Bluthochdruck Angst
Angst kann zu Bluthochdruck führen, doch auch Bluthochdruck kann Angstgefühle auslösen. Wichtig wäre es in erster Linie die Angstgefühle zu lindern.
Bluthochdruck kann Unbehandelt zu dauerhaften Schädigungen und Folgeerkrankungen führen. Wir klären auf ab wann Blutdruckwerte als bedrohlich gelten und ob die Angst vor Bluthochdruck berechtigt ist. Zudem klären wir auf wie die Krankheit entsteht und wie die Angst vor einem zu hohen Blutdruck gemindert werden kann.
- Autor: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 25. Juli 2022
Startseite » Krankheiten » Angst vor Bluthochdruck
Der Blutdruck eines Menschen wird in mmHg gemessen. Es gibt einen Normwert, der bei 120-129 mmHg liegt. Ist der Blutdruck dauerhaft höher, spricht man von Bluthochdruck (Hypertonie). Ab einem Wert von 140 wird Hypertonie diagnostiziert und von Ärzten als behandlungswürdig eingestuft.
Bluthochdruck kann sich über verschiedene Symptome äußern. Häufige Kopfschmerzen und Schwindel sind erste Indikatoren. Anhaltende Müdigkeit und ein Engegefühl in der Brust werden ebenfalls oft von Betroffenen geschildert. Bluthochdruckmessgeräte helfen dabei, die Werte zu erfassen und über einen längeren Zeitraum zu beobachten. Nur dann kann Hypertonie sicher diagnostiziert werden.
Ja, es gibt Möglichkeiten, einen zu hohen Blutdruck zu behandeln. Wei so oft werden allerdings nur die Symptome behandelt. An den Ursachen müssen die Menschen selbst arbeiten. Je nach Schwere der Hypertonie kann es schon reichen, das Körpergewicht zu reduzieren, auf Alkohol zu verzichten und mehr Sport zu treiben. Der behandelnde Arzt entscheidet darüber, ob zusätzlich Blutdrucksenker verschrieben werden. Diese senken den Blutdruck dauerhaft, müssen dafür jedoch täglich eingenommen werden.

Hoher Blutdruck
Bluthochdruck bedeutet, dass der Blutdruck eines Menschen dauerhaft zu hoch ist. Um dies zu erfassen, werden die Werte über einen längeren Zeitraum erfasst und ausgewertet. Mediziner orientieren sich dabei an eine Einteilung für den systolischen Blutdruck.
- Normalbereich: 120-129 mmHg
- Leicht erhöhter Blutdruck: 130-139 mmHg
- Hypertonie Grad 1: 140-159 mmHg
- Hypertonie Grad 2: 160-179 mmHg
- Hypertonie Grad 3: Über 180 mmHg
Bei jedem Herzschlag pumpt das Herz Blut vom Herzen in die Blutgefäße. Dabei entsteht ein Druck, der von dem Blut auf die Gefäßwände ausgeübt wird. Dieser Druck wird gemessen und als Blutdruck angegeben.
Es ist völlig normal, dass der Blutdruck schwankt. Nach Aufregung oder körperlicher Betätigung steigt er an. Das ist eine Reaktion des Körpers auf verschiedene Umstände. Im Schlaf ist der Blutdruck beispielsweise deutlich niedriger, da der Körper zu Ruhe kommt.
Bei gesunden Menschen normalisieren sich die Werte nach einer Weile wieder. Von Bluthochdruck spricht man erst dann, wenn die Werte dauerhaft zu hoch sind und sich nicht wieder in den Normalbereich einpendeln.
Wird der Blutdruck gemessen, dann werden dabei immer zwei Werte angegeben. Es handelt sich dabei um den systolischen und den diastolischen Blutdruck.
Der diastolische Blutdruck wird dann gemessen, wenn sich der Herzmuskel dehnt, um erneut mit Blut gefüllt zu werden. Dabei herrscht in den Gefäßen immer noch ein Druck, der dann gemessen wird. Daraus ergibt sich auch, dass der diastolische Wert niedriger ist als der systolische. Bei gesunden Menschen sollte dieser unter 80 mmHg liegen.
Auslöser & Gründe
In der Medizin wird in zwei verschiedene Formen von Bluthochdruck unterschieden. Die eine ist die primäre Hypertonie. Dabei gibt es keine Grunderkrankung, die für den Bluthochdruck verantwortlich ist. Im deutschsprachigen Raum macht diese einen Großteil der Bluthochdruckerkrankungen aus.
Die andere Form ist die sekundäre Hypertonie. Sie wird durch eine andere Krankheit, wie beispielsweise eine Nierenerkrankung oder Störungen der Schilddrüse ausgelöst.
Ursachen für primäre Hypertonie
Eine primäre Hypertonie kann durch die verschiedensten Faktoren ausgelöst werden.
- Rauchen
- Ein hoher Alkoholkonsum
- Übergewicht (BMI über 25)
- Familiäre Veranlagung
- Fehlende Bewegung
- Ein hoher Salzkonsum
- Niedrige Kaliumwerte
- Alter (Bei Männern ab 55 Jahren, bei Frauen ab 65 Jahren)
Stress sorgt für hohen Blutdruck
Es gibt einen weiteren Auslöser, der häufig zu Bluthochdruck führt: Stress. Wer dauerhaft unter Strom steht und sich aufregt, kann dadurch einen zu hohen Blutdruck bekommen.
Meistens ist der Stress nicht der direkte Auslöser: Kommen viele der oben genannten Faktoren zusammen, kann Stress der Faktor sein, der das Fass zum überlaufen bringt.
Wer nur einen leicht erhöhten Blutdruck hat, der noch nicht behandelt werden muss, kann sich Stress negativ auswirken. In vielen Fällen führt er dazu, dass der Blutdruck weiter steigt und sich nicht mehr in den Normalbereich einpendelt.
Ursachen für sekundäre Hypertonie
Eine sekundäre Hypertonie wird durch eine andere Krankheit ausgelöst. Sie ist damit eine Folgeerkrankung. Bluthochdruck geht häufig mit folgenden Erkrankungen und Auslösern einher:
- Nierenerkrankungen
- Stoffwechselkrankheiten
- Schlafapnoe
- Medikamente (zum Beispiel die Pille)
- Drogensucht (Kokain und Amphetamine können den Blutdruck erhöhen)
Bluthochdruck Folgen
Wird bei einem Patienten Bluthochdruck diagnostiziert, schätzt der behandelnde Arzt ein, ob eine medikamentöse Behandlung nötig ist.
Bei einem leicht erhöhten Bluthochdruck können bereits einfache Tipps und Änderungen der Lebensgewohnheiten zu einer Besserung führen.
Bei einer diagnostizierten Hypertonie werden in den meisten Fällen Blutdrucksenker verschrieben. Das liegt daran, dass Bluthochdruck dem Körper auf Dauer schadet, wenn er nicht behandelt wird.
Es können nämlich Folgeerkrankungen entstehen, die im schlimmsten Fall zu einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall führen. Deshalb ist es wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu prüfen und bei erhöhten Werten einen Arzt aufzusuchen.
- Herz-Kreislauf-Störungen
- Arteriosklerose
- Herzschwäche
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
- Nierenschwäche
- Niereninsuffizienz
- Sehstörungen
- Erblindung

Angst vor Bluthochdruck
Angstbedingte Blutdruckerhöhungen sind in der Regel vorübergehend und klingen ab, sobald die Angst nachlässt. Regelmäßig hohe Angstzustände können jedoch das Herz, die Nieren und die Blutgefäße schädigen, ebenso wie ein langfristiger Bluthochdruck.
Doch auch der Bluthochdruck ohne vorheriger Angst, kann bei manchen Menschen Angstgefühle auslösen. Eine Person, bei der Bluthochdruck diagnostiziert wurde, macht sich möglicherweise Sorgen um ihre Gesundheit und die Zukunft.
Bluthochdruck ist eine ernste Erkrankung, die auf jeden Fall mit einem Arzt besprochen werden sollte. Ein ausführliches Gespräch kann helfen, die Ängste vor der Krankheit zu mindern.
Es gibt darüber hinaus weitere Möglichkeiten, wie Sie besser mit der Angst umgehen können.
Gewichtsverlust
Übergewicht ist einer der häufigsten Auslöser für Bluthochdruck. Übergewicht wird über den Body Mass Index (BMI) ermittelt, der das Verhältnis von Körpergewicht zur Körpergröße angibt.
- BMI ab 25: Übergewicht
- BMI ab 30: Adipositas Grad I
- BMI ab 35: Adipositas Grad II
- BMI ab 40: Adipositas Grad III
Wer übergewichtig ist, schadet damit seinem Körper in verschiedenen Bereichen. Unter anderem leiden übergewichtige Menschen häufig an Bluthochdruck. Das muss nicht bei allen Betroffenen der Fall sein – Übergewicht erhöht das Risiko für Her-Kreislauf-Erkrankungen aber deutlich.
Das Herz muss mehr Arbeit leisten, da das zusätzliche Fett den Gefäßwiederstand erhöht. Es wird also schwerer für das Herz, das Blut durch die Gefäße zu pumpen. Das ist auf Dauer eine hohe Belastung, die das Herz dauerhaft schädigen kann und sich zudem negativ auf die körperliche Leistungsfähigkeit auswirkt.
Verzicht auf Alkohol & Junkfood
Ein hoher Alkoholkonsum kann ebenfalls zu einem dauerhaften Anstieg des Blutdrucks führen. Bei Männern können schon ab einem Konsum von 30 g Alkohol und bei Frauen sogar schon ab 20 g höhere Blutdruckwerte gemessen werden.
Wie stark der Blutdruck durch den Alkohol steigt, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wer sich zu dem Alkohol auch noch eine Zigarette gönnt, muss mit einem noch stärkeren Effekt auf den Blutdruck rechnen.
Wieso Alkohol zu einem höheren Blutdruck führt, konnte die Medizin noch nicht eindeutig klären. Alkoholkonsum führt dazu, dass im Gehirn die Sympathikus-Aktivität steigt, die wiederum zu einer höheren Ausschüttung von blutdrucksteigernden Hormonen führt.
Wer über einen langen Zeitraum viel Alkohol trinkt, steigert zudem weitere Risikofaktoren für Bluthochdruck. Dazu zählt beispielsweise die Gewichtszunahme.
Ähnlich verhält es sich mit dem Verzehr von ungesunden Speisen. Diese wirken sich nicht nur negativ auf das Gewicht aus, sondern führen auch dazu, dass mehr Salz aufgenommen wird – ebenfalls ein Risikofaktor für Bluthochdruck.
- Mit dem Verzicht auf Alkohol und ungesundes Essen kann das Risiko und somit auch die die Angst vor Bluthochdruck gelindert werden.
Sport gegen Bluthochdruck
Eine mangelnde Bewegung ist ebenfalls einer der häufigsten Auslöser für Bluthochdruck. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen steigt das Gewicht, wenn ungesundes Essen auf wenig Bewegung trifft.
Zum anderen sorgt regelmäßiger Sport dafür, dass der Blutdruck gesenkt wird.
Vor allem Ausdauersport wirkt sich besonders positiv auf den Herz-Kreislauf aus. Dazu zählen Joggen, Nordic Walking, Wandern, Radfahren usw. Es reicht schon, wenn Sie sich täglich 30-60 Minuten bewegen. Dabei ist es ratsam, langsam anzufangen und sich am Anfang nicht völlig zu verausgaben.
Psychotherapie gegen Bluthochdruck
Wer eine starke Angst vor Bluthochdruck verspürt, kann sich damit auch an einen Psychotherapeuten wenden.
Das gilt sowohl bei begründeter als auch bei unbegründeter Angst. Diese kann nämlich auch dazu führen, dass der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist. Eine Therapie kann außerdem helfen, die Ursachen für den Bluthochdruck zu bekämpfen.
Auch im Falle von Übergewicht kann eine Psychotherapie helfen. Betroffene schaffen es in vielen Fällen nicht, ihr Gewicht zu reduzieren. Eine Therapie kann helfen, die Ursachen dafür zu erforschen und langsam abzunehmen. Das würde in Folge dann auch zu einer Senkung des Blutdrucks führen. Dieser positive Effekt tritt auch ein, wenn Sie unter dauerhaftem Stress leiden oder zu viel Alkohol trinken.
Ärztliche Hilfe
Wer eine Psychotherapie machen will, um die Angst vor Bluthochdruck zu besiegen, sollte am besten ein kompetenter Arzt aufgesucht werden. Ärzte und Therapeuten können über Jameda gefunden werdne.
Wem eine Beratung von einem Psychologen genügt, der kann diesen Service auch über das Internet nutzen und spart sich somit den persönlichen Besuch einer Praxis.
Medikamente
Medikamente gegen Bluthochdruck können auch über das Internet verschrieben werden. Wenn das Schamgefühl für den persönlichen Arztbesuch zu groß ist, kann somit auch eine Online Videosprechstunde oder alternativ ein Fragebogen ausgefüllt werden.
Quellen:
- Could Blood Pressure Phobia Go Beyond the White Coat Effect? – doi.org
- What is the link between anxiety and high blood pressure? | medicalnewstoday.com
Inhalt wurde verfasst von: Julia Dernbach – Medizinisch überprüft von: Thomas Hofmann