Ständige Müdigkeit

Tipps und Hilfe bei ständiger Müdigkeit - Gründe erkennen und Hilfe erhalten

Sich von Zeit zu Zeit müde zu fühlen, ist ganz normal. Wenn die Abgeschlagenheit aber zum Dauerzustand wird, ist es ratsam sich zu informieren. Ständig Müde zu sein, kann durchaus ein Anzeichen anderer Krankheiten sein.

Ständige Müdigkeit ist ein Symptom, das vielen Menschen Angst bereitet. Besonders die Unklarheit, was denn nun dahintersteckt, sorgt für Verunsicherung. Von schlechtem Schlaf über Nährstoffmängel bis hin zu schweren Krankheiten ist nämlich alles möglich.

Wir haben uns angesehen, welche Gründe für ständige Müdigkeit infrage kommen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie sich die Angst vor ständiger Müdigkeit abschütteln lässt.

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    Gründe für ständige Müdigkeit

    Was steckt hinter ständiger Müdigkeit?

    Ein Erwachsener sollte pro Nacht ca. 6 bis 7 Stunden schlafen, um fit für die kommenden Herausforderungen zu sein. Das klappt nicht immer und deshalb sind wir manchmal einfach müde.

    Wer sich aber trotz ausreichender Nachtruhe ständig müde und abgeschlagen fühlt, sollte hellhörig werden. Hinter einer konstanten Müdigkeit kann sich nämlich auch eine Mangelerscheinung oder eine Krankheit verstecken. 

    Wir wollen uns die häufigsten Ursachen für ständige Müdigkeit etwas genauer ansehen. Die Gründe sind vielseitig. Um eine bessere Übersicht zu gewährleisten, kann eine Einteilung in externe und interne Auslöser von ständiger Müdigkeit getroffen werden.

    Externe Gründe

    Externe Ursachen von ständiger Müdigkeit

    Die von außen auf uns einwirkenden Einflussfaktoren sind diejenigen, die wir am ehesten und einfachsten beeinflussen können. Zumindest gilt das für den überwiegenden Großteil von ihnen. 

    Schlaf

    Wohl der Nr. 1-Grund für ständige Müdigkeit: Schlechter Schlaf. Dabei geht es nicht nur um die Dauer, sondern auch um die Schlafqualität. Unser Körper regeneriert nicht genug und kann am Tag dann nicht sein komplettes Leistungspotenzial abrufen. Besonders gefährdet sind in diesem Zusammenhang Menschen, die im Schichtbetrieb arbeiten, da sie ein Leben gegen den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus führen müssen.

    Falsche Ernährung

    Kalorienreiches und Kohlenhydrate mit Fett kombiniertes Essen belastet den Körper stark. Er benötigt mehr Blut in den Verdauungsorganen, um die Nahrung in ihre Bestandteile zerlegen zu können. Blut, das in anderen Bereichen wie etwa dem Gehirn gebraucht werden würde. Mit dem Blut fehlt auch Sauerstoff, was wiederum für Ermüdung sorgt. Wer sich also einseitig und falsch ernährt, überfordert seinen Körper.

    Nährstoffmangel

    Hängt eng mit einer Mangelernährung zusammen. So führt es etwa zu anhaltender Müdigkeit, wenn wir zu wenig Vitamin B12 in unserem Körper haben. Dieses ist unter anderem für die Produktion roter Blutkörperchen nötig. Befinden sich zu wenig von diesem in unserem Blut, spricht man auch von einer sogenannten Anämie oder Blutarmut – und die äußert sich wiederum unter anderem durch extreme Müdigkeit.

    Auch das Fehlen von Vitamin D3 sorgt für Abgeschlagenheit. Dieses wird besonders dann produziert, wenn Sonnenlicht direkt auf unsere Haut trifft. Das erklärt auch, warum wir uns in der kalten Jahreszeit mit ihren wenigen Sonnenstunden oft so müde fühlen. Müdigkeit kann außerdem auf einen Mangel an Magnesium oder Folsäure hinweisen.

    Flüssigkeitsmangel

    Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, riskiert, dass sein Blut dickflüssiger wird und deshalb nicht mehr so einfach durch die Adern gepumpt werden kann. In weiterer Folge gelangt weniger Sauerstoff ins Gehirn, wodurch wiederum Müdigkeit entsteht.

    Mangelende Bewegung

    Deutlich (!) zu viel wie auch zu wenig Bewegung können zu Müdigkeit führen. Wirklich problematisch ist davon aber nur eine Variante. Nach einer ausgedehnten Wanderung oder sportlicher Betätigung müde zu sein, ist völlig legitim und zudem ein Zeichen dafür, dass wir unserem Körper etwas Gutes getan haben. Sind wir nach einem Tag auf der Couch müde, ist das von Zeit zu Zeit auch in Ordnung, ein Dauerzustand sollte daraus aber nicht werden. Zu wenig Bewegung schadet unserem Körper und führt über lange Sicht zu Antriebslosigkeit. Dazu kommt, dass Menschen, die sich zu wenig bewegen, schneller müde werden, wenn sie sich dann doch mal bewegen müssen.

    Raumluft

    Wird ein Raum länger nicht gelüftet, sammelt sich Kohlendioxid in der Atemluft. Dieser überproportional große Anteil sorgt dann dafür, dass wir müde werden.

    Wetter

    Das Wetter hat großen Einfluss auf unser Wohlbefinden, unvorteilhafte Bedingungen können schon einmal zur Entstehung von Müdigkeit beitragen. Eine länger anhaltende Hitzewelle geht etwa stark an die Substanz. Da die Temperaturen während einer derartigen Hitzeperiode auch in der Nacht nicht mehr unter eine gewisse Grenze fallen, ist der Schlaf weniger erholsam – Müdigkeit entsteht. Die optimale Schlaftemperatur liegt für Erwachsene zwischen 15 und 18 °C, für Babys und Kleinkinder rund um 18/19 °C.

    Interne Gründe

    Interne Ursachen von ständiger Müdigkeit

    Manchmal sind es keine äußeren Umstände, die bei uns diese bleierne Müdigkeit hervorrufen. Die Ursache ist vielmehr in Krankheiten oder Ungleichgewichten in unserem Körper zu finden.

    Eisenmangel (Blutarmut)

    Im Körper gibt es, aus welchem Grund auch immer, zu wenig Eisen. Das führt wiederum dazu, dass zu wenig rote Blutkörperchen gebildet werden. Die sind allerdings notwendig, um Sauerstoff durch den Körper zu transportieren. Die Folge sind Symptome wie etwa Kurzatmigkeit, Blässe, Herzklopfen oder eben auch Müdigkeit.

    Infektionskrankheiten

    Liegt eine Infektionskrankheit vor, arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren, um den Erreger zu neutralisieren. Dadurch fühlen sich Betroffene überdurchschnittlich müde. Die Abgeschlagenheit kann auch nach Abklingen aller anderen Beschwerden noch anhalten.

    Chronisches Fatigue-Syndrome

    Wer länger als sechs Monate unter immer wieder auftretender Müdigkeit leidet, hat es möglicherweise mit dem chronischen Erschöpfungssyndrom zu tun. Unglücklicherweise ist bis heute keine eindeutige medizinische Ursache für dessen Auftreten gefunden worden.

    Stoffwechselkrankheiten

    Eine Schilddrüsenunterfunktion (die Drüse produziert zu wenig Hormone) kann ebenso zu ständiger Müdigkeit führen wie etwa Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

    Krebs

    Ungewöhnliche Müdigkeit kann auch eines der ersten Symptome von Tumoren oder Bluterkrankungen sein. Zudem führt die klassische Krebs-Therapie in der Regel zu stark ausgeprägter Müdigkeit.

    Narkloepsie

    Als Narkolepsie wird eine neurologische Erkrankung beschrieben, welche den Schlaf-Wach-Regulation im Gehirn stört. Ständig Müdigkeit auch am Tag ist eine der bekanntesten Symptome. Betroffenen können der Schläfrigkeit kaum widerstehen und auch nicht mit ausreichend Schlaf für eine Besserung sorgen.

    Psychische Ursachen

    Depressionen und andere geistige Erschöpfungszustände wirken sich unweigerlich auch negativ auf die körperliche Verfassung aus.

    Schlafapnoe

    Schlafstörungen sorgen dafür, dass der Schlaf alles andere als erholsam ist. Der Körper bekommt nicht die Möglichkeit, zu regenerieren. Die Folge ist eine anhaltende Müdigkeit.

    Medikamente

    Manche Medikamente (z. B. Blutdrucksenker, Schmerzmittel, Migräne- oder Allergiemittel, Muskelrelaxanzien etc.) kommen mit einer breiten Palette an Nebenwirkungen. Eine davon kann durchaus auch Müdigkeit sein.

    Übergewicht

    Muss der Körper aufgrund eines besonders hohen Gewichts mehr arbeiten, wird er klarerweise auch schneller müde. Ändert sich am Übergewicht nichts, befindet er sich in einer konstanten Ausnahmesituation, die zu andauernder Müdigkeit führt.

    Ständige Müdigkeit: Was tun?

    Was kann man tun wenn man ständig müde ist?

    Da die Gründe für ständige Müdigkeit meist diffus sind, gibt es auch nicht diese eine erfolgversprechende Therapie. Es gibt daher nicht immer die eine perfekte Lösung gegen die Müdigkeit.

    Nur wenn eine der oben genannten Gründe ganz klar der Auslöser ist (z.B. Eisenmangel oder ein Medikament das Müde macht) lässt sich durch eine gezielte Veränderung auch die ständige Müdigkeit verhindern.

    Viel häufiger jedoch, besteht die größte Aussicht auf Erfolg bei einer Kombination aus unterschiedlichen Tipps gegen die Müdigkeit.

    Persönlich können Betroffene zum Beispiel an ihrem Lebensstil arbeiten. Ausreichend Schlaf ist ebenso wichtig wie eine gesunde und ausgewogene Ernährung oder ausreichend Bewegung.

    Sich selbst jeden Tag ein paar Minuten Entspannung und Auszeit zu gönnen, ist ebenfalls eine gute Idee. Ein kurzer Mittagsschlaf von rund 20 Minuten (Powernap) wirkt manchmal Wunder. 

    Essen am Abend vermeiden

    Eine Ernährugnsumstellueng kann ein guter Ansatz sein, am wichtigsten wäre es dabei allerdings Mahlzeiten zu spät am Abend zu vermeiden. Somit gibt man den Körper in der Nacht ausreichend Ruhe und beschäftigt ihn nicht zu sehr mit der Verdauung. 

    Kaffee: Gut oder schlecht?

    Koffein mag gut dosiert gegen Müdigkeit helfen, kann in zu häufiger und zu großer Menge allerdings auch das Gegenteil bewirken. Ein so genannter "Koffeincrash" ist keine Seltenheit, wenn zu viel Kaffee konsumiert wird. Ein Koffeinentzug sorgt zwar in erster Zeit für noch mehr Müdigkeit, kann langfristig aber zu einer natürlicheren Wachheit. Außerdem reagiert der Körper nach einem Entzug wieder sensibler auf Koffein.

    Tipps gegen Müdigkeit

    Hilfreiche Tipps zusammengefasst:

    Hält die ständige Müdigkeit monatelang an, ist ein Gang zum Arzt mehr als nur ratsam. Der kann einige Tests durchführen, um zu ermitteln, ob ein wie auch immer gearteter Mangel oder eine Stoffwechselkrankheit vorliegt. Liegen die Gründe für die andauernde Müdigkeit allerdings in psychischen Problemen verortet, ist eine entsprechende Therapie der erfolgversprechendste Ansatz.

    Angst vor Müdigkeit überwinden

    Angst davor ständig Müde zu sein?

    Ständige Müdigkeit ist ein sehr diffuses Symptom. Was dahinter liegt, ist für Laien eigentlich nicht zu ermitteln – und auch Experten tun sich oft schwer.

    Diese Unsicherheit nagt an Betroffenen. Sie verstärkt nach und nach die Angst, dass vielleicht etwas wirklich Schlimmes der Grund für die Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit sein könnte. Die einzige Möglichkeit, diese Gedanken aus der Welt zu räumen, ist ein Besuch beim Arzt.

    Ist die Ursache nämlich erst einmal gefunden, kann man sich zielgerichtet an die Lösung des Problems oder die Behebung des Mangels machen. Und damit verschwindet in der Regel auch die Angst vor der Müdigkeit.

    Behandlung von Müdigkeit

    Gibt es eine ärztliche Behandlungen gegen ständige Müdigkeit?

    Es existiert zwar keine klassische Therapie gegen eine anhaltende und häufige Müdigkeit, allerdings kann nach der Ursachenforschung an dem Problem gearbeitet werden.

    Liegt beispielsweise ein Nährstoffmangel vor, kann ein Arzt diese ausgleichen. Dabei sind weitere Untersuchungen notwendig, welche meist mit einer Blutabnahme und der Auswertung von einem Blutbild erfolgen.

    Liegt die Ursache für die Abgeschlagenheit und Müdigkeit an zu viel Stress, kann meist ein Therapeut helfen. Dies kann auch beim Burnout-Syndrom und Depressionen der Fall sein. 

    Nur in seltenen Fällen ist eine Krankheit der Auslöser von ständiger Müdigkeit. Doch sollte tatsächlich eine Narkolepsie (Tagesschläfrigkeit) vorliegen, kann ein Arzt auch Medikamente wie Modafinil verordnen. 

    Wann zum Arzt bei Müdigkeit?

    Ab wann sollte man bei anhaltender Müdigkeit zum Arzt?

    Sich von Zeit zu Zeit müde zu fühlen, ist normal. Grund dafür ist in der Regel, dass wir nicht genug Schlaf bekommen haben. Wenn sich die Situation aber auch nach Ruhepausen nicht verbessert, ist ein Besuch beim Arzt auf jeden Fall ratsam.

    Ebenfalls ein Warnsignal ist es, wenn sich die Müdigkeit neu und ungewohnt anfühlt bzw. ihren Alltag sehr stark beeinträchtigt.

    Viele Menschen fühlen sich unwohl beim Gedanken an einen Arztbesuch. Sei es wegen der komplizierten Anreise, der langen Wartezeit in einem Raum mit anderen Kranken, dem ungemütlichen Setting oder einer möglichen schlechten Nachricht. Auch eine stark ausgeprägte Angst vor Ärzten (Arztphobie) kann den Arztbesuch verhindern.

    Um mit einem Arzt über die ständige Müdigkeit zu sprechen, lohnt sich dennoch die Überwindung zu einem persönlichen Termin. Wenn Sie sich vor einem Arztbesuch fürchten, kann unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel dabei helfen, die Angst zu überwinden und die Kontaktaufnahme zu erleichtern.

    FAQ über Müdigkeit

    Häufige Fragen und Antworten über Müdigkeit

    Eine klare Definition von ständiger Müdigkeit (in der Medizin auch als „Fatigue“ bekannt) gibt es nicht. Deshalb ist eine Festlegung auf die dahintersteckenden Problematiken sehr schwierig.

    Allerdings ist bekannt, dass verschiedene Krankheiten Müdigkeit auslösen können. Die bekannteste Erkrankung mit ständiger Müdigkeit auch am Tage ist Narkolepsie.

    Weitere Krankheiten sind etwa Multiple Sklerose, Diabetes, Allergien, rheumatoide Arthritis, Migräne sowie diverse Entzündungen, Blutdruckstörungen oder Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

    Viele Medikamente haben unerwünschte Nebenwirkungen. In Sachen Müdigkeit ist besonders bei Blutdrucksenkern, Schmerzmitteln, Allergie- und Migränemitteln sowie Muskelrelaxanzien Vorsicht geboten.

    Ja, ständige Müdigkeit kann ein Symptom für eine zugrunde liegende Erkrankung wie Depressionen, Krebs oder Schilddrüsenprobleme sein.

    Eine schlechte Ernährung kann zu Müdigkeit führen, während eine ausgewogene Ernährung mit genügend Proteinen, Fetten und Vitaminen helfen kann, Energie zu liefern.

    Wer jedoch nach dem Essen ständig Müde ist, hat sehr wahrscheinlich zu viele Kalorien zu sich geführt. Besonders Mahlzeiten mit vielen Kohlenhydraten können einen so genannten „Insulin Crash“ verursachen. Durch die Blutzucker Schwankungen kann der Körper äußerst Müde werden. Dies erklärt auch häufig die Müdigkeit nach dem einem kalorienreichen Mittagessen. 

    Doch auch zu große Mengen Fett, können Müde machen. Im Idealfall ernährt man sich im Laufe des Tages mit leichter Kost

    Bei Müdigkeit während der Arbeit können kurze Pausen, regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung helfen, sich zu konzentrieren. Auch das Aufstehen und Strecken oder ein kurzes Nickerchen können helfen, die Konzentration wiederherzustellen.

    Müdigkeit kann durch ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressbewältigungstechniken wie Yoga und Meditation vorgebeugt werden.

    Zu den Symptomen von Müdigkeit gehören Erschöpfung, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen.

    Ja, Stress kann Müdigkeit verursachen, da es den Körper belastet und Energie verbraucht.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Fatigue: Causes, Diagnosis, Treatment & More – Healthline
      2. What causes fatigue, and how can I treat it? – medicalnewstoday.com

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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