Libidoverlust: Was tun?

Keine Lust mehr auf Sex - Auslöser von Libidoverlust

Libidoverlust – der Verlust der sexuellen Lust – ist ein Tabuthema, das sowohl Frauen als auch Männer betrifft. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig und genauso vielfältig sind auch die Tipps für mehr Lust auf Sex.

Wir klären auf woran es liegen kann wenn man plötzlich keine Lust mehr auf Sex hat und welche Tipps gegen die sexuellen Unlust helfen können. Außerdem nennen wir professionelle Behandlungsmethoden, sollten die Tipps nicht helfen.

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    Was ist Libidoverlust?

    Ab wann spricht man von Libidoverlust?

    Bei Libidoverlust (sexuelle Luststörung, Appetenzstörung) handelt es sich um eine sexuelle Funktionsstörung. Charakteristisch ist ein vermindertes sexuelles Verlangen, welches über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten besteht.

    Auch ein anhaltender oder wiederkehrender Mangel an sexuellen Fantasien sowie das fehlende Verlangen nach sexuellen Aktivitäten ist typisch.

    Abzugrenzen ist Libidoverlust von einer sexuellen Abneigung, bei der allein die Vorstellung von sexuellen Kontakten negative Gefühle wie Ekel oder Angst auslöst.

    Vor allem in Paarbeziehungen sind sexuelle Probleme situationsabhängig möglich (z. B. nach der Geburt eines Kinds, im höheren Alter). Allerdings sind diese Probleme oft nur vorübergehend und betreffen auch nur bestimmte Funktionen (z. B. das sexuelle Verlangen, die Erektionsfähigkeit).

    Libidoverlust in Paarbeziehungen keine Seltenheit

    Gerade in Langzeitbeziehungen gilt eine angemessene Abnahme des sexuellen Verlangens als normal. Neben der Orgasmusstörung ist Libidoverlust die häufigste sexuelle Funktionsstörung, die bei Frauen meist auf Erregungsprobleme zurückzuführen ist. Libidoverlust bei Männern ist häufig noch ein Tabuthema.

    Wie zeigt sich Libidoverlust?

    Wie macht sich die sexuelle Unlust bemerkbar?

    Häufig geht dies auch mit einer weniger sexuellen Fantasien einher. Dabei ist das sexuelle Desinteresse entweder anhaltend oder regelmäßig wiederkehrend.

    Wie viel Lust auf Sex ist normal?

    Grundsätzlich lässt sich allerdings nur schwer benennen, wie viel sexuelle Lust als „normal“ gilt. Einen einheitlichen Maßstab für eine normale Libido gibt es nicht.

    Außerdem ist es ein absolut natürlicher Prozess, dass die Lust oder Unlust über die Jahre hinweg schwankt. Ein Problem wird Libidoverlust erst, wenn Betroffene selbst oder deren Beziehungen unter diesem leiden.

    Ursachen-Libidoverlust

    Auslöser von Libidoverlust

    Was sorgt für weniger Lust auf Sex?

    Es gibt eine Vielzahl an Gründen für Libidoverlust, die entweder bei beiden Geschlechtern gleichermaßen oder geschlechterspezifisch sind.

    Allgemeine Ursachen für Libidoverlust
:

    Wenn die Schilddrüse aufgrund einer Unterfunktion zu wenig Schilddrüsenhormone produziert, kann dies zu Libidoverlust führen.

    Diabetes mellitus begünstigt unter Umständen den Libidoverlust. Häufig passiert dies aufgrund von zuckerbedingten Nerven- oder Gefäßschäden, in einigen Fällen sorgen auch seelische Probleme aufgrund der Erkrankung dafür.

    Die Lust auf Sex kann durch Gefäß- und Herzerkrankungen (z. B. Herzschwäche, Bluthochdruck) gemindert sein oder ganz verschwinden.

    Krankheiten, die das Nervensystem betreffen (z. B. Multiple Sklerose, Schlaganfall) können ebenfalls zu Libidoverlust führen.

    Im Rahmen einer Niereninsuffizienz kommt es bei Betroffenen hin und wieder zu Libidoverlust.

    Eine Leberzirrhose geht mit einem Rückgang von Lebergewebe und dessen Umbau in Narben- und Bindegewebe einher. Chronischer Alkoholmissbrauch ist dafür die häufigste Ursache, eine mögliche Folge davon ist ein Libidoverlust.

    Häufig werden Depressionen von Libidoverlust begleitet, mitunter ist die mangelnde sexuelle Unlust auch ein Symptom der Depression. Auch Medikamente, die gegen Depressionen zum Einsatz kommen, stören eventuell die Libido.

    Verschiedene Medikamente (neben Antidepressiva auch Blutdrucksenker, Lipidsenker, Herzmedikamente, Diuretika und Haarwuchsmittel) dämpfen mitunter die sexuelle Lust.

    Wer privat oder beruflich unter Stress steht, hat mitunter keine Lust mehr auf Sex. Das gilt auch, wenn bereits Beziehungsprobleme bestehen.

    Hormonelle Schwankungen

    Hormone haben auf den Körper einen enormen Einfluss. Vor allem die genannten Erkrankungen gehen häufig mit Störungen im Hormonhaushalt einher. Die Folge ist ein Rückgang der Produktion von Sexualhormonen, wodurch die Libido schwindet.

    Als weitere allgemeine Ursachen sind zu nennen:
    Ursachen für Libidoverlust bei Frauen:
    Ursachen für Libidoverlust bei Männern:

    Tipps gegen Libidoverlust

    Tipps für mehr Lust auf Sex

    Wer unter Libidoverlust leidet, wünscht sich natürlicherweise die „gewohnte“ sexuelle Lust zurück. Die folgenden Tipps sollen dabei helfen, die Lust auf Sex wieder anzukurbeln, sofern keine körperlichen Ursachen für den Verlust vorliegen.

    Stress minimieren

    Lustkiller wie privater und beruflicher Dauerstress und Überforderung sollten abgeschaltet werden, um wieder Spaß am Sex zu haben. Die bewusste Reduzierung von Stressfaktoren und regelmäßige Ruhepausen im Alltag sorgen dafür, dass auch wieder mehr Zeit für Zärtlichkeit mit dem Partner bleibt. Zur aktiven Entspannung können dabei regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf, Yoga, Pilates, Tai-Chi, Meditation oder auch autogenes Training beitragen.

    Mit dem Partner kommunizieren

    Kommunikation ist in einer Partnerschaft das A & O. Deshalb ist es wichtig, über seine Wünsche zu sprechen. Nur wenn jeder Partner weiß, was der andere will, kann auf die Vorlieben eingegangen und die Lust auf Sex gesteigert werden. Natürlich bedeutet das nicht, dass das Liebesleben zerredet werden soll.

    Natürliche Aphrodisiaka nutzen

    Zur Anregung der Libido kann der Speiseplan mit einigen Lebensmitteln und Gewürzen aufgepeppt werden, denen eine natürliche luststeigernde Wirkung nachgesagt wird. Dazu gehören beispielsweise Ingwer, Ginseng, Knoblauch oder auch Chili. Zudem sollen Fenchel, Spargel, Avocado, Wasserkresse, Ginkgo sowie Maca anregend wirken.

    Gleichgewicht der Hormone schaffen

    Wenn Frauen in die Wechseljahre kommen, befindet sich der Körper in einem hormonellen Ausnahmezustand. Hier können bestimmte Lebensmittel wie Chiasamen sowie Lein- und Hanföl die Libido steigern. Grund dafür sind Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Einen ähnlichen Effekt haben Hülsenfrüchte, Walnüsse und Granatäpfel, denn sie enthalten pflanzliches Östrogen.

    Vitaminzufuhr verbessern

    Vor allem Vitamin D hat Einfluss auf den Testosteron-Spiegel, welcher wiederum die Libido beeinflusst. Liegt ein Vitamin-D-Mangel vor, kann die zusätzliche Einnahme von Vitamin D die sexuelle Lust steigern.

    Eine angenehme Atmosphäre schaffen

    Bei Libidoverlust ist es wichtig, keinen Druck aufzubauen. Eine angenehme Atmosphäre mit stimmungsvoller Musik und Kerzenlicht oder vielleicht auch Blumen und frischer Bettwäsche, die zum Wohlfühlen einlädt, ist hilfreich.

    Dem Partner zeigen, dass er begehrenswert ist

    Leidet der Partner unter Libidoverlust und belastet dies die Beziehung, kann es hilfreich sein, dem Partner zu zeigen, dass er immer noch begehrenswert ist. Vor allem in langen Beziehungen ist das wichtig. Wer dem anderen das Gefühl gibt, attraktiv zu sein, stärkt dessen Selbstvertrauen und kann so auch die Sexlust wieder steigern.

