Angst vor Blutabnahme

Auslöser und Tipps gegen die Ängste

Ein bisschen Angst vor der Blutabnahme ist noch kein Weltuntergang. Wenn jedoch die Blutabnahme nicht mehr möglich ist, weil du regelrecht Panik davor hast, kann sich das zu einem ernsthaften Problem entwickeln, das zu erheblichen Einschränkungen in deinem Leben führen kann.

Du könntest dich beispielsweise vor Routineuntersuchungen oder medizinischen Eingriffen, die eine Blutentnahme erfordern, scheuen und sogar ärztliche Hilfe vermeiden. Dies kann zu einer Verschlechterung deines Gesundheitszustandes führen und potenziell lebensbedrohliche Komplikationen verursachen.

Wir erklären, woher die Ängste kommen, wie du dich der Angst stellen und geben Tipps zur Überwindung. In unserem Artikel findest du keine lästige Werbung!

Unser Text ist in verständlicher Sprache verfasst, sodass du garantiert alles verstehen kannst. Im Inhaltsverzeichnis, welches direkt nach dieser Einleitung folgt, kannst du auch direkt zu den Themen im Artikel gelangen, die dich am meisten interessieren.

Übersicht:
    Add a header to begin generating the table of contents

    Blutabnahme: Wann nötig?

    Wann ist eine Blutabnahme nötig?

    Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass eine Blutabnahme notwendig ist. Du kannst eine Blutabnahme sowohl selbst anfragen als auch von deinem Arzt dazu aufgefordert werden.

    Gründe für eine Blutabnahme sind beispielsweise:

    Es gibt zahlreiche weitere Indikatoren für eine Blutabnahme. So kann es beispielsweise auch vor einer Operation sinnvoll sein, dir Blut abzunehmen. Das Blutbild gibt nämlich einen guten Überblick über deinen Allgemeinzustand.

    Auch in der Schwangerschaft ist es üblich, dass der Schwangeren Blut abgenommen wird. Während der Schwangerschaft kommt es häufig zu Mangelerscheinungen, die im Blutbild sichtbar sind. Auch eine Schwangerschaftsdiabetes lässt sich mit einer Blutuntersuchung feststellen.

    Zusätzlich kann eine Blutabnahme dazu dienen, Unverträglichkeiten zu testen. Wenn du beispielsweise ständig einen Blähbauch hast und wissen willst, ob du gegen Gluten oder andere Stoffe unverträglich bist, bietet sich eine entsprechende Blutuntersuchung an. Solche Tests helfen, die Lebensqualität durch gezielte Ernährungsumstellungen erheblich zu verbessern.

    Gründe der Angst

    Dass eine Blutabnahme angenehm ist, würden wohl nur die wenigsten Menschen behaupten. Ganz im Gegenteil: Die Abnahme von Blut wird allgemein als unangenehm empfunden und führt bei einem Großteil der Menschen zu Anspannung.

    Es gibt jedoch bestimmte Faktoren, die dazu führen können, dass aus dieser Anspannung schwerwiegende Angst oder Panik entsteht. Du befindest dich dann in einer Extremsituation und hast mit heftigen Symptomen zu kämpfen.

    Anonyme Umfrage:
    Gewählter Wert: 0
    0 = gar nicht | 10 = extrem stark

    Angst vor Spritzen

    Jede Blutabnahme ist mit Spritzen verbunden. Es gibt keine andere Möglichkeit, Blut abzunehmen.

    Für Menschen mit einer Trypanophobie ist das ein großes Problem, denn sie haben Angst vor Spritzen. Schon bei dem Gedanken an eine Nadel werden sie nervös, bekommen Herzrasen oder fühlen sich panisch.

    Das macht die Blutabnahme zu einer großen Herausforderung, die häufig nicht gemeistert werden kann.

    Du bist nicht allein: Die Angst vor Spritzen ist verbreiteter, als du vielleicht denkst und häufig der Grund dafür, dass die Blutabnahme vermieden wird.

    Generelle Angst vor Blut

    Menschen, die unter einer Hämatophobie leiden, haben Angst davor, Blut zu sehen. Eine solche Blutphobie ist ein großes Hindernis bei einer Blutabnahme. Denn häufig halten Betroffene die Situation auch dann nicht aus, wenn sie bei der Abnahme wegschauen und das Blut gar nicht sehen.

    Allein das Gefühl, dass Blut den eigenen Körper verlässt, führt zu Panik, Stress und in schweren Fällen sogar zu Ohnmacht. Deshalb meiden Menschen mit einer Hämatophobie Blutabnahmen häufig und schaffen es oftmals über Jahre hinweg, die Situation zu umgehen. Wie bei allen Ängsten führt eine solche Vermeidungsstrategie häufig dazu, dass die Angst noch größer wird.

    Schlechte Erfahrungen

    Die Angst vor einer Blutabnahme kann auch durch eine schlechte Erfahrung entstehen. Es kann vorkommen, dass der Arzt oder der Krankenpfleger die Vene nicht auf Anhieb findet.

    Du hast dann das Gefühl, dass in deinem Arm herumgestochert wird. Das ist schmerzhaft und unangenehm. In besonders schweren Fällen kann diese Erfahrung zu einem Trauma führen.

    Dann baut sich in dir die Angst auf, dass auch die nächste Blutabnahme mit Schmerzen und großem Stress verbunden sein wird. Die Konsequenz ist, dass die Situation vermieden wird und sich die Angst verschlimmert

    Anzeichen und Symptome

    Wie äußert sich die Angst vor der Blutabnahme?

    Die Angst vor der Blutabnahme kann sowohl physische als auch psychische Auswirkungen haben. Manche Menschen leiden von Geburt an unter dieser Angst und werden ihr Leben lang davon begleitet. Es ist jedoch auch möglich, dass sich die Angst erst im Laufe der Jahre entwickelt und erst im Erwachsenenalter manifestiert.

    Typische Anzeichen bei Angst vor einer Blutabnahme sind:

    Angst dient als Schutzmechanismus für deinen Körper. Ein Pieks in die Vene ist sicherlich keine angenehme Erfahrung, aber in vielen Fällen einfach notwendig.

    Obwohl es kaum Risiken bei einer Blutabnahme gibt (abgesehen vielleicht von einem blauen Fleck an der Punktionsstelle), kann in milderen Fällen der Angst das Wissen darüber helfen, einen objektiveren Blick auf die Situation zu gewinnen.

    Die psychologische Dimension

    Die Angst vor der Blutabnahme ist nicht nur eine Frage der körperlichen Reaktion, sondern hat auch eine tiefe psychologische Komponente. Viele Menschen assoziieren das Verfahren mit Kontrollverlust oder Verletzung.

    Diese Empfindungen können verstärkt werden, wenn in der Vergangenheit negative Erfahrungen gemacht wurden, wie z.B. mehrfache erfolglose Versuche, eine Vene zu punktieren, oder unangenehme Interaktionen mit medizinischem Personal.

    Vorerfahrungen:

    Negative Vorerfahrungen können die Angst exponentiell verstärken. Personen, die in der Vergangenheit Schmerzen oder Komplikationen bei einer Blutabnahme erlebt haben, können eine Art konditionierte Angstreaktion entwickeln. Jedes Mal, wenn eine ähnliche Situation bevorsteht, erinnert das Gehirn an die früheren Schmerzen oder den Stress, was zu einer Antizipation der Angst führt.

    Folgen und Auswirkungen

    Was passiert, wenn du ständig eine Blutabnahme verweigerst?

    Eine Blutabnahme dient immer einem bestimmten Zweck. Wenn du eine Blutabnahme verweigerst, nimmst du dir damit selbst die Chance auf eine wichtige Behandlung.

    Viele Krankheiten können nur mit Hilfe eines Blutbildes erkannt und behandelt werden. Wenn du deine Angst die Oberhand gewinnen lässt, schadest du dir damit also selbst.

    Krankheiten bleiben unerkannt:

    Bei einem großen Blutbild wird dein Blut umfangreich auf verschiedene Stoffe untersucht. Es gibt gewisse Normwerte, in denen sich das Ergebnis bewegen sollte. Fällt ein Wert aus dieser Skala heraus, ist das ein Indikator dafür, dass etwas nicht stimmt.

    So kann es sein, dass bei einer routinemäßigen Blutuntersuchung festgestellt wird, dass etwas nicht in Ordnung ist. Es können dann weitere Untersuchungen angeordnet werden.

    Krankheiten können somit frühzeitig erkannt und behandelt werden – ohne eine Blutabnahme ist das jedoch nur sehr schwer möglich.

    Mangelsituationen bleiben unentdeckt

    Wenn dein Körper einen Mangel an Nährstoffen oder Vitaminen hat, hat das einen negativen Einfluss auf dein Allgemeinbefinden. Du bist häufiger müde und nicht so leistungsfähig wie gewohnt. Hinzu kommt, dass ein Mangel auf Dauer schädlich sein kann und dauerhafte Folgen haben kann.

    Viele Frauen leiden beispielsweise unter Eisenmangel. Dieser führt zu verstärkter Müdigkeit.

    Im Winter haben viele Menschen einen Mangel an Vitamin D, der sich negativ auf die Stimmung auswirkt, das Immunsystem schwächt, das Risiko einer Depression erhöht und weitere Erkrankungen begünstigen kann. Das sind nur zwei Beispiele dafür, wie ein Mangel dem Körper schaden kann.

    Langzeitfolgen

    Chronische Erkrankungen können sich verschlimmern:

    Wenn du bereits an einer chronischen Krankheit leidest, kann die Verweigerung einer Blutabnahme dazu führen, dass sich dein Zustand unbemerkt verschlechtert. Ohne regelmäßige Überwachung durch Bluttests können Ärzte nicht effektiv eingreifen oder Anpassungen in deiner Behandlung vornehmen. Dies kann langfristig zu schweren gesundheitlichen Problemen führen.

    Erhöhtes Risiko für Komplikationen:

    Ohne Kenntnis deiner Blutwerte können nicht nur bestehende Krankheiten unentdeckt bleiben, sondern es erhöht sich auch das Risiko, dass neu auftretende Gesundheitsprobleme übersehen werden. Zum Beispiel könnten Anzeichen einer Infektion oder Entzündung im Körper unbemerkt bleiben, was zu verzögerten Diagnosen und Behandlungen führen kann.

    angst-vor-blutabnahmne-ueberwinden-tipps

    Tipps für die Blutabnahme

    Hilfreiche Tipps, wie die Angst bei der Blutabnahme reduziert werden kann

    Wenn du Ängste hast, kann es helfen, offen darüber zu reden. Wende dich an Familienangehörige oder Freunde und schildere, wie du dich fühlst. Viele Menschen fühlen sich bei einer Blutabnahme ähnlich und können nachempfinden, warum du Angst hast.

    Auch dein Arzt sollte immer ein offenes Ohr für dich haben. Vereinbare einen Termin und besprich mit ihm, wie du dich einer Blutabnahme gegenüber fühlst. Er kann deine Ängste abschwächen und dich etwas beruhigen.

    Hilfreiche Tipps und Tricks

    Es gibt einige Tipps und Tricks, die bei leichter Angst helfen können, die Situation einer Blutabnahme zu meistern, oder zumindest zu ermöglichen.

    Ablenkung

    Wir raten dir dazu, dich nicht zu stressen und möglichst an andere Dinge zu denken. Schon allein der Anblick der Nadel oder von Blut kann die Angst verschlimmern. Es wäre hilfreich, den Blick auf andere Dinge zu konzentrieren und an etwas Wichtiges auf deiner persönlichen To-Do- oder Wunschliste zu denken. Vielleicht ist es auch möglich, eine Begleitperson mit zur Blutabnahme zu bringen, um dich in ein Gespräch zu vertiefen. Alternativ kann das Gespräch mit dem Personal gesucht werden.

    Beruhigung & Stresslevel reduzieren

    Um vor und während der Blutabnahme ruhig zu bleiben, eignen sich auch bestimmte Atemtechniken, die den Körper beruhigen. Welche dieser Methoden am besten zu dir passt, musst du individuell herausfinden. Behalte dabei immer im Hinterkopf, dass du nicht allein mit deiner Angst bist. Zusätzlich gibt es noch Möglichkeiten, das allgemeine Stresslevel zu reduzieren. Hierfür bieten sich Yoga oder Meditationen an. Diese helfen bei der Entspannung und stärken deinen Geist.

    Falls möglich: Gestärkt sein

    Falls die Blutabnahme nicht auf nüchternen Magen erfolgen muss, ist es ratsam, gestärkt und mit vollem Magen zu erscheinen. Damit wirkst du einem Ohnmachtsgefühl entgegen. Ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser darf jederzeit getrunken werden, was auch zu empfehlen ist. Niedriger Blutzucker als Folge des Auslassens von Mahlzeiten kann zu einem Ohnmachtsgefühl beitragen, während Dehydration die verfügbare Flüssigkeitsmenge in deinem Körper verringert und die Blutentnahme erschweren kann. Viel Wasser zu trinken fördert vollere Venen und bringt sie näher an die Oberfläche für einen leichteren Zugang.

    Warm bleiben

    Niedrige Temperaturen lassen deine Venen verengen, was es dem Phlebotomisten erschwert, eine geeignete Stelle zum Einführen der Nadel zu finden. Dies kann den Prozess in die Länge ziehen und dich nervöser machen. Wenn du normalerweise ein kalter Mensch bist oder die Außentemperaturen niedrig sind, tue alles, um warm zu bleiben und den Kreislauf in Schwung zu bringen. Trage warme Kleidung und mache vor deinem Termin einen flotten Spaziergang, um den Körper warm zu halten. Zu enge Kleidung sollte dennoch vermieden werden, da sonst auch ein beruhigendes Engegefühl entstehen kann.

    Hilfe von Experten einholen

    Wenn du unter starker Angst vor der Blutabnahme leidest und regelrecht Panik verspürst, solltest du dich an einen Experten wenden.

    Ein Therapeut hilft dir herauszufinden, wo deine Angst ihren Ursprung hat. Er gibt dir Anleitungen mit auf den Weg, wie du eine Blutabnahme meistern und besser mit deiner Angst umgehen kannst.

    Die Suche nach einem geeigneten Therapeuten kann sich als schwierig gestalten. Wir empfehlen die Suche auf Google, wo Therapeuten und Ärzte auch bewertet werden können.

    Für alle, die sich vor dem Arztbesuch fürchten, haben wir in unserem Selbsthilfe-Ratgeberartikel nützliche Tipps zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen zusammengestellt

    Selbsthilfe bei Phobien

    In unserem Buch „Phobien und Ängste überwinden“ findest du einen fundierten Ansatz zur Erkundung und Überwindung von Ängsten und Phobien, einschließlich der Angst vor der Blutabnahme. Dieses Buch bietet dir nicht nur praktische Anleitungen, sondern hilft dir auch, ein tieferes Verständnis deiner eigenen Ängste zu entwickeln und Wege zu finden, um mehr persönliche Freiheit zu erreichen.

    Das Buch behandelt, wie Angst im Körper wirkt und wann es angebracht ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es stellt zudem fünf effektive Strategien zur Überwindung von Phobien vor: Bewegung, das Verlernen der Angst, kritisches Hinterfragen, Gelassenheit und ein tiefes Verstehen der eigenen Ängste.

    Obwohl das Buch keine spezifischen Tipps zum Thema Blut bietet, sind die vorgestellten Methoden und Strategien umfassend für Phobien und können auf eine Vielzahl von Angststörungen angewendet werden. Darunter also auch die Angst vor medizinischen Prozeduren wie der Blutabnahme. Die im Buch erörterten Techniken können dir helfen, deine Angst besser zu verstehen und effektiv zu managen.

    Übersicht:
      Add a header to begin generating the table of contents

      Beitrag gefallen? Jetzt teilen:

      Facebook
      Twitter
      LinkedIn
      WhatsApp
      Telegram
      Email
      Für volle Größe anklicken

      Quellen:

      1. How to Handle a Blood Test if You Have Trypanophobia – rightasrain.uwmedicine.org
      2. 4 ways to stay calm during a blood test – Nuffield Health 
      3. Angst vor Blutabnahme bei Kindern – wir-eltern.de
      4. I’m Nervous About Having My Blood Drawn – walkerfc.com
      5. What to Do How to get over a fear of blood tests – patient.info
      6. A general health check-up at home: how the Fear Nothing Blood Test works – numan.com
      7. Blood Test Anxiety and Lymphoma: Tips To Relax – mylymphomateam.com
      Picture of Matthias Wiesmeier
      Matthias Wiesmeier

      Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Fachbereiche: Gesundheit, Psychologie, Sport.

      Zum Profil

      Autor und Überprüfung:

      Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Nach oben scrollen