Angst vor Lehrer
Manche Lehrer haben eine starke Autorität oder strahlen eine bedrohliche Stimmung aus. Bei empfindlichen Schülern kann das Ängste auslösen. Die Angst vor einem Lehrer führt oft zu weiteren Problemen, darum sollten Eltern genau hinschauen und mit ihrem Kind darüber sprechen.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 14. April 2023
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Auslöser der Angst vor Lehrer
Manchmal fühlen sich Kinder durch ein bestimmtes Auftreten der Lehrer bedroht. Aggressivität und Autorität lösen eine gewisse Angst vor dem Lehrer aus, auch wenn die Pädagogen es nur gut meinen. Einige Lehrkräfte haben eine einschüchternde Wirkung auf alle Schüler – in anderen Fällen fühlt sich auch nur ein Kind verängstigt.
Wenn Eltern befürchten, dass ihr Kind unter Schulangst oder der Angst vor einem Lehrer leidet, hängt dies manchmal auch mit schlechten schulischen Leistungen zusammen. Ob die Angst oder die Leistungsschwächen zuerst da sind, lässt sich nicht immer eindeutig sagen.
Ein typischer Auslöser für die Angst in der Schule ist mangelndes Selbstbewusstsein. Auch überängstliche oder gleichgültige Eltern können bei den Schulkindern Ängste auslösen.
In gravierenden Fällen ist eine tatsächliche Bedrohung oder Belästigung durch den Lehrer die Ursache für die Angst. Dann besteht ein sofortiger Klärungsbedarf mit der Schulleitung und auch mit der Polizei.
Anzeichen der Lehrerangst
Die Angst vor einem Lehrer schlägt sich oft in schlechteren Schulnoten nieder. Doch es gibt auch Kinder, die trotz ihrer Ängste eine gute Leistung liefern.
- Schlechte Laune vor und nach dem Unterricht
- Ausreden, um nicht zur Schule gehen zu müssen
- Magen- und Kopfschmerzen
- Verhaltensauffälligkeiten
- Abfällige Äußerungen über einen bestimmten Lehrer
- Minderwertigkeitskomplexe
Ist die Angst vor dem Lehrer sehr stark ausgeprägt, können in einer akuten Konfrontations-Situation mit dem Lehrer auch Angstsymptome erzeugt werden.

Tipps gegen die Angst vor Lehrern
Auch jüngere Schulkinder möchten oft allein mit ihren Ängsten fertig werden. Doch die Eltern können ihnen dabei helfen. Wichtig ist, dem Kind zu vertrauen und gut zuzuhören.
Oft ist die Angst vor dem Lehrer gut begründet. Schuldzuweisungen und Vorwürfe haben in einem solchen Gespräch nichts zu suchen.
Manchmal basiert die Angst auf einer unfairen Strafe oder einer ungerechtfertigten schlechten Note, die der Lehrer vergeben hat.
Auch wenn vergessene Hausaufgaben oder Störungen des Kindes für den Ärger verantwortlich sind: Angst sollte es deshalb nicht bekommen. Hier hilft es, dem Kind die Reaktion der Lehrer zu erklären. Eltern sind auch dazu da, ihren Kindern die schulischen Pflichten und die Bedeutung des Unterrichts zu erklären.
Einfach nur warten, was weiter passiert, ist wenig hilfreich für das Kind. In jeder Schulklasse und bei jedem Lehrer kann es zu Bevorzugungen und zu Abneigungen kommen. Auf einen Lehrerwechsel zu hoffen, ist keine echte Lösung. In den meisten Fällen lohnt es sich, den Konflikt gezielt zu bewältigen.
Eventuell hilft es, mit anderen Eltern in Kontakt zu treten. Möglicherweise haben mehrere Schüler Angst vor dem Lehrer. Dann werden die pädagogischen Fähigkeiten zum wichtigen Thema.
Wenn der Lehrer wenig verständnisvoll reagiert, empfiehlt sich der Weg zum Vertrauenslehrer oder zum Schulpsychologen.
Die bereist etwas älteren Schüler wehren sich oft gegen die elterliche Einmischung. Sie versuchen, ihre Angst mit Zynismus zu überspielen. Außerdem befürchten einige Schüler, dass sie nach der Intervention der Eltern unter noch stärkeren Schikanen leiden müssen.
Hilfe bei Lehrerangst
Die ersten Ansprechpartner für ängstliche Kinder sind meistens die eigenen Eltern. Doch auch andere nahe Verwandte können helfen.
In der Schule ist der Vertrauenslehrer eine wichtige Kontaktperson. Einige Schulen haben einen eigenen Psychologen, der die Ängste der Schüler mit Feingefühl behandelt.
Die erfahrenen Schulpsychologen kennen sich mit den typischen Symptomen und Schwierigkeiten aus. Zudem wissen sie, welche Lösungswege sinnvoll sind.
Bei schwerwiegenden Angstsymptomen kann eine professionelle Psychotherapie hilfreich sein. Durch die Therapie lassen sich die Ängste überwinden. Mit den praktischen Tipps für den Schulalltag wird die vorübergehende Angst vor einem bestimmten Lehrer nicht zur allgegenwärtigen Angststörung
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FAQ zur Lehrerangst
Wenn Schulkinder unter einem Lehrer leiden, kann das zu schwerwiegenden Folgen führen. Schulangst, Lernschwierigkeiten und psychische Erkrankungen sind möglich.
Eltern sollten zu ihrem Nachwuchs halten und sich die Sorgen anhören. Vertrauensvolle Gespräche geben dem Kind mehr Selbstsicherheit. Je nach Situation kann auch ein Gespräch mit dem Lehrer sinnvoll sein.
Mögliche Ursachen sind strenge oder einschüchternde Lehrer, schlechte Erfahrungen mit Autoritätspersonen, Angst vor Kritik oder Versagen, soziale Ängste und Trennungsängste.
Symptome der Angst vor Lehrern können Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Schlafstörungen, Reizbarkeit, sozialer Rückzug, vermehrtes Weinen, Widerstand gegen den Schulbesuch und Panikattacken sein.
Eltern können zuzuhören, Verständnis und Unterstützung zeigen, aktiv mit Lehrern und Schulpersonal zusammenarbeiten, das Kind bei der Bewältigung von Stress und Ängsten unterstützen und bei Bedarf professionelle Hilfe suchen.
Obwohl die Angst vor Lehrern hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen auftritt, können auch Erwachsene unter ähnlichen Ängsten leiden, insbesondere wenn sie in schulischen oder Bildungssituationen traumatische Erfahrungen gemacht haben.
Quellen:
- Fear of School Phobia – Didaskaleinophobia | FEAROF
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier