Angst vor Kälte überwinden
Viele Menschen empfinden Schnee, Frost und Kälte als unangenehm. Wenn man aber regelrecht Angst vor kalten Temperaturen hat und aufgrund dieser Ängste auch Plätze oder Situationen meidet, an denen Kälte auftreten könnte, so bezeichnet man dies als Cryophobie.
In diesem Artikel klären wir nicht nur auf, welche Auslöser die Angst vor Kälte haben kann, sondern wir gehen auch näher auf die Symptome und Merkmale der Cryophobie ein. Außerdem werden wir uns mit nützlichen Tipps und Behandlungsmöglichkeiten auseinandersetzen, die für die Bewältigung der Angst vor Kälte zur Verfügung stehen.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 4. Juli 2023
Startseite » Phobien » Cryophobie (Angst vor Kälte)
Angst vor Kälte in Kürze
Die Cryophobie, oder die Angst vor Kälte, ist eine Phobie, die sowohl kaltes Wetter als auch kalte Objekte einschließt. Menschen mit Cryophobie meiden oft kalte Temperaturen, indem sie in warmen Gegenden leben oder an kalten Tagen zu Hause bleiben.
Symptome können von starken Ängsten bis hin zu Panikattacken reichen, wenn die Betroffenen mit Kälte konfrontiert werden.
Diese Angst kann durch ein negatives Erlebnis mit Kälte, genetische Faktoren oder bestimmte Krankheiten wie das Raynaud-Syndrom ausgelöst werden.
Therapieoptionen zur Behandlung der Cryophobie können die Expositionstherapie oder die kognitive Verhaltenstherapie sein.
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Bedenken und Lösungen
Bedenken | Lösungen |
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Ständige Angst vor Kälte und kalten Temperaturen | Expositionstherapie, um sich schrittweise an die Kälte zu gewöhnen |
Muskelverspannungen, Zittern und Übelkeit in kalten Umgebungen | Entspannungstechniken und Stressbewältigung, z.B. durch Yoga |
Vermeidungsverhalten und Beschränkung der täglichen Aktivitäten | Selbsthilfestrategien wie das Tragen warmer Kleidung und das Warmhalten des Wohnraums |
Angst vor den Auswirkungen des Raynaud-Syndroms | Medizinische Beratung und ggf. Behandlung des zugrunde liegenden Raynaud-Syndroms |

Merkmale einer Cryophobie
Das Wort „Cryophobie“ leitet sich vom griechischen Begriff „kryos“ ab, was soviel wie „kalt“ bedeutet. Menschen, die an dieser Form der Phobie leiden, fürchten sich also vor Kälte, was sowohl kaltes Wetter als auch kalte Objekte mit einschließt.
Um Kälte zu vermeiden, leben die Betroffenen dann meist in warmen Gegenden, ziehen sich sehr warm an oder bleiben an kalten Tagen im Haus.
Bei manchen Menschen ist die Angst so stark ausgeprägt, dass sie nicht zur Schule oder zur Arbeit fahren können und vor allem in den Wintermonaten sehr isoliert leben.
Symptome und Anzeichen
Das Hauptsymptom, das bei einer Cryophobie auftritt, sind starke Angstgefühle, manche Betroffene erleiden sogar Panikattacken, wenn sie mit starker Kälte konfrontiert werden. Darüber hinaus kann die Angst vor Kälte noch von weiteren Symptomen begleitet sein.
- Muskelanspannungen
- Schwitzen
- Zittern
- Übelkeit
- Atemnot
- Panikattacken
Zudem vermeiden die Betroffenen Situationen, in denen es kalt werden könnte, was sie natürlich in ihrem Alltag sehr stark einschränkt. Manche ziehen aufgrund ihrer Phobie sogar in Gegenden, in denen ein wärmeres Klima vorherrscht.
Gründe für die Kälteangst
- Cryophobie tritt sehr häufig aufgrund eines negativen Erlebnisses im Zusammenhang mit Kälte auf.
Die Betroffenen können beispielsweise in eiskaltes Wasser gefallen oder in einer Schneewehe steckengeblieben sein und werden dann aufgrund kalter Temperaturen erneut getriggert. Ein Kind könnte auch seine Eltern aufgrund eines Unfalls, bei dem Kälte eine Rolle spielte, verloren haben und wird aufgrund kalter Temperaturen immer wieder an dieses Unglück erinnert.
Darüber hinaus können auch genetische Ursachen eine Rolle spielen. Leidet beispielsweise innerhalb der Familie jemand an einer Phobie, so ist das Risiko, ebenfalls an einer Angststörung zu erkranken, höher.
Ein anderer möglicher Auslöser für das Entstehen einer Cryophobie können negative Medienberichte sein, zum Beispiel darüber, welche Auswirkungen Kälte auf unsere Gesundheit hat.
Raynaud-Syndrom
Das Raynaud-Syndrom ist eine Erkrankung, bei der es aufgrund von Gefäßverengungen zu einer Unterbrechung der Blutversorgung in den Extremitäten kommt. Die Finger oder Zehen können dabei eiskalt werden und sich weiß oder blau verfärben. Diese Symptome können sehr unangenehm sein und in manchen Fällen auch Schmerzen verursachen.
Für Menschen, die am Raynaud-Syndrom leiden, kann die Kälte eine Auslöserin für diese Symptome sein. Aus diesem Grund kann es sein, dass sich eine Angst vor Kälte entwickelt, da die Betroffenen befürchten, dass die Symptome ausgelöst werden und sich verstärken könnten.
- Dies ist eine durchaus berechtigte Angst, da das Raynaud-Syndrom in schweren Fällen zu Gewebeschäden und sogar Amputationen führen kann.

Tipps gegen Kälteangst
Menschen, die nur an einer leichten Form der Cryophobie leiden, können folgende Selbsthilfestrategien zur Bewältigung ihrer Angst helfen.
Ziehen Sie sich warm an. Kaufen Sie Ihre Kleidung in Outdoot-Shops welche sich auf Kalte Temperaturen spezialisiert haben. Dort erhält man für kalte Temperaturen besser geeignete Kleidung als im ganz normalen Bekleidungsgeschäft.
Es sollte im Wohnraum stets angenehm warm sein. Es ist wichtig die Räumlichkeiten nicht immer auskühlen zu lassen, sondern eine konstant warme Temperatur zu halten.
Sehen Sie sich die aktuellen Wetterberichte an, um dadurch immer am neuesten Stand zu sein und sich auch dementsprechend auf eventuelle Wetterumschwünge vorbereiten zu können.
Sorgen Sie vor, indem sie zum Beispiel gerade in der kühleren Jahreszeit immer genügend warme Bekleidung oder Decken im Auto haben.
Yoga kann sehr hilfreich sein, um Ängste abzubauen und ist auch bei einer Cryophobie sehr empfehlenswert. Es gibt im Yoga bestimmte Übungen, die sehr gute Angstlöser sind und zudem eine positive Lebenseinstellung vermitteln.
Behandlung einer Cryophobie
Sind die Betroffenen in ihrem Alltag aufgrund der Cryophobie stark eingeschränkt, so kann es auch hilfreich sein, sich eine therapeutische Unterstützung zu suchen. Als sehr hilfreich haben sich dabei eine Expositionstherapie oder eine Kognitive Verhaltenstherapie erwiesen.
Eine der häufigsten Methoden zur Behandlung einer Cryophobie stellt die sogenannte Expositionstherapie dar. In der Therapie wird der Betroffene der Angstquelle über einen bestimmten Zeitraum immer wieder ausgesetzt. Zu Beginn muss sich der Patient beispielsweise Bilder von kalten Gegenständen ansehen, im weiteren Verlauf – und wenn der Betroffene auch in der Lage ist, seine Ängste besser zu kontrollieren – wird er gebeten, sich eine angstmachende Situation vorzustellen. Kann auch dieser Therapieschritt erfolgreich gemeistert werden, so kann man als nächstes versuchen, ein kaltes Objekt zu berühren. Parallel dazu werden dem Betroffenen auch Bewältigungsstrategien bzw. Atemtechniken vermittelt.
Im Rahmen einer Kognitiven Verhaltenstherapie hilft der Therapeut dem Patienten, seine irrationalen Ängste durch rationalere zu ersetzen. Darüber hinaus wird versucht, die Gründe für die Angst vor der Kälte herauszufinden und die Angstgefühle durch positive Gedanken, zu minimieren. Meistens müssen die Betroffenen auch ein Tagebuch führen, in dem sie ihre irrationalen Gedanken in bestimmten Situationen niederschreiben und durch angenehme Gedankengänge ersetzen.
MBSR oder Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion ist eine Art Meditationstherapie, mit der Stress oder Angst reduziert werden können. Neben Hatha-Yoga wird auch Achtsamkeitsmeditation praktiziert, wobei die Teilnehmer hier aufgefordert werden, sich auf ein Gefühl zu konzentrieren, während sie atmen.
In manchen Fällen können auch Medikamente zur Behandlung der körperlichen Symptome verschreiben werden. Diese sollte man aber immer nur in Kombination mit einer Therapie einnehmen.

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Hilfe gegen Kälteangst
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Angst vor dem Arzt überwinden
Wenn Sie unter Cryophobie, der Angst vor Kälte, leiden und sich vor dem Besuch eines Arztes oder Therapeuten fürchten, kann unser Selbsthilfe-Ratgeber-Artikel Ihnen dabei helfen, die Angst zu überwinden und den Kontakt zu erleichtern.
Wir bieten Tipps und Ratschläge an, um Ihnen dabei zu helfen, Ihre Kälteangst besser zu verstehen und sie zu bewältigen, sowie Möglichkeiten, um sich auf den Arztbesuch vorzubereiten und Ihre Bedenken zu adressieren.
Mit unserem Ratgeber möchten wir Ihnen dabei helfen, Ihre Kälteangst zu überwinden und eine erfolgreiche Behandlung zu erhalten, die Ihnen dabei hilft, ein erfülltes Leben zu führen.
FAQ zur Kältephobie
Eine Cryophobie ist eine irrationale Angst vor allem, was mit Kälte zu tun hat, sei es nun kaltes Wetter, Eis, Schnee oder kalte Gegenstände. Um ihre Angst zu überwinden, gehen die Betroffenen allen Situationen, in denen Kälte auftreten kann, aus dem Weg.
Die Ursachen können vielfältig sein, aber oft entsteht die Phobie durch negative Erfahrungen in der Vergangenheit, wie zum Beispiel eine Erfrierung oder ein Unfall, der mit Kälte in Verbindung steht.
Werden die Betroffenen aufgrund der Cryophobie in ihrem Alltagsleben sehr stark eingeschränkt, so empfiehlt sich eine psychotherapeutische Behandlung wie zum Beispiel eine Kognitive Verhaltenstherapie.
Eine Cryophobie selbst kann zwar nicht zu anderen psychischen Erkrankungen führen, aber es ist möglich, dass es in Verbindung mit anderen Erkrankungen, auftreten kann. Die Angst vor Kälte kann auch dazu führen das sich Betroffene Personen zu gewissen Jahreszeiten nicht mehr nach draußen bewegen und somit zu einer sozialen Isolation führen.
Die beste Vorgehensweise ist, einfühlsam zu sein und das Verständnis zu zeigen. Man sollte versuchen, dem Betroffenen zu helfen und ihm die Unterstützung anzubieten, die er benötigt, um seine Ängste zu bewältigen.
Quellen:
- Cryophobia and Understanding the Fear of Cold – Verywell Mind
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier