Erfahrungen mit Ritalin
Ritalin ist der handelsübliche Name für ein Präparat, welches den Wirkstoff Methylphenidat enthält. In Deutschland ist Ritalin verschreibungspflichtig und zählt als Betäubungsmittel. Als zentralnervöses Stimulans ist Ritalin das häufigste Medikament zur Behandlung von ADS, ADHS und Narkolepsie.
Wir haben uns mit den Erfahrungsberichten von Anwendern auf den Portalen sanego, meamedica und WebMD etwas genauer beschäftigt, eine Analyse erstellt, zusammengefasst und neutral ausgewertet. Am Ende des Artikels erklären wir außerdem, welche Möglichkeiten es gibt, Ritalin zu kaufen.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 22. Januar 2023
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Ritalin ist ein sogenanntes zentralnervöses Stimulans mit dem Wirkstoff Methylphenidat. In Europa ist es in Form von Tabletten mit Dosierungen von 10 und 20 mg auf Rezept erhältlich. Es fällt unter das Betäubungsmittelgesetz und darf nur von Fachärzten bei ADS, ADHS oder Narkolepsie verordnet werden.
Anders als häufig angenommen, ist Ritalin kein Beruhigungsmittel. Vielmehr handelt es sich um ein stimulierendes Mittel, welches auf die Neurotransmitterfunktion anregend wirkt. Die Wirkungsweise ähnelt einem Wiederaufnahme-Hemmer und erhöht wahrscheinlich die Konzentration von Dopamin und Noradrenalin im Gehirn.
Dadurch wird die Aktivität in Teilen des Gehirns, die für Aufmerksamkeit und Verhalten verantwortlich sind, gesteuert. Wie genau der Wirkstoff Methylphenidat dabei wirkt, ist bislang noch nicht abschließend geklärt.
Ritalin wirkt im Körper ungefähr drei bis vier Stunden. Sobald die Wirkung nachlässt, zeigen sich sämtliche Anzeichen von ADS oder ADHS.

Ritalin: Vorteile und Nachteile
- Schneller Wirkungseintritt
- Erhöhung der Konzentration
- Verbessert meist das soziale Verhalten
- Langzeitwirkungen nahezu unerforscht
- Gefahr psychischer Abhängigkeit
- Teils unangenehme Nebenwirkungen
Ritalin kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn Patienten unter ADS, ADHS oder Narkolepsie leiden.
Aus den Erfahrungsberichten von Anwendern geht hervor, dass Ritalin zwar schnell, aber auch nur kurz wirkt. Außerdem ruft es Erfahrungsberichten zufolge recht unterschiedliche und zum Teil sehr unangenehme Nebenwirkungen hervor.
Sehr häufig wird von Appetitlosigkeit und Schlafstörungen berichtet. Auch ist gelegentlich davon zu lesen, dass die Gefahr einer Abhängigkeit sehr groß zu sein scheint.
Patienten berichten von einem schnellen Wirkeintritt, wenngleich Ritalin nur relativ kurz wirkt.
Da es sich beim Wirkstoff Methylphenidat um ein Betäubungsmittel handelt, sehen Patienten die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. Das liegt vermutlich auch daran, dass der Wirkstoff in seiner Zusammensetzung Kokain ähnelt.
Ritalin zum Lernen
Ritalin ist zum Trend unter Studenten geworden, wenn es darum geht, sich auf Klausuren vorzubereiten. Ähnliches Phänomen ist in den USA auch mit Modafinil bekannt.
In erster Linie wird es als Arzneimittel Patienten verschrieben, die unter einer Aufmerksamkeitsdefizit – und/oder Hyperaktivitätsstörung leiden. Gerade bei Kindern mit Konzentrationsproblemen wird oft zu Ritalin gegriffen. Bei Patienten mit ADS und ADHS sorgt es für eine Reduzierung des Bewegungsdrangs und eine Verbesserung der Aufmerksamkeit auf das Wesentliche.
Bei ansonsten gesunden Menschen hat Ritalin eine anregende Wirkung und steigert die Konzentration. Um diese über mehrere Stunden auf einem hohen Level zu halten und eine optimale geistige Performance abzuliefern, greifen Studenten, aber auch Menschen in anderen Branchen zu Ritalin.
Das Problem: Die Konzentrationsfähigkeit lässt sich mit einer regelmäßigen Einnahme von Ritalin nicht trainieren. Vielmehr wird sie langsam zerstört, da das Gehirn über kurz oder lang nicht mehr ohne Ritalin „arbeiten“ kann. Letztlich ist bei Konzentrationsproblemen kein Ritalin erforderlich, sondern vielmehr eine Strategie zur Steigerung der eigenen Konzentrationsfähigkeit.
Alternativen für die Konzentration
Als Medikamente gegen Tagesmüdigkeit kommen Stimulanzien zum Einsatz, welche Müdigkeit und Einschlafattacken verhindern sollen. Bei eigentlich gesunden Menschen sorgen sie für Wachheit. Eines der ältesten und auch am weitesten verbreiteten Stimulans ist dabei Koffein.
Ritalin und sein Inhaltsstoff Methylphenidat ist aufgrund seiner geistig und körperlich anregenden Wirkung eines der am häufigsten eingesetzten Stimulanzien zur Unterdrückung von Müdigkeit.
Als Alternative kommt außerdem Modafinil infrage, welches sich in seiner Molekülstruktur von Amphetaminen unterscheidet, aber dennoch stimulierend auf die Psyche wirkt. Der Wirkstoff Modafinil ist auch durch den Film „ohne Limit“ mit Bradley Cooper bekannt geworden.
Eine weitere Alternative ist Pitolisant, das verglichen mit den üblichen Stimulanzien einen anderen zentralen Wirkmechanismus hat und in den Histaminstoffwechsel eingreift.
Ritalin Steckbrief:
Handelsname: Ritalin, Medikinet, Concerta
Wirkstoff: Methylphenidat
Hersteller: Diverse (z. B. Infectopharm Arzneimittel und Consilium GmbH, Novartis Pharma)
Anwendungsgebiet: Aufmerksamkeitsdefizit- und/oder Hyperaktivitätsstörung (ADS/ ADHS), Narkolepsie
Einnahme: Tabletten in unterschiedlichen Dosierungen
Dosis: individuell entsprechend der fachärztlichen Diagnose, optimale Wirkung wird bei unterschiedlichen Patienten mit unterschiedlicher Dosierung erreicht
Halbwertszeit: mittlere Halbwertzeit beträgt etwa 2 Stunden (Wirkdauer ca. 4 Stunden)
Schwangerschaft & Stillzeit: In der Schwangerschaft wird der Wirkstoff Methylphenidat nicht empfohlen. Eine Abwägung von Nutzen und Risiko hinsichtlich der Gesundheit von Mutter und Kind ist unbedingt erforderlich. Während er Stillzeit kann Methylphenidat eingenommen werden. Allerdings geht der Wirkstoff in die Muttermilch über, weshalb es notwendig ist, das Baby genauer zu Überwachungen und auf mögliche Nebenwirkungen (z. B. Reizbarkeit, Schlafstörungen) beim Baby zu achten. Eine Anwendung von Ritalin in hoher Dosierung kann zudem die Milchproduktion beeinträchtigen.
Abgabe: Verschreibungspflichtig, spezielles Btm-Rezept erforderlich
Ritalin Erfahrungsberichte
Wir haben uns mit den Erfahrungsberichten zu Ritalin auf den Portalen sanego.de, meamedica.de und webmd.com etwas genauer beschäftigt. Da die Rezensionen auf unterschiedlichen Behandlungsfeldern und Dosierungen basieren, ist es nicht einfach, ein einheitliches Bild zu zeichnen. Die Schilderungen von Anwendern sind breit gefächert.
Nachfolgend schauen wir uns Ritalin sowie die dazugehörigen Berichte hinsichtlich Wirksamkeit, Verträglichkeit, Anwendung, Preis/Leistung und Empfehlung näher an.
- Gesamtwertung: 7.0 von 10 möglichen Punkten.

Ritalin Wirksamkeit
Geht es um die Wirksamkeit von Ritalin, vergeben die Nutzer mit 77 % eine durchaus gute Wertung. Der tatsächliche Effekt hängt in der Realität natürlich von verschiedenen Faktoren ab.
Entscheidend ist dabei zunächst das Behandlungsfeld und zudem die Dosierung. Es zeigt sich aber, dass die Wirkung bei ADS und ADHS recht gut ist.
„Ich bin 32 Jahre alt und habe einen sehr starken Fall von ADHS. Ich hatte noch nie zuvor Ritalin genommen und habe mich noch nie in meinem Leben besser gefühlt. Ich habe viele Dinge bemerkt, die sich in mir besser anfühlen während der Einnahme von Ritalin…“
Anonym, Bericht von webmd.com
„Ich bin normal zufrieden. Leider wirkt Ritalin 40 mg nicht lange bei mir. Ich frage mich nur, wo meine Kreativität geblieben ist, aber sonst ist Ritalin OK. Besser wie ohne…“
Anonym, Bericht von meamedica.de
Nach ca. 4 Jahren Ritalin, kann ich so langsam auch mal meine Meinung dazu bilden. Die Konzentration nimmt bei 30mg (Retard Kapseln von Novartis) stetig zu und lässt einen klar denken, was einem im ersten Moment gar nicht auffällt. Bei mir kann ich eine immense Steigung der Konzentration feststellen, was sich ebenfalls auf meinen Alltag ausübt (Schule, Gesellschaft etc...) .
Anonym, Bericht von sanego.de
Ritalin Verträglichkeit
Mit 58 % fällt die Wertung zur Verträglichkeit von Ritalin eher mittelmäßig aus, aber mehr als die Hälfte der Anwender hat scheinbar keine Probleme.
Als häufige Nebenwirkungen werden Appetitlosigkeit mit gleichzeitigem Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, Herzrasen, Übelkeit und Müdigkeit genannt. Aber auch Stimmungsschwankungen, Schwitzen und Schwindel treten häufiger auf.
Da die Nebenwirkungen von Patient zu Patient sehr individuell sind und jeder Mensch unