Angst vor Bikini Outfit
Seit 1946 erregt der Bikini viel Aufmerksamkeit – was jedoch früher ein Symbol für Freiheit und Liebeslust war, löst heute bei vielen Frauen Angstsymptome aus. Die Angst vor dem Bikinitragen entsteht durch vor allem durch Vergleiche mit dem Schönheitsideal und durch die Furcht vor Spott.
Was kann man gegen die Angst davor, einen Bikini tragen zu müssen tun? Wie kann man das Schamgefühl überwinden sich in Badeshorts bzw. Unterwäsche zeigen zu wollen? Wie kann man sich wohler fühlen? Wir geben Tipps gegen übertriebene Angst davor, im Sommer Bikini zu tragen und erklären die Gründe für diese Ängste.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 18. Januar 2023
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Meistens handelt es sich bei dieser Angst um die Scheu vor den Blicken der anderen. Dazu kommt die Angst, dass die kleinen Stoffteile verrutschen. Das gilt vor allem für die Bikini-Trägerinnen, die sich viel bewegen. Eher selten kommt die Angst vor zu viel UV-Strahlung dazu.
Wenn der Bikini nach Meinung der Frau zu wenig Haut bedeckt, gibt es andere Bademode, die mehr Sicherheit bietet. Das kann ein funktionaler Badeanzug sein oder ein moderner Tankini. In einem Ein- oder Zweiteiler mit einem geraden Beinausschnitt und breiten Trägern fühlen sich auch Frauen mit fülliger Figur wohl.
Geschichte vom Bikini
Bis in die 1960er-Jahre bestand der Bikini aus einem Höschen, das bis zur Taille reichte. Das Oberteil deckte die Büste gut ab und gab den Damen viel Sicherheit. Dennoch galt diese Bademode bei den Kritikern als skandalös, während die begeisterten Trägerinnen stolz ihren Körper zeigten.
Inzwischen sind jedoch die wenigsten Frauen zufrieden mit ihrer Figur. Sie fühlen sich zu dick oder zu dünn, zu groß oder zu klein. Die Erwartungen an die eigene Attraktivität sind unrealistisch. Darum haben viele Frauen Probleme damit, sich im Bikini zu zeigen.
Angst vor dem Bikini
Der Auslöser für die Angst vor dem Bikini-Tragen ist meistens die Angst, unattraktiv zu sein. Das kann mit schlechten Erfahrungen von früher zusammenhängen, beispielsweise mit Mobbing in der Schulzeit. Daraus entstehen oft Minderwertigkeitskomplexe. Durch negative Glaubenssätze in der Familie und im Bekanntenkreis können sich diese Angstgefühle noch verstärken.
In einigen Fällen lässt sich die Angst vor Bikinis tragen mit der Angst vor Nacktheit vergleichen, denn wer einen Bikini trägt, zeigt viel nackte Haut. Da kann schnell Scham aufkommen.
Eine strenge Erziehung kann die Schamgefühle und damit auch die Angststörung noch intensivieren. Vor allem jungen Frauen fehlt oft das Selbstbewusstsein, um sich trotzdem fremden Blicken auszusetzen. Das führt oft dazu, dass sie sich verletzlich fühlen und zurückziehen.
Durch die kleine Form der modernen Bikinis kann es passieren, dass etwas verrutscht. Dann kommt zusätzlich zum Schamgefühl über die Figur noch das Schamgefühl der Entblößung hinzu.
Ängstlichen Frauen erscheint dieses Risiko sehr groß. Um so ein Unglück zu vermeiden, weichen sie Treffen im Schwimmbad lieber aus.
- Doch durch diese Vermeidungsstrategie verschlimmert sich die Angst oft noch.
Anzeichen der Bikini-Angst
Die Angst, einen Bikini zu tragen, löst bei den Betroffenen eine starke Nervosität aus. Sie fühlen sich unwohl, wenn sie nur so wenig Stoff tragen. Darum tragen sie lieber funktionale Bademode, die mehr Haut abdeckt.
- Nervosität vor dem Treffen im Schwimmbad
- Eine gewisse Bewegungsstarre
- Ständiges Herumzupfen am Bikini, um sicherzustellen, dass er nicht verrutscht
- Schnelles Überwerfen eines Handtuchs oder einer Tunika nach dem Schwimmen

Tipps gegen die Angst vor Bikinis
Zumeist erwächst die Angst vor dem Bikini-Tragen aus der Furcht, von anderen gehänselt zu werden. Den betroffenen Frauen ist es peinlich, dass sie sich so zeigen. Sie glauben, dass ihre Freundinnen und Freunde über sie tuscheln und lachen.
Dabei geht der Trend immer mehr zur Body Positivity, also zum positiven Körpergefühl. Nicht jede Frau kann superschlank sein und Model-Maße haben. Wichtiger ist die Freude am Schwimmen oder das angenehme Gefühl, wenn die Sonne die Haut erwärmt.
Mehr Selbstbewusstsein
Du bist keine Besonderheit. Weder im positiven noch im negativen. Für mehr Selbstbewusstsein ist keine Bikini-Figur nötig. Es gibt Online-Foren, in denen sich Frauen über ihre Probleme austauschen können, bis sie erkennen, dass da gar kein Problem ist. Meistens sind es nur die eigenen Gedanken, mit denen sich die Frauen quälen. Auch für Mädchen und Frauen mit Mehrgewicht gibt es passende Bikinis – es spricht also nichts dagegen, diese Bademode zu tragen.
Mit dem passenden Bikini gegen die Angst angehen
Wer sich in seinem Körper wohlfühlt, aber im Bikini Angst bekommt, hat vielleicht bisher den falschen Schnitt gewählt. Mit den verschiedenen Schnitten lassen sich die körperlichen Vorzüge geschickt in Szene setzen. Ein Neckholder-Top betont das schöne Dekolleté, ein hoher Beinausschnitt lässt die Oberschenkel länger wirken. Zudem bieten einige Bikini-Modelle ein Plus an Sicherheit, beispielsweise durch breite Träger oder ein höher geschnittenes Höschen.
Gedanken umstellen
Ein paar Gedankenspiele helfen dabei, sich zu überwinden. Vergleiche sind jedoch tabu.
Was könnte schlimmstenfalls passieren, wenn der Bikini tatsächlich verrutscht? – Das ist kein Drama, gerade bei hohen Wellen zieht es jedem die Badehose oder das Oberteil weg.
Wie reagiere ich, wenn jemand lacht? – Am besten ignorieren und denken: Ich bin nicht gemeint.
Wie antworte ich auf Hänseleien? – Gar nicht oder selbstbewusst, wobei dieses Selbstbewusstsein auch Schauspiel sein darf. Meistens geht es mit Humor am besten.
Die reale Angst bekämpfen
Die Swimsuit Fear bezeichnet die Angst, im Bikini oder Badeanzug aufzutreten. Dabei handelt es sich um eine reale Angst, die Frauen dazu bringt, ihren Körper zu verbergen. Die Gründe dafür sind jedoch selbstgemacht: Das oft negative Selbstbild wird durch die Werbung mit vermeintlich perfekten Körpern noch verstärkt.
Um dagegen anzugehen, sollten sich die Frauen von diesen Gedanken freimachen und ihr Selbstbewusstsein stärken. Das gelingt durch neue Glaubenssätze. Äußerlichkeiten spielen keine Rolle, wenn es um die Lebensqualität und Lebensfreude geht.
Wenn sich die Ängste aus eigener Kraft nicht überwinden lassen, hilft es, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Gegebenenfalls kann eine Therapie zum Aufbau des Selbstwertgefühls sinnvoll sein.
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Aktuell können wir leider keine Online-Therapie empfehlen. Wir bemühen uns in Zukunft passende Angebote für eine therapeutische Online-Behandlung zur Verfügung zu stellen.
Quellen:
- How to get over your ‚bikini fear‘ this summer | Metro News
Inhalt wurde verfasst von: Julia Dernbach – Medizinisch überprüft von: Thomas Hofmann