Angst vor Thrombosen

Aufklräung Hinweise und Tipps zur Überwindung der Ängste

Thrombosen sind kleine Blutgerinnsel, die den Blutstrom im Körper stören. Sie können an den verschiedensten Stellen im Körper auftreten und werden durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst.

Wir klären auf, woran man eine Thrombose erkennt, wer ein besonders hohes Risiko hat und wie die Angst vor wiederkehrenden Thrombosen verringert werden kann. Außerdem geben wir hilfreiche Tipps für die Vermeidung und den Umgang mit Thrombosen.

Übersicht:
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    Häufige Fragen:

    Bildet sich ein Blutgerinnsel, ein sogenannter Thrombus, in einem Blutgefäß, dann sprechen Mediziner von einer Thrombose. Diese behindert den Blutstrom, da das Blut nicht mehr ungestört fließen kann. Sie können in den verschiedensten Gefäßen des Körpers auftreten – auch in den Arterien und sogar im Herzen. 

    Eine Thrombose kann sich durch verschiedene Symptome äußern: Diese hängen von der Stelle ab, an der sie auftritt. Eine Thrombose im Bein äußert sich beispielsweise durch ein Spannungsgefühl im Unterschenkel oder eine Schwellung der Wade. Bei einer Thrombose im Arm können die blauen Hautvenen sichtbar werden und die Hände anschwellen. Eine Hirnvenenthrombose äußert sich beispielsweise durch starke Kopfschmerzen, Lähmungserscheinungen und Übelkeit. 

    Bei dem Begriff Thrombose denken viele Menschen gleich an Langstreckenflüge. Dieser Zusammenhang ist leicht erklärt: Während eines langen Fluges werden die Beine kaum bewegt. Das begünstigt die Bildung einer Thrombose. Für gesunde Menschen ist das Risiko allerdings sehr gering. Menschen mit einem erhöhten Thrombose-Risiko sollten dem Risiko mit Kompressionsstrümpfen vorbeugen. 

    Was ist eine Thrombose?

    Thrombose erklärt

    Dass unser Blut gerinnen kann, ist für den Körper eigentlich eine gute Eigenschaft. Schneiden wir uns, gerinnt das Blut und die Blutung wird gestoppt. Bei einer Thrombose geschieht dies aber ohne Grund.

    Das Blut gerinnt in einer Vene und bildet dort einen kleinen Pfropf, der als Thrombose bezeichnet wird. Das kann an den verschiedenen Stellen im Körper stattfinden. Es gibt deshalb viele Arten von Thrombosen.

    Thrombosearten:

    Gerade die Venenthrombose kann an unterschiedlichen Körperstellen auftreten. Gehirnvenenthrombosen sitzen beispielsweise im Gehirn, während Venenthrombosen auch an den Beinen und den Armen auftreten können. Es gibt also nicht die eine Thrombose.

    Mediziner beobachten jedoch, dass Thrombosen am häufigsten in den Beinen auftreten. Das liegt wohl daran, dass diese durch viele verschiedene Auslöser entstehen kann. 

    wodurch-entstehen-thrombosen

    Wie entstehen Thrombosen?

    Entstehung von Thrombosen erklärt

    Thrombosen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Die Medizin hat hierfür drei Kategorien festgelegt, die die Bildung von Thrombosen begünstigen. 

    Gestörter Blutfluss

    Erste Kategorie

    Die erste Kategorie bildet dabei ein gestörter Blutfluss. Dieser entsteht beispielsweise durch eine längere Inaktivität einer Körperregion. Lähmungen oder Bettlägerigkeit sind typische Auslöser dafür. Aber auch langes Sitzen begünstigt die Bildung einer Thrombose. Das gilt aus für Krampfadern oder Tumore, die auf das Gefäß drücken. 

    Veränderungen der Gefäßwand

    Zweite Kategorie

    Die zweite Kategorie sind Veränderungen an der Gefäßwand. Das kann beispielsweise durch Verletzungen oder Entzündungen entstehen. Häufig ist es auch die Arteriosklerose, eine Gefäßverkalkung, die eine Thrombose entstehen lässt.

    Veränderte Blutzusammensetzung

    Dritte Kategorie

    Die dritte Kategorie ist eine veränderte Blutzusammensetzung. Dies kann durch Krankheiten wie eine Blutgerinnungsstörung, verschiedene Blutkrankheiten aber auch durch Medikamente wie die Antibabypille (meist in Kombination mit Nikotin) ausgelöst werden.

    Lebensstil

    Zudem führen Rauchen, eine Schwangerschaft und Übergewicht ebenfalls dazu, dass sich die Blutzusammensetzung ändern kann. Grundsätzlich gilt, dass die Gefahr für eine Thrombose im Alter steigt. Wer schon einmal eine Thrombose hatte, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko.

    Medizin

    In manchen Fällen können auch gewisse Medikamente oder Impfungen eine Thrombose begünstigen. Diese Fälle sollten mit einem Arzt besprochen werden.

    wie-zeigt-sich-eine-thrombose-symptome

    Anzeichen einer Thrombose

    Symptome bei einer Thrombose

    Die Symptome einer Thrombose unterscheiden sich voneinander und hängen davon ab, wo sie auftritt. 

    Bei einer tiefen Beinvenenthrombose klagen Betroffene häufig über:

    Es kann außerdem sein, dass Venen an dem betroffenen Bein hervortreten. Ist eine Vene verstopft, fließt das Blut vermehrt durch die anderen Venen, die sich direkt unter Haut befinden. Entdecken Sie solche Warnvenen an Ihren Beinen, sollten Sie dringend einen Arzt aufsuchen. 

    Thrombosen, die im Arm auftreten, äußern sich über ähnliche Symptome. 

    Auffallend ist, dass Armthrombosen in den meisten Fällen deutlich stärkere Beschwerden verursachen als Thrombosen in den Beinen. Das gilt auch für die gefährliche Hirnvenenthrombose. Dabei handelt es sich um eine Sinusvenenthrombose: Es bildet sich ein Gerinnsel im Gehirn und stört dort den Blutfluss. 

    Hirnvenenthrombose Symptome:

    Da Hirnvenenthrombosen sehr gefährlich sein können, sollten Sie schon bei dem kleinsten Verdacht einen Arzt aufsuchen. Im Zweifel lohnt es sich eine Zeitmeinung einzuholen.

    Folgen einer Thrombose

    Warum es wichtig ist auf Symptome zu hören...

    Bei einer Thrombose handelt es sich um eine ernstzunehmende Erkrankung. Es gibt einige Thrombose, die sich von selbst wieder auflösen und zu keinerlei Problemen führen. Ist das nicht der Fall, kann es zu gravierenden Komplikationen kommen. 

    Ein Blutgerinnsel kann sich nämlich lösen und zum Herzen wandern. Das ist so gefährlich, da es sich dort oder in der Lunge festsetzen kann und dort Gefäße verstopft. So kann beispielsweise eine Lungenembolie entstehen. 

    Der Thrombus wandert durch das Venensystem über die rechte Harzkammer in die Lungenarterie. Kommt hier nicht mehr ausreichend Blut hindurch, wird möglicherweise ein Großteil der Lunge nicht mehr durchblutet. Das führt zu einem Sauerstoffmangel, der schnell lebensbedrohlich wird. 

    Unbehandelte Thrombosen können aber dazu führen, dass Gefäße dauerhaft geschädigt werden. Ärzte sprechen dann von dem sogenannten postthrombotischen Syndrom.

    Behandlung einer Thrombose

    Professionelle Hilfe gegen Thrombosen

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Thrombose zu behandeln. Welche Methode angewandt wird, hängt davon ab, wo sie sich befindet. 

    Grundsätzlich stehen drei Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl:

    Das Ziel der Behandlung ist es, zu verhindern, dass sich der Thrombus löst und durch den Blutfluss zur Lunge gelangt. Das wird beispielsweise durch die Einnahme von Thrombosemedikamenten erreicht. Sie sorgen dafür, dass das Gerinnsel nicht weiterwächst und durch den Körper aufgelöst wird. Hierfür werden meist Blutverdünnende Medikamente verschrieben.

    Oftmals wird diese Therapie mit Kompression kombiniert. Diese sind vielen Menschen besonders in Form von Strümpfen bekannt. Sie üben Druck auf die betroffene Stelle aus und verhindert somit weitere Schwellungen. Die Venen werden dadurch stark zusammengedrückt, wodurch das Blut besser fließen kann. Dafür ist es auch wichtig, die betroffene Körperstelle hoch zu lagern. 

    In manchen Fällen ist aber auch eine Operation nötig. Dabei wird das Blutgerinnsel mit Hilfe eines Katheters gefasst und aus der Vene befördert.

    Angst vor Thrombosen überwinden

    Tipps gegen die Angst vor einer Thrombose

    Da es sich bei einer Thrombose um eine ernste Erkrankung handelt, ist die Angst davor ganz natürlich. Neben den vielen Faktoren, die eine Thrombose auslösen können, gibt es auch einige Möglichkeiten, sie zu verhindern. Die Erfolgschancen dafür stehen sogar ziemlich gut. 

    Im folgenden geben wir Tipps wie Sie eine Thrombose vorbeugen können und somit die Angst vor einer Thrombose oder sogar wiederkehrenden Thrombosen verringern können. 

    Sport gegen Thrombosen

    Bewegungen ist eine einfache und effektive Methode, Thrombosen zu vermeiden. Vor allem Sportarten wie Schwimmen, Walking und Wandern eignen sich gut. Sie fördern nämlich den Blutfluss in den Beinvenen. Doch auch die Armvenen können durch diese Sportarten gefördert werden. 

    Jegliche Bewegungen, die die Wadenmuskeln beanspruchen, sind gut gegen Beinthrombosen.

    Haben Sie bereits einmal unter einer Venenthrombose in den Beinen gelitten, sollten Sie ruckartige Sportarten wie Tennis und Squash verhindern, da die abrupten Stopps und Richtungswechsel schädlich für die Venen sein können. Dies betrifft nur die besonders intensive Beanspruchung.

    Langes Sitzen und Stehen vermeiden

    Häufig sind langes Sitzen oder Stehen für das Entstehen einer Thrombose verantwortlich. Sie sollten dies also so gut es geht vermeiden – das ist im Alltag natürlich nicht immer ganz so leicht. Es kann helfen, zwischendurch aufzustehen und ein paar Schritte zu gehen.

    Auch Fußgymnastik bietet sich unter dem Schreibtisch an. Achten Sie darauf, nach langen Phasen des Sitzens 10 bis 15 Minuten zu gehen, das kann schon helfen. 

    Gesunder Lebensstil

    Ein gesunder Lebensstil trägt dazu bei, das Thromboserisiko zu senken. Dafür sollten Sie am Tag mindestens 1,5 Liter trinken. Vor allem Mineralwasser und Tees bieten sich dafür an. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung tut ebenfalls gut – sie hilft nämlich gleichzeitig auch dabei, Übergewicht abzubauen.

    Rauchen ist ebenfalls ein Risikofaktor für Thrombose. Je mehr Sie rauchen, desto höher ist auch das Risiko. Nikotin sorgt nämlich dafür, dass sich die Blutgefäße verengen. Gleichzeitig führt Rauchen zu einer höheren Blutgerinnung, was die Thrombosebildung begünstigt. 

    Psychotherapie

    Ist die Angst, an einer Thrombose zu erkranken, sehr stark vorhanden, kann auch eine Psychotherapie helfen. Das ist gerade dann ratsam, wenn Sie schon einmal eine Thrombose hatten.

    Es braucht Zeit, diese Erfahrung zu verarbeiten. Häufig ist das aus eigener Kraft nicht möglich – es kann dann helfen, mit einem erfahrenen Therapeuten darüber zu sprechen.

    Im Rahmen der Therapie verarbeiten Sie das Geschehene und lernen, mit der Angst vor einer erneuten Thrombose umzugehen. Gemeinsam erarbeiten Sie Strategien, wie Sie die Faktoren umsetzen können, die das Thromboserisiko senken können. Mit dem Rauchen aufzuhören oder regelmäßig Sport zu treiben, fällt vielen Menschen ohne Anleitung schwer.

    Hilfe annehmen

    Wenn Sie sich vor einem Arztbesuch fürchten, kann unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel Ihnen dabei helfen, die Angst zu überwinden und die Kontaktaufnahme zu erleichtern.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. How to Spot and Prevent Deep Vein Thrombosis – NIH News

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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