Analthrombose

Angst vor Analthrombosen überwinden - Aufklärung und Hinweise

Sie sind schmerzhaft, aber meist harmlos: Analthrombosen. Häufig werden die bläulich-gefärbten Knoten am After mit Hämorrhoiden verwechselt, allerdings handelt es sich dabei um zwei verschiedene Krankheitsbilder. Analthrombosen sind nicht gefährlich, da sie nicht „wandern“ können. Dennoch sind sie unangenehm.

Viele Menschen scheuen sich, einen Arzt aufzusuchen. Grund dafür ist ein gewisses Schamgefühl, wenn es um Beschwerden im Intimbereich geht. Sie erfahren in unseren Artikel, was Analthrombosen sind und warum ein Arztbesuch wichtig sein kann. Außerdem geben wir Tipps zur Überwindung für einen Arztbesuch beim Verdacht auf Analthrombosen.

Übersicht:
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    Häufige Fragen:

    Im Gegensatz zu anderen Thrombosen ist eine Analthrombose für Gefäßsystem und Kreislauf ungefährlich. Es besteht vor allem kein höheres Risiko für eine Lungenembolie.

    Sitzbäder mit Hamamelis oder Kamille, kühlende Kompressen sowie kühle Wassergüsse können die Schmerzen lindern. Mit Hilfe von rückfettenden Cremes ohne Duftstoffe und Konservierungsmittel bleibt die Haut im Analbereich geschmeidig und das Druckgefühl wird verringert. Helfen diese Hausmittel nicht, sind in der Apotheke rezeptfreie Salben erhältlich, die für einen Zeitraum von maximal zwei Tagen genutzt werden können und eine leicht betäubende Wirkung besitzen. Länger sollte eine solche Salbe aber nicht ohne ärztliche Rücksprache genutzt werden.

    Um starkes Pressen beim Stuhlgang zu vermeiden, ist weicher und voluminöser Stuhlgang wichtig. Dadurch lassen sich die Schmerzen bei einer akut bestehenden Analthrombose lindern. Vollkornprodukte sowie ballaststoffreiche Lebensmittel und eine ausreichende Menge Flüssigkeit sind ratsam. Sinnvoll können zusätzliche Ballaststoffe in Form von Weizenkleie sein.

    Merkmale einer Analthrombose

    Wichtige Hinweise und Fakten

    Eine Analthrombose entsteht, wenn ein Blutgerinnsel (Thrombus) eine Vene im Bereich des Afters verschließt. Es handelt sich dabei um eine Verstopfung einer oberflächlich unter der Haut liegenden Vene, die ein deutlich sicht- und auch tastbares Knötchen verursacht.

    Häufig schimmert dieses bläulich. Bekannt ist die Analthrombose auch als Perianalthrombose oder unechte Hämorrhoide.

    Symptome einer Analthrombose

    Wie bemerkt man eine Analthrombose?

    Die ersten Anzeichen einer Analthrombose werden von Betroffenen häufig mit Hämorrhoiden verwechselt. Jedoch haben die beiden Erkrankungen nur wenig miteinander zu tun. Lediglich die Lokalisierung am After haben sie gemeinsam. 

    In der folgenden Tabelle finden Sie die Unterschiede zwischen Analthrombose und Hämorrhoiden:
    Analthrombose Hämorrhoiden
    Lokalisierung: Analthrombosen liegen unter der normalen Haut, es kommt nicht zu einer Vorwölbung von Schleimhaut aus dem After. Hämorrhoiden befinden sich im Inneren des Darms hinter dem Schließmuskel.
    Aussehen: Die Knoten sind meist so groß wie ein Kirschkern, können aber auch pflaumengroß werden. Sie schimmern bläulich. Analthrombosen kennzeichnen sich durch ein oder mehrere klar begrenze Knötchen am After oder am Afterrand. Sind Hämorrhoiden vergrößert, sinken sie im Darm ab und treten nach außen vor den After. Das Gewebe bei vergrößerten Hämorrhoiden besteht aus Schleimhaut und ist deutlich rot gefärbt.
    Symptome: Patienten verspüren ein Druckgefühl und Schmerzen. Es kommt bei Analthrombosen gelegentlich zu Juckreiz und Brennen, allerdings tritt dies vor den mitunter starken Schmerzen in den Hintergrund. Typische Symptome eines Hämorrhoidalleidens sind leichte Blutungen aus dem After, Nässe, Juckreiz und Stuhlschmieren. Es treten eher selten Schmerzen auf. Wenn doch, sind diese recht leicht.

    Neben Analthrombosen und Hämorrhoiden können auch andere Erkrankungen wie Analfissuren, Analekzeme und Analfalten (Marisken) zu Beschwerden am After führen.

    Ursachen einer Analthrombose

    Warum bekommt man Analthrombosen?

    Für die Entstehung einer Analthrombose kommen recht unterschiedliche Ursachen infrage.

    Die Gesellschaft für Koloproktologie nennt folgende mögliche Auslöser:

    Wie verläuft eine Analthrombose?

    Zwar ist die Analthrombose unangenehm für Betroffene, in der Regel heilt sie aber innerhalb weniger Tage bis Wochen von selbst aus.

    Das Blutgerinnsel wird dabei vom Körper abgebaut und der Knoten schrumpft, bis er komplett verschwindet. Auf der stark gespannten Haut kann sich ein Geschwür bilden und der Knoten platzt dann. Dadurch entleert sich das Gerinnsel nach außen, wodurch die Schmerzen abnehmen. Die dadurch entstandene Wunde heilt komplikationslos aus.

    Da die Haut an der Stelle extrem gespannt ist, können sich nach Abheilung kleine Analfalten (Marisken) bilden. Diese sind nicht gefährlich.

    Arztbesuch bei Analthrombose

    Was macht der Arzt bei einer Analthrombose?

    Der Arzt erkennt in der Regel schon anhand der Beschreibung der Beschwerden, ob es sich um eine Analthrombose handelt.

    Nach dem Anamnesegespräch genügt üblicherweise eine Blickdiagnose, denn die prall-elastisch gefüllten und blau-schimmernden Knötchen sind typisch und lassen sich deutlich von anderen Krankheiten abgrenzen.

    Eine Diagnose ist deshalb meist schnell möglich, da sich die schmerzhaften Knoten innerhalb weniger Stunden bilden.

    Wann sollte man zum Arzt?

    Da eine Analthrombose theoretisch allein ausheilt, ist ein Arztbesuch nur selten erforderlich.

    Allerdings leidet bei vielen Patienten die Lebensqualität aufgrund der Schmerzen. Zeigen sich deutliche Beschwerden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

    Gleiches gilt, wenn sich die Knoten nicht innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen von selbst zurückbilden.

    Behandlung von Analthrombosen

    Was kann man gegen Analthrombosen tun?
    Eine Analthrombose ist zwar ungefährlich und heilt in der Regel von allein ab, eine Behandlung kann die Beschwerden während der Rückbildungsphase allerdings lindern. Dabei richtet sich die Therapie nach den Symptomen des Patienten.
    Zum Einsatz kommen folgende Maßnahmen:
    Selten:

    
In schweren Fällen – also wenn die konservative Therapie nicht ausreichend ist – wird eine operative Behandlung in Erwägung gezogen.

    Vorbeugung

    Kann einer Analthrombose vorgebeugt werden?

    Es gibt keine zuverlässigen vorbeugenden Maßnahmen mit Blick auf die Vermeidung von Analthrombosen. Es ist allerdings bekannt, dass das Risiko für erneute Beschwerden durch Vermeiden bestimmter Auslöser gesenkt werden kann. Liegt bereits ein Hämorrhoidalleiden vor, lassen Sie dieses behandeln, da vergrößerte Hämorrhoiden die Entstehung einer Analthrombose begünstigen können.

    Überwindung zur Hilfe

    Analthrombose: Angst vorm Arzt überwinden

    Bei Erkrankungen, die im Intimbereich auftreten, scheuen viele Menschen vor einem Arztbesuch zurück. Sie empfinden eine gewisse Scham und ertragen die Schmerzen lieber, anstatt sich in Behandlung zu geben. Auch wenn eine Analthrombose nicht gefährlich ist und von selbst ausheilt, kann ein Arztbesuch ratsam sein.

    Das gilt vor allem bei starken Schmerzen, die über mehr als vier Wochen anhalten. In diesem Fall erweist es sich als sinnvoll, die Analthrombose chirurgisch zu entfernen oder das Blutgerinnsel auszuräumen.

    Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung und die Schmerzen verschwinden sofort. Angst und Scham sind nicht notwendig. Für den behandelnden Arzt ist die Erkrankung etwas Alltägliches.

    Unsere Sammlung von Selbsthilfe-Ratschlägen enthält viele nützliche Tipps, die helfen können, die Angst vor Ärzten zu überwinden und einen ersten Schritt zu wagen.

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      Quellen:

      1. Anal thrombosis | Proktologisches Zentrum Berlin

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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