Depressionen verstehen

Depressionen einfach erklärt

Depression ist ein weit verbreitetes Phänomen, doch leider wird es immer noch zu oft totgeschwiegen. Die Dunkelziffer ist höher, als angenommen wird.

Wir möchten dir die Arten von Depressionen erklären und dir Tipps geben, wie du Ängste und Schamgefühle in Verbindung mit Depressionen überwinden kannst.

Außerdem erklären wir im Artikel, wie es zu einer Depression kommt, welche Anzeichen es gibt, wann dir Tipps zur Selbsthilfe Unterstützung bieten können und ab wann du besser eine professionelle Therapie in Anspruch nehmen solltest.

Dieser Artikel ist werbefrei, einfach zu verstehen und du kannst im Inhaltsverzeichnis direkt zu den Themen springen, die dich interessieren.

Übersicht:
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    Arten von Depressionen

    Aufklärung über die unterschiedlichen Depressionen

    Die Bandbreite an depressiven Störungen ist groß. Die diversen Ausformungen zeigen sich anhand unterschiedlicher Symptome, die je nach Krankheitsbild auch unterschiedlich ausgeprägt sind.

    Beispiel: Auch eine soziale Isolation kann eine eigenständige depressive Verstimmung darstellen, welche sich durch eine Veränderung der Gesamtsituation wieder schnell aufhebt. 

    Folgende Depressionen sind aktuell bekannt:

    Nur wenn eine depressive Störung auch korrekt diagnostiziert wird, kann sie behandelt werden. Die unterschiedlichen Ausformungen präsentieren sich verschiedene Arten.

    Unterschiede erklärt

    Es gibt auch spezifische Ängste und Themen, welche oft als Depression angesehen werden:
    Spezifische Artikel rund um das Thema Depressionen:

    Anzeichen von Depressionen

    Depressionen rechtzeitig erkennen

    Bei der Diagnose achtet der Arzt oder Therapeut auf Haupt- und Nebensymptome.

    Die Hauptsymptome einer Depression umfassen:

    Die Nebensymptome sind mannigfaltiger aber in der Diagnostik ebenso wichtig wie die Hauptsymptome. 

    Die Nebensymptome einer Depression umfassen:

    Daneben gibt es körperliche Beschwerden, die unter Umständen auf eine Depression hindeuten können.

    Beispielsweise eine bleierne Müdigkeit, Druckgefühl im Brust- und Halsbereich, Atemnot, Kreislauf- und Herzrhythmusstörungen, Schwindel, Verspannungen, verminderter sexueller Appetit, Gedächtnisstörungen und Konzentrationsprobleme.

    Gründe für Depressionen

    Was führt zu Depressionen?

    Einen isolierten Grund für die Ursachen einer Depression gibt es in den meisten Fällen nicht.

    Üblicherweise ist es eine Kombination unterschiedlicher Faktoren. Grundsätzlich spielen sowohl innere als auch äußere Faktoren eine Rolle. 

    Veränderungen im Stoffwechsel

    Wenn es im Gehirn zu einer Veränderung des Stoffwechsels kommt, kann das die Entstehung einer Depression begünstigen. Verglichen mit gesunden Menschen ist das Level von Neurotransmittern, Serotonin, Noradrenalin und Dopamin bei Depressiven niedriger. Das zeigt sich durch deutlich verminderten Antrieb und einer eingeschränkten Fähigkeit, Zufriedenheit oder Freude zu empfinden.

    Physische Erkrankung

    Eine Schilddrüsenunterfunktion kann ebenso eine Depression auslösen, wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Schmerzen, Diabetes oder Krebs. Auch Alkohol- und Drogenmissbrauch sind oftmals die Ursache, ebenso wie die Einnahme bestimmter Medikamente.

    Psychische Belastungen

    Oftmals sind einschneidende Lebensereignisse Auslöser von Depressionen. Tod, Verlust, Trennung oder Missbrauch hinterlassen ihre Spuren in der Psyche. Dazu gibt es äußere Faktoren, welche die Entstehung einer Depression begünstigen. So kann etwa ein Mangel an Tageslicht eine klassische Herbst-Winter-Depression nach sich ziehen.

    Genetische Prädisposition

    Sind innerhalb der Familie bereits früher vermehrt Depressionen aufgetreten, kann eine genetische Prädisposition für die Erkrankung vorliegen.

    Angst vor schlechter Stimmung

    Angst depressiv zu sein und unter Depressionen zu leiden

    Die Diagnose einer Depression geht auch heute oftmals noch mit einer gewissen sozialen Stigmatisierung einher. Das kommt nicht überraschend in einer Gesellschaft, in der „Reiß dich zusammen und stell dich nicht so an!“ ein adäquater Therapieansatz zu sein scheint.

    Zum Glück hat sich in den letzten Jahren vieles zum Positiven verändert hinsichtlich der sozialen Anerkennung der Depression als Krankheit. Das erleichtert Betroffenen den Gang zum Arzt.

    Warum eine große Zahl trotzdem weiterhin davor zurückschreckt?

    Schamgefühle bei Depressionen:

    Das kann einerseits eben mit Schamgefühl zusammenhängen. In einer Welt, die auf dem Leistungsprinzip zu basieren scheint, ist es unpassend, nicht zu funktionieren. Sich einzugestehen, dass etwas nicht stimmt, ärztlichen Rat zu suchen und mit einer entsprechenden Diagnose vielleicht sogar an die Öffentlichkeit zu gehen, erfordert weit mehr Mut und Stärke, als es eigentlich bedeuten sollte, gesund zu sein.

    Angst vor dem Befund:

    Ein weiterer Grund, sich einer ärztlichen Untersuchung zu verweigern, ist die Möglichkeit, dass sich die Befürchtung bewahrheitet. Die Angst vor einer Diagnose, die das eigene Leben von Grund auf ändern könnte, ist real. Hier hilft es, sich vor Augen zu führen, was die Alternative wäre. Als Betroffene*r ist man sich ja schon darüber im Klaren, dass etwas nicht stimmt. Wenn man dieses Problem sich selbst überlässt und es ungehindert wachsen lässt, kann es eines Tages überhandnehmen. Verdrängung ist in keinem Krankheitsfall eine gute Idee – und ganz besonders nicht bei einer Depression.

    Unwissenheit über Depressionen:

    Dann spielt auch Unwissenheit eine große Rolle. Die meisten Menschen kennen die Symptome einer Depression oder deren Anfänge kaum. Eine Diagnose selbst zu stellen, ist nahezu unmöglich. Deshalb schieben viele Betroffene ihre Beschwerden auf andere Gründe und übersehen dabei das zugrundeliegende Problem. Es geht also weniger um die Angst vor einer Diagnose, sondern viel mehr um ein fehlendes Bewusstsein für das Problem.

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    Depressionen erkennen

    Woran erkenne ich Depressionen?

    Allgemeinmedizinerinnen und Allgemeinmediziner stoßen oft an ihre Grenzen, da sich Depressionen auch in körperlichen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Druckgefühlen auf der Brust oder Atembeschwerden zeigen können. Die Aufmerksamkeit richtet sich dann auf die Symptome und nicht auf die Ursachen.

    Deshalb ist es ungemein wichtig, dass du dich bei Verdacht auf Depressionen auch an Fachleute wendest. Im Zentrum der psychotherapeutischen Problemfindung steht ein ausführliches Gespräch.

    Dabei achtet die Spezialistin oder der Spezialist nicht nur auf das gesprochene Wort, sondern auch auf Faktoren wie dein allgemeines Verhalten, deine Sprache, deine Kleidung oder deine Körperhaltung. Oft wenden sich Therapeuten auch an enge Bezugspersonen der Patientinnen und Patienten. Diese können dank ihrer Beobachterperspektive Veränderungen in der Persönlichkeit oder im Verhalten gut erkennen und schildern.

    Ehrliche Kommunikation

    Je ehrlicher du im Gespräch bist, desto klarer wird das Bild, das der Therapeut oder die Therapeutin von deiner Situation zeichnen kann. Liegt eine Depression vor? Wenn ja, wie schwer bist du erkrankt?

    Deine Offenheit im Gespräch über Depressionen ist auch wichtig, um mögliche andere Ursachen für depressive Verstimmungen ausschließen zu können.

    Der Spezialist oder die Spezialistin arbeitet im Gespräch Punkt für Punkt seines oder ihres Fragenkatalogs ab. „Hast du Zukunftspläne?“ ist dabei eine ebenso gängige Frage wie „Hast du zuletzt die Freude an deinen Hobbys verloren?“, „Fühlst du dich oft schuldig?“ oder „Schläfst du aktuell besser oder schlechter als sonst?“

    Zwei Fragen für die „Selbstdiagnose“

    Im Bereich der Psychotherapie gibt es den sogenannten „Zwei-Fragen-Test“. Mit seiner Hilfe kann überraschend genau festgestellt werden, ob du depressiv bist oder nicht.

    Hast du dich in den letzten Monaten ständig...

    Wenn du beide Fragen für dich selbst mit „Ja“ beantworten kannst, solltest du dich ernsthaft mit dem Thema Depressionen auseinandersetzen.

    Behandlung von Depressionen

    Therapie Möglichkeiten bei Depressionen

    Depressionen sind heutzutage gut behandelbar, egal in welcher Form sie auftreten.

    Grundsätzlich stehen dir vier Ansätze zur Verfügung:

    Die für dich passende Therapieform findet sich am besten in einer gemeinsamen Absprache mit deinem Arzt oder Therapeuten. Grundlage für diese Entscheidung ist ein ausführliches und offenes Beratungsgespräch.
     

    Psychotherapie bei Depressionen

    Der Schritt zur Psychotherapie kann sich definitiv lohnen. Die psychologische Behandlung wird immer noch als die effektivste Langzeitbehandlung von Depressionen angesehen.

    Das zentrale Instrument dabei ist das Gespräch, wobei der Rahmen stark variieren kann – es gibt Einzel-, Paar-, und Gruppentherapien.

    Innerhalb des breiten Feldes der „Psychotherapie“ gibt es viele verschiedene Ansätze:

    Verhaltenstherapie:

    Hier wird versucht, depressive Denk- und Verhaltensmuster zu identifizieren und schrittweise zu ändern.

    Psychoanalytische Therapien:

    Sowohl die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie als auch die analytische Psychotherapie zielen darauf ab, unbewusste Konflikte über einen längeren Zeitraum zu entdecken und zu bearbeiten.

    Umfeldanalyse:

    Die systemische Therapie betrachtet nicht nur dich, sondern auch dein Umfeld.

    Interpersonelle Psychotherapie:

    Sie basiert auf der Annahme, dass Depressionen mehrere Ursachen haben und kombiniert Elemente aus Verhaltenstherapie und psychodynamischer Therapie.

    Gesprächspsychotherapie:

    Auch bekannt als „klientenzentrierte Psychotherapie“, zielt darauf ab, dein Selbstbild mit deinem realen Bild in Einklang zu bringen und dich so zu stärken, dass du deine Probleme selbst lösen kannst.

    Die Wirksamkeit einer Psychotherapie hängt auch vom Grad deiner Depression ab. Besonders bei leichten bis mittelschweren Fällen ist die Aussicht auf Erfolg hoch, und Psychotherapie bietet zudem einen besseren Schutz vor Rückfällen als rein medikamentöse Behandlungen.

    Nicht jeder ist allerdings gleichermaßen für eine Psychotherapie geeignet. Offenheit, Motivation sowie die Bereitschaft und Fähigkeit zur Selbstreflexion sind entscheidende Voraussetzungen.

    Medikamente bei Depressionen

    Durch die medikamentöse Behandlung von Depressionen wird mittels chemischer Prozesse in den Gehirnstoffwechsel eingegriffen.

    Meist werden dabei die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin beeinflusst. Die sogenannten „Antidepressiva“ müssen konstant über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, erste Verbesserungen zeigen sich meist schon in der ersten oder zweiten Woche.

    Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Präparaten, die natürlich auch auf unterschiedliche Arten wirken.

    Alternative Methoden bei Depressionen

    Neben den bekannten Hauptansätzen gibt es weitere Möglichkeiten, gegen Depressionen anzukämpfen:

    Elektrokrampftherapie (EKT):

    Hierbei steht ein durch kurze Stromstöße ausgelöster epileptischer Anfall im Mittelpunkt. Diese Behandlung erfolgt unter Vollnarkose.

    Wachtherapie:

    Sie basiert auf Schlafentzug und kann kurzfristig gute Ergebnisse erzielen, wobei die positiven Effekte meist nicht lange anhalten.

    Lichttherapie:

    Besonders in der dunklen Jahreszeit angewendet, zielt diese Methode darauf ab, saisonal abhängige Depressionen zu lindern.

    Repetitive transkranielle Magnetstimulation:

    Diese relativ neue Methode verwendet Magnetfelder, um bestimmte Bereiche im Gehirn anzuregen.

    Vagus-Nerv-Stimulation:

    Hier wird ein Schrittmacher eingesetzt, der den Vagus-Nerv mittels elektrischer Signale stimuliert.

    Sport und Bewegung:

    Sport und körperliche Aktivität haben ebenfalls einen positiven Effekt auf depressive Verstimmungen. Obwohl die optimale Art und das Maß der Bewegung noch nicht genau bestimmt sind, steht fest: Bewegung hilft. Du musst dabei nicht an deine Grenzen gehen; mäßige, aber regelmäßige Bewegung kann bereits einen Unterschied machen.

    Selbsthilfegruppen bei Depressionen

    In jüngerer Zeit haben sich zunehmend Selbsthilfegruppen zu verschiedenen Krankheitsbildern, einschließlich Depressionen, gebildet. Der Austausch mit anderen Betroffenen zeigt dir, dass du mit deinen Problemen nicht allein bist.

    Scham und Angst werden reduziert, da du mit Menschen interagierst, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und Verständnis aufbringen. Der Austausch in der Gruppe kann Veränderungen anstoßen, die deinen Alltag und deine persönliche Lebenswelt beeinflussen.

    Selbsthilfegruppen arbeiten normalerweise ohne professionelle Betreuung, doch die Zusammenarbeit mit Fachleuten ist üblich. Es gibt solche Gruppen nicht nur für Betroffene, sondern auch für Angehörige.

    Tipps gegen Depressionen

    Was kann man gegen Depressionen tun?

    Wenn du eine depressive Verstimmung verspürst, die sich zu einer Depression entwickeln könnte, ist es möglich, dem im Frühstadium durch eine konsequente Anpassung deines Lebensstils entgegenzuwirken.

    Hier sind acht wertvolle Tipps gegen Depressionen:

    Weniger Stress

    Wenn du in deinem Alltag chronischem Stress ausgesetzt bist, ist das ein bekannter Risikofaktor für Depressionen. In solchen Zuständen produziert dein Körper vermehrt das Hormon Cortisol, welches dich kurzfristig fokussierter und leistungsfähiger machen kann. Wenn es dir an ruhigen und entspannten Phasen fehlt und du den Stress nicht mehr abbauen kannst, erhöht Cortisol das Risiko für Depressionen. Mehr Gelassenheit in deinem Alltag, weniger Termindruck und gezielte Erholung sind wirksame Gegenmittel.

    Mehr Schlaf gegen Depressionen

    Schlafstörungen sind einerseits ein markantes Symptom für eine depressive Verstimmung. Andererseits können sie negative Emotionen weiter verstärken, weil du erschöpft durch den Tag gehst und schon am Morgen große Probleme hast, aus dem Bett zu kommen. Eine Verbesserung deiner Schlafhygiene kann einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der Schlafstörungen leisten. Dazu gehört der Grundsatz, elektronische Geräte vor dem Schlafengehen auszuschalten, das Licht zu dimmen und entspannenden Aktivitäten nachzugehen.

    Aufschieben vermeiden

    Viele Menschen, die unter einer Depression leiden, finden nicht mehr die Energie, einfache Aufgaben des Alltags zu bewältigen. Das umfasst das Bezahlen von Rechnungen, die Hausarbeit oder das Waschen der Wäsche. Die dadurch entstehende Unordnung kann das negative Gefühl der Überwältigung in dir verstärken. Deshalb ist es ratsam, dir kleine Ziele für die Erledigung dieser Aufgaben zu setzen. Eine plötzlich ordentliche Wohnung kann wiederum einen positiven Impuls freisetzen, der dich mit mehr Mut an die nächsten Aufgaben herantreten lässt.

    Realistische Ziele setzen

    Zu den zentralen Tipps gegen Depressionen zählt auch die Anpassung deiner persönlichen Ziele. Deine Vorstellung davon, was du bis zu einem bestimmten Lebensalter erreicht haben solltest, wird wesentlich durch dich und dein Umfeld geformt. Wenn du den Eindruck hast, deinen Zielen hinterherzulaufen, kann sich das negativ auf deine Gemütslage auswirken. Es ist legitim, deine Erwartungen etwas zu senken und bestimmte Ziele an deine Lebenssituation anzupassen. Dies ist besonders dann von Bedeutung, wenn die ursprünglichen Ziele zu ambitioniert waren und damit nichts als Frustration in dir ausgelöst haben.

    Ablenkung und Beschäftigung

    Es gibt einen wichtigen Unterschied zwischen dem Verdrängen einer Depression und der gezielten Ablenkung. Letztere ist ein legitimes Mittel, um beim Eintritt in einen negativen Gedankenzyklus die Reißleine zu ziehen. Dieser Tipp funktioniert am besten, wenn schon im Vorfeld definiert ist, wie du dich ablenken wirst. Schnelle Ablenkungen könnten Spaziergänge sein, die Kontaktaufnahme zu Mitmenschen, alte kreative Hobbys wieder aufleben zu lassen oder auch einfach nur Musik zu hören. Die meisten dieser Ablenkungen lassen sich in kurzer Zeit realisieren. So können sie binnen Minuten eingesetzt werden, um dich aus dem Kreislauf negativer Gedanken zu befreien. Dies wiederum bietet die Möglichkeit, die Relevanz der Depression im Alltag zurückzudrängen und neue positive Impulse zu setzen.

    Umgang mit negativen Gedanken

    Typisch für depressive Verstimmungen ist der Umstand, dass uns bestimmte negative Gedanken wieder und wieder befallen. Wer einen ungesunden Umgang mit solchen Gedanken hat und sie sich zu sehr zu Herzen nimmt, tritt rasch in eine negative Spirale ein.

    Mit etwas Übung ist es möglich, diese Gedanken als unabhängige und kritische Instanz zu hinterfragen. Dadurch wird es möglich, sie als irrational zu identifizieren und sich von ihnen zu lösen. Eine weitere Möglichkeit ist die bewusste Meditation. Diese Übung schafft ein deutlich schärferes Bewusstsein für negative Gedanken und ermöglicht dadurch ein besonders schnelles und beherztes Einschreiten.

    Auslöser dokumentieren

    Im Alltag gibt es Momente, die du auch in einer Phase der depressiven Verstimmung gut bewältigen kannst, ohne dass negative Gedanken aufkommen. Es gibt aber auch Bereiche, in denen sich gleich mehrere Auslöser verstecken, die negative Gefühle in dir hochkommen lassen.

    Um dir selbst klarzumachen, in welchen Situationen du besonders anfällig bist, ist es hilfreich, genau diese Momente zu dokumentieren. Schon eine kurze Notiz über den Ort und den Zeitpunkt, wann genau negative Gedanken auftauchen, kann ausreichen. Wenn du diese Auslöser einmal identifiziert hast, kannst du später gezielt versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Das Ziel ist, deine Anfälligkeit für depressive Stimmungen zu verringern.

    Freunde & Bekannte aufklären

    Dein persönliches soziales Netzwerk spielt eine entscheidende Rolle im Umgang mit einer Depression. Aber allein die Tatsache, dass es existiert, reicht nicht aus, um dir Linderung zu verschaffen. Es ist essentiell, dass du deine Freunde und Bekannten über deine Erkrankung informierst und aktiv ihre Unterstützung suchst.

    Allein das Wissen, dass du auf persönliche Unterstützung zählen kannst, kann sehr beruhigend sein. Zusätzlich kannst du Vertrauenspersonen gezielt in deinen Alltag einbinden, damit sie dir zum Beispiel mit Besuchen und Anrufen Ablenkung bieten. Besonders wertvoll kann der Austausch mit anderen Betroffenen sein. Es gibt Kontaktgruppen, die sich der großen Belastung durch Depression bewusst sind. Der organisierte Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen machen, ist daher eine wichtige Ergänzung zu deinem persönlichen sozialen Netz.

    Indem du lernst, die spezifischen Auslöser deiner depressiven Phasen zu erkennen und zu meiden, sowie dein soziales Umfeld bewusst in deine Bewältigungsstrategien einbeziehst, kannst du einen Weg finden, deine Resilienz zu stärken und deinem Wohlbefinden förderliche Bedingungen zu schaffen. Nicht zu unterschätzen ist dabei die Macht der offenen Kommunikation und des gegenseitigen Verständnisses. In der Offenheit liegt die Chance, Missverständnisse zu vermeiden und die Basis für echte Unterstützung und Mitgefühl zu legen.

    Hilfe gegen Depressionen

    Auch wenn sich auf dem Gebiet in den letzten Jahren vieles zum Positiven verändert hat, gehört die Depression weiterhin zu den gesellschaftlichen Tabuthemen.

    Betroffene werden oft von Schuld- oder Schamgefühlen geplagt. Die Angst vor sozialer Stigmatisierung ist groß und verbaut vielen Patienten den Weg zur Heilung oder zumindest zur Behandlung. Das muss aber nicht sein. Niemand muss sich für eine Depression oder eine depressive Verstimmung schämen.

