Pillen Liste
Frauen, die sich über die Antibabypille informieren, stoßen unweigerlich früher oder später auf die vier Generationen der Pillen. Doch was genau sind Pillen Generationen eigentlich? Wir klären im Artikel über die Generationen der Antibabypillen auf und bieten zahlreiche weitere Artikel rund um Fragen und Antworten über die Antibabypille.
- Autor: Thomas Hofmann
- Aktualisiert: 6. April 2023
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Antibabypillen enthalten als Wirkstoffe Progestine (synthetische Schwangerschaftshormone). Je nach Entwicklungszeitraum des Progestins, wird die Pille daher zu einer anderen Generation gezählt. Das Gestagen Norethisteron wurde zum Beispiel im Jahr 1951 synthetisiert und wird aus diesem Grund meist zu den Antibabypillen der 1. Generation gezählt. Desogestrel hingegen, welches in Europa im Jahr 1981 auf den Markt kam, wird meistens der 3. Pillengeneration zugeordnet. Allerdings gibt es grundlegend keine einheitliche Definition der Antibabypille Generationen.
Fragen und Antworten zur Pille

Entstehung der Pillen Generationen
Die Antibabypille hat, als sie in den 1960er Jahren auf den Markt kam, die Empfängnisverhütung revolutioniert. Seither wurden sowohl an der Dosierung als auch an den Inhaltsstoffen zahlreiche Veränderungen vorgenommen.
Heutige Pillen sind deutlich niedriger dosiert und enthalten außerdem andere Wirkstoffe als damals. Mit der Zeit wurden neue synthetische Gestagene entwickelt, sodass wir heute zwischen einer großen Vielfalt an verschiedenen Antibabypillen wählen können.
Die Generationen von Antibabypillen beschreiben eben jene Veränderung der Pille. Genau genommen werden aber gar nicht die Antibabypillen an sich in Generationen unterteilt, sondern vielmehr die Progestine, welche als Wirkstoffe in den Pillen enthalten sind.
Wirkstoffe von Anitbabypillen
Die meisten Antibabypillen sind Kombinationspillen: Diese Pillen enthalten sowohl ein Progestin als auch ein synthetisches Östrogen.
Die sogenannte Minipille enthält hingegen nur ein Progestin aber kein Östrogen.
Als Progestine werden synthetisch hergestellte Gestagene bezeichnet. Neben dem Einsatz in der Antibabypillen werden diese Stoffe auch bei der Hormonersatztherapie eingesetzt.
Gestagene sind wiederum Hormone, die für die Schwangerschafts-Entstehung und – Erhaltung wichtig sind. Gestagene werden auch als Schwangerschaftshormone bezeichnet.
Zwar ist der korrekte Begriff für den in Antibabypillen enthaltenen Wirkstoff Progestin, allerdings wird meistens der Einfachheit halber der Begriff Gestagen verwendet.
Auch das in den Pillen enthaltene Östrogen kann variieren, allerdings enthalten fast alle Antibabypillen das Östrogen Ethinylestradiol.
- Heutzutage zählen die allermeisten Antibabypillen (4. Generation) außerdem zu den Mikropillen. Dies sind Kombinationspillen, die weniger als 50 μg (Mikrogramm) Östrogen enthalten.
Abhängig davon, wann das Progestin, das in einer Pille enthalten ist, auf den Markt kam, wird die Pille also zu einer anderen Generation gezählt.
Nachfolgend wird versucht die Antibabypillen Generation möglichst chronisch und sinngemäß einzusortieren. Allerdings gibt es bei der Einteilung der Antibabypillen in die verschiedenen Generationen keine einheitliche Definition. Die Einteilung ist sehr inkonsequent und erfolgt je nach Autor oft beliebig.
Pillen der 1. Generation
- Wirkstoffe: Noretynodrel, Norethisteron, Norethindron, Lynestrenol, Levonorgestrel
- Zeitraum: Vor 1973
Bei Pillen der 1. Generation war sowohl das Östrogen als auch das Gestagen deutlich höher dosiert, als es heute der Fall ist. Aus diesem Grund brachten die ersten Antibabypillen auch ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Folgeerkrankungen mit sich.
Die erste Pille, die im Jahr 1961 in Deutschland auf den Markt kam, hieß „Anovlar“. Sie enthielt das Gestagen Norethisteron und ganze 50 Milligramm Östrogen.
Solch hochdosierten Antibabypillen werden heutzutage nicht mehr vermarktet. Es gibt zwar noch Antibabypillen mit dem Wirkstoff Norethisteron, diese sind allerdings deutlich niedriger dosiert.
- Activelle
- Eve 20
- Conceplan M
- Kliogest
- TriNovum
Pillen der 2. Generation
- Wirkstoffe: Desogestrel, Nomegestrolacetat, Norgestimat
- Zeitraum: 1973 - 1989
Da die ersten, hoch dosierten Antibabypillen diverse Risiken und Gefahren mit sich brachten, wurde rasch nach Alternativen gesucht. Etwa ab den 1970er Jahren kamen dann die Pillen der 2. Generation auf den Markt.
Diese enthielten neue Gestagene, waren deutlich niedriger dosiert als ihre Vorgänger und haben entsprechend auch zu deutlich weniger Risiken und Nebenwirkungen geführt. Viele der Antibabypillen, die heute verschrieben werden, enthalten noch immer Progestine der zweiten Generation.
Zu den Antibabypillen der 2. Generation zählen Pillen mit Levonorgestrel. Die Liste ist nicht komplett, führt aber die bekanntesten Pillen der zweiten Generation auf.
- Asumate
- Evaluna
- Femigyne
- Femigoa
- Leona Hexal
- Microgynon
- Minisiston
- Miranova
- Monostep
- Novastep
- Trisiston
- Triquilar
- Trigoa
Pillen der 3. Generation
- Wirkstoffe: Dienogest, Etonogestrel
- Zeitraum: 1990 - 2000
Etwa ein Jahrzehnt nach dem die Antibabypillen der zweiten Generation auf den Markt kamen, folgten die Pillen der dritten Generation. Hierzu zählen je nach Definition z. B. Pillen mit Dienogest und Etonogestrel.
- Biviol
- Carazette
- Desmin
- Desoren
- Garcial
- Lamuna
- Lovelle
- Marvelon
- Mercilon
- Novial
- Milvane
- Minulet
- Meliane 21
- Femovan
- Esinette
- Cilest
- Pramino
Pillen der 4. Generation
- Wirkstoffe: Drospirenon, Norelgestromin, Segesteronacetat
- Zeitraum: nach 2000
Zu der 4. Generation der Antibabypille zählen Progestine, die nach der Jahrtausendwende entwickelt wurden. Diese Pillen Generation zählt zu den modernsten und werden aktuell am häufigsten verschrieben.
- Maxim
- Qlaira
- Valette
- Belara
- Bellissima
- Enriqa
Sicherste Pillen Generation
Prinzipiell führen alle Kombipillen zu einem leicht erhöhten Risiko an einer Thrombose oder Embolie zu erkranken. Lediglich Minipillen haben hierfür ein geringeres Risiko und werden daher auch an Raucherinnern oder Frauen über 35 Jahren verordnet.
Abhängig davon, welches Gestagen eine Pille enthält bzw. zu welcher Generation sie zählt, kann dieses Risiko für starke Nebenwirkungen etwas höher oder niedriger ausfallen. Grundsätzlich zählt die Pille der zweiten Generation (mit Levonorgestrel) allerdings sowohl laut Studien als auch laut Erfahrungsberichten den sichersten und nebenwirkungsärmsten Pillen.
Alle Antibabypillen zählen zu den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und können daher nur mit einem gültigen Rezept erworben werden.
Es gibt allerdings noch die Option einer Online Konsultation, welches den Erwerb der Pille, ohne vorherigen Rezept vom Frauenarzt ermöglicht. Dabei wird ein Fragebogen ausgefüllt, welcher anschließend vom Arzt ausgewertet wird. Spricht nichts dagegen, wird das Rezept ausgestellt und die Pille in den Versand gegeben.
Meist stammen dabei die Versandapotheken aus Holland. Spektische Neukunden können im übrigen auch die Pille auf Rechnung oder in Ratenzahlung bezahlen.
Quellen:
- A Comparison of Second and Third Generations Combined Oral Contraceptive Pills’ Effect on Mood – ncbi.nlm.nih.gov
- Third generation oral contraceptive pills – The BMJ
- Combined oral contraceptive pill – Wikipedia
Autor und Überprüfung:
Autor und medizinische Überprüfung des Artikels: Thomas Hofmann