Angst vor Gewitter überwinden
In manchen Fällen können Menschen und Tiere eine extreme Angst vor Gewitter, Donner, Blitz, also Unwetter oder sogar einfachem Regen entwickeln. Eine solche irrationale Angst vor Unwetter ist unter mehreren Namen bekannt, wie Astraphobie, Brontophobie oder Tonitrophobie.
Wir klären im Artikel über die Angst vor Gewitter auf, untersuchen die Auslöser und versuchen mit hilfreichen Tipps gegen die Angst vor Unwetter zu helfen. Sollte die Angst den Alltag stark beeinträchtigen kann sogar über eine Therapie nachgedacht werden.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 29. November 2023
Startseite » Phobien » Astraphobie (Angst vor Gewitter)
Astraphobie ist die übersteigerte Angst vor Gewitter und deren Begleiterscheinungen wie Regen, Blitz und Donner. Die Betroffenen können sich nicht aus eigener Kraft von diesen Ängsten befreien, die sie beherrschen, obwohl sie sich bewusst sind, dass ihre Ängste irrational sind.
Wie bei vielen Phobien gibt es nicht den einen Auslöser. Während einige Menschen durch selbst erlebte Ereignisse eines Gewitters ein Traumata entwickeln, können ebenso Erzählungen und Berichte über Blitzeinschläge die Ausbildung einer Astraphobie begünstigen. Auch die Angst vor der Dunkelheit kann die Astrophobie bestärken.
Glücklicherweise lässt sich Astraphobie sogar recht gut behandeln. Da es eine psychische Erkrankung ist, werden klassischerweise unterschiedliche Therapieformen eingesetzt. Welche Therapie sich am besten eignet, wird in jedem einzelnen Fall individuell entschieden, da die Phobie nicht bei allen Personen gleichsam ausgeprägt ist. Mögliche Therapien sind vor allem die Konfrontations- und/oder Verhaltenstherapie.
Bevor eine Therapie geplant ist, können es Betroffene auch mit einfachen Tipps und Tricks gegen die Ängste vor Unwetter probieren.
Astraphobie erklärt
Die Astraphobie ist eine irrationale Angst vor Gewittern, einschließlich Regen, Donner, Blitz und anderen Unwetter-Erscheinungen.
Ausgelöst kann diese Phobie durch traumatische Erlebnisse mit Unwetter, genetische Faktoren, oder bei Kindern mit Autismus aufgrund ihrer Geräuschempfindlichkeit.
Symptome reichen von Unwohlsein, Schwitzen über Panikattacken und Brechreiz bis hin zur krankhaften Kontrolle des Wetterberichts.
Es wird empfohlen, dass Betroffene sich mit ihren Ängsten auseinandersetzen und sich umfassend über Unwetter informieren, um ihre Sicherheit zu erhöhen und ihre Ängste abzubauen. In schweren Fällen kann auch eine professionelle Therapie in Betracht gezogen werden.
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Bedenken und Lösungen
Bedenken | Lösungen |
---|---|
Übermäßige Sorge vor Unwettern | Aufklärung über Wetterphänomene zur Beruhigung |
Panikattacken bei Unwetter | Entspannungstechniken und Atemübungen lernen |
Krankhafte Wetterkontrolle | Therapeutische Unterstützung zur Verringerung der Angst vor Unwettern |
Brechreiz, Atembeschwerden und erhöhter Puls bei Gewitter | Körperliche Bewegung und Stressmanagement-Techniken zur Bewältigung körperlicher Symptome |
Verstecken bei Gewitter | Konfrontationstherapie, um Angst vor Unwettern zu überwinden |

Angst vor Gewitter verstehen
Obwohl das Geräusch von Donner und Blitz für viele erschütternd sein kann, taucht für andere eine weitere Ebene der Angst auf, die es als Phobie einstuft und extrem angstauslösend sein kann. Astraphobie ist die formale Bezeichnung für die Angst vor Blitz und Donner.
Für manche Menschen können Gewitter ein faszinierendes und sogar entspannendes Ereignis sein, das man als wunderschönes Naturphänomen beobachten und analysieren kann.
Es gibt Menschen, die Gewitter mit Regen, Blitz und Donner extrem genießen. Einige von ihnen gehen sogar große Risiken ein, um Hurrikane und Tornados aus nächster Nähe zu studieren, während andere es einfach lieben, den Regen auf ihrer Haut zu spüren und dabei die Blitze am Himmel zu beobachten und auf den darauf folgenden Donner zu warten.
Für Personen die unter einer Astraphobie leiden, wäre diese Vorstellung der absolute Horror. Eine Konfrontation mit Unwetter wird so gut es nur geht vermieden.
Stürme und Unwetter sind ein natürliches und häufiges Ereignis, was es schwierig macht, diese komplett zu vermeiden. Besonders im Sommer ist die Wahrscheinlichkeit von Unwetter, Gewitter und Donner deutlich erhöht.
Für Betroffene die stark unter der Angst vor Gewitter leiden, ist es daher ratsam sich den Ängsten zu stellen, da diese Situationen unweigerlich immer wieder auftreten werden.
Astraphobie ist eine der wenigen Phobien, die Menschen häufig mit Tieren teilen. Viele von uns haben Hunde und Katzen, die bei Donner unter das Bett fliehen, wobei es oft viele Menschen gibt, die die gleiche Angst teilen.

Auslöser der Astraphobie
Experten glauben, dass dieser Zustand auch auf die Evolution des Menschen und seine Reaktion auf die natürliche Umwelt zurückzuführen ist.
Des Weiteren neigen Menschen, die eine traumatische Erfahrung mit Gewittern und Blitzen gemacht haben, dazu, Astraphobie zu entwickeln.
Vor allem wenn eine Person in der Vergangenheit miterlebt hat, wie jemand durch ein Unwetter verletzt wurde, kann dieser Vorfall schließlich zur Ausbildung oder Verstärkung der Astrophobie führen.
Die Angst vor Gewitter ist vor allem bei Kindern häufiger vertreten. Lauter Donner sorgt dabei zu Ängsten vor einer unbekannten Gefahr. Im Laufe des Alterns schwindet diese Angst meist, wenn erkannt wird das die Ängste unbegründet und irrational sind.
Angst ist auch bei Kindern mit Autismus weit verbreitet. Dies kann dazu führen, dass sie sich sowohl vor als auch während eines Sturms unwohl fühlen. Einige Kinder mit Autismus und sensorischen Verarbeitungsstörungen, wie z. B. einer auditiven Verarbeitungsstörung, haben es aufgrund von Stürmen möglicherweise schwerer, ihre Emotionen zu kontrollieren, da sie geräuschempfindlich sind.
Es gibt allerdings auch seltene umgekehrte Fälle, bei denen Erwachsene, die dies als Kind keine Angst vor Gewitter hatten, diese im Laufe der Zeit manifestieren. Dies ist häufig dann der Fall, wenn Gewitter etwas seltenes sind und die Intensität des Unwetters dann als deutlich stärker empfunden werden.
Angststörungen treten oft in Familien auf und können genetische Veranlagungen haben. Personen mit einer Familienanamnese von Angstzuständen oder Depressionen können einem höheren Risiko für Astraphobie ausgesetzt sein. Auch wetterbedingte Traumata können ein Risikofaktor sein.
Anzeichen der Astraphobie
Normalerweise wird eine Astraphobie bei schlechten Wetterbedingungen ausgelöst, insbesondere bei Gewitter oder Blitz. In vielen Fällen fühlen sich die Menschen ängstlich oder panisch, selbst wenn sie erkennen, dass die Gefahr minimal ist.
Menschen, die unter Astraphobie leiden, neigen dazu, den Wetterbericht täglich zu überprüfen, nur um zu vermeiden, dass sie mit schlechtem Wetter konfrontiert werden.
Eine Person mit Astraphobie kann vor und nach dem Gewitter das Gefühl von Panik verspüren. Die Panik kann je nach Intensität des Wetters eskalieren.
- Panikattacken
- Halten von Gegenständen während des Unwetters
- Brechreiz
- Atembeschwerden
- Schwitzige Handflächen
- Schweißausbrüche
- Erhöhter Puls
- Schnellerer Herzschlag
- Ununterbrochenes Weinen (häufig bei Kindern)
Personen mit einer Astraphobie neigen häufig dazu, sich unter der Bettdecke, dem Bett oder im Schrank zu verstecken, um ihre Begegnung mit Blitz und Donner noch stärker zu vermeiden.
Krankhafte Wetterkontrolle
Wer das Wetter überprüft um sicher zu gehen nicht in ein Gewitter zu geraten, hat noch lange keine Angststörung. Doch wer den Bericht immer wieder kontrolliert, auch wenn er sich bereits in Sicherheit befindet, kann durch die Kontrolle seine Ängste verstärken. Mehrfaches überprüfen des Wetterberichts mit ständiger Angst vor dem Unwetter deutet auf eine Astraphobie hin.

Tipps gegen Gewitterangst
- Aufklärung über Unwetter
- Konfrontation
- Stressbewältigung
- Kommunikation
Einer der hilfreichsten Tipps gegen die Angst vor Gewitter, ist das Gefühl der Sicherheit zu verstärken. Hierbei hilft es sich ausführlich über Unwetter, Stürme, Blitze und Donner zu informieren. Aufklärung über die Entstehung und den tatsächlichen Gefahren können irrationale und unbegründete übersteigerte Ängste lindern.
Auch die direkte Konfrontation kann helfen. Betrachten Sie das Gewitter aus Sicherheit bis es vorbei ist. Diese direkte Konfrontation kann vor allem bei leichten Angststörungen hilfreich sein.
Zusätzlich können Techniken, die zur Stressbewältigung verwendet werden, auch in Situationen der Angst angewendet werden. Zum Beispiel kann tägliche Meditation helfen, um den Stresslevel während des Gewitters zu reduzieren.
Tipps gegen Gewitterangst bei Kindern
Angst vor Gewittern kommt bei Kindern häufig vor und sollte nicht direkt als Phobie angesehen werden. Versuchen Sie, die Angst Ihres Kindes zu lindern, indem Sie selbst ruhig bleiben. Wenn Sie sich vor Stürmen fürchten, wird Ihr Kind Ihre Nervosität bemerken. Verwenden Sie eine Kombination aus Beruhigung und Ablenkung, um Ihrem Kind zu helfen, damit fertig zu werden. Planen Sie mit Ihren Kindern eine Routine für Regentage. Dies kann dem Kind helfen, die Ängste zu überwinden. Wenn die Angst untröstlich und schwerwiegend ist oder länger als 6 Monate anhält, ist es ratsam sich professionelle Hilfe zu suchen. Im Laufe der Zeit könnten die Ängste eines Kindes vor Gewitter im Erwachsenenalter zu einer schwierig zu behandelnden Phobie werden.

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Behandlung der Astraphobie
Phobien müssen nicht immer behandelt werden. Aber wie bereits erwähnt, wenn Astraphobie länger als 6 Monate anhält oder Ihr Leben beeinträchtigt. Dann können Sie sich von einem Therapeuten fachmännisch beraten lassen.
Kognitive Verhaltenstherapie
Die kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie und funktioniert eher bei diesem Zustand, da Sie Ihre negativen Gedanken unbewusst loswerden, indem Sie zuerst die bewusste Perspektive verwenden.
Der Zweck dieser Therapie ist es, das spezifische Problem auf individueller Ebene anzusprechen. Während der Behandlung werden rationale Gedanken vorgebracht, um die Angst oder Phobie zu beherrschen.
Konfrontationstherapie
Bei der Konfrontrationstherapie werden die Betroffenen genau den Situationen ausgesetzt, vor denen sie sich fürchten. Damit soll erreicht werden, die Ängste kontrollieren zu können.
Zum Beispiel: Angenommen, Sie haben Höhenangst, Sie werden eher unter Aufsicht oder in einer kontrollierten Umgebung durch die Höhe gebracht. Bei einer Angst vor Hunden werden die Betroffenen mit Hunden konfrontiert.
Bei der Angst vor Gewitter, Blitz und Donner wird die Konfrontation mit Unwetter geübt. Dies kann anfänglich auch über Simulationen über Filmmaterial oder VR-Brillen (Virtual Reality) geübt werden. Anschließend kann die Konfrontation mit leichten Unwetter in der Realität geübt werden.
Medikamente
Ein Arzt kann in äußersten Notfällen auch Medikamente gegen Angstzustände verschreiben. Diese Medikamente werden während und nach dem Unwetter helfen. Medikamente sind keine Heilmittel für Phobien, sondern sollen nur bei akuten Symptomen mit sehr schweren Panikattacken helfen. Verschieben werden diese Beruhigungsmittel nur in seltenen Fällen.
Quellen:
- Astraphobia: Diagnosis, Causes & Treatment – Cleveland Clinic
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier