Angst vor Prostatakrebs

Auslöser | Therapie und Vorsorge | Alles über die Ängste rund um Prostatakrebs

Die Realität sieht zunächst ermutigend aus: Bei Prostatakrebs ist die Überlebensrate besonders hoch. Viele Betroffene erleben ihr Leben lang sogar keinerlei Beschwerden und erreichen ein hohes Alter.

Trotz dieser guten Prognose bleibt die Angst vor Prostatakrebs eine der häufigsten unter Männern. Diese Angst ist angesichts der Häufigkeit dieser Krebsart verständlich. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die Ängste und Sorgen, die durch die Entstehung und Entwicklung von Prostatakrebs hervorgerufen werden können.

Wir beschreiben den Prozess einer Untersuchung und die daraus resultierenden Ängste sowie die Sorgen, die verschiedene Therapieformen mit sich bringen können.

Übersicht:
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    Was ist Prostatakrebs?

    Prostatakarzinom (ICD-10 C61)

    Unter Prostatakrebs (oder Prostatakarzinom) versteht man einen bösartigen Tumor auf der Prostata – der Vorsteherdrüse des Mannes. Die Prostata selbst ist verantwortlich für die Produktion eines Teils der Samenflüssigkeit und somit von großer Wichtigkeit.

    Prostatakrebs entwickelt sich meist langsam und bleibt häufig über einen längeren Zeitraum symptomfrei. Im Anfangsstadium beschränkt sich der Tumor auf die Prostata und verbreitet sich nicht.

    Wenn der Krebs jedoch fortschreitet, kann er sich über die Prostata hinaus ausbreiten und benachbarte Gewebe sowie Lymphknoten befallen. In fortgeschrittenen Stadien kann es sogar zu Metastasen in anderen Körperteilen kommen, insbesondere in den Knochen. Dies macht die Behandlung komplizierter und beeinflusst die Prognose.

    Trotz der Schwere dieser möglichen Auswirkungen möchten wir betonen, dass Prostatakrebs in den meisten Fällen gut behandelbar ist, insbesondere wenn er früh erkannt wird.

    Aktuelle Daten des Jahres 2019 zeigen, dass es in Deutschland jährlich etwa 68.579 Neuerkrankungen an Prostatakrebs gibt. Dies entspricht einer standardisierten Erkrankungsrate von 103,2 pro 100.000 Personen, altersstandardisiert nach dem alten Europastandard. Trotz dieser hohen Zahl an Neuerkrankungen ist die Überlebensrate erfreulicherweise relativ hoch. So liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei 89 %, und die relative 10-Jahres-Überlebensrate sogar bei 88 %. Dennoch bleibt Prostatakrebs eine ernstzunehmende Gesundheitsbedrohung, da in dem gleichen Jahr immerhin 15.040 Todesfälle verzeichnet wurden, was einer standardisierten Sterberate von 18,7 pro 100.000 Personen entspricht. 1Zentrum für Krebsregisterdaten | krebsdaten.de

    Welcher Arzt bei Prostatakrebs

    Prostatakrebs: Welcher Arzt stellt die Diagnose?

    Wer den Verdacht hegt, an Prostatakrebs erkrankt zu sein, für den ist der Urologe der richtige Ansprechpartner. Aber auch Hausärzte oder hausärztliche tätige Internisten sind befähigt, die entsprechenden Untersuchungen durchzuführen. Oft ist tatsächlich der Hausarzt die erste Anlaufstelle. Er kann sich bei unklaren Beschwerden ein Bild von der Lage machen und – falls nötig – alle notwendigen Untersuchungen in die Wege leiten bzw. Patienten an die zuständigen Spezialisten überweisen.

    Wurde bei einem Patienten tatsächlich ein Prostatakarzinom entdeckt, sind im Verlauf der Behandlung weitere Fachärzte wichtig.

    Bekannte Fachärzte für die Prostatakrebs Therapie:
    Onkologe:

    Der Facharzt für Krebserkrankungen weiß, welche (medikamentösen) Behandlungen dazu geeignet sind, das Karzinom zu bekämpfen.

    Strahlentherapeut/Radioonkologe:

    Übernimmt falls nötig die Behandlung des Prostatakrebses mithilfe von Bestrahlung. Dadurch soll die Verbreitung der Krankheit gehemmt werden.

    Nuklearmediziner:

    Klingt im ersten Moment sehr gefährlich, übernimmt aber einen wichtigen Part in der Behandlung von Prostatakarzinomen. Der Nuklearmediziner ist sowohl für die Diagnostik als auch für die Behandlung des Krebses zuständig. So kann er zum Beispiel mithilfe der Knochenszintigraphie („Knochenscan“) feststellen, ob sich im Skelett des Betroffenen bereits Knochenmetastasen gebildet haben.

    Auslöser von Prostatakrebs

    Was sind Auslöser und Risikofaktoren für Prostatakrebs?

    Die Wissenschaft macht immer wieder große Fortschritte, wenn es um die Entdeckung von Risikofaktoren für das Entstehen von Prostatakrebs geht.

    Die relevantesten Punkte sind das Alter und die familiäre Veranlagung. Dazu kommt der Einfluss von Lebensführung und Hormonen. Auch die ethnische Herkunft scheint tatsächlich eine Rolle zu spielen.

    Der zentralste Risikofaktor überhaupt. Bei einem 35-jährigen Mann liegt die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen eines Prostatakarzinoms in den kommenden zehn Jahren bei 0,1 %. Bei einem 75-Jährigen klettert dieser Wert auf 5 %.

    Ist in der näheren Verwandtschaft bereits in der Vergangenheit jemand an Prostatakrebs erkrankt, steigt das Risiko. Ist es der Vater, verdoppelt es sich im Vergleich zur übrigen männlichen Bevölkerung. Beim Bruder verdreifacht es sich sogar. Außerdem gilt: Je jünger die diagnostizierten Familienmitglieder waren, desto höher ist die Gefahr.

    Wie bei jeder anderen Krebsart sind auch beim Prostatakarzinom Rauchen und Alkohol für eine Risikoerhöhung verantwortlich. Zudem ist nachgewiesen, dass ein sehr inaktiver Lebensstil generell das Krebsrisiko erhöht.

    Tatsächlich tritt Prostatakrebs bei Männern afrikanischen Ursprungs öfter auf als bei jenen mit europäischen Wurzeln. Besonders selten ist die Erkrankung in Ostasien (Japan und China). Einige Punkte sprechen dafür, dass diese Unterschiede genetisch bedingt sind. Allerdings könnten auch unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten und Lebensweisen eine Rolle spielen.

    Ohne das männliche Geschlechtshormon kann die Prostata ihre Aufgabe nicht erfüllen. Allerdings ist auch belegt, dass sich ohne Testosteron keine Prostatakrebszellen bilden. Ist der Wert deutlich erhöht, kann dies auf ein ebenso höheres Risiko für das Entstehen eines Prostatakarzinoms hindeuten.

    Ein weiteres Hormon, das mit Prostatakrebs in Zusammenhang stehen könnte, ist das sogenannte Wachstumshormon Insulin-Like-Growth-Factor 1 – oder kurz: IGF-1. Dieses regt ganz allgemein das Zellwachstum im Körper an und kann so im Zusammenspiel mit Testosteron die Bildung eines Prostatakarzinoms begünstigen.

    Der IGF-1-Spiegel im Körper, der das Zellwachstum und die Zellteilung reguliert, wird durch eine Vielzahl von Faktoren wie Genetik, Alter, Geschlecht, körperliche Aktivität und den allgemeinen Gesundheitszustand beeinflusst. Es ist unwahrscheinlich, dass der Konsum von Lebensmitteln wie Fleisch und Milch, die natürliches IGF-1 enthalten, unter normalen Ernährungsbedingungen zu einem übermäßigen IGF-1-Spiegel im Körper führt.

    Extreme Erhöhungen des IGF-1-Spiegels sind in der Regel nicht das Ergebnis einer natürlichen Ernährung, sondern eher von künstlichen Interventionen wie Doping oder der Verwendung von Wachstumshormonen. Solche Praktiken bergen erhebliche Gesundheitsrisiken und sollten ohne ärztliche Aufsicht vermieden werden. Ein ausgewogener Lebensstil und eine gesunde Ernährung sind die besten Mittel, um das natürliche Hormongleichgewicht des Körpers zu unterstützen und das Risiko für Krankheiten, einschließlich Krebs, zu minimieren.

    Entstehung von Prostatakrebs

    Wie entwickelt sich Prostatakrebs?

    Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Prostatakrebs gehört zu jenen Krebsarten, die normalerweise sehr langsam wachsen.

    Dieses Wachstum ist zunächst auch streng auf die Vorsteherdrüse selbst bzw. nur auf Prostatazellen limitiert. Erreicht der Tumor allerdings eine bestimmte Größe, kann er die Kapsel der Prostata durchbrechen und sich weiter ausbreiten.

    Zunächst im angrenzenden Prostatagewebe und in den Nachbarorganen (z. B. Harnblase, Samenblasen oder Mastdarm).

    Bildet er Metastasen, sind die erst in Lymphknoten und im Skelett zu finden. Später verteilen sich die Krebszellen dann auch hämatogen, also über die Blutgefäße.

    Untersuchung bei Prostatakrebs

    Untersuchung und Diagnose von Prostatakrebs

    Zu Beginn der Untersuchung führt der Arzt ein ausführliches Gespräch mit dem Patienten. Im Rahmen dieser Anamnese macht er sich ein Bild über die familiäre Vorgeschichte, die Lebensführung und andere eventuelle Risikofaktoren.

    Es folgt eine klinische Untersuchung, die eventuell anderweitige physische Gründe für das Auftreten verdächtiger Beschwerden ausschließen soll.

    Danach stehen dem Arzt (hauptsächlich) die folgenden vier Verfahren zur Auswahl:

    Die klassische und wohl bekannteste alle Früherkennungsuntersuchungen. Die Prostata grenzt direkt an den Enddarm und kann von Ärztinnen durch eben diesen Enddarm mit einem Finger abgetastet werden. Der Patient legt sich dabei auf die linke Seite und zieht die Knie an. Der Arzt führt seine Zeigefinger über den After in den Enddarm ein und tastet die Vorsteherdrüse nach unregelmäßigen Strukturen ab (z. B. Verhärtungen oder Knötchen). Bei der Tastuntersuchung trägt der Mediziner selbstverständlich Handschuhe.

    Die für den Patienten wohl angenehmste der Früherkennungsuntersuchungen. Statt rektaler und transrektaler Eingriffe wird hier lediglich der Wert des Prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut ermittelt. Allerdings zählt diese Variante nicht zum gesetzlichen Vorsorgeprogramm, Patienten müssen sie selbst bezahlen.

    Diese Methode liefert detaillierte (Ultraschall)Bilder der Prostata und ihrer Umgebung. Sie ist wesentlich genauer als die traditionelle Tastuntersuchung.

    Die finale Diagnose über ein mögliches Vorliegen von Prostatakrebs kann nur durch eine Gewebeentnahme gestellt werden. Bei der sogenannten transrektalen Prostatastanzbiopsie werden über eine Nadel zehn bis zwölf Gewebeproben nach einem genau festgelegten Schema aus dem Prostatagewebe entnommen.

    Die Kasse zahlt ab 45 Jahren

    Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt für Männer ab 45 Jahren einmal pro Jahr die Kosten einer Tastuntersuchung.

    Vorsorge bei Prostatakrebs

    Vorsorgeuntersuchungen bei Prostatakrebs

    Die Vorsorgeuntersuchung bei Prostatakrebs spielt eine entscheidende Rolle in der Früherkennung und verbessert die Heilungschancen erheblich.

    Eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung kann dazu beitragen, die Ängste im Zusammenhang mit Prostatakrebs zu reduzieren. Wissen und proaktive Schritte sind hier die besten Verbündeten gegen die Angst.

    Warum ist Vorsorge so wichtig?

    Die Früherkennung von Prostatakrebs kann Leben retten. In den frühen Stadien zeigt der Prostatakrebs oft keine Symptome, was eine Früherkennung durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen umso wichtiger macht. Bei rechtzeitiger Erkennung und Behandlung liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei 89 % und die 10-Jahres-Überlebensrate sogar bei 88 %.

    Methoden der Vorsorgeuntersuchungen:

    Ein Bluttest, der den PSA-Wert misst. Ein erhöhter Wert kann ein Hinweis auf Prostatakrebs sein, allerdings auch auf eine gutartige Vergrößerung der Prostata oder eine Entzündung.

    Hierbei tastet der Arzt die Prostata ab, um Veränderungen in Größe, Form oder Konsistenz festzustellen.

    Ultraschall oder MRT können eingesetzt werden, um Veränderungen in der Prostata zu erkennen.

    Wann und wie oft zur Vorsorgeuntersuchung?

    In Deutschland wird Männern ab 45 Jahren eine jährliche Vorsorgeuntersuchung empfohlen. Männer mit einer familiären Vorbelastung sollten die Vorsorge eventuell schon früher in Anspruch nehmen. Dies sollte individuell mit dem Arzt besprochen werden.

    Vorsorge und Angst - Ein proaktiver Ansatz

    Die Angst vor Prostatakrebs ist verständlich, doch eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung kann dazu beitragen, diese Ängste zu mindern.

    Durch proaktive Schritte erhöhen Sie nicht nur Ihre Heilungschancen, sondern nehmen auch der Angst die Kraft. Sich um die eigene Gesundheit zu kümmern und aktiv an der eigenen Vorsorge mitzuwirken, kann ein Gefühl der Kontrolle und Sicherheit geben.

    Die Vorsorge bei Prostatakrebs ist ein entscheidender Faktor in der Früherkennung und Behandlung dieser Krankheit. Mit regelmäßigen Untersuchungen und einem proaktiven Ansatz können Sie nicht nur Ihre Heilungschancen erhöhen, sondern auch Ihre Ängste in Bezug auf Prostatakrebs mindern.

    Therapie bei Prostatakrebs

    Prostatakrebs: So läuft die Behandlung ab

    Wenn es um die Behandlung eines Prostatakarzinoms geht, gibt es nicht nur die eine Therapieform. Tatsächlich können Arzt und Patient gemeinsam aus mehreren Optionen wählen, nachdem Ausmaß und Stadium der Erkrankung ermittelt wurden.

    Aktuell kommen folgende Behandlungen am häufigsten zum Einsatz:

    Hauptkriterium für die Auswahl einer bestimmten Therapieform ist, ob der Tumor zum Diagnosezeitpunkt noch auf die Vorsteherdrüse beschränkt ist oder ob er bereits gestreut hat.

    Sind tatsächlich bereits Tochtergeschwülste in den Lymphknoten oder in anderen Organsystemen vorhanden, sind andere Methoden nötig als bei einem lokal begrenzten Karzinom.

    Geduld

    Einfach Abwarten bei Prostatakrebs?

    Das klingt zunächst widersinnig. An vielen Stellen wird darauf hingewiesen, dass der Faktor Zeit eine große Rolle bei den Heilungschancen spielt. Allerdings gehört das Prostatakarzinom zu jenen Krebsarten, die nicht immer eine unmittelbare Bedrohung des Patienten darstellen. Deshalb muss der Arzt abwägen, ob der Nutzen einer Behandlung die Risiken und die zu erwartenden Nebenwirkungen überwiegt. Somit ist Abwarten beim Prostatakrebs tatsächlich eine legitime Methode. Unterschieden wird dabei zwischen dem abwartenden Beobachten und der aktiven Überwachung.

    Operationen

    Operativer Eingriff bei Prostatakrebs?

    Ist dann zu empfehlen, wenn das Karzinom auf die Prostata beschränkt ist. Bei der sogenannten radikalen Prostatektomie wird sowohl die Prostata als auch die Samenblase entfernt. Das funktioniert entweder über einen Schnitt im Unterbauch (retropubisch), einen Schnitt im Damm (perineal) oder mittels einer endoskopischen Operation durch mehrere Zugänge im Unterbauch (laparoskopisch).

    Strahlentherapie

    Strahlentherapie bei Prostatakrebs?

    Die Zellkerne der Prostatakrebszellen werden durch gezielten Beschuss mit radioaktiver Strahlung stark geschädigt. Sie können sich nicht mehr vermehren und gehen zugrunde. Kann von außen durch die Haut (perkutan) oder von innen (Brachytherapie) durchgeführt werden.

    Chemotherapie

    Chemotherapie bei Prostatakrebs?

    Zentral ist die Gabe von Medikamenten, sogenannten Zytostatika. Deren Aufgabe ist es, das Wachstum von Krebszellen zu hemmen und sie dadurch zu zerstören. Werden üblicherweise über eine Infusion verabreicht und reichern sich im gesamten Körper an. Sie wirken also auch in Bereichen abseits der Prostataregion. Die Chemotherapie verursacht meist starke Nebenwirkungen und kommt deshalb nur dann zum Einsatz, wenn andere Ansätze nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben oder wenn schneller Erfolg nötig ist.

    Hormontherapie

    Hormontherapie bei Prostatakrebs?

    Da das männliche Geschlechtshormon Testosteron das Wachstum von Prostatakrebszellen fördert, kann es hilfreich sein, eine Entzugstherapie zu starten. Allerdings heilt die Hormontherapie den Krebs nicht, sondern hemmt nur das Wachstum. Sie wird deshalb meist nicht angewandt, wenn das Karzinom tatsächlich heilbar ist. Unter bestimmten Voraussetzungen kommt sie als unterstützende Maßnahme in Kombination mit anderen Therapien zum Einsatz.

    Immuntherapie

    Immuntherapie bei Prostatakrebs?

    Da das männliche Geschlechtshormon Testosteron das Wachstum von Prostatakrebszellen fördert, kann es hilfreich sein, eine Entzugstherapie zu starten. Allerdings heilt die Hormontherapie den Krebs nicht, sondern hemmt nur das Wachstum. Sie wird deshalb meist nicht angewandt, wenn das Karzinom tatsächlich heilbar ist. Unter bestimmten Voraussetzungen kommt sie als unterstützende Maßnahme in Kombination mit anderen Therapien zum Einsatz.

    Radionuklidtherapie

    Radionuklidtherapie bei Prostatakrebs?

    Ähnelt vom Wirkprinzip her der Strahlentherapie. In beiden Fällen sollen radioaktive Stoffe die Krebszellen zerstören. Während bei der Bestrahlung aber von außen gearbeitet wird, ist bei der Radionuklidtherapie die Gabe von radioaktiven Substanzen zentral. Die reichen sich in Knochen an, in denen sich bereits Metastasen gebildet haben und können zur Rückbildung dieser Tochtergeschwülste führen. Der große Vorteil: Bei dieser sogenannten PSMA-gerichteten Radionuklidtherapie wirkt sich die radioaktive Strahlung nur auf die Tumorzellen aus und schon gleichzeitig das umliegende gesunde Gewebe.

    Heilung bei Prostatakrebs

    Prostatakrebs: Wie hoch sind die Chancen auf Heilung?

    Wie bei allen anderen Krebsarten gilt auch beim Prostatakarzinom: Je früher es entdeckt wird, desto besser sind die Aussichten. Das trifft besonders dann zu, wenn der Tumor mittels Prostatektomie entfernt werden konnte. Sieben von zehn Männern sind danach vollständig geheilt und müssen keinen Rückfall mehr befürchten.

    Grundsätzlich muss man festhalten: Der Unterschied zwischen Erkrankungsrisiko und Sterberisiko ist bei einem Prostatakarzinom besonders hoch. Denn zwischen 15 und 20 % der männlichen Bevölkerung erhalten im Laufe ihres Lebens eine entsprechende Diagnose. Zum Tod führt er hingegen nur bei 3 %. Die Überlebensrate ist also sehr hoch.

    prostatakrebs-angst-ueberwinden

    Prostatakrebs Ängste überwinden

    Prostatakrebs: Nehmen Sie ärztliche Hilfe an!

    Folgender Satz lässt sich zwar auf alle medizinischen Bereiche anwenden, im Fall von Krebserkrankungen gewinnt er aber noch mehr an Gewicht: Je früher, desto besser!

    Je früher ein Prostatakarzinom entdeckt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine vollständige Heilung. Der Tumor hatte noch keine Zeit, eine Tochtergeschwulst zu bilden und in andere Bereiche des Körpers zu streuen.

    Hegen Sie also den Verdacht, eventuell unter Prostatakrebs zu leiden, such Sie so schnell wie möglich einen Facharzt auf!

    Prostatakrebs: Diagnose als erster Schritt zur Heilung

    Viele Menschen, die an einer Arztphobie leiden, haben nicht nur Angst vorm Besuch in der Praxis oder einer Untersuchung, sondern besonders auch vor einer Diagnose. Die sorgt nämlich oft dafür, dass aus einer Vermutung Gewissheit wird. Die Diagnose „Prostatakrebs“ ist zunächst einmal ein Schock.

    Aber: Sie nicht zu bekommen, weil man den Gang zum Arzt gescheut hat, ist noch schlechter. Die Chancen auf die vollständige Entfernung eines Prostatakarzinoms sind dann am besten, wenn es früh genug erkannt wird. Die Diagnose ist also kein niederschmetterndes Urteil, sondern der erste Schritt auf dem Weg zur Heilung!

    Angst vor Ärzten überwinden:

    Die Arztphobie – also die Angst vor Ärzten – ist weiter verbreitet, als man vielleicht denken könnte. Von einer Überwindung profitieren Betroffene in doppelter Hinsicht.

    Erstens werden Sie eine Angst los, die ihr dauerhafter Begleiter ist und im Alltag immer wieder unnötige und an den Kräften zehrende Hürden aufbaut.

    Und zweitens sind regelmäßige Arztbesuche der Gesundheit auf jeden Fall zuträglich. Wir haben einen Selbsthilfe-Artikel zum Thema „Arztphobie“ verfasst, in dem wir zahl- und hilfreiche Tipps zur Überwindung dieser Phobie sammeln und Betroffene mit den wichtigsten Informationen rund um die erste Kontaktaufnahme mit dem Arzt versorgen.

    Ein kleiner Hinweis noch zum Abschluss: Den passenden Experten für Ihre Situation finden Sie am einfachsten durch eine Google-Suche.

    FAQ über Prostatakrebs

    Häufige Fragen und Antworten über die Angst vor Prostatakrebs:

    Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, ist ein bösartiger Tumor, der sich auf der Prostata, der Vorsteherdrüse des Mannes, entwickelt. Die Prostata spielt eine wesentliche Rolle bei der Produktion eines Teils der Samenflüssigkeit.

    Zu den Risikofaktoren für Prostatakrebs gehören Alter, genetische Veranlagung und Lebensstil, einschließlich Ernährung und körperliche Aktivität. Das Wachstumshormon IGF-1, das das Zellwachstum und die Zellteilung reguliert, wird oft mit Prostatakrebs in Verbindung gebracht. Allerdings führt der Konsum von Lebensmitteln, die natürliches IGF-1 enthalten, wie Fleisch und Milch, unter normalen Ernährungsbedingungen nicht zu einem übermäßigen IGF-1-Spiegel im Körper.

    Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. In Deutschland wurden beispielsweise im Jahr 2019 rund 68.579 Neuerkrankungen diagnostiziert. Trotz dieser hohen Anzahl an Neuerkrankungen liegt die relative 5-Jahres-Überlebensrate bei 89 % und die relative 10-Jahres-Überlebensrate bei 88 %.

    Die Behandlung von Prostatakrebs hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter das Stadium des Krebses, das Alter und die allgemeine Gesundheit des Patienten. Zu den häufigsten Behandlungen gehören Operationen, Strahlentherapie und Hormontherapie. In einigen Fällen, besonders wenn der Krebs langsam wächst und keine Symptome verursacht, kann aktive Überwachung eine geeignete Option sein.

    Ein gesunder Lebensstil, einschließlich regelmäßiger Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung, kann helfen, das Risiko für Prostatakrebs zu minimieren. Darüber hinaus sind regelmäßige Arztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere ab einem Alter von 50 Jahren, empfehlenswert, um eine frühzeitige Erkennung und Behandlung zu ermöglichen.

    Prostatakrebs entwickelt sich häufig langsam und bleibt oft über längere Zeit symptomfrei. Wenn Symptome auftreten, können diese häufiges Wasserlassen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Blut im Urin oder Schmerzen im unteren Rückenbereich umfassen. Bei Verdacht auf Prostatakrebs führt der Arzt typischerweise eine körperliche Untersuchung, eine Blutuntersuchung (PSA-Test) und gegebenenfalls eine Biopsie durch.

    Unbehandelt kann Prostatakrebs fortschreiten und sich über die Prostata hinaus ausbreiten. Er kann benachbarte Gewebe und Lymphknoten befallen und in fortgeschrittenen Stadien Metastasen in anderen Körperteilen, insbesondere in den Knochen, bilden. Dies macht die Behandlung komplizierter und kann die Lebenserwartung reduzieren.

    Ja, insbesondere wenn Prostatakrebs früh erkannt wird, sind die Heilungschancen sehr gut. Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 89 % und die 10-Jahres-Überlebensrate bei 88 %. Dies zeigt, dass viele Männer mit Prostatakrebs ein normales Lebensalter erreichen.

    Prostatakrebs und seine Behandlung können Auswirkungen auf die sexuelle Gesundheit haben, einschließlich erektiler Dysfunktion und Veränderungen in der sexuellen Lust

    Ja, eine gesunde Lebensweise, die regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung umfasst, kann dazu beitragen, das Risiko von Prostatakrebs zu senken. Zudem kann der Verzicht auf Rauchen und der moderate Konsum von Alkohol ebenfalls dazu beitragen, das Risiko zu senken. 

    Ja, bestimmte Behandlungen für Prostatakrebs, einschließlich Operation, Strahlentherapie und Hormontherapie, können die Fähigkeit zur Vaterschaft beeinträchtigen. Männer, die eine Behandlung in Betracht ziehen und sich Sorgen um ihre Fruchtbarkeit machen, sollten dieses Thema mit ihrem Arzt besprechen. Es gibt Möglichkeiten wie das Einfrieren von Sperma vor der Behandlung, um eine spätere Vaterschaft zu ermöglichen.

    Die Nebenwirkungen der Prostatakrebsbehandlung können je nach Art der Behandlung variieren, können aber häufig Müdigkeit, sexuelle Probleme, Harninkontinenz, Darmprobleme und emotionale Probleme einschließen. 

    Die Behandlung von Prostatakrebs kann in einigen Fällen zu Harninkontinenz führen, da die Prostata nahe an den Muskeln liegt, die die Blasenkontrolle regulieren. Es gibt jedoch wirksame Behandlungen und Strategien, um mit Inkontinenz umzugehen.

    Neben medizinischen und physiotherapeutischen Ansätzen gibt es auch diskrete Hilfsmittel wie spezielle Inkontinenzprodukte, die kaum auffallen und den Alltag erleichtern. Diese Inkontinenzprodukte, oft ähnlich zu normaler Unterwäsche, können dazu beitragen, dass Betroffene ihren Alltag trotz Inkontinenz nahezu ungestört fortsetzen können.

    Viele Männer stellen zudem nach einer Erholungsphase nach der Behandlung eine deutliche Verbesserung fest. Daher sollte die Angst vor möglicher Inkontinenz kein Grund sein, eine notwendige Therapie nicht in Angriff zu nehmen.

    Nein, Prostatakrebs verläuft oft symptomfrei, insbesondere in den frühen Stadien. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ab einem bestimmten Alter so wichtig. Wenn Symptome auftreten, können sie ähnlich sein wie bei einer gutartigen Prostatavergrößerung und umfassen häufiges Wasserlassen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen und nächtlicher Harndrang.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Zentrum für Krebsregisterdaten | krebsdaten.de

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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