Pille und Migräne

Ist die Pille bei Migräne gut oder schlecht?

Pille und Migräne ist in schwieriges Thema, da sie bei manchen Frauen eine Besserung der Beschwerden bewirken kann, während sie bei anderen die Symptome sogar verstärkt. In diesem Artikel möchten wir erklären wann die Pille bei Migräne hilfreich sein kann und wann an dringend von der Pille absehen sollte. 

Übersicht:
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    Wissenswert:
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    Migräne durch Pille

    Was ist der Zusammenhang zwischen der Antibabypille und Migräne?

    Wie sich die Antibabypille auf die Migräne auswirkt, hängt von der jeweiligen Frau und dem Hormongehalt der Pille ab.

    Bekannt ist: Ein Abfall des Östrogenspiegels kann Migräne auslösen. Deshalb bekommen manche Frauen kurz vor ihrer Periode Kopfschmerzen – zu diesem Zeitpunkt sinkt der Östrogenspiegel.

    Bei menstruationsbedingten Migräneanfällen, kann die Antibabypille dazu beitragen, die Kopfschmerzen zu verhindern, da sie den Östrogenspiegel während des gesamten Menstruationszyklus stabil hält.

    Andere Frauen bekommen Migräne oder stellen fest, dass ihre Migräne schlimmer wird, wenn sie die Anti-Baby-Pille einnehmen.

    Die Antibabypille kann bei manchen Frauen nicht nur Migräne auslösen, sondern auch andere Nebenwirkungen hervorrufen.

    Dazu können gehören:

    Risiko "Pille" bei Migräne

    Ist die Pille bei Migräne gefährlich?

    Sowohl die Antibabypille als auch Migräne selbst können das Schlaganfallrisiko leicht erhöhen. Wenn Sie unter Migräne mit Aura leiden, kann die Einnahme von Kombipillen das Schlaganfallrisiko sogar noch weiter erhöhen.

    Auch ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel wird mit hormonellen Verhütungsmitteln in Verbindung gebracht. Durch Blutgerinnsel kann es zu folgenden Gefahren kommen:

    Das Risiko für eine Blutgerinnung kann erhöht werden durch:

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    Welche Pille bei Migräne?

    Was gibt es bei verschiedenen Migränearten zu beachten?
    Es gibt unterschiedliche Arten von Migräne, die jeweils unterschiedliche Verhütungsmethoden erfordern.
    Zyklusunabhängige Migräne

    Bei zyklusunabhängiger Migräne sollten hormonelle Verhütungsmittel vermieden werden, und Alternativen wie Spiralen oder natürliche Verhütungsmethoden bevorzugt werden.

    Wenn eine hormonelle Verhütungsmethode erforderlich ist, wird eine niedrig dosierte gestagene Pille (z.B. Minipille) empfohlen.

    Migräne mit Aura

    Bei einer Migräne mit Aura sind klassische Kombinationspillen kontraindiziert. (Die Kombinationspille ist eine der am häufigsten verwendeten Verhütungsmethoden und enthält sowohl Östrogen als auch Gestagen).

    Östrogen ist dafür bekannt, dass es das Risiko für Blutgerinnsel erhöhen kann, was das Risiko für einen Schlaganfall erhöht. Dies ist besonders problematisch für Frauen mit einer Migräne mit Aura, da sie bereits ein höheres Risiko für Schlaganfälle haben. Alternativen sind die Minipille, Barriere-Methoden oder Spiralen.

    Mögliche Pillen bei Migräne

    Pille bei menstruationsabhängigen Migräne ohne Aura

    Bei einer menstruationsabhängigen Migräne ohne Aura sind klassische Kombinationspillen möglich, die möglichst niedrig dosiert sein sollten und im Langzyklus eingenommen werden. Damit wird der Hormonabfall in der Pillenpause vermieden.

    Eine weitere Möglichkeit stellt die Minipille dar, welche ohne Östrogen auskommen und durchgängig ohne Pillenpause eingenommen werden kann. 

    Diese Minipillen enthalten nur das Hormon Gestagen und keine Östrogene:
    Diese Kombinationspillen (enthalten Östrogen UND Gestagen) sind niedrig dosiert:

    Letztendlich hängt die Wahl der Verhütungsmethode von der Art der Migräne und den individuellen Bedürfnissen und Risikofaktoren ab.

    Es gibt zwar keine spezielle Pille gegen Migräne, aber bestimmte Kombinationspillen, vor allem niedrig dosierte, können in manchen Fällen die Migräne lindern.

    Für einige Frauen mit Migräne, insbesondere mit menstruationsbedingter Migräne, kann die Einnahme von Antibabypillen mit Östrogen eine gute Option darstellen. Laut Experten treten bei Frauen häufig Migränesymptome auf, wenn sich ihr Östrogenspiegel verändert oder sinkt. Die Pille kann dazu beitragen, diesen Spiegel auszugleichen.

    Wenn bereits eine Migräne besteht, sollte bei der Entscheidung, die Pille danach einzunehmen, vorsichtig abgewogen werden. Möglicherweise kann die Pille danach bei Frauen mit Migräneanfällen das Risiko erhöhen, weitere Migräneanfälle zu bekommen.

    Bei einer Migräne mit Aura, sollte vor Einnahme der Pille danach dringend mit einem Arzt gesprochen werden. Dieser kann das Nutzen-Risiko-Verhältnis individuell abwägen.

    Barriere-Methoden wegen Migräne

    Was sind Barriere – Methoden?

    Barriere – Methoden sind Verhütungsmethoden, die auf eine Barriere zwischen Samenflüssigkeit und Eizelle setzen, um eine Befruchtung zu verhindern.

    Dazu gehören zum Beispiel:

    Alternativen zur Pille bei Migräne

    Welche Alternativen gibt es?

    Es gibt mehrere Alternativen zur Pille, die bei Migräne in Betracht gezogen werden können. 

    Kondome sind eine sichere und effektive Methode der Empfängnisverhütung, die keine Hormone enthält. Sie sind auch die einzige Verhütungsmethode, die vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) schützt.

    Die Kupferspirale ist eine Verhütungsmethode, die ohne Hormone auskommt. Sie wird in die Gebärmutter eingeführt und kann bis zu 10 Jahre wirksam bleiben.

    Nicht alle Alternativen zur Pille sind Hormonfrei:

    Die Hormonspirale ist eine langfristige Verhütungsmethode, die in die Gebärmutter eingeführt wird. Sie gibt kontinuierlich eine geringe Dosis von Hormonen ab und kann bis zu fünf Jahre wirksam bleiben. Da auch hier Hormone im Spiel sind, ist es bei einer Migräne durch die hormonelle Verhütung keine richtige Alterantive. 

    Das Verhütungspflaster ist eine hormonelle Verhütungsmethode, die auf die Haut aufgebracht wird. Es gibt kontinuierlich Hormone ab und muss alle drei Wochen gewechselt werden. Die Wirkung ähnelt allerdings die der Kombipille sehr stark. Bei Migräne durch die Pille wäre somit kein großer Unterschied zu bemerken.

    er Verhütungsring ist eine hormonelle Verhütungsmethode, der in die Vagina eingeführt wird. Er gibt kontinuierlich Hormone ab und muss alle drei Wochen gewechselt werden. Auch hierbei ähnelt die Wirkung identisch wie die einer oralen Antibabypille. Im falle von einer Migräne durch die Pille, ist der Wechsel wenig sinnvoll. 

    Pille und Migräne – Was tun?

    Was kann man tun wenn man trotz der Pille unter Migräne leidet?

    Wenn Sie trotz Einnahme der Pille unter starker Migräne leiden, sollten Sie die Entscheidung der Verhütungsmethode überdenken und im Zweifelsfalls immer mit Ihren Frauenarzt sprechen. 

    Möglicherweise gibt es alternative Verhütungsmethoden, die besser zu Ihnen passen. 

    Wenn Sie Ihre Pille immer zur gleichen Tageszeit einnehmen und dabei Migräneanfälle auftreten, kann es helfen, den Einnahmezeitpunkt zu ändern.

    Einige Frauen vertragen bestimmte Pillenmarken besser als andere. Es kann sich lohnen, mit Ihrem Arzt über einen Pillenwechsel zu sprechen, um zu sehen, ob eine andere Pille Ihre Migränesymptome lindert.

    Auch die Verschreibung eines Medikaments gegen die Migräne ist möglich. 

    Es kann hilfreich sein, ein Tagebuch zu führen, um herauszufinden, welche Auslöser Migräne verursachen. Häufige Auslöser von Migräne sind zum Beispiel Stress, bestimmte Lebensmittel oder auch Schlafmangel. Ein Vermeiden solcher Auslöser, kann möglicherweise die Migränesymptome bzw. die Häufigkeit der Attacken reduzieren.

    Pille absetzen bei Migräne

    Sollte ich bei auftretender Migräne die Pille absetzen?

    Wenn die Pille die Migräne verschlimmert oder häufiger auftritt, muss möglicherweise auf eine andere Verhütungsmethode umgestiegen werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über eine neue Verhütungsmethode, bevor Sie die Pille absetzen. 

    Setzen Sie die Pille nicht einfach ab.

    Viele der ungeplanten Schwangerschaften sind darauf zurückzuführen, dass Frauen ihre Verhütungsmethode absetzen, ohne einen Ersatz zu haben.

    Arten von Migräne

    Was ist der Unterschied zwischen einer Migräne mit und ohne Aura?

    Bei einer Migräne handelt es sich um eine Art von Kopfschmerz, der in zwei unterschiedlichen Formen auftritt: mit und ohne Aura. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Migräne Arten liegt in den begleitenden Symptomen.

    Migräne mit Aura

    Migräne mit Aura wird auch als "klassische Migräne" bezeichnet und tritt bei etwa 25 Prozent aller Migränepatienten auf. Bei dieser Form treten vor dem eigentlichen Kopfschmerz typischerweise Ausfallserscheinungen auf, die durch eine vorübergehende Minderdurchblutung bestimmter Hirnregionen verursacht werden. Zu diesen Symptomen können visuelle Störungen wie Flimmern, Gesichtsfeldausfälle oder Lichtblitze gehören, aber auch Taubheitsgefühle in den Gliedmaßen oder Sprachstörungen. Diese Symptome können Minuten bis hin zu Stunden andauern und klingen meist ab, bevor der eigentliche Kopfschmerz einsetzt.

    Migräne ohne Aura

    Die Migräne ohne Aura wird auch als "gewöhnliche Migräne" bezeichnet und tritt bei etwa 75 Prozent aller Migränepatienten auf. Hierbei treten die Kopfschmerzen direkt auf, ohne dass es vorher zu Ausfallserscheinungen oder anderen Symptomen kommt. Die Schmerzen sind in der Regel pulsierend und treten meist auf einer Seite des Kopfes auf. Dies wird begleitet von Übelkeit, Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie weiteren Symptomen.

    FAQ über Pille und Migräne

    Häufige Fragen und Antworten über die Pille und Migräne:

    Ja, die Einnahme der Pille kann bei manchen Frauen Migräne verstärken. Bei anderen Frauen bewirkt die Pille jedoch eine Besserung der Migräne.

    Es gibt keine spezielle Pille, die bei Migräne am besten geeignet ist. Es kommt auf die Art der Migräne und die individuelle Verträglichkeit an.

    Bei Migräne mit Aura wird von der Einnahme der Pille abgeraten, da dies das Risiko für Schlaganfälle erhöhen kann.

    Die Kombination von Pille und Migräne kann gefährlich sein und sollte immer mit dem Arzt besprochen werden. Besonders bei Migräne mit Aura, wird in den meisten Fällen von der Pille abgeraten.

    Die Einnahme der Pille kann das Risiko für Schlaganfälle bei Frauen mit Migräne erhöhen. Dies gilt insbesondere bei Migräne mit Aura.

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      Quellen:

      1. Hormonal contraception in women with migraine: is progestogen-only contraception a better choice? – doi.org
      2. Migraine and Contraceptives | American Headache Society

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Nadine Maier

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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