    Therapie von Libidoverlust

    Professionelel Behandlung von Libidoverlust

    Ist der Libidoverlust sehr stark ausgeprägt und helfen auch die genannten Tipps nicht, ist unter Umständen eine Behandlung notwendig. Das gilt umso mehr, wenn der Betroffene selbst und seine Beziehung unter der sexuellen Unlust leiden.

    Wann ist der Gang zum Arzt bei Libidoverlust ratsam?

    Libidoverlust ist etwas, was nicht zwingend behandelt werden muss. Jedoch wird das Problem oft unterschätzt, denn Betroffene gehen davon aus, dass die sexuelle Unlust nur vorübergehend ist. Aus diesem Grund wird der Gang zum Arzt auch gescheut.

    Allerdings gibt es keine Garantie, dass die Libido von selbst wieder steigt. Und: Je länger die sexuelle Unlust anhält, umso belastender kann sie vor allem für eine Beziehung werden. Es sollte sich also niemand scheuen, ärztlichen Rat zu suchen.

    Spätestens wenn das Gefühl aufkommt, dass die Partnerschaft unter dem Libidoverlust leidet, ist ein Gang zum Therapeuten oder Arzt sinnvoll. Mitunter ist die Lösung ganz einfach, weil beispielsweise bestimmte Gedankenmuster oder aus körperlicher Sicht bestimmte Medikamente Auslöser dafür sind.

    Da aber auch Erkrankungen dahinterstecken können, ist es umso ratsamer, einen Arzt aufzusuchen und nach der Ursache zu forschen. So lässt sich eine mögliche Krankheit aufdecken und gezielt behandelt.

    Libidoverlust nicht immer eine Störung

    Bleibt das sexuelle Verlangen aufgrund von gegenwärtigen Belastungen (z. B. beruflicher Stress, Erkrankung) aus, dann handelt es sich nicht um eine Störung.

    Behandlungsmöglichkeiten

    Was kann man gegen Libidoverlust tun?

    Die konkreten Behandlungsansätze bei Libidoverlust hängen von der zugrunde liegenden Ursache ab. Sind Medikamente dafür verantwortlich, wird der Arzt diese entweder geringer dosieren oder eine Umstellung auf andere passende Medikamente vornehmen.

    Bei einer körperlichen Erkrankung erfolgt zunächst die Behandlung dieser. Stellt sich in der Folge keine Besserung ein, kann eine psychotherapeutische Behandlung sinnvoll sein. Das gilt auch, wenn der Libidoverlust generell psychisch bedingt ist. Als Therapieansätze kommen hier die kognitive Verhaltenstherapie oder auch Paartherapien in Betracht.

    Neben der Behandlung von Grunderkrankungen, der Umstellung von Medikamenten oder einer psychotherapeutischen Behandlung spielen auch geschlechtsspezifische Therapieansätze eine Rolle:

    Libidoverlust bei Frau behandeln

    Ist der Libidoverlust auf die Einnahme von Verhütungsmitteln zurückzuführen, erweist sich zunächst ein Wechsel auf eine andere Verhütungsmethode als ratsam. Ist dies nicht ausreichend, sollten betroffene Frauen über eine hormonfreie Verhütung nachdenken. Bei Frauen in den Wechseljahren kann eine Hormonersatztherapie helfen, die Libido zu erhöhen. Ob dies erforderlich ist, entscheidet der Arzt.

    Libidoverlust beim Mann behandeln

    Oftmals geht der Libidoverlust beim Mann mit einem Testosteron-Mangel einher. In diesem Fall kann die Gabe eines Testosteron-Präparats sinnvoll sein.

    Hilfe finden bei Libidoverlust

    Hilfe finden und annehmen

    Libidoverlust ist zwar oft noch ein Tabuthema, muss es aber nicht sein. Auch wenn sich nicht beziffern lässt, welches Maß an sexueller Lust als normal gilt, gibt es immer wieder Menschen und somit auch Beziehungen, die unter Libidoverlust leiden. Hilfe anzunehmen lohnt sich, eine Behandlung ist meist möglich. 

    Über die Googlesuche lassen sich Ärzte in der nähe finden und auch nach Bewertungen sortierten. Somit finden Sie hoffentlich schnell den passenden Arzt in Ihrer Umgebung. 

    Für alle, die sich vor dem Arztbesuch fürchten, haben wir in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel nützliche Tipps zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen zusammengestellt.

    Scheuen Sie sich dennoch, mit diesem Problem einen Arzt vor Ort aufzusuchen? Dann sind Online Coachings eine gute Alternative. Bekannt hierfür ist eine „Psychologische Beratung welche sich auch auf Paar- und Sexualberatung sepezialisiert hat“. 

    FAQ zur Libidoverlust

    Häufige Fragen und Antworten zum Libidoverlust

    Für Betroffene ist es beunruhigend, die Lust auf Sex zu verlieren. Irgendwann ist vermutlich jeder Mann und jede Frau einmal von Libidoverlust betroffen. Ein Grund zur Sorge ist das nur selten, denn sehr häufig sind Stress und Müdigkeit die Ursache. Es können aber auch organische sowie psychisch-soziale Ursachen dahinterstecken.

    Wer unter Libidoverlust leidet, zeigt ein verringertes sexuelles Verlangen. Den Betroffenen fehlt die Lust auf Sex. Meist ist das Problem aber nur vorübergehend.

    Schon ein Gespräch sowie Entspannungsübungen tragen eventuell dazu bei, negative Gedanken und Stress aufzulösen. Gerade bei Frauen ist dies ein häufig gewählter Behandlungsansatz. Sofern keine organische Ursache für den Libidoverlust verantwortlich ist, kann eine Therapie hilfreich sein. 

    Libidoverlust kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, einschließlich hormoneller Veränderungen, psychologischer Faktoren (wie Stress, Depressionen oder Angstzustände), Beziehungsprobleme, medizinische Erkrankungen, Nebenwirkungen von Medikamenten und Lebensstilfaktoren (wie Schlafmangel oder übermäßiger Alkoholkonsum).

    Libidoverlust kann sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten, obwohl die spezifischen Ursachen und Ausprägungen variieren können. Hormonelle Veränderungen, wie sie bei Frauen während der Menopause oder bei Männern im Zusammenhang mit dem Altern auftreten, können beispielsweise geschlechtsspezifische Unterschiede in der Libido bewirken.

    Die Diagnose von Libidoverlust basiert in der Regel auf einer umfassenden Anamnese, einer körperlichen Untersuchung und gegebenenfalls auf zusätzlichen Tests, um zugrunde liegende medizinische oder psychologische Ursachen zu identifizieren.

    Die Behandlung von Libidoverlust hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Mögliche Therapieansätze sind hormonelle Behandlungen, Psychotherapie, Paartherapie, Anpassung von Medikamenten, Stressmanagement und Verbesserung des Lebensstils.

    In einigen Fällen kann Libidoverlust ein Symptom für eine zugrunde liegende Erkrankung sein, wie zum Beispiel eine hormonelle Störung, eine chronische Erkrankung oder eine psychische Störung. Aus diesem Grund raten wir dazu, bei anhaltendem Libidoverlust eine medizinische Bewertung in Betracht zu ziehen.

    Libidoverlust kann zu Spannungen und Unzufriedenheit in einer Beziehung führen, insbesondere wenn die Partner unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen in Bezug auf Sex haben. Offene Kommunikation und Verständnis können helfen, diese Probleme zu bewältigen und gemeinsam Lösungen zu finden.

    Libidoverlust kann vorübergehend oder dauerhaft sein, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache. Vorübergehender Libidoverlust kann aufgrund von Stress, Müdigkeit oder vorübergehenden gesundheitlichen Problemen auftreten, während anhaltender Libidoverlust auf chronische Erkrankungen, Medikamente oder langfristige psychische Probleme zurückzuführen sein kann.

    Um die Libido auf natürliche Weise zu steigern, können Sie gesunde Lebensstilgewohnheiten pflegen, wie zum Beispiel ausreichend Schlaf bekommen, regelmäßig Sport treiben, eine ausgewogene Ernährung einhalten, Stress abbauen und offen mit Ihrem Partner über Ihre Bedürfnisse und Wünsche kommunizieren.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Low sex drive in women – Symptoms and causes – Mayo Clinic
      2. Common Causes of Low Libido and No Sex Drive in Men – healthline.com

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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