Brennen in der Scheide
Ein juckendes oder brennendes Gefühl in der Scheide ist etwas, worunter die meisten Frauen in ihrem Leben mindestens einmal leiden werden. Die möglichen Ursachen für das brennende Gefühl im Intimbereich sind vielfältig.
Da solch ein Gefühl sehr schambehaftetes Thema ist, suchen sich viele Frauen keine Hilfe. Dabei ließen sich die allermeisten Gründe für ein Brennen in der Scheide ohne viel Aufwand aus der Welt schaffen.
Wir klären über die möglichen Ursachen auf und geben wertvolle Tipps gegen ein Brennen in der Scheide. Außerdem verraten wir welche SOFORT Hilfe es gegen das schmerzhafte Gefühl in der Vagina gibt.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 30. November 2023
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Für ein brennendes Gefühl in der Scheide kann es viele Ursachen geben. In vielen Fällen liegt eine Infektion vor, beispielsweise eine Pilzerkrankung. Auch Geschlechtskrankheiten können der Auslöser sein. Scheidentrockenheit führt ebenfalls zu Brennen und Juckreiz, da die Scheide nicht ausreichend befeuchtet wird, wodurch Reibung entsteht.
Von alleine wird es meist nicht besser. Somit ist eine Behandlung notwendig. Meist verschwinden Infektionen und Erkrankungen nicht von selbst.
Am besten ist es, seinen Frauenarzt aufzusuchen, damit die Ursache für die Beschwerden gefunden wird und der Betroffenen die richtigen Medikamente verschrieben werden.
Zudem ist es möglich, rezeptfreie Cremes und Tabletten in der Apotheke zu erhalten.
Gründe für Brennen in der Scheide
Für Juckreiz oder Brennen im Intimbereich können verschiedene Probleme verantwortlich sein. Oftmals sind Entzündungen oder Geschlechtskrankheiten die Ursache.
Erreger werden beispielsweise beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Ihre Entstehung wird vor allem durch eine gestörte Scheidenflora begünstigt.
Infektionen des Intimbereichs entstehen durch ein geschwächtes Immunsystem, da der Körper anfälliger für Eindringlinge ist und sich nicht so gut verteidigen kann.
Ein weiterer Grund für Brennen und Juckreiz ist Scheidentrockenheit. Diese entsteht oftmals durch eine unzureichend durchblutete Vaginalschleimhaut und durch die fehlende Bildung des Zervixschleims.
Wegen der Trockenheit kommt es zu Reibung und Rissen in der Schleimhaut, welche schmerzhaft sind. Die Ursachen dafür sind beispielsweise Hormonschwankungen oder Gefäßverengungen.
Auch psychische Faktoren wie enormer Stress begünstigen das Eindringen von Krankheitserregern. Wenn der Körper gestresst ist, wird die Immunabwehr beeinträchtigt, wodurch Infektionen wahrscheinlich werden.
Pilzinfektionen
Eine besonders häufige Erkrankung des weiblichen Intimbereichs ist Scheidenpilz.
- eine juckende und brennende Scheide
- Rötungen und Schwellungen des Intimbereichs
- einen veränderten Ausfluss
Pilzinfektionen können auch durch übertriebene Intimpflege entstehen, welche das Scheidenmilieu stört. Auch durch die Einnahme bestimmter Medikamente wie Antibiotika oder durch einen hohen Östrogenspiegel kann die Entstehung von Pilzinfektionen verstärkt werden.
Ein erhöhter Östrogenspiegel kann beispielsweise durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel oder während der Periode entstehen. Östrogen führt zu vermehrter Zuckerbildung, welcher den Pilzen als Nahrungsquelle dient.
Bakterielle Geschlechtskrankheiten
Während in einer gesunden Scheidenflora Bakterien angesiedelt sind, die diese schützen, gibt es auch solche Bakterien, die Krankheiten verursachen.
Eine häufige bakterielle Infektion sind Chlamydien. Diese können Juckreiz und Brennen in der Scheide verursachen. Auch eitriger Ausfluss und Schmerzen beim Urinieren deuten auf Chlamydien hin.
Die Infektion sollte unbedingt behandelt werden, da sie unentdeckt und ohne Behandlung schlimmstenfalls zu Unfruchtbarkeit führen kann.
Eine sexuell übertragbare Krankheit, die zu Entzündungen im Intimbereich führt. Bei manchen Betroffenen treten keine Symptome auf. Möglicherweise kommt es aber zu einer brennenden Scheide, eitrigem Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen.
Bakterien, die andere Zellen befallen und eine Entzündung der Vagina herbeiführen. Diese kann mit Antibiotika behandelt werden.
Begleitsymptom
Eine juckende Scheide ist Symptom unterschiedlichster Krankheiten, beispielsweise Diabetes, Lebererkrankungen, Schuppenflechte oder Krebs.
Oftmals ist Scheidenbrennen dabei nur eine Begleiterscheinung von vielen anderen, die infolge einer Krankheit oder einem gestörten Scheidenmilieu vorkommen. Neben Brennen und Juckreiz können Blutungen oder ein ungewöhnlicher Ausfluss auftreten.
Eine brennende Scheide ist für die Betroffenen oft sehr unangenehm und sorgt für viele Beeinträchtigungen im Alltag. Geschlechtsverkehr kann dadurch schmerzhaft bis unmöglich werden. Auch das Tragen von Tampons während der Periode wird dadurch zur Tortur.
Weitere Aktivitäten wie Fahrradfahren und das Tragen einer engen Jeans sind mit einer brennenden Scheide höchst unangenehm.
Ein dauerhaftes Jucken und Brennen in einer Gegend, in der man sich in der Öffentlichkeit nicht unauffällig Kratzen kann, bietet vielfältiges Problempotenzial für die Betroffenen. Aus diesem Grund ist eine Behandlung und somit eine Linderung des brennenden Gefühls in der Vagina ratsam.
Tipps bei Brennen in der Scheide
Die Immunabwehr der Scheide wird durch ihren sauren pH-Wert von 3,8 bis 4,4 gewährleistet. Milchsäurebakterien ernähren sich dort von dem Zucker, welche die Hautzellen der Vagina produzieren, und sondern dafür saures Lactat ab. Weitere Bakterienarten stellen Wasserstoffperoxid her, welches die Vermehrung von Bakterien stoppt. Wenn das natürliche und saure Milieu der Scheide aus dem Gleichgewicht kommt, beispielsweise durch Hormonschwankungen oder die Einnahme von Medikamenten, werden die Abwehrmechanismen der Scheide außer Kraft gesetzt. Dadurch können Krankheitserreger, Pilze und Bakterien leichter eindringen und sich dort niederlassen. Bei dauerhaften Problemen können Milchsäurekuren aus der Apotheke helfen, um die Scheidenflora wieder aufzubauen. Dies ist besonders nach der Einnahme von Antibiotika empfehlenswert.
Bei Brennen in der Scheide sollte darauf geachtet werden, nicht zu enge und synthetische Kleidung zu tragen. Andernfalls kann die Haut nicht atmen und wird zu heiß, wodurch die idealen Voraussetzungen für Keime entstehen. Besser ist es, weite Kleidung und Baumwollunterwäsche zu tragen, damit die Luft zirkulieren kann und das Scheidenmilieu nicht gestört wird. Gleiches gilt für nasse Kleidung im Sommer, diese sollte schnellstmöglich gegen trockene getauscht werden.
Es existieren viele verschiedene Tinkturen und Pflegelotionen, um den weiblichen Intimbereich duftend und sauber zu halten. Tatsächlich ist es aber empfehlenswert, die Scheide lediglich zweimal täglich mit lauwarmem Wasser zu reinigen. Alles Weitere bringt womöglich das saure Scheidenmilieu durcheinander und sorgt für Beschwerden.
Wer unter einer empfindlichen Scheide leidet, sollte lieber Binden statt Tampons verwenden, da diese keine Reibung verursachen. Auch Gleitgel, viel Speichel oder Kokosöl kann helfen, Reibung während des Geschlechtsverkehrs und daraus resultierende Schmerzen bei trockener oder leicht reizbarer Haut zu verringern.
Schamgefühle überwinden
Viele Geschlechtserkrankungen wie Scheidenpilz oder Scheidentrockenheit sind problemlos durch Cremes behandelbar.
Allerdings schämen sich viele Frauen zu sehr, um sich an einen Apotheker oder Gynäkologen zu wenden und leiden deshalb im Stillen weiter, obwohl die Lösung einfach und greifbar ist.
Fast alle Frauen sind einmal im Leben von einer Geschlechtskrankheit betroffen. In den meisten Fällen hat dies nichts mit mangelnder Hygiene und Reinlichkeit zu tun – im Gegenteil, manchmal entstehen Beschwerden im Intimbereich sogar durch übertriebene Pflege, welche das Scheidenmilieu stört und den sauren pH-Wert aus dem Gleichgewicht bringt. Infektionen treten außerdem beispielsweise als Begleiterscheinung von Antibiotika und anderen Medikamenten auf.
Wer unter starken Beschwerden leidet, sollte sich in jedem Fall seinem Frauenarzt anvertrauen. Gynäkologen unterliegen der Schweigepflicht und haben tagtäglich mit vielen derartigen Fällen zu tun. Sie sind im Umgang mit Patienten geschult und werden niemanden verurteilen, sondern für Hilfe und Heilung sorgen.
Welcher Arzt bei Brennen in der Scheide
Prinzipiell ist der Allgemeinarzt (Hausarzt) immer die erste Anlaufstelle. Bei Beschwerden im Intimbereich können auch Urologen und Gynäkologen helfen.
Hinweis: Vorsorge ist as A und O bei der Frauengesundheit. Oft kann durch regelmäßige Arzttermine schlimmeres verhindert werden.
Wer erstmals unter derartigen Symptomen leidet und diese länger als ein Tag anhalten, sollte nicht lange zögern einen Arzt zu konsultieren.
Auch während einer Schwangerschaft ist es wichtig, Beschwerden untersuchen zu lassen und keine Medikamente ohne vorherige Absprache zu nehmen. Wenn Beschwerden wie Juckreiz im Intimbereich mehr als viermal pro Jahr auftreten, liegt womöglich eine chronische Erkrankung vor, die behandelt werden sollte.
Zudem kann ein Arzt ermitteln, ob bestimmte Risikofaktoren das wiederholte Auftreten der Krankheit begünstigen. Auch bei verschiedenen Begleitsymptomen wie Fieber oder Schmerzen im Unterbauch ist es ratsam, einen Frauenarzt (Gynäkologen) zu kontaktieren, um schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.
Falls Betroffene Medikamente aus der Apotheke verwendet haben und die Beschwerden nach mehreren Tagen nicht abgeklungen sind oder sich sogar verschlimmert haben, ist es ratsam, eine Untersuchung durchführen zu lassen. Dann kann ein Gynäkologe die Ursache des Problems finden und die richtigen Medikamente verschreiben.
Arztsuche
Viele Frauen schämen sich sehr und vertrauen sich deshalb niemandem an. Allerdings verschlimmern sich Beschwerden und Symptome oft, wenn sie unbehandelt bleiben.
Deshalb ist es wichtig, sich Hilfe zu suchen. Wer sich entscheidet, einen Gynäkologen aufzusuchen, kann über die Google Suche geeignete Ärzte im Umkreis finden.
Wir können es nachvollziehen, dass die Angst vor Ärzten für manche Frauen eine große Hürde darstellt, deshalb haben wir in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel hilfreiche Tipps zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen zusammengestellt.
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Quellen:
- Vaginal Itching, Burning, and Irritation – WebMD
- Vaginal Burning: 12 Causes and Treatment Methods – healthline.com
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier