Traurig nach Kündigung

Die Traurigkeit nach einer Kündigung (Jobverlust)

So sicher der Arbeitsplatz auch scheint, es gibt keine Garantie dafür, dass er ewig existiert. Der Verlust der Arbeit ist ein unangenehmes Erlebnis, das zu depressiven Stimmungen führen kann. Wer wegen der Kündigung traurig ist, muss aber nicht in diesem negativen Sog bleiben.

Wir erklären, wie sich die Kündigung auf das Gefühlsleben auswirkt, und welche Möglichkeiten es gibt, sich gegen die Traurigkeit zu wehren.

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    Folgen einer Kündigung

    Depressive Verstimmung nach einer Kündigung meist verständlich

    Der Verlust des Arbeitsplatzes kann eine der schwierigsten Erfahrungen im Berufsleben sein. Die Kündigung kann nicht nur finanzielle Belastungen mit sich bringen, sondern auch ein Gefühl der Unsicherheit, des Verlusts und der Verwirrung hervorrufen.

    In vielen Fällen kann dieser Verlust auch Ängste und depressive Stimmungen auslösen, da der Arbeitsplatz oft ein wichtiger Bestandteil der Identität und des Selbstwertgefühls eines Menschen ist.

    Wenn jemand seinen Arbeitsplatz verliert, kann dies zu einer Vielzahl von Emotionen führen, wie etwa Wut, Frustration, Scham oder Schuldgefühlen. Manchmal kann die Traurigkeit so überwältigend sein, dass es schwierig wird, alltägliche Aufgaben zu erledigen oder sich auf neue Jobs zu bewerben. 

    Ursachen für die Traurigkeit

    Auslöser und Ursachen für die Traurigkeit bei einer Kündigung

    Auch ein langweiliger Beruf bedeutet Anerkennung und wirtschaftliche Sicherheit. Bei einer Kündigung geht dieser Status verloren, außerdem sinken die Chancen auf gute Jobs. Das führt zu Wut, Resignation und Teilnahmslosigkeit, manchmal sogar zu Depressionen. Noch lange nach der Kündigung fühlen sich die Betroffenen bedrückt.

    Die Gründe für die Traurigkeit hängen von den Lebensumständen und dem individuellen Charakter ab:
    Von dem ersten Schmerz zur Selbsterkenntnis

    Mit der Kündigung des Jobs durch den Arbeitgeber beginnt eine schmerzhafte Phase, in der Trauer, Zorn und Frust zusammenkommen. Die Betroffenen fühlen sich verletzt und traurig. Selbstzweifel tauchen auf. Doch wer sich auf die Fakten fokussiert und die eigenen Gefühle bewusst wahrnimmt, kann die Traurigkeit überwinden.

    Warnsignale für eine mögliche Kündigung

    Kündigung früh genug erkennen und sich darauf vorbereiten

    Wer schon früh die Warnzeichen erkennt, kann sich gegen die Kündigung wappnen oder rechtzeitig nach einem neuen Job suchen.

    Typische Signale für eine anstehende Kündigung:

    Gefühle nach einer Kündigung

    Die emotionalen Phasen nach einer Kündigung

    Wer entlassen wird, durchläuft verschiedene Phasen, die sich mit den Trennungsphasen einer beendeten Partnerschaft vergleichen lassen.

    In dieser Phase spüren Menschen oft intuitiv, dass etwas nicht stimmt und dass ihre Arbeitsstelle gefährdet sein könnte. Diese Vorahnung kann sich als Bauchgefühl oder auch als konkrete Hinweise äußern, wie beispielsweise Kürzungen im Personal oder eine unklare Zukunftsperspektive des Unternehmens.

    Wenn die Kündigung tatsächlich ausgesprochen wird, kann dies für viele Menschen ein Schock sein. Die Realisierung, dass der Arbeitsplatz nun wirklich verloren ist, kann zu einer emotionalen Achterbahnfahrt führen, die von Trauer und Verzweiflung bis hin zu Wut und Frustration reichen kann.

    Nachdem der erste Schock überwunden ist, kann es zu einer kurzen Phase der Erholung kommen. Hierbei können sich Betroffene bewusst werden, dass sie nun die Gelegenheit haben, sich neu zu orientieren und neue Wege zu gehen.

    In dieser Phase beginnen viele Menschen, aktiv nach neuen Möglichkeiten zu suchen und neue Pläne zu schmieden. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass man neue berufliche Ziele ins Auge fasst oder sich überlegt, in welchen Bereichen man sich weiterbilden möchte.

    In manchen Fällen kann die Trauer und Verunsicherung in Wut und Empörung umschlagen. Hierbei können Betroffene ihre Gefühle lautstark zum Ausdruck bringen oder die Kündigung als ungerecht empfinden.

    In dieser Phase beginnen viele Menschen, aktiv Bewerbungen zu schreiben und sich auf Stellenangebote zu bewerben. Hierbei kann es helfen, sich von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen und immer wieder neue Chancen zu suchen.

    Wenn es gelingt, eine neue Stelle zu finden oder eine andere Lösung für die berufliche Zukunft zu finden, kann dies zu einer Phase der Krisenbewältigung führen. Hierbei können Betroffene stolz auf sich sein, dass sie diese Herausforderung gemeistert haben und optimistisch in die Zukunft blicken.

    Das Wechselspiel aus Traurigkeit und aufkeimender Hoffnung führt zu neuen Aktivitäten, die den Erfolgsweg ebnen sollen. Einige wagen nun den Schritt in die Selbstständigkeit oder nehmen sich eine berufliche Auszeit, um persönliche Dinge zu regeln oder ein Herzensprojekt umzusetzen.

    Die verschiedenen emotionalen Phasen nach einer Kündigung können also sehr individuell verlaufen und unterschiedlich lange andauern. Es gibt daher auch keine „richtige“ oder „falsche“ Art, mit der Kündigung umzugehen. Jeder Mensch braucht unterschiedlich lange Zeit mit der Verarbeitung.

    Depressionen nach Kündigung überwinden

    Die Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit überwinden

    Wer traurig wegen Jobverlust ist, verfällt häufig in Selbstmitleid. Natürlich sind negative Gefühle aufgrund der Kündigung in Ordnung, aber diese Phase darf nicht zu lange anhalten.

    Tipps gegen die Traurigkeit nach der Kündigung:

     Oft kann es hilfreich sein, mit nahestehenden Personen über die eigene Situation und die damit verbundenen Gefühle zu sprechen. Durch Gespräche können Betroffene ihre Gedanken und Emotionen sortieren und reflektieren. Auch können sie Unterstützung und Trost von ihren Angehörigen erfahren, was dazu beitragen kann, dass sie sich besser fühlen.
     

     Durch Achtsamkeits- und Entspannungsübungen können Betroffene ihre Psyche stärken und besser mit Stress umgehen. Hierzu zählen zum Beispiel Meditation, Yoga oder autogenes Training. Auch eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung sind wichtige Faktoren, um das körperliche und seelische Wohlbefinden zu fördern.
     

    Negative Gedanken können dazu führen, dass Betroffene sich noch schlechter fühlen und sich in eine negative Stimmung hineinsteigern. Daher kann es hilfreich sein, bewusst positive Glaubenssätze zu entwickeln und diese immer wieder zu wiederholen. Hierbei kann auch eine neue Zielsetzung helfen, um den Blick nach vorne zu richten und positive Energie zu mobilisieren.
     

    Praktische Aktivitäten, wie zum Beispiel Networking, Weiterbildung oder ehrenamtliches Engagement, können Betroffenen helfen, sich wieder besser zu fühlen und ihre Selbstsicherheit zu stärken. Hierbei können sie auch neue Kontakte knüpfen und sich auf neue berufliche Möglichkeiten vorbereiten. Zudem hilft es oft, wenn sie sich ein neues Projekt suchen, um ihre Zeit und Energie sinnvoll zu nutzen und sich auf etwas Positives zu konzentrieren.

    Keine Panik nach Kündigung

    Arbeitslosengeld als Unterstützung in Deutschland

    Wer in Deutschland arbeitslos wird, hat Anspruch auf Arbeitslosengeld. Dieses wird von der Bundesagentur für Arbeit gezahlt und soll den Lebensunterhalt während der Arbeitssuche sichern. Um Arbeitslosengeld zu erhalten, muss man in den letzten 30 Monaten mindestens 12 Monate versichert gewesen sein. Versicherungspflichtige Zeiten können durch Beschäftigungsverhältnisse oder andere versicherungspflichtige Tätigkeiten erworben werden.

    Die Höhe des Arbeitslosengeldes richtet sich nach dem letzten Gehalt und beträgt in der Regel 60% des Nettoeinkommens. Für Arbeitnehmer mit Kindern gibt es einen höheren Satz. Die Dauer, für die Arbeitslosengeld gezahlt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Alter bei Entstehung des Anspruchs und der Dauer der versicherungspflichtigen Zeiten.

    Wichtig zu beachten ist, dass das Arbeitslosengeld nur für eine begrenzte Zeit gezahlt wird und dass man sich währenddessen aktiv um eine neue Arbeit bemühen muss. Hierfür bietet die Bundesagentur für Arbeit verschiedene Unterstützungsmaßnahmen an, wie zum Beispiel Beratungsgespräche, Fortbildungen oder Vermittlung von Stellenangeboten.

    Dennoch ist es sehr nützlich zu wissen das es dieses System gibt, es bietet finanzielle Sicherheit während der Jobsuche und kann dazu beitragen, dass man sich besser auf die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle konzentrieren kann. Die Panik und Angst wegen der Kündigung kann damit reduziert werden.

    Professionelle Hilfe bei depressiven Gefühlen wegen Kündigung

    Wenn die traurige Stimmung aber chronisch wird, brauchen die Betroffenen psychotherapeutische Unterstützung. Mit dieser Hilfe finden sie den Weg zu mehr Lebensfreude.Möglicherweise ist jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Richtungswechsel: Nicht wenige Menschen lassen sich von der Kündigung zu einem neuen Lebensstil anregen. Eine Psychotherapie zeigt verschiedene Möglichkeiten auf und unterstützt die Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung.

    Angst vor Ärzten überwinden:

    Es ist verständlich, dass manche Menschen Angst vor Ärzten und Therpaeuten haben. Unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel bietet jedoch hilfreiche Tipps zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen.

    FAQ über Jobverlust-Blues

    Häufige Fragen und Antworten über die Traurigkeit nach einer Kündigung:

     Eine Kündigung kann zu verschiedenen Emotionen führen, wie etwa Trauer, Wut, Frustration und Verzweiflung. Oft ist der Verlust des Arbeitsplatzes auch ein Schlag für das Selbstwertgefühl und die Identität eines Menschen.

    Nach einer Kündigung fühlen sich viele Menschen traurig, zornig und manchmal auch verantwortlich für den Jobverlust, auch wenn es sich um eine betriebsbedingte Kündigung handelt. Doch die Gründe liegen meistens außerhalb der eigenen Kontrolle. Unterschwellige Ängste können die Traurigkeit und den Zorn noch verstärken.

    Manche Menschen überwinden ihre Traurigkeit schon nach wenigen Tagen. Andere brauchen mehrere Monate, bis sie mit der neuen Situation klarkommen. Jeder hat seine eigene Methode, die negativen Stimmungen zu verarbeiten, und das bedeutet, dass sich jeder die nötige Zeit dafür nehmen sollte.

    Je nach Situation ist es hilfreich, mit den Kollegen oder sogar mit dem Chef über die eigenen Emotionen zu sprechen. Die meisten Menschen reden aber lieber mit ihren Angehörigen und Freunden darüber, um Trost zu finden. Für positive Energie sind Achtsamkeits- und Entspannungsübungen empfehlenswert. Ein Tagebuch hilft dabei, die dankbaren Momente festzuhalten und die depressive Phase zu überwinden.

    Sich einen Überblick über die finanzielle Situation zu verschaffen und gegebenenfalls mit einem Experten wie einem Finanzberater oder Anwalt zu sprechen kann bereits eine große Hilfe sein. Auch staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie Arbeitslosengeld oder Kurzarbeitergeld können die Betroffenen auffangen und die finanziellen Belastungen zu mindern.

    Es kann hilfreich sein, sich auf neue Ziele und Projekte zu konzentrieren und sich bewusst Zeit für Selbstpflege und Entspannung zu nehmen. Auch professionelle Hilfe von einem Therapeuten oder Coach kann dabei unterstützen, neue Perspektiven und Motivation zu finden.

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      Quellen:

      1. How To Cope With The Emotional Aftermath Of Getting Fired – girlboss.com
      2. Arbeitslosengeld: Anspruch, Höhe, Dauer – arbeitsagentur.de

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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