Angst vor dem Urologen
Der Weg zum Urologen fühlt sich für viele erst einmal unangenehm an. Der Gedanke daran kann dich so sehr verunsichern, dass du den Termin immer weiter nach hinten schiebst. Man malt sich Situationen aus, die am Ende viel schlimmer wirken als sie wirklich sind, und genau das macht den Besuch schnell zu einer kleinen Hürde.
Dabei steckt hinter dieser Unsicherheit oft mehr als nur ein flaues Gefühl. Viele haben schlicht Angst davor, was passiert, wenn sie dort auf dem Stuhl sitzen oder intime Fragen beantworten müssen. Andere spüren eher ein unangenehmes Druckgefühl, weil alles so ungewohnt ist und man nicht weiß, was einen erwartet.
In diesem Artikel schauen wir uns gemeinsam an, warum dir der Gedanke an den Urologen so viel Unwohlsein bereitet, wie du die Angst vor dem Urologen Schritt für Schritt abbauen kannst und wie eine Untersuchung eigentlich wirklich abläuft. So kannst du entspannter an das Thema herangehen und fühlst dich nicht mehr so ausgeliefert, wenn ein Termin ansteht.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 13. November 2025
- Verständliche Sprache
- Werbefrei
- Genderfrei
Startseite » Ärzte » Angst vor Urologen
Angst oder Scham
- Beides kann sich ziemlich ähnlich anfühlen, deshalb lohnt es sich, ein wenig in dich reinzuhören.
Du kannst auch kleine Tests mit dir selbst machen. Stell dir in Ruhe vor, wie du die Praxis betrittst, wie du mit dem Arzt sprichst und wie die Untersuchung ablaufen könnte. Wenn dir bei der Vorstellung vor allem die Nähe oder das Gespräch unangenehm ist, steckt häufig Scham dahinter.
Wenn du aber direkt anfängst, dich innerlich zu verkrampfen oder ein mulmiges Gefühl bekommst, deutet das eher auf Angst hin. Beides ist völlig normal und beides kann man Schritt für Schritt entspannter angehen.
Übung macht den Meister
Mit jedem Mal wird der Druck weniger, weil dein Kopf merkt, dass nichts Schlimmes passiert. So rutschen die alten negativen Vorstellungen langsam in den Hintergrund und du fühlst dich viel selbstsicherer, wenn wieder ein Termin ansteht.
Urologe oder Androloge
Aufgaben vom Urologen
Aufgaben vom Andrologen
Der Androloge ist der klassische Männerarzt. Er kümmert sich vor allem um die Fortpflanzungsfunktionen des Mannes und um Störungen, die in diesem Bereich auftreten können. Der Name verrät das eigentlich schon, denn Andros bedeutet einfach Mann.
Beim Andrologen geht es um Themen wie Fruchtbarkeit, Hormonhaushalt oder Probleme, die sich direkt auf die Sexualfunktion auswirken. Viele dieser Beschwerden überschneiden sich zwar teilweise mit dem Bereich des Urologen, doch der Androloge ist gezielt auf die männlichen Fortpflanzungsorgane spezialisiert.
Im Alltag wird der Urologe oft automatisch als Männerarzt gesehen, obwohl eigentlich der Androloge für diese Aufgaben zuständig wäre. Beide Bereiche arbeiten häufig zusammen, weil sich die Themen berühren, aber ihre Schwerpunkte sind verschieden.
Je nach Beschwerden können auch weitere Fachärzte eine Rolle spielen. Zum Beispiel Endokrinologen bei Hormonstörungen oder Dermatologen, wenn Hautveränderungen im Intimbereich auftreten. So bekommst du genau die Hilfe, die zu deinem persönlichen Anliegen passt.
Warum hat man Angst?
- Aber woran liegt das eigentlich?
- Warum haben besonders Männer vor dem Urologen so häufig ein mulmiges Gefühl?
Folgen des Fernbleibens
Wichtigkeit der Vorsorge
Was passiert, wenn man den Arztbesuch dauerhaft vermeidet
Was passiert beim Urologen?
Eine der besten Möglichkeiten, deine Angst zu verringern, ist ein klarer Blick auf den Ablauf. Wenn du weißt, was dich erwartet, fühlt sich der Termin sofort weniger bedrohlich an. Der genaue Ablauf hängt natürlich immer etwas von deinen Beschwerden ab, aber grob besteht ein Besuch aus drei Teilen. Gespräch, Untersuchung und Diagnose.
1) Anamnese
Vorgespräch
2) Untersuchung
Urologische Untersuchung
3) Diagnose
Abschlussgespräch
Angst vor dem Urlogen überwinden
Bei manchen Patienten sitzt die Arztphobie so tief, dass psychosomatische Beschwerden oder sogar Panikattacken auftreten können. Mit beiden Dingen geht immer ein markanter Anstieg des Blutdrucks einher. Der wird in Fachkreisen „Weißkittelhypertonie“ genannt.
Betroffene haben Studien zufolge ein erhöhtes Risiko für Herzkreislaufkomplikationen und weisen generell eine höhere Sterblichkeit auf.11 Jordana B. Cohen, Michael J. Lotito, Usha K. Trivedi, Matthew G. Denker, Debbie L. Cohen, Raymond R. Townsend: Cardiovascular Events and Mortality in White Coat Hypertension: A Systematic Review and Meta-analysis. In: Annals of Internal Medicine. Band 170, Nr. 12, 11. Juni 2019, S. 853–862, | doi.org
Ängste nicht gewinnen lassen
Wenn du dich der Situation stellst, verliert sie automatisch an Kraft. Die Angst wächst nur dann, wenn du sie fütterst, indem du den Termin immer weiter verschiebst. Wenn du dich hingegen traust, den Schritt zu gehen, wirst du überrascht sein, wie schnell sich das unangenehme Gefühl auflöst.
Viele berichten nach ihrer ersten urologischen Untersuchung, dass sie sich jahrelang völlig unnötig gestresst haben. Der Termin war am Ende sachlich, kurz und viel entspannter als erwartet. Genau deshalb lohnt es sich, die eigenen Gedanken nicht die Oberhand gewinnen zu lassen.
Mit jedem kleinen Schritt, den du machst, bekommst du mehr Sicherheit. Und spätestens nach der Untersuchung merkst du, dass du eigentlich viel stärker warst als die Angst selbst.
Angst setzt den Körper unter Druck. Eine ruhige Atmung bringt sofort Entlastung. Vier Sekunden einatmen, kurz halten und sechs Sekunden ausatmen. Diese einfache Technik hilft dir im Wartezimmer, vor dem Termin oder in Momenten, in denen alles zu viel wird.
Du musst nichts verstecken. Viele Urologen gehen besonders einfühlsam mit Angstpatienten um. Ein kurzer Satz wie „Ich bin heute etwas nervös“ reicht oft schon, damit der Arzt Rücksicht nimmt und dir den Ablauf angenehm gestaltet.
Gemeinsam in die Praxis zu fahren beruhigt viele Menschen. Du musst die Untersuchung nicht alleine antreten. Oft hilft es schon, jemanden dabeizuhaben, der dir Sicherheit gibt – selbst wenn diese Person nur im Wartebereich bleibt.
Unter Anspannung vergisst du schnell wichtige Dinge. Schreib dir vorher kurz auf, was du sagen willst oder welche Fragen dir wichtig sind. Das gibt dir Ruhe und ein Gefühl von Kontrolle.
Der Kopf macht daraus oft ein riesiges Ereignis. In der Realität dauern die meisten Untersuchungen nur wenige Minuten. Diese Perspektive nimmt vielen die Angst vor peinlichen Momenten oder unangenehmen Situationen.
Plane dir etwas Schönes ein. Ein Kaffee, ein kleiner Spaziergang, ein gutes Essen oder einfach ein Moment Ruhe. Damit verbindet dein Kopf den Termin automatisch mit etwas Positivem. Das erleichtert den nächsten Besuch enorm.
Du hast schon schwierige Situationen gemeistert. Wenn du dir das bewusst machst, wird die Angst kleiner. Der Satz „Ich habe schon Schlimmeres geschafft“ wirkt oft stärker als jede Beruhigungstablette.
Unklarheit stresst dich dauerhaft. Eine Untersuchung bringt Klarheit und damit Ruhe. Viele fühlen sich nach dem Termin befreit, weil die Unsicherheit endlich verschwunden ist.
Zusammenfassung
Sanfter Schluss
Vielleicht hilft dir auch ein Blick in unser kleines Buch über die Arztphobie. Viele Leser berichten, dass sie sich darin zum ersten Mal wirklich verstanden gefühlt haben. Das Buch nimmt die Angst Schritt für Schritt auseinander und zeigt in klarer, verständlicher Sprache, woher diese Gefühle kommen und wie du sie im Alltag leichter in den Griff bekommst. Wenn du dir also noch ein bisschen zusätzliche Unterstützung wünschst, kannst du dort in Ruhe weiterlesen und die Übungen für dich ausprobieren.
Quellen:
- ordana B. Cohen, Michael J. Lotito, Usha K. Trivedi, Matthew G. Denker, Debbie L. Cohen, Raymond R. Townsend: Cardiovascular Events and Mortality in White Coat Hypertension: A Systematic Review and Meta-analysis. In: Annals of Internal Medicine. Band 170, Nr. 12, 11. Juni 2019, S. 853–862 | doi:10.7326/M19-0223
- What a Urologist Does (and Why You Shouldn’t Be Afraid to See One) | health.clevelandclinic.org
- Predictors of pre-operative anxiety in urological surgery
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40632240/ - Anxiety, depression and urological cancer outcomes
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34503900/ - The Effect of Preoperative Pain, Fear, and Anxiety on Postoperative Outcomes
https://www.sciencedirect.com - The Effect of Cystoscopy on Patient Anxiety and Pain Scores
https://jag.journalagent.com - Erectile dysfunction in patients with anxiety disorders: a systematic review
https://www.nature.com/articles/s41443-020-00405-4 - Evaluation of Preoperative Anxiety Level of Urological Surgery Patients and The Effects of Surgical Informing
https://www.researchgate.net/ - Psychologischer Trick macht Untersuchungen weniger belastend
https://link.springer.com/article/10.1007/s00092-021-4623-1
Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Matthias ist seit 2005 unabhängiger Autor und Webdesigner. Er schreibt über Gesundheit, Psychologie und Medizin – klar und verständlich, ohne unnötige Fachsprache. Seine Erfahrung aus über 20 Jahren Content-Erstellung fließt in jeden Artikel ein.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
