Adipositas: Was tun?

Hilfe bei krankhafter Fettleibigkeit und Tipps gegen die Schamgefühle

Ab einem gewisse Grad erreicht der menschliche Körper die übermäßige Ansammlung von Fett, die als Adipositas bezeichnet werden kann. Als Definition gilt die Überschreitung von 30 Prozent Körperfett bei Frauen und 20 Prozent Körperfett bei Männern. Hinzu kommen zahlreiche mögliche Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Probleme oder Beschwerden mit den Gelenken, die einer zu hohen Belastung ausgesetzt sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert die Fettleibigkeit mit einem Body-Mass-Index von mehr als 30.

Wir klären im Artikel über krankhaftes Übergewicht (Adipositas), die Folgen und Risikofaktoren auf. Außerdem möchten wir die damit verbundenen Schamgefühle eingehen und Ihnen Tipps für den richtigen Umgang mit Übergewicht nennen.

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    Definition von Adipositas

    Ab wann ist man Adipös? Symptome und Definition

    Adipositas (medizinischer Begriff für Fettleibigkeit) ist eine chronische Erkrankung, die durch eine übermäßige Ansammlung von Fettgewebe im Körper gekennzeichnet ist.

    Der Begriff „Adipositas“ leitet sich vom lateinischen Wort „adeps“ ab, das Fett bedeutet. Adipositas wird üblicherweise durch den Body-Mass-Index (BMI) definiert, der das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße setzt. Ein BMI von 30 oder höher wird als Adipositas definiert.

    Im Gegensatz dazu bezieht sich der Begriff „Übergewicht“ auf ein Körpergewicht, das höher ist als das gesunde Gewicht für eine bestimmte Größe und ein bestimmtes Alter. Ein BMI zwischen 25 und 29,9 gilt als übergewichtig, während ein BMI von 30 oder höher als adipös gilt. 

    Adipositas kann in drei Kategorien unterteilt werden:

    Neben dem Gewicht können auch Schweißausbrüche, Kurzatmigkeit und Schlafstörungen auf Übergewicht hinweisen. Stark Übergewichtige Personen bemerken zudem relativ früh Gelenkschmerzen, insbesondere im Bereich der Knie- und Hüftgelenke. 

    Des Weiteren kann es bei Adipositas zu hormonellen Veränderungen im Körper kommen, die sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen können. Dazu gehören zum Beispiel vermehrter Haarwuchs im Gesicht und an anderen Körperstellen bei Frauen sowie eine verminderte Libido und Potenzprobleme bei Männern.

    Auch psychische Beschwerden wie Depressionen und ein geringes Selbstwertgefühl können auf Adipositas hinweisen. Betroffene können unter anderem Probleme haben, sich selbst zu akzeptieren und Schamgefühle aufgrund ihres Gewichts empfinden.

    Ursachen für Adipositas

    Warum wird man Übergewichtig und Fettleibig?

    Grundsätzlich entsteht Adipositas durch einen Kalorienüberschuss, also wenn dem Körper über einen längeren Zeitraum mehr Energie zugeführt wird als er benötigt.

    Zwar stellt eine zu hohe Aufnahme von Kalorien in der Regel die Grundlage dar, doch es wäre zu einfach, die Ursachen darauf zu reduzieren.

    Ein wichtiger Aspekt bei der Entstehung von Adipositas ist die genetische Veranlagung. Es gibt zahlreiche Gene, die Einfluss auf den Appetit und das Hungergefühl haben. Menschen mit bestimmten Genvarianten haben oft ein höheres Risiko, an Adipositas zu erkranken, da sie ein erhöhtes Verlangen nach kalorienreichen Lebensmitteln haben und schneller satt werden. Damit ändert sich zwar nicht der Auslöser, die vermehrte Kalorienaufnahme, allerdings kann sich dadurch das Verständnis erweitern.

    Auch der hormonelle Haushalt spielt eine wichtige Rolle. Insulinresistenz, ein gestörter Insulin- und Leptinstoffwechsel sowie eine gestörte Schilddrüsenfunktion können dazu führen, dass der Körper weniger Kalorien verbrennt und mehr Fettgewebe speichert.

    Im Folgenden erläutern wir, warum Menschen dazu neigen, dauerhaft mehr Kalorien zuzuführen, als der Körper verbrennt.

    Warum nimmt man an Gewicht zu?

    Die häufigsten Gründe für dauerhafter Gewichtszunahme

    Die Ursachen für die vermehrte Kalorienaufnahme sind vielfältig und können sowohl genetische, psychologische als auch soziale Faktoren umfassen.

    Wie bereits erwähnt ist es gut zu wissen, dass Adipositas grundsätzlich auf einem Ungleichgewicht zwischen Kalorienzufuhr und Kalorienverbrauch beruht.

    Im Folgenden werden wir genauer darauf eingehen, warum Menschen dazu neigen, dauerhaft mehr Kalorien zuzuführen als der Körper verbrennt und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen können.

    Ungesunde Ernährungsgewohnheiten

    Eine häufige Ursache von Adipositas sind ungesunde Ernährungsgewohnheiten, wie z.B. der Konsum von zuckerhaltigen Getränken und stark verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Fettgehalt. Diese Nahrungsmittel haben oft einen hohen Kaloriengehalt und können dazu führen, dass Menschen dauerhaft mehr Kalorien zu sich nehmen, als sie verbrennen.

    Bewegungsmangel

    Ein weiterer Faktor, der zu Adipositas führen kann, ist Bewegungsmangel. Menschen, die sich wenig bewegen und einen sitzenden Lebensstil haben, verbrennen weniger Kalorien als aktive Menschen. Wenn die Nahrungsaufnahme nicht entsprechend reduziert wird, kann dies zu einer positiven Kalorienbilanz und damit zur Gewichtszunahme führen.

    Genetik

    Fettleibigkeit kann auch durch genetische Faktoren beeinflusst werden. Es gibt einige Gene, die mit einem erhöhten Risiko für Adipositas in Verbindung gebracht werden. Menschen, die diese Gene haben, neigen dazu, leichter an Gewicht zuzunehmen als Menschen ohne diese Gene.

    Stoffwechselstörungen

    Einige Stoffwechselstörungen können dazu führen, dass der Körper überschüssige Energie als Fett speichert, was zu Adipositas führen kann. Beispiele für solche Störungen sind das Cushing-Syndrom und das Prader-Willi-Syndrom.

    Psychische Faktoren

    Menschen, die an Depressionen oder Angststörungen leiden, können eine höhere Neigung haben, sich mit Essen zu trösten und dadurch dauerhaft mehr Kalorien aufzunehmen.

    Medikamente

    Einige Medikamente können das Risiko von Adipositas erhöhen. Beispiele dafür sind Antidepressiva, Steroide und bestimmte Medikamente zur Behandlung von Diabetes.

    Umweltfaktoren

    Eine Umgebung mit wenig Möglichkeiten für körperliche Aktivität und einer leicht zugänglichen, ungesunden Ernährung kann dazu führen, dass Menschen dauerhaft mehr Kalorien zu sich nehmen als sie verbrennen.

    Übergewicht und krankhafte Fettleibigkeit kann also oft durch eine Kombination mehrerer dieser Faktoren verursacht werden. Bei jeder Person spielen individuelle Faktoren eine Rolle, welche dazu beitragen können dauerhaft mehr Kalorien aufzunehmen als der Körper verbraucht. Somit kann auch eine individuelle, auf den Patienten abgestimmte Therapie dabei helfen, die verschiedenen Ursachen zu erkennen und zu behandeln.

    Folgen von Fettleibigkeit

    Was sind die Gefahren von dauerhaft erhöhten Körpergewicht?

    Adipositas führt zu zahlreichen Risiken und Problemen, welche die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen können. Häufig wird dies bereits bei der Lebenserwartung von den Betroffenen verdrängt. Doch ab einem BMI von 35 erhöht sich die Sterblichkeit auf das Doppelte eines normalgewichtigen Menschen.

    Fettleibigkeit schadet dem Körper enorm und kann zahlreiche Folgeerkrankungen auslösen. Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkprobleme oder Diabetes können stark übergewichtige Personen bereits früh betreffen.

    Beginnt der Körper erst einmal damit, zu viel Fett aufzubauen, kann dies schnell zu weiteren Stoffwechselerkrankungen führen. Besonders der Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel sind davon besonders betroffen. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko, an Gicht zu erkranken.

    Zudem leidet der Körper unter der zusätzlichen Belastung. Das Herz muss dadurch mehr Blut durch den Körper pumpen und auch Ablagerungen innerhalb der Gefäße nehmen zu. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind daher unter adipösen Menschen weit verbreitet. Oft geht bei Übergewicht auch eine Angst vor Herzkrankheiten oder Schlaganfällen einher. 

    Bei adipösen Frauen kommt es in vielen Fällen zu starken hormonellen Schwankungen, die beispielsweise den Verlauf von einer Schwangerschaft negativ beeinflussen können.  Zugleich können sich diese Probleme bis hin zur Unfruchtbarkeit verstärken.

    Für Männer besteht diese Gefahr ebenfalls, da starkes Übergewicht sogar in der Zeugungsunfähigkeit (Impotenz) münden kann. Häufig sind bei Männern Erektionsstörungen und ein niedriger Testosteronwert die ersten Anzeichen von zu viel Körpergewicht.

    Folgeerkrankungen von Adipostias

    Folgen von Adipositas im Detail

    Im folgenden werden wir die Folgen von Adipositas im Detail betrachten und die verschiedenen gesundheitlichen Probleme untersuchen, die durch diese Erkrankung verursacht werden können.

    Adipositas ist ein wichtiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzerkrankungen. Adipositas erhöht den Blutdruck, die Cholesterin- und Triglyceridwerte und beeinträchtigt die Funktion der Blutgefäße. Es ist bekannt, dass Adipositas das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen um das 2-3-fache erhöht.

    Adipositas ist auch ein wichtiger Risikofaktor für Diabetes mellitus Typ 2. Adipositas kann die Insulinresistenz erhöhen, was dazu führt, dass der Körper weniger empfindlich auf Insulin reagiert und der Blutzuckerspiegel steigt. Diabetes kann zu vielen Gesundheitsproblemen führen, darunter Nierenerkrankungen, Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Sehverlust.

    Menschen mit Adipositas können auch unter Atemproblemen leiden, insbesondere unter Schlafapnoe. Schlafapnoe ist eine Störung, bei der die Atmung während des Schlafs unterbrochen wird, was zu Müdigkeit, Schläfrigkeit während des Tages und anderen Problemen führen kann.

    Adipositas kann auch zu Gelenkproblemen führen. Das zusätzliche Gewicht, das durch Adipositas verursacht wird, kann zu Überlastungen an Gelenken wie Knien und Hüften führen, was zu Schmerzen und Entzündungen führen kann. Adipositas kann auch das Risiko von Arthrose erhöhen, einer degenerativen Gelenkerkrankung.

    Adipositas wurde auch mit verschiedenen Krebsarten in Verbindung gebracht, darunter Brustkrebs, Darmkrebs, Nierenkrebs und Gebärmutterkrebs. Es ist jedoch unklar, wie genau Adipositas das Krebsrisiko erhöht, aber es ist bekannt, dass Fettleibigkeit Entzündungen und hormonelle Veränderungen im Körper verursachen kann, die das Krebsrisiko erhöhen können.

    Menschen mit Adipositas haben ein höheres Risiko für Lebererkrankungen wie Fettlebererkrankung, Leberfibrose und Leberzirrhose. Die Fettlebererkrankung ist eine häufige Erkrankung bei Menschen mit Adipositas, bei der sich Fett im Gewebe der Leber ansammelt, was zu Entzündungen und Schäden an der Leber führen kann.

    Adipositas erhöht das Risiko für Erkrankungen der Gallenblase und der Leber. Fettlebererkrankung (Steatosis hepatis) tritt auf, wenn überschüssiges Fett in der Leber gespeichert wird. Die Erkrankung kann sich verschlimmern und zu einer Leberentzündung (Steatohepatitis) und letztendlich zu einer Leberzirrhose entwickeln. Adipositas erhöht auch das Risiko für Gallensteine, die durch die Ansammlung von Cholesterin und anderen Substanzen in der Gallenblase entstehen können.

    Adipositas erhöht das Risiko für Arthritis und Gelenkschmerzen, insbesondere in den Knien, Hüften und Füßen. Das überschüssige Gewicht belastet die Gelenke und erhöht den Verschleiß. Gelenkschmerzen können die körperliche Aktivität einschränken, was dazu führen kann, dass Menschen mit Adipositas weniger aktiv werden und noch weiter zunehmen.

    Adipositas kann auch Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben. Menschen mit Adipositas haben ein höheres Risiko für Depressionen, Angstzustände und andere psychische Erkrankungen. 

    Schamgefühle bei Fettleibigkeit

    Aufklärung über den Zusammenhang von Schamgefühlen und Adipositas

    Adipositas kann oft mit Schamgefühlen einhergehen. Oft fühlen sich Betroffene unsicher und peinlich berührt, was zu einer sozialen Isolation führen kann. Wir betrachten im folgenden die Symptome von Schamgefühlen bei Adipositas und geben Ratschläge geben, wie man mit ihnen umgehen kann.

    Anzeichen von Schamgefühle

    Symptome der Schamgefühle aufgrund von Übergewicht

    Schamgefühle bei Adipositas oder auch schon einfachen Übergewicht können sich auf verschiedene Arten zeigen. Teilweise sind diese Anzeichen sehr deutlich, teilweise werden diese aber auch von Außenstehenden nicht erkannt und Betroffene daher oft missverstanden.

    Einige Betroffene vermeiden es beispielsweise, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen oder sich so zu kleiden, dass man das Übergewicht nicht sieht. Das beinhaltete oft das Tragen von schwarzer Kleidung, um das Körpergewicht zu verbergen.

    Andere Betroffene vermeiden es, Fotos von sich zu machen, oder tun dies nur aus bestimmten Winkeln, um möglichst schlank auszusehen.

    Der Gedanke an öffentliche Bäder oder Umkleideräume kann bei Personen mit Schamgefühlen eine extreme Angst auslösen. Teilweise haben Betroffene Angst davor einen Bikini oder Badekleidung zu tragen.

    Manche fühlen sich sogar unwohl, wenn sie in der Öffentlichkeit sitzen, weil das Körperfett sich über dem Bauch und anderen Körperstellen abzeichnen könne. Einige meiden daher auch Aktivitäten wie Fahrradfahren oder andere Sportarten, da sie sich beobachtet fühlen und schambehaftet sind. Obwohl Aktivitäten wie Radfahren gut tun würde, tun dies Betroffene ungern, weil die Körperhaltung dazu beiträgt das Fett noch sichtbarer zu machen und sich in der Öffentlichkeit gezeigt wird. 

    Das Gefühl von Verlegenheit und Selbstbewusstsein, das manche Menschen mit Übergewicht empfinden, kann sich manchmal auch in der Umgebung eines Fitnessstudios manifestieren. Dort angekommen, kann es vorkommen, dass sie sich exponiert und unter den Blicken anderer unbehaglich fühlen. Doch es ist beruhigend und wichtig zu erkennen, dass die Mehrheit der Studiobesucher mit Empathie und Verständnis reagiert.

    Ein Fitnessstudio ist ein Raum der persönlichen Entwicklung, ein Ort, an dem jeder individuell an seiner Gesundheit und seinem Wohlbefinden arbeitet. In dieser Umgebung herrscht ein Geist der Unterstützung und des gegenseitigen Respekts, fernab von voreiligen Urteilen oder Bewertungen.

    Schamgefühle überwinden

    Tipps gegen das Schamgefühl aufgrund von Körperfett

    Es gibt verschiedene Methoden, um mit Schamgefühlen bei Übergewicht und Adipositas umzugehen.

    Eine Möglichkeit besteht darin, zu sich selbst zu stehen und sich zu akzeptieren. Das kann helfen, das Selbstwertgefühl zu stärken und zu einem positiveren Körperbild zu gelangen.

    Eine andere Möglichkeit ist, eine professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel Psychotherapie. Dort können Betroffene Strategien erlernen, um mit Schamgefühlen und negativen Gedanken umzugehen.

    Es kann auch helfen, Unterstützung durch eine Gruppe von Gleichgesinnten zu suchen. Es gibt viele Online-Foren oder lokale Gruppen, die sich auf die Unterstützung von Menschen mit Adipositas spezialisiert haben. Hier können Betroffene ihre Erfahrungen teilen und sich gegenseitig ermutigen.

    Sportvereine gegen Übergewicht

    Ein weiterer Tipp zur Überwindung von Schamgefühlen im Zusammenhang mit Adipositas ist der Beitritt zu Sportvereinen, die sich auf Aktivitäten spezialisiert haben, bei denen das Körpergewicht weniger von Bedeutung ist. Kampfsport, kann für viele übergewichtige Menschen eine gute Option sein, da sie ihre Kraft und Kondition verbessern können, ohne das zusätzliche Gewicht zu belasten.

    Kampfsport ist auch eine großartige Möglichkeit, Selbstverteidigung und Disziplin zu erlernen und gleichzeitig ein soziales Netzwerk von Gleichgesinnten aufzubauen. Ein solcher Verein bietet die Möglichkeit, eine neue Leidenschaft zu entdecken und ein gesünderes Leben zu führen, ohne sich selbst ständig mit dem Körpergewicht auseinandersetzen zu müssen.

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    Behandlung von Übergewicht

    Wie lässt sich Übergewicht reduzieren?

    Mithilfe einer Behandlung ist es möglich, das Gewicht auf ein gesundes Maß zu bringen und das richtige Essverhalten zu erlernen. Besonders eine ambulante Behandlung kann bei Personen, die aufgrund ihrer Angst vor Übergewicht eine Essstörung entwickelt haben, Erfolge bringen.

    Dadurch können die Betroffenen weiterhin zu Hause wohnen und sind von ihrem sozialen Umfeld umgeben, welches sie unterstützt und ihnen Kraft gegeben kann.

    Dafür wird regelmäßig die Praxis eines Arztes oder Psychotherapeuten aufgesucht, welcher als Kontaktperson medizinische Betreuung zur Überwindung der Essstörung bietet.

    Je nach Ausprägung der psychischen Erkrankung wird ein individueller Behandlungsplan erarbeitet. In den meisten Fällen umfasst die Therapie Gespräche, die eine Veränderung des Essverhaltens bewirken sollen. Dabei werden problematische Denkmuster abgewandelt, das Selbstwertgefühl des Patienten soll gesteigert werden, ein besseres Körpergefühl wird angestrebt und Themen wie eigene Identität und emotionale Probleme und Konflikte werden angesprochen und therapiert. 

    Ernährungsumstellung

    Ernährung gegen Adipositas

    Bei einer Ernährung gegen Adipositas geht es nicht um modische Diäten, die nun für kurze Zeit im allgemeinen Trend liegen. Stattdessen ist es wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und in diesem Zuge die Zahl der Kalorien aktiv zu reduzieren, um dauerhaft an Gewicht zu verlieren.

    Zugleich sollte auch auf die auslösenden Faktoren geachtet werden, bevor die Umstellung vollzogen wird. So ist es zum Beispiel wichtig, bei psychischem Druck rechtzeitig dagegen zu wirken. Dadurch schafft man sich selbst die Chance, aktiv Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

    Gleichzeitig geht es um die richtige Zusammenstellung der eigenen Nahrung. Viele übergewichtige Menschen tendieren dazu, bei einer Mahlzeit zu viele Kohlenhydrate in Kombination mit Fetten zu sich zu nehmen. Diese Kombination sollte dagegen so weit als möglich vermieden werden, da sie zu einer Aufnahme von sehr Kalorien führt.

    Je nach dem, welcher Ernährungsberater am Ende hinzugezogen wird, unterscheidet sich auch die zum Einsatz kommende Therapie etwas. Im einen Fall wird vor allem auf die vermehrte Aufnahme von Eiweiß gesetzt, während es in anderen Fällen die fettreduzierte Kost ist, die klar im Fokus steht.

    Wichtig bei der Therapie im Rahmen der Umstellung Ernährung ist die ständige Kontrolle. Am besten lässt sich nach wie vor mit der Waage prüfen, ob die gewünschten Erfolge nun nach und nach kommen. Sollte es dagegen zu klaren Stagnationen beim Gewichtsverlauf oder gar Rückschritten kommen, kann über eine zusätzliche medikamentöse Therapie nachgedacht werden.

    Verhaltenstherapie

    Psychologische Behandlung bei Übergewicht

    Bei Personen mit starkem Übergewicht kann eine Verhaltenstherapie helfen. Ohne Unterstützung fällt es den meisten Menschen sehr schwer, alltägliche Gewohnheiten zu verändern, weshalb die Hilfe eines Experten vonnöten ist. Die Hilfe kann auch für Menschen mit gesunden BMI aber großer Angst vor Übergewicht nützlich sein. 

    Dieser entwickelt neue Handlungsmuster mit dem Patienten, die beim Einkaufen der richtigen Lebensmittel bis zur Kontrolle des Ess- und Bewegungsrhythmus ansetzen.

    Ziel einer solchen Behandlung ist es, langsam und dauerhaft das Gewicht auf ein gesundes Maß zu bringen, sodass die Gefahr von Folgeerkrankungen wie Gelenkproblemen, Stoffwechsel- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt wird.

    Medikamente gegen Übergewicht

    Können Diätpillen gegen Übergewicht helfen?

    Wenn Diäten keine Erfolge erzielen, können Ärzte auch Medikamente gegen Übergewicht verschreiben. Dies ist erst ab einem BMI von 27 mit Folgeerkrankungen oder ab einem BMI von 30 ohne Folgeerkrankungen möglich. 

    Für die Behandlung von Fettleibigkeit gibt des unterschiedliche Wirkstoffe und verschiedene Arzneimittel zur Auswahl. Neben rezeptpflichtigen Appetitzüglern oder auf den Stoffwechsel wirkende Medikament, gibt es das auch über die Verdauung wirkende Fettblocker.

    Vorteile & Nachteile von Medikamenten gegen Übergewicht

    Operationen gegen Übergewicht

    Operationen als letzter Ausweg gegen Adipositas

    Operative Maßnahmen gegen Adipositas können in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Methoden der Gewichtsreduktion erfolglos waren. Operationen sind immer mit einem Risiko verbunden.

    Der Magenbypass ist ein Verfahren, bei dem ein kleiner Teil des Magens abgetrennt wird und direkt mit dem Dünndarm verbunden wird. Dadurch wird der Nahrungstransport vom Magen in den Dünndarm umgangen, was zu einer Reduzierung der Kalorienaufnahme führt.

    Beim Schlauchmagen-Operation wird ein großer Teil des Magens entfernt, so dass der Magen deutlich kleiner wird. Dadurch wird die Nahrungsmenge, die aufgenommen werden kann, reduziert und ein frühes Sättigungsgefühl erreicht.

    Beim Magenband wird ein verstellbares Band um den Magen gelegt, um das Nahrungsaufnahmevermögen des Magens zu reduzieren. Das Band kann später bei Bedarf angepasst werden.

    Risiken und Nachteile von Operationen gegen Übergewicht

    Diese operativen Maßnahmen sind jedoch mit Risiken und möglichen Komplikationen verbunden. Zudem müssen die Patienten nach der Operation eine strenge Diät und Verhaltensanpassungen einhalten, um das Gewicht zu halten. Eine enge Überwachung durch medizinisches Fachpersonal ist daher unerlässlich.

    Psychologen bei Übergewicht

    Kann ein Psychologe gegen Übergewicht helfen?

    Die psychotherapeutische Behandlung hilft dabei, die Gründe für das Übergewicht und dem ungesunden Essverahlten zu ermitteln. Dabei ist es das Ziel die Angst zu verringern und die Gefahr einer Essstörung zu minimieren.

    Oft empfiehlt sich eine kombinierte Verhaltens-, Ernährungs- und Bewegungstherapie. So lernen die Betroffenen nicht nur die psychologische Seite kennen, sondern sie erhalten auch eine gezielte Ernährungsberatung.

    Schamgefühle überwinden und Hilfe in Anspruch nehmen:

    Personen, die Angst davor haben, einen Arzt persönlich aufzusuchen, können auf telefonische oder digitale Beratung über eine Hotline oder ein Gespräch per Videocall zurückgreifen.

    Eine weitere Möglichkeit sind Internetforen und Gruppen in sozialen Netzwerken, in denen der Austausch mit anderen Betroffenen ermöglicht wird, sodass Tipps und Ratschläge eingeholt werden können.

    Wer den Entschluss gefasst hat, einen Psychologen aufsuchen, kann auf Google Maps nach geeigneten Therapeuten im näheren Umkreis suchen. Psychologen können helfen, den Umgang mit tiefsitzenden Ängsten zu erlernen, sodass Sie in ein relativ normales und stressfreieres Leben zurückkehren können.

    Für alle, die sich vor dem Besuch beim Therapeuten fürchten, haben wir in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel nützliche Tipps zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen zusammengestellt.

    Fragen über Adipositas

    Häufige Fragen und Antworten über Fettleibigkeit:

    Adipositas, auch als Fettleibigkeit bezeichnet, ist eine chronische Erkrankung, die durch einen übermäßigen Fettanteil im Körper gekennzeichnet ist. Adipositas ist durch einen Body-Mass-Index (BMI) von 30 oder höher gekennzeichnet.

    Dabei handelt es sich um eine Stoffwechselstörung, bei der das Gleichgewicht zwischen Energieaufnahme und Energieverbrauch gestört ist.

    Adipositas tritt in der Regel auf, wenn mehr Kalorien aufgenommen werden, als der Körper verbraucht. Der überschüssige Energiegehalt wird als Fett im Körper gespeichert, was langfristig zu Übergewicht und Fettleibigkeit führen kann.

    Adipositas kann zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, einschließlich Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfall und Krebs.

    Wer einen BMI über 25 hat, gilt als übergewichtig, während ein BMI über 30 als adipös bezeichnet wird. Als Definition gilt außerdem die Überschreitung von 30 Prozent Körperfett bei Frauen und 20 Prozent Körperfett bei Männern.

    Mögliche Folgeerkrankungen von Fettleibigkeit sind Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Probleme, Impotenz (Erektionsstörungen) oder Beschwerden mit den Gelenken, da diese einer zu hohen Belastung ausgesetzt sind. Weitere Folgeerkrankungen sind nicht ausgeschlossen. 

    Um Übergewicht zu reduzieren, sollten weniger Kalorien zugeführt werden als der Körper benötigt. Dadurch baut der Körper kontinuierlich Körperfett ab.

    Für viele fettleibige Patienten ist dies allerdings leichter gesagt als getan. Psychologische Hilfe, Behandlung von Essstörungen und der richtige Wille sind häufig gute Ansätze um Übergewicht langfristig zu reduzieren.

    Ärzte können ab einem BMI von 30 verschiedene Behandlungsmethoden zur Gewichtsreduktion anleiten. Darunter fallen Diätprogramme, Medikamente und im letzten Versuch auch operative Eingriffe

    Die Hauptursachen von Adipositas sind eine ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und genetische Faktoren. Es kann auch durch bestimmte Medikamente, hormonelle Veränderungen und metabolische Störungen verursacht werden.

    Adipositas erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes, da Fettgewebe Insulinresistenz verursachen kann. Insulinresistenz führt dazu, dass der Körper nicht in der Lage ist, den Blutzuckerspiegel richtig zu regulieren.

    Bewegung kann helfen, das Körpergewicht zu reduzieren und die körperliche Fitness zu verbessern. Es kann auch den Stoffwechsel ankurbeln und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes senken. Dabei muss es nicht immer direkt anstrengender Sport sein, oft hilft bereits einfache aber regelmäßige Bewegung. Antwort: Körperliche Aktivität ist ein wichtiger Bestandteil bei der Vorbeugung und Behandlung von Adipositas. Regelmäßige körperliche Aktivität verbrennt Kalorien, hilft beim Aufbau von Muskelmasse und kann auch das Körpergewicht stabilisieren.

    Adipositas kann Schlafstörungen wie Schlafapnoe verursachen, die das Atmen während des Schlafs beeinträchtigen können. Schlafstörungen können zu Müdigkeit, verminderter Leistungsfähigkeit und Gesundheitsproblemen führen. 

    Adipositas-Chirurgie ist eine Operation, die dazu dient, Gewicht zu reduzieren und das Risiko von Adipositas-assoziierten Gesundheitsproblemen zu senken. Es gibt verschiedene Arten von Adipositas-Chirurgie, einschließlich Magenbypass, Magenband und Schlauchmagen

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      Quellen:

      1. Adipositas und Übergewicht: Mögliche Folgen – stiftung-gesundheitswissen.de
      2. How tackling shame can help with reaching a healthy weight – healthyfood.com

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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