sind, Angst aus.
Es gibt verschiedene Faktoren, die Agoraphobie auslösen oder beeinflussen können, wie z.B. genetische Veranlagung, traumatische Ereignisse, Stress, Missbrauch von Drogen oder Medikamenten.
Die Diagnose von Agoraphobie erfolgt durch eine klinische Untersuchung, die Beurteilung der Symptome und die Ausschlussdiagnostik von anderen Erkrankungen.
Eine Agoraphobie kann das tägliche Leben von Betroffenen beeinträchtigen, indem sie ihre Fähigkeit, das Haus zu verlassen oder soziale Kontakte zu pflegen, einschränkt. Die häufige Folge ist eine soziale Isolation.
Es kann hilfreich sein, jemandem mit Agoraphobie emotional und moralisch zu unterstützen. Sie können Betroffene auch ermutigen, professionelle Hilfe zu suchen.
Bei der Platzangst haben Betroffene Angst vor offenen und weiten Plätzen. Es kann sich um Plätze im Freien, wie beispielsweise Parks, Strände oder große Flughäfen handeln.
Raumangst (Klaustrophobie) ist dagegen die Angst vor engen oder geschlossenen Räumen haben. Es kann sich um Aufzüge, enge Gänge, Flugzeugen, Zugkabinen, Tunnel oder MRT Röhren handeln.
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Quellen:
- Agoraphobia or fear of open spaces and public places | jeancoutu.com
- Agoraphobia – Symptoms and causes – Mayo Clinic
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier