Angst vor Krebs

Karzinophobie: Aufklärung und Tipps gegen die Angst vor einer Krebserkrankung

Krebs ist eine der bedrohlichsten Krankheiten unserer Zeit, und viele Menschen haben Angst, an Krebs zu erkranken oder bereits erkrankt zu sein. Obwohl es verständlich ist, dass die Vorstellung von Krebs Angst auslösen kann, ist es wichtig zu lernen, wie man diese Angst in den Griff bekommt und nicht von ihr beherrscht wird.

In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die ständige Angst vor Krebs und wie man besser mit diesen Angstgefühlen umgehen kann. Wir werden auch einige hilfreiche Tipps und Strategien vorstellen, um die Krebsangst zu reduzieren und ein gesundes Verhältnis zur eigenen Gesundheit zu entwickeln.

Übersicht:
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    Karzinophobie

    Aufklärung über die Ängste vor einer Krebserkrankung

    Die Karzinophobie wird oft als Krebsangst oder Kanzerophobie bezeichnet. Sie gilt als somatoforme Störung. Im eigentlichen Sinne ist sie keine Phobie, sondern eine Form der Hypochondrie. Die betroffenen Personen leiden dabei unter ständiger Angst, an Krebs zu erkranken oder bereits daran erkrankt zu sein.

    In vielen Fällen werden Beschwerden auf falsche Ursachen zurückgeführt. Gleichzeitig kann das intensive Ausschauhalten nach typischen Beschwerden die Angst schüren und sogar passende Beschwerden auslösen – Körper und Psyche greifen schließlich ineinander und beeinflussen sich gegenseitig. Somit liegen bei der Phobie Beschwerden vor, die nicht auf Krebs, sondern auf andere Krankheiten zurückzuführen sind oder nur durch die Angst vor Krebs ausgelöst werden. 

    Ein typisches Charakteristikum dieser somatoformen Störung zeigt sich darin, dass die Patienten sich weigern, ihren behandelnden Ärzten zu glauben, dass die Beschwerden nicht auf Krebs zurückzuführen sind, sondern auf andere körperliche Ursachen – oder in manchen Fällen psychische Ursachen haben. 

    Welcher Krebs ist am gefürchtetsten?

    Vor welchen Krebsarten haben Menschen am meisten Angst?

    Eigentlich gibt keine bestimmte Art von Krebs, vor der Menschen am meisten Angst haben, da dies sehr individuell ist und von verschiedenen Faktoren abhängt. 

    Einige Menschen haben möglicherweise Angst vor Krebsarten, die in ihrer Familie häufig vorkommen, während andere aufgrund von Medienberichten oder persönlichen Erfahrungen Angst vor bestimmten Arten von Krebs haben können.

    Eine Umfrage der American Cancer Society hat jedoch gezeigt, dass Brustkrebs bei Frauen und Prostatakrebs bei Männern zu den häufigsten Arten von Krebs gehören. Folglich fürchten sich die Menschen auch am häufigsten vor diesen Krebsarten. Weitere häufige Arten sind Gebärmutterhalskrebs, Lungenkrebs, Darmkrebs und Hautkrebs.

    Auslöser von Krebsangst

    Warum hat man Angst vor Krebs?

    Krebs ist eine sehr häufige Todesursache. Aufgrund der vielen verschiedenen Krebserkrankungen gibt es diverse Symptome, die auf Krebs hinweisen können. Durch die Vielfältigkeit der Krankheit ist niemand davor sicher, sie kann sowohl Kinder als auch Erwachsene treffen.

    Sicherlich kennt so gut wie jeder mindestens eine Person, die an Krebs erkrankt oder daran gestorben ist. Oft werden Krebserkrankungen zufällig gefunden, in manchen Fällen leider in einem sehr späten Stadium. All dies sind Faktoren, die viele Menschen verängstigen.

    Auch der Fakt, dass Krebs verschiedene Körperteile betreffen kann und teilweise bis in späte Stadien symptomlos fortschreitet, beunruhigt viele Menschen.

    Geringe Heilungschancen verstärken die Ängste

    Leider gibt es bis heute kein allheilendes Medikament gegen Krebs. Natürlich gibt es Chemotherapien und andere Behandlungsmethoden, die in sehr vielen Fällen wirksam sind, aber etwas, das Krebserkrankungen verhindert oder mit einer hohen Erfolgsquote heilt, gibt es bisher leider nicht. Diese Aussichtslosigkeit verstärkt die Angst vor dem Krebs.

    Dass Menschen, in deren Familie bereits jemand an Krebs erkrankt sind, ebenfalls in Sorge vor der Krankheit leben, ist absolut nachvollziehbar. In solchen Fällen ist die Angst begründet und alles andere als irrational, da genetische Faktoren eine Krebserkrankung vererben oder begünstigen können.

    Des Weiteren schüren die Medien die Angst vor der Krankheit. Durch Dokumentationen zu schweren Einzelschicksalen, Filmen, die Krebskranke begleiten oder Ähnliches fühlen sich viele Betroffene in ihrer Angst bestätigt. Auch wenn es nicht immer die Absicht der Medien ist, so können häufige Berichterstattungen das Bild beeinflussen. 

    Symptome der Karzinophobie

    Wie zeigt sich die übersteigerte Angst vor einer Krebserkrankung?

    Übersteigerte Krebsangst kann das Leben der Betroffenen erheblich lähmen. Viele Personen, die unter einer Karzinophobie leiden, durchleben Panikattacken, mit denen Herzrasen und Todesangst einhergehen können, Depressionen oder soziale Isolation, weil sie sich von ihrem Umfeld unverstanden fühlen.

    Zudem befinden sich Personen mit übersteigerter Angst vor Krebs auf einer dauerhaften Suche nach bedrohlichen Symptomen, die auf Krebs hinweisen könnten, oder gehen bei jeder Art von Beschwerde sofort davon aus, dass die Krankheit nun bei ihnen vorliegt. Dieses Verhalten kann zu einem permanent hohen Stress- und Angstlevel führen. 

    Bei Betroffenen, die sich keine Hilfe gegen diese starke Angst suchen, besteht die Gefahr, dass die Angst chronisch wird und das Leben der Personen dauerhaft einschränkt und erschwert.

    Eine therapeutische Behandlung ist daher bei besonders starken Fällen äußerst ratsam. Mithilfe eines Experten können die Ursachen der Angst erörtert und Entspannungstechniken eingeübt werden, die Panikattacken vermindern und somit den Stresspegel der betroffenen Personen senken. 

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    Tipps gegen Angst vor Krebs

    Welche Tipps helfen um die Angst zu reduzieren?

    Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind nicht nur Angstlösend im Kopf sondern auch sehr wichtig für die Gesundheit des Körpers.

    Sie bieten die Möglichkeit, Krebs in einem frühen Stadium zu diagnostizieren und erhöhen dadurch die Chancen auf eine Heilung. Je nach Alter und Geschlecht fallen verschiedene Vorsorgeuntersuchungen an.

    Vorsorgeuntersuchungen

    Bei Frauen werden folgende Untersuchungen empfohlen:
    Empfohlene Untersuchungen bei Männern:

    Manche Risikofaktoren sind genetisch vorprogrammiert, weshalb die betroffene Person keinen Einfluss darauf nehmen kann. Ein Beispiel dafür sind Vorerkrankungen und erhöhtes Risiko durch Vererbung bestimmter genetischer Bauteile, wenn direkte Verwandte selbst an Krebs erkrankten.

    Viele weitere Faktoren können aber beeinflusst werden. Ein gesunder Lebensstil ohne Nikotinkonsum, wenig Alkohol und regelmäßige sportliche Betätigung können die Krebsgefahr möglichst niedrig halten. 

    Termine einhalten

    Wer regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt kann sich damit selbst sehr viel gutes tun.

    Wer seinen Körper im Blick behält, ohne ständig und beharrlich nach Symptomen zu suchen, und vermeidbaren Risikofaktoren auslässt, tut demnach alles Mögliche, um die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung auf das Niedrigmöglichste zu senken. Alles Weitere liegt leider außerhalb des eigenen Einflusses. Auch wenn Untersuchungen wie eine Darmspiegelung unangenehm klingen mögen, so ist es für das Personal absolute Routine und das gute Gefühl nach einer Untersuchung ist unbezahlbar.

    Leider hilft diese Erkenntnis nicht jedem, seine Angst in einem normalen und gesunden Rahmen zu halten. Manche Personen werden dennoch in ihrem alltäglichen Leben durch Krebsangst stark eingeschränkt. Betroffene, auf die dies zutrifft, sollten über eine psychologische oder psychiatrische Behandlung nachdenken.

    Durch Gespräche mit Experten können alternative Denk- und Handlungsmuster sowie Entspannungstechniken eingeübt werden, die die Angst verringern und langfristig sogar ein angstfreies Leben ermöglichen. 

    Gewisse Ängste sind normal

    Fakt ist: Das Risiko, an Krebs zu erkranken, existiert und steigt mit dem Alter.

    Natürlich hört man immer wieder von tragischen Fällen, in denen junge Menschen unheilbar erkranken Wichtig ist vor allem, ein Bewusstsein für die Krankheit zu entwickeln.

    Dazu gehört, die vermeidbaren Verursacher im Blick zu haben und weitestgehend zu umgehen und regelmäßig die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen.

    Sich im jungen Alter dauerhaft um Krebs zu sorgen, erzeugt unnötigen Stress und verhindert, dass man das Leben genießen kann.

    Zudem sind die Überlebenschancen bei den meisten Krebsarten während der vergangenen Jahrzehnte durch neue technische Errungenschaften und wissenschaftliche Erkenntnisse um ein Vielfaches angestiegen. 

    Hilfreicher Artikel zum Thema Verarbeitung:

    Vermeidung von Vorsorge verstärkt Ängste

    Viele Personen, die unter Krebsangst leiden, deuten auftretende körperliche Beschwerden als Anzeichen für eine Krebserkrankung.

    Leider fürchten sie sich vor der Diagnose so sehr, dass sie sich nicht trauen, zu einem Arzt zu gehen und sich untersuchen zu lassen. Dies wäre aber sehr wichtig, damit ein Arzt ihnen bestätigen kann, dass ihre Angst unbegründet ist und ihre Beschwerden entweder psychosomatisch sind oder andere körperliche Ursachen vorliegen.

    Besonders wichtig ist, den richtigen Schluss aus der eigenen Krebsangst zu ziehen: regelmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen zu gehen und ein möglichst gesundes Leben zu führen. Wer dies einhält, kann sich getrost sagen, dass er oder sie alles denkbar Mögliche beachtet, um eine Krebserkrankung zu verhindern. 

    Therapie der Karzinophobie

    Die Angst vor Krebs mit Psychologie überwinden?

    Bei einer ständigen Angst vor einer Krebserkrankung, welche den Alltag stark beeinflusst, kann sich eine Therapeutische Behandlung lohnen. 

    Ein Therapeut stellt in einem persönlichen Gespräch die Diagnose einer Karzinophobie und ermittelt die richtige Therapie. Die Behandlung einer Krebsangst hängt von der betroffenen Person ab. Manchen hilft es bereits, mit einer verständnisvollen Person über ihre Ängste zu sprechen – dies kann ein guter Freund sein, ein Familienmitglied oder ein Experte in einer professionellen Beratungsstelle. Bei manchen Betroffenen wird auch eine psychologische oder psychiatrische Behandlung angeordnet.

    In den meisten Fällen ist bereits eine Gesprächstherapie wirksam. Dabei werden die Ursachen der Angst mit einem Spezialisten erörtert und tiefliegende oder unterdrückte innere Konflikte und Ängste aufgearbeitet.

    Wichtig ist auch, den Patienten zu verdeutlichen, dass ihre Probleme psychisch bedingt sind und keine körperlichen Ursachen für die Beschwerden vorliegen. Coachings können zudem helfen, den betroffenen Personen ein besseres Körpergefühl und mehr Selbstvertrauen zu vermitteln, wodurch ebenfalls eine Besserung der Angst eintritt. 

    Ja. Eine therapeutische Behandlung kann auch Entspannungsübungen wie autogenes Training, progressive Muskelentspannung, Meditation oder Yoga umfassen. Das Ziel dabei ist es, das Stresslevel zu senken.

    Ja. Unter Umständen kann auch Hypnose dabei helfen, unterdrückte Ängste und Probleme zu offenbaren und aufzuarbeiten. 

    Angst vor der Therapie überwinden

    Personen, bei denen dies der Fall ist, hilft es vielleicht, dass ein Leben ohne Ängste sehr viel einfacher und erträglicher ist. Denken Sie zudem daran, dass die Experten täglich mit Leuten, die unter den gleichen oder ähnlichen Problemen leiden, zu tun haben.

    Viele Menschen beruhigt es außerdem, sich daran zu erinnern, dass für Therapeuten und Ärzte die ärztliche Schweigepflicht gilt.

    Oftmals empfinden Betroffene es als sehr entspannend, jemandem ihre Ängste mitzuteilen, der Verständnis dafür aufbringt und gemeinsam mit der betroffenen Person eine Lösung entwickelt. Es ist sehr lohnend, die Angst vor dem Arztbesuch und einer Therapie zu überwinden und wieder ein geregeltes und stressfreies Leben führen zu können. 

    Hilfe suchen und annehmen

    Grundsätzlich gilt: Angst ist etwas Positives. Sie ist ein evolutionär bedingter Reflex und schützt uns vor waghalsigem Handeln und bedrohlichen Situationen.

    Wenn die Angst jedoch den Alltag bestimmt oder unbegründet ist, kann sie zu Problemen führen. In extremen Fällen, in denen die Betroffenen unter starken Depressionen und Panikattacken leiden, die ihr Leben beeinträchtigen, ist eine Therapie ratsam, da die Angst andernfalls chronisch wird. Menschen, die unter einer Karzinophobie leiden, brauchen sich nicht zu schämen – dies geht vielen Menschen so. 

    Manchen Betroffenen hilft der Besuch von Selbsthilfegruppen oder gleichgesinnten im Internet weiter. Vielen Menschen gefällt es, sich zunächst mit anderen Betroffenen auszutauschen und somit die Erfahrung zu machen, dass sie mit ihren Problemen und Ängsten nicht allein sind.

    Wer sich aufgrund einer Arztphobie nicht traut, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen, kann sich über das Internet Hilfe suchen und an Online-Coachings oder einer telefonischen Beratung teilnehmen. 

    Auch unsere praktischen Tipps in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel können Ihnen helfen, die Angst vor Ärzten zu überwinden und einen wichtigen Schritt in Richtung Ihrer Gesundheit zu machen.

    FAQ zur Angst vor Krebs

    Häufige Fragen und Antworten über die Karzinophobie

    Unter einer Karzinophobie versteht man die Angst, an Krebs zu erkranken. Die sogenannte Krebsangst gilt als eine Form der somatoformen Störung – dies bedeutet, es liegen Beschwerden und Ängste vor, die nicht auf körperliche, sondern psychische Ursachen zurückzuführen sind. 

    Die Ursachen von Karzinophobie können genetische Faktoren, traumatische Erfahrungen, Familienmitglieder, die an Krebs erkrankt sind, oder eine allgemeine Angst vor Krankheiten sein. Auch die Angst zu Sterben kann diese spezifische Angst verstärken.

    Oft recherchieren Betroffene sehr viel über die Krankheit und Symptome. Zudem führen sie körperliche Beschwerden auf eine Krebserkrankung zurück oder entwickeln psychosomatische Symptome – das bedeutet, die Angst vor den Symptomen und die dauerhafte Beschäftigung damit lösen körperliche Beschwerden aus. Durch die ständige Angst erleiden Betroffene oft Panikattacken, Depressionen und leben in sozialer Isolation.

    Krebsangst kann vor allem durch Gesprächstherapie oder auch das Erlernen von Entspannungsmaßnahmen wie Yoga und Meditation gelindert werden. Wichtig ist, den Patienten ein besseres Körpergefühl und mehr Selbstvertrauen zu vermitteln und ihnen zu verdeutlichen, dass ihre Beschwerden psychisch bedingt sind.

    Die Angst vor Krebs ist eine relativ häufige Phobie und kann Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen.

    Es gibt zwar keine spezifischen Maßnahmen zur Vorbeugung einer Karzinophobie, aber das Erlernen von Stressbewältigungsstrategien und das Vermeiden von übermäßiger Beschäftigung mit Krebs kann helfen, die Angst zu reduzieren.

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      Quellen:

      1. Krebsvorsorge (Krebsfrüherkennung, Krebs-Check-Up) – leading-medicine-guide.de
      2. Cancer Facts & Figures 2021 – cancer.org

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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