    Außerdem ist eine Diagnose kein finales Urteil. Denn: Eine Depression ist heute gut behandelbar. Der Bogen der zur Verfügung stehenden Therapieformen reicht dabei von Selbsthilfe über Gespräche und Psychotherapien bis hin zu Medikamenten. 

    Auch wenn sie nicht unbedingt einfach zu diagnostizieren ist, stehen Ärzten und Therapeuten heute doch recht treffsichere Instrumentarien zur Verfügung. Durch die exaktere Diagnose kann Patienten zielgerichteter geholfen werden. 

    Experten gegen Depressionen

    Der Hausarzt hilft als erste Ansprechperson. 

    Verständlicherweise fällt es dir vielleicht schwer, dich einem Arzt oder Therapeuten anzuvertrauen, besonders wenn es um so sensible Themen wie Depressionen geht.

    Für diese Herausforderung gibt es hilfreiche Methoden, die dir helfen können, die Schamgefühle und Ängste zu überwinden, die einem offenen Gespräch mit medizinischen Fachkräften im Weg stehen. Mit unserem Selbsthilfe-Ratgeber gegen die Arztphobie bieten wir dir wertvolle Tipps und Techniken, wie du diese Ängste bewältigen kannst.

    Sei dir bewusst, dass du nicht alleine bist. Es gibt viele Fachkräfte, die dir bei der Bewältigung deiner Depressionen zur Seite stehen können. Den Mut zu finden, um Hilfe zu bitten, ist bereits ein riesiger Schritt nach vorne. Du kannst stolz auf dich sein, dass du diesen Schritt wagst und aktiv nach Unterstützung suchst. Es ist ein Zeichen von Stärke, sich Hilfe zu holen, und der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung.

    Depressionen Selbsthilfe

    Wenn du glaubst, deine Depression allein überwinden zu wollen und keine professionelle Therapie für notwendig erachtest, dann kann dir unser Selbsthilfebuch zur Überwindung von Stimmungstiefs helfen. Es ist darauf ausgelegt, dir auf 60 Seiten hilfreiche Ratschläge zu vermitteln, mit denen du schneller aus dem Stimmungstief herauskommst.

    Es handelt sich somit nicht um 500 Seiten voller Fachjargon, sondern um praktische und tatsächlich hilfreiche Tipps, die du dir immer wieder schnell durchlesen und sofort anwenden kannst.

    Ein Versuch ist es allemal wert, denn die Zeit vergeht sowieso, ob du aktiv etwas dagegen unternimmst oder einfach nur die Zeit verstreichen lässt. Irgendwann blickst du zurück und wünschst dir, schon früher etwas dagegen unternommen zu haben

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Stiftung Deutsche Depressionshilfe deutsche-depressionshilfe.de
      2. Depression – Symptome, Diagnostik, Therapie | Gelbe Liste
      3. How to cope with depression – nhs.uk
      4. Self-care for depression – mind.org.uk
      5. Major Depression – hopkinsmedicine.org
      6. Busch MA, Prävalenz von depressiver Symptomatik und diagnostizierter Depression bei Erwachsenen in Deutschland, Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1), Mai 2013, Bundesgesundheitsblatt
      7. Jorde R et al., Effects of vitamin D supplementation on symptoms of depression in overweight and obese subjects: randomized double blind trial. J Intern Med, Dezember 2008
      8. Bouchard M et al., Blood lead levels and major depressive disorder, panic disorder, and generalized anxiety disorder in U.S. young adults, Arch Gen Psychiatry. 2009 Dezember
      9. WHO, Depression and Other Common Mental Disorders, Global Health Estimates, 2017
      10. Brown ES, Chandler PA et al., Mood and Cognitive Changes During Systemic Corticosteroid Therapy, Prim Care Companion J Clin Psychiatry, Februar 2001
      11. Trautman S et al., Behandlung depressiver Störungen in der primärärztlichen Versorgung Eine epidemiologische Querschnittstudie, Deutsches Ärzteblatt, 2017
      12. Amrita Vijay, Stuart Astbury, Caroline Le Roy, Tim D Spector & Ana M Valdes (2021) The prebiotic effects of omega-3 fatty acid supplementation: A six-week randomised intervention trial, Gut Microbes, 13:1
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      Matthias Wiesmeier

      Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Fachbereiche: Gesundheit, Psychologie, Sport.

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      Autor und Überprüfung:

      Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

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