Kind hat Angst im Dunklen
Es ist völlig normal, dass Kinder Angst im Dunkeln haben. Viele Kinder empfinden das Unbekannte der Dunkelheit als beängstigend. Dabei spielt nicht nur der natürliche Überlebensinstinkt eine Rolle, sondern auch mögliche frühere Erlebnisse oder Fantasien.
➡️ Hier erfährst du, wie du deinem Kind helfen kannst, die Angst vor der Dunkelheit zu überwinden. Unser Artikel ist werbefrei und durch das Inhaltsverzeichnis kannst du direkt zu den wichtigsten Themen springen.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 7. November 2024
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Wenn dein Kind Angst im Dunkeln hat, ist es wichtig, die Angst ernst zu nehmen. Versuche, ein Nachtlicht zu nutzen, beruhigende Rituale vor dem Schlafengehen einzuführen und geduldig mit kleinen Schritten zu arbeiten, um das Vertrauen zu stärken.
Die Dunkelangst kann schon im Kleinkindalter auftreten, oft zwischen 2 und 6 Jahren. In diesem Alter beginnen Kinder, das Unbekannte zu fürchten, und ihre Fantasie ist besonders lebhaft.
Ein kleines Licht gibt ihnen ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle über die Dunkelheit. Dadurch wird die Umgebung vertrauter und die Angst vor dem Unbekannten verringert.
Wenn die Angst sehr stark ist und den Alltag deines Kindes beeinträchtigt, wie durch Schlafprobleme oder starkes Vermeidungsverhalten, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ja, Dunkelangst ist bei Kindern völlig normal und Teil ihrer Entwicklung. Sie vergeht meist von selbst, wenn Kinder älter werden und mehr Vertrauen in ihre Umgebung gewinnen.

Ursprung der Angst vor Dunkelheit
Die Angst vor der Dunkelheit ist bei Kindern weit verbreitet und hat oft einen natürlichen Ursprung. Dunkelheit bedeutet Unsicherheit – wir sehen weniger, und die Umgebung erscheint fremd. Kinder haben zudem eine lebhafte Fantasie, die dazu führen kann, dass sie sich Gefahren im Dunkeln vorstellen. Diese Angst ist also ganz normal und ein Teil der kindlichen Entwicklung.
Manche Kinder haben nur eine leichte Angst, die sich mit der Zeit legt. Andere entwickeln eine stärkere, fast panische Angst, die den Alltag beeinflussen kann. Eine Phobie könnte vorliegen, wenn dein Kind extreme Angstreaktionen zeigt oder bestimmte Situationen vermeidet, in denen es dunkel werden könnte. In solchen Fällen ist es ratsam, die Dunkelangst gezielt anzugehen und vielleicht sogar professionelle Unterstützung in Erwägung zu ziehen.
Warum hat mein Kind Angst im Dunkeln?
Es kann schwierig sein herauszufinden, ob es echte Ängste oder nur ein natürlicher Respekt vor der Dunkelheit sind, die dein Kind plagen. Wenn dein Kind genau sagen kann, wovor es Angst hat, dann steckt oft eine reale, für das Kind greifbare Angst dahinter.
- Bei Kleinkindern im Alter von 2 bis 4 Jahren ist die Dunkelangst häufig durch ihre lebhafte Fantasie bedingt. Sie haben oft Schwierigkeiten, die Eindrücke und Fantasien des Tages von der Nacht zu trennen. So kann ein harmloses Kuscheltier im Dunkeln schnell zum „Monster“ werden. Die kindliche Fantasie kennt keine Grenzen, und was am Tag lustig war, kann nachts bedrohlich wirken.
- Auch andere Dinge wie fehlender Mittagsschlaf oder die Verarbeitung von vielen Eindrücken im Kindergarten können in diesem Alter zu unruhigem Schlaf führen. Kinder nehmen tagsüber viel auf, und manchmal verarbeitet ihr Gehirn all diese Eindrücke erst im Dunkeln, was zu Ängsten führen kann.
Angst vor Dunkelheit ab 4 Jahren
Ab dem 4. Lebensjahr verändert sich die Art der Ängste oft. Kinder in diesem Alter haben ihre Fantasie besser unter Kontrolle. Die Dunkelangst kann nun von tatsächlichen Erlebnissen oder Sorgen ausgelöst werden. In vielen Fällen sind es reale Ängste, die das Kind bereits erlebt oder mitbekommen hat.
- Trennungsängste, laute Geräusche oder das Gefühl von Kontrollverlust können jetzt eine Rolle spielen. Manche Kinder haben Angst, allein im Dunkeln zu sein, oder machen sich Sorgen über den nächsten Tag, etwa wegen Konflikten mit anderen Kindern oder schulischen Herausforderungen.
Um die genaue Ursache der Ängste deines Kindes zu verstehen, ist es hilfreich, ihm zuzuhören und ernsthaft auf seine Gefühle einzugehen. So könnt ihr gemeinsam an Lösungen arbeiten, die helfen, die Dunkelangst zu verringern.

Anzeichen der Angst vor Dunkelheit
Es gibt einige Anzeichen, an denen du erkennen kannst, dass dein Kind Angst im Dunkeln hat. Diese Signale sind wichtig, um die Ängste deines Kindes zu verstehen und ihm zu helfen.
- Weigert sich, allein in einen dunklen Raum zu gehen.
- Besteht darauf, dass das Licht anbleibt oder die Tür offen bleibt.
- Schläft unruhig oder hat Probleme beim Einschlafen.
- Ruft nachts nach dir und möchte nicht allein bleiben.
- Erlebt Albträume, die oft mit Dunkelheit zu tun haben.
- Zeigt körperliche Zeichen von Angst wie Zittern, Schwitzen oder schnellen Herzschlag.
- Findet Ausreden, um nicht allein schlafen zu müssen, etwa „Durst“, „Hunger“ oder ein „komisches Gefühl“.
Diese Anzeichen ernst nehmen
Diese Anzeichen sollten ernst genommen werden. Dein Kind braucht das Gefühl, dass seine Angst wahrgenommen wird. Sprecht gemeinsam darüber und hör ihm gut zu. Zeige Verständnis und mache klar, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben.
Panik durch Angst im Dunklen
- Kinder können sogar Panikattacken aufgrund von Angst vor Dunkelheit entwickeln. Die chronische Angst kann zu einem traumatischen Erlebnis werden und langfristige Auswirkungen auf das Kind haben.
Dunkelangst tritt oft in verschiedenen Phasen der Kindheit auf. Mal ist sie stärker, mal schwächer. Manche Kinder haben spontan Angst, andere entwickeln sie durch bestimmte Erlebnisse oder Veränderungen. Viele Kinder erleben solche Ängste im Laufe der Entwicklung.
Ein häufiger Auslöser für Dunkelangst können Filme oder Handyvideos sein, die nicht altersgerecht sind. Kinder nehmen die Eindrücke solcher Inhalte intensiv auf, und oft prägen sich beängstigende Bilder fest ein. Sie können sich vorstellen, dass diese Dinge nachts in ihrem Zimmer auftauchen und ihnen Angst machen. Achte darauf, dass die Filme und Videos, die dein Kind sieht, seinem Alter entsprechen.

Tipps gegen Angst vor Dunkelheit
Wenn dein Kind Angst im Dunkeln hat, kann das für dich als Elternteil eine Herausforderung sein. Es kann schwer sein, die Ängste deines Kindes zu verstehen und herauszufinden, wie du helfen kannst. Die Ängste ernst zu nehmen und deinem Kind zu zeigen, dass du da bist, sind die ersten Schritte, um das Vertrauen aufzubauen. Hier sind einige Möglichkeiten, die du ausprobieren kannst, damit sich dein Kind sicherer fühlt.
Ängste deines Kindes ernst nehmen
Indem du die Ängste deines Kindes ernst nimmst, zeigst du ihm, dass es sich bei dir sicher und geborgen fühlen kann. Kinder brauchen das Gefühl, dass ihre Eltern ihnen zuhören und sie verstehen.
- Tipp: Wenn du die Ängste ignorierst oder als unbedeutend abtust, kann das dazu führen, dass dein Kind sich allein fühlt und das Vertrauen verliert.
Höre aufmerksam zu, ermutige es, seine Sorgen zu äußern, und erkläre, dass Dunkelangst bei Kindern normal ist. So gibst du deinem Kind das Vertrauen, sich dir anzuvertrauen, und hilfst ihm, die Angst besser zu verstehen.
Lösungen vorschlagen
Es kann hilfreich sein, dein Kind an die Hand zu nehmen und das Zimmer gemeinsam zu erkunden. Zeige ihm, dass es keine echten Monster gibt und dass alle Schatten harmlos sind. Leuchte mit einer Taschenlampe auf vermeintlich „unheimliche“ Stellen und zeige deinem Kind, dass dort nichts Bedrohliches ist.
- Leuchte auf Ecken im Zimmer, wo das Kind Schatten wahrnimmt.
- Öffne gemeinsam den Kleiderschrank und schaut nach.
- Ein Blick unter das Bett kann ebenfalls helfen, das Zimmer als sicheren Ort zu empfinden.
- So lernt dein Kind, dass es im Zimmer nichts gibt, wovor es Angst haben muss.
Entspannung gegen Angst im Dunkeln
Entspannungsübungen können deinem Kind helfen, ruhiger zu werden. Atemübungen oder das Erzählen einer Gute-Nacht-Geschichte können beruhigend wirken.
Tiefes Atmen hilft, die Anspannung zu lösen. Zeige deinem Kind, wie es langsam und gleichmäßig atmen kann, um sich zu beruhigen.
Eine ruhige Geschichte kann deinem Kind helfen, den Tag positiv abzuschließen und entspannt einzuschlafen.
Gemeinsame Strategien entwickeln
Es gibt verschiedene Methoden, die du mit deinem Kind ausprobieren kannst, damit es lernt, mit seiner Angst umzugehen:
Erkläre deinem Kind, dass Monster nur in Geschichten existieren.
Nutze eine „Monster-Taschenlampe“ oder ein „Anti-Monster-Spray“, das dein Kind selbst anwenden kann.
Errichtet gemeinsam eine „monsterfreie Zone“ im Bett oder nutzt ein „Beschützer-Kuscheltier“.
Gib deinem Kind vertrauen und die Zuversicht, dass es zu dir kommen kann, wenn die Angst überhandnimmt.
Nachtlichter gegen Angst im Dunklen
Ein Nachtlicht kann helfen, die Dunkelangst zu lindern. Das sanfte Licht vermittelt Sicherheit, ohne den Schlaf zu stören. Achte darauf, ein dezentes Licht zu wählen, um den Schlaf nicht zu beeinträchtigen. Nachtlichter mit beruhigenden Geräuschen, wie Meeresrauschen oder Vogelgezwitscher, können zusätzlich beruhigend wirken.
Geduld beim Kampf gegen Dunkelheit
Die Dunkelangst lässt oft nicht sofort nach. Manche Kinder brauchen Wochen, andere Monate oder sogar Jahre, um ihre Angst zu überwinden. Geduld und Verständnis sind hier entscheidend.
- Merke: Jede Phase der Angst ist normal und vergeht meist von selbst. Lobe dein Kind für kleine Fortschritte und sei ein geduldiger Begleiter.
Es gibt keine festgelegte Dauer dafür, wie lange es dauert, bis ein Kind die Angst vor der Dunkelheit von alleine überwindet. Es hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Schwere der Angst, dem Alter des Kindes, den Auslösern der Angst und wie das Kind darauf reagiert.
Manche Kinder überwinden die Angst relativ schnell, zum Beispiel innerhalb weniger Wochen, während es bei anderen Kindern länger dauern kann, vielleicht sogar mehrere Jahre.
Therapie bei Angst vor Dunkelheit
Wenn die Dunkelangst dein Kind stark belastet, könnte eine Therapie sinnvoll sein. Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist eine Methode, bei der das Kind lernt, negative Gedanken und Ängste besser zu verstehen und zu verarbeiten. In der Therapie wird es schrittweise an die Angst herangeführt und lernt, damit umzugehen.
Ängste überwinden
Wenn dein Kind immer wieder Angst im Dunkeln hat und diese Ängste immer größer werden, solltest du Hilfe in Anspruch nehmen, bevor die Ängste zu einer Phobie (Achluphobie) werden.
Es gibt viele professionelle Therapeuten, die auf die Behandlung von Ängsten bei Kindern spezialisiert sind. Eine frühzeitige Behandlung kann deinem Kind helfen, seine Ängste besser zu verstehen und zu bewältigen. Es kann auch hilfreich sein, sich mit anderen Eltern auszutauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Wir raten dazu, dass du als Elternteil dein Kind unterstützt und ihm hilfst, seine Ängste zu überwinden. Es kann eine Weile dauern, bis dein Kind seine Ängste überwindet, aber mit Geduld und Unterstützung kann es möglich sein. Lass dein Kind wissen, dass es in Ordnung ist, Angst zu haben, und dass du immer für es da bist, um es zu unterstützen. Gemeinsam könnt ihr Techniken und Strategien entwickeln, um die Angst vor Dunkelheit zu reduzieren.
Quellen:
- Is Your Toddler Afraid of the Dark? – What to Expect
- How to Overcome Children’s Fear of the Dark – WebMD
- Psychologically Speaking: Why Are Kids So Afraid of the Dark? – variationspsychology.com
Angststörungen: Kinder ängstigen sich am häufigsten in der Nacht
https://www.aerzteblatt.de/Angststörungen im Kindes- und Jugendalter
https://link.springer.com/Angststörungen in der Kindheit
https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-662-45995-9_33-1Übersicht zu Angststörungen im Kindes- und Jugendalter
https://www.msdmanuals.com/Kinderängste sind kein Kinderkram!
https://tu-dresden.deKinderängsten begegnen, sie verstehen Unerwünschte Gefühle und im …
https://www.nifbe.deWarum haben wir Angst im Dunkeln?
https://www.derstandard.deAngst im Dunkeln: Kindern helfen diese Tipps & Tricks
https://www.hallo-eltern.deWie Kinder lernen können, keine Angst vor Dunkelheit zu haben
https://news.rub.de

Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Über 20 Jahre Erfahrung in den Fachbereichen: Gesundheit, Psychologie und Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann