Angst vor Geschlechtskrankheiten

Angst vor sexuellen Infektionskrankheiten überwinden – Risiken verhindern

Eine gewisse Angst vor Geschlechtskrankheiten ist begründet, da sie tatsächlich übertragen werden können und gesundheitliche Folgen haben können.

Allerdings ist übermäßige Angst oft unbegründet, besonders wenn du bestimmte Schutzmaßnahmen ergreifst und dich regelmäßig auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lässt.

Wir klären auf, wie es zur Ansteckung kommt, wodurch sich die Krankheiten zeigen und wie du deine Angst vor sexuell übertragbaren Krankheiten verringern kannst.

Außerdem geben wir dir Tipps, wie du Geschlechtskrankheiten vorbeugen kannst und wo du trotz Scham oder Angst vor dem Arztbesuch schnell Hilfe bekommst.

Unser Artikel ist werbefrei und in verständlicher Sprache verfasst, sodass du garantiert alles verstehen kannst. Im Inhaltsverzeichnis kannst du auch direkt zu den Themen im Artikel gelangen, die dich am meisten interessieren.

Übersicht:
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    Sexuelle Krankheiten im Überblick

    Welche Geschlechtskrankheiten gibt es?

    Es gibt sehr viele verschiedene Geschlechtskrankheiten. Betroffen sind Frauen und Männer in allen sozialen Schichten, wobei junge Erwachsene häufiger unter einer Infektion oder Erkrankung leiden.

    Einige Geschlechtskrankheiten treten häufiger, andere seltener auf. So ist aufgrund der guten Aufklärung die Zahl von HIV-Infektionen rückläufig, während andere Erkrankungen wie Gonnorhoe (Tripper) oder Syphillis zunehmen.1Gemeldete Syphilis- und HIV-Infektionen in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2019 | de.statista.com

    Generell kommen Geschlechtskrankheiten überall dort vor, wo es an Aufklärung fehlt. Auch in Regionen ohne Zugang zu Kondomen treten Geschlechtskrankheiten vermehrt auf.

    Der Unterschied zwischen STI und STD

    Sobald ein Erreger in den Körper eingedrungen ist, wird von einer sexuell übertragbaren Infektion (STI = sexually transmitted infection) gesprochen. Erst mit dem Auftreten von Symptomen wird daraus eine Erkrankung (STD = sexually transmitted disease).

    Viele Mediziner bezeichnen Geschlechtskrankheiten als „stille Epidemie“. Das liegt daran, dass kaum über das Thema gesprochen wird und, in vielen Fällen die Symptome in der Anfangsphase nicht auf eine Infektion hindeuten.
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    Liste von Geschlechtskrankheiten:

    Angst vor Chlamydien

    Eine der häufigsten Geschlechtskrankheiten ist die Chlamydieninfektion. Betroffen sind hauptsächlich sexuell aktive weibliche Teenager und junge Frauen, die mit häufig wechselnden Sexualpartnern ungeschützten Geschlechtsverkehr haben.

    Werden Chlamydien nicht behandelt, können irreparable Verwachsungen der Eileiter und schlimmstenfalls Unfruchtbarkeit die Folge sein. Eine gewisse Angst vor Chlamydien ist daher verständlich. Kommt es während einer Schwangerschaft zu einer Erkrankung, kann es zu einem vorzeitigen Blasensprung und Frühgeburt kommen. Außerdem ist während der Geburt eine Übertragung auf das Kind nicht auszuschließen, beim Neugeborenen kann sich dann eine Bindehaut- oder Lungenentzündung entwickeln.

    Angst vor Tripper (Gonnorhoe)

    Gonnorhoe (auch als Tripper bezeichnet) wird durch das Bakterium Neisseria gonorrhoeae verursacht. Von der Infektionskrankheit sind beide Geschlechter gleichermaßen betroffen, vor allem junge Erwachsene infizieren sich. Das Erkrankungsrisiko ist bei wechselnden Geschlechtspartnern und ungeschütztem Geschlechtsverkehr stark erhöht. Auch im Rachen sowie im Enddarm ist eine Ausbreitung des Erregers möglich.

    Unbehandelt kann ein Tripper chronisch werden und Unfruchtbarkeit auslösen. Während der Geburt ist eine Übertragung auf das Kind möglich, welches dann meist an eitriger Bindehautentzündung erkrankt. Die Angst vor Tripper ist weiterverbreitet und wird vor allem durch Erzählungen einiger schmerzhafter Symptome verstärkt.

    Angst vor Genitalherpes

    Herpes genitalis wird – ähnlich wie Lippenherpes – durch dieselben Viren verursacht. Lediglich der Virustyp (Herpes simplex Typ 2) ist ein anderer. Bei Erstinfektion zeigen sich keine Krankheitszeichen, allerdings bleibt der Virus lebenslang im Körper und kann jederzeit zum Krankheitsausbruch führen. Typisch für Herpes genitalis sind Bläschen, welche unter Krustenbildung austrocknen.

    Eine Angst sich mit Genitalherpes anzustecken ist nicht ganz unbegründet, da eine orale Verhütung nur selten genutzt wird und auch als unerotisch betrachtet wird.

    Angst vor AIDS (HIV)

    HIV beziehungsweise AIDS ist eine Immunschwäche-Erkrankung, welche durch den HI-Virus (human immunodeficiency virus) ausgelöst wird. Die Übertragung erfolgt durch orale, genitale oder anale Sexualkontakte. Als weitere Übertragungswege sind Blut, benutzte Spritzen (z. B. bei Drogenkonsum) oder Muttermilch denkbar. Während einer Schwangerschaft kann das ungeborene Kind auch über die Nabelschnur infiziert werden, was allerdings sehr selten passiert. Das Risiko einer Übertragung bei der Geburt ist hingegen erhöht.

    Erste Symptome ähneln oft einer Grippe, weshalb viele Menschen zunächst nichts von ihrer Erkrankung wissen. Mitunter vergehen Monate bis Jahre, bevor es zum Ausbruch der AIDS-Erkrankung kommt. In diesem Stadium kann das Immunsystem seine Aufgaben nicht mehr erfüllen. Bislang gilt AIDS als unheilbar, mit Medikamenten kann bei frühzeitigem Therapiebeginn aber eine Virusverbreitung im Körper verlangsamt werden.

    Angst vor Syphillis

    Syphillis ist eine ernstzunehmende Geschlechtskrankheit, die vorrangig beim Geschlechtsverkehr und selten auch durch Blutkontakt oder in der Schwangerschaft übertragen wird. Die Krankheit verläuft in mehreren Stadien, von der Ansteckung bis zum Ausbruch vergehen etwa zwei bis vier Wochen. Kommt es zu einer Übertragung auf den Fötus, kann eine angeborene Syphillis die Folge sein. Diese äußert sich durch Taubheit, Erblindung, Fehlbildungen der Zähne und Veränderungen der Knochen. Schlimmstenfalls kann es auch zu einer Totgeburt kommen.

    Erfolgt keine Behandlung, kann Syphillis zu Demenz, Psychosen, Schlaganfall oder Lähmungen führen. Eine normale Angst vor Syphillis ist daher berechtigt und sollte ernst genommen werden.

    Hepatitis B

    Hepatitis B wird durch Geschlechtsverkehr, aber auch über das Blut, Muttermilch und Speichel übertragen. Der Virus löst eine Leberentzündung aus. Dadurch kommt es zu Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut), allgemeinem Unwohlsein und Fieber. In vielen Fällen zeigen sich aber keine Beschwerden und bei Erwachsenen heilt die Infektion oft von selbst und folgenlos aus. Eine Ansteckung ist selten, da ein Impfstoff zur Vorbeugung verfügbar ist.

    HPV

    Von Humanen Papillomviren sind mehr als 200 Virustypen bekannt. Einige davon lösen Feigwarzen aus, andere können zu Entstehung von Gebärmutterhalskrebs und anderen Karzinomen (z. B. von Vulva, Vagina, Penis, Anus) führen. HP-Viren werden vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen. Durch Feuchtigkeit, Kratzwunden und Ekzeme wird eine Ansteckung begünstigt.

    Weitere Geschlechtskrankheiten:

    Neben den bereits genannten Erkrankungen können durch ungeschützten Geschlechtsverkehr noch weitere Krankheiten übertragen werden oder entstehen:

    Online Behandlung:

    Übertragung von STD

    Wie werden Geschlechtskrankheiten übertragen?

    Die Übertragungswege sexuell übertragbarer Krankheiten sind recht unterschiedlich. Üblicherweise infizieren sich Menschen beim Oral-, Vaginal- und Analverkehr.

    Die Erreger werden durch Körperflüssigkeiten wie Sperma, Vaginalsekret und Blut weitergegeben. Durch mögliche Schleimhautverletzungen können die Erreger in den Organismus eindringen. 

    Übertragung nicht nur beim Geschlechtsverkehr

    Darüber hinaus sind weitere Übertragungswege möglich. So können bestimmte Erreger während der Schwangerschaft sowie bei oder nach der Geburt (z. B. beim Stillen) auf das Kind übertragen werden. Bei einigen Erregern sind bereits enge körperliche Kontakte (z. B. Küssen, Petting) oder auch Blut-zu-Blut-Kontakte (z. B. Kontakt mit blutenden Wunden) ausreichend für eine Infektion.

    Anzeichen von sexuellen Krankheiten

    So lassen sich Geschlechtskrankheiten früh genug erkennen

    Symptome einer möglichen Geschlechtskrankheit sind von der jeweiligen Erkrankung und ihrem Stadium abhängig. Dabei können sich Beschwerden an den Genitalien sowie außerhalb des Genitalbereichs zeigen. Unter Umständen treten Symptome auch am gesamten Körper auf.

    Die meisten Geschlechtskrankheiten lassen sich anhand der folgenden Symptome erkennen:

    Geschlechtskrankheiten vorbeugen

    Tipps gegen Geschlechtskrankheiten

    Kondome gelten als sichere Verhütungsmittel gegen Geschlechtskrankheiten. Dennoch sind sie leider nicht zu 100 Prozent sicher, so dass es auch mit Kondom zu einer Ansteckung kommen kann. 

    Impfung gegen Geschlechtskrankheiten?

    Neben Kondomen dienen gegen einige wenige Erkrankungen auch Impfungen als schützende Maßnahme. Dazu gehören beispielsweise die Impfung gegen Hepatitis B (wird von der STIKO bereits für Kinder ab dem zweiten Lebensmonat empfohlen) sowie die Impfung gegen HPV (von der STIKO für Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 14 Jahren empfohlen).

    Angst vor Geschlechtskrankheiten überwinden

    So lässt sich die Angst vor Geschlechtskrankheiten lindern

    Die Angst vor Geschlechtskrankheiten (Cypridophobie) kann sich bei Menschen jeden Alters und Geschlechts zeigen. Während bei manchen Menschen eine natürliche Angst nur die Schutzmaßnahmen erhöht und somit als Gesund betrachtet werden kann, sorgt es bei anderen Menschen zu klassischen Symptomen einer Angststörung. 

    Symptome einer Angststörung können Nervosität, Schwitzen, Kurzatmigkeit, Blutdruckschwankungen oder Herzrasen umfassen. Bei gewissen Gedanken kann die Angst sogar Panik verursachen. Aufgrund der Angst wird Geschlechtsverkehr mit potenziellen Überträgern gemieden.

    Verhaltenstherapie

    Verhindert die Angst vor Geschlechtsverkehr einen genussvoll Liebesakt, kann über eine Behandlung der Ängste nachgedacht werden. 

    Als kann eine kognitive Verhaltenstherapie sinnvoll sein, bei der Betroffene lernen, sich nicht vor sexuell übertragbaren Erkrankungen fürchten zu müssen.

    Hierbei werden Patienten langsam mit den Erkrankungen konfrontiert, indem sie beispielsweise Artikel darüber lesen und im weiteren Behandlungsverlauf auch Bilder dazu anschauen. Diese schrittweise Expositionstherapie soll dazu beitragen, dass Patienten gegenüber ihren Ängsten desensibilisiert werden. Dadurch lässt sich die Phobie beenden.

    Dabei ist es wichtig, dass Betroffene sich bewusst werden, wie ihre Ängste zu einer Verzerrung der Realität führen. Die Therapie soll dabei helfen, die Angst rationaler zu betrachten und so zu überwinden.

    Ziel der Behandlung:

    Erwünscht ist die Fähigkeit des Patienten zum logischen Denken wiederherzustellen. So lernt er, welche Denk- und Verhaltensweisen rational oder irrational sind. Keineswegs sollte die Therapie dafür sorgen, dass Betroffene das Gefühl bekommen, sexuelle Promiskuität bliebe folgenlos. Schließlich sind sexuell übertragbare Krankheiten real und eine Ansteckung kann schwerwiegende Folgen haben.

    Passenden Therapeuten finden

    Du hast eine massive Angst vor Geschlechtskrankheiten und möchtest diese Angst gern bekämpfen?

    Dann solltest du dich an einen kompetenten Arzt und Therapeuten in deiner Nähe wenden. Derzeit empfehlen wir dir die Arztsuche auf Google.

    Gegen zu große Angst vor dem Gespräch mit dem Therapeuten empfehlen wir unseren Selbsthilfe-Ratgeber-Artikel gegen die Arztphobie.

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    Geschlechtskrankheiten behandeln

    Schnelle Hilfe bei Geschlechtskrankheiten

    Wenn du akute Probleme behandeln lassen möchtest, solltest du dich an den nächsten Arzt wenden. Bei zu großen Schamgefühlen oder zu großer Angst vor dem Arztbesuch, möchten wir dir mit unserem Selbsthilfe-Artikel gegen die Arztphobie etwas Mut zusprechen.

    Denn im Falle einer sexuell übertragbaren Krankheit ist ein Arztbesuch unausweichlich. Zwar können Antibiotika auch über das Internet bestellt werden, jedoch sollte ein Online-Arzt niemals den persönlichen Arztbesuch auf Dauer ersetzen.

    Antibiotika-Therapie

    Die Antibiotika-Therapie wird zur Behandlung von bakteriellen Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien und Gonorrhö eingesetzt. Antibiotika sind Medikamente, die Bakterien abtöten oder ihr Wachstum hemmen können. Die Antibiotika-Therapie kann oral eingenommen oder als Injektion verabreicht werden. Um die Infektion vollständig zu beseitigen, sollte die volle Dosis des verschriebenen Antibiotikums eingenommen werden. Eine Behandlung beider Partner ist empfohlen, um eine erneute Infektion zu vermeiden.

    Antivirale Therapie

    Die antivirale Therapie wird zur Behandlung von viralen Geschlechtskrankheiten wie Herpes und HIV eingesetzt. Antivirale Medikamente können das Virus bekämpfen und die Symptome der Infektion reduzieren. Die Medikamente können in Form von Pillen, Kapseln oder intravenösen Infusionen eingenommen werden. Eine regelmäßige Einnahme ist wichtig, um das Virus unter Kontrolle zu halten und eine Verschlechterung der Symptome zu verhindern.

    Operative Behandlungen

    Operative Behandlungen können bei Geschlechtskrankheiten wie Genitalwarzen oder Krebs erforderlich sein. Die chirurgische Entfernung der Warzen oder des betroffenen Gewebes kann notwendig sein, um die Infektion zu beseitigen oder Krebs zu verhindern. Die operative Behandlung kann ambulant durchgeführt werden oder eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus erfordern.

    Immuntherapie

    Die Immuntherapie wird zur Behandlung von viralen Geschlechtskrankheiten wie HPV eingesetzt. Die Therapie zielt darauf ab, das Immunsystem zu stärken, um das Virus zu bekämpfen. Eine Immuntherapie kann aus einer Impfung oder einer Behandlung mit immunstimulierenden Medikamenten bestehen. Die Behandlung sollte so früh wie möglich begonnen werden, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

    Prävention und Schutz

    Prävention und Schutz sind wichtige Methoden zur Vermeidung von Geschlechtskrankheiten. Die Verwendung von Kondomen oder anderen Barrieremethoden kann das Risiko einer Infektion verringern. Eine regelmäßige Überprüfung auf Geschlechtskrankheiten kann helfen, Infektionen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Eine monogame Beziehung kann ebenfalls dazu beitragen, das Risiko einer Infektion zu reduzieren.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Gemeldete Syphilis- und HIV-Infektionen in Deutschland in den Jahren 2001 bis 2019 | de.statista.com
      2. Sexually Transmitted Infections (STIs) Areas of Research – niaid.nih.gov
      3. Sexually transmitted infections (STIs) – who.int
      4. Preventing Sexually Transmitted Diseases (STDs) – WebMD
      5. Adolescents and STDs | Sexually Transmitted Diseases
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      Matthias Wiesmeier

      Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Fachbereiche: Gesundheit, Psychologie, Sport.

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      Autor und Überprüfung:

      Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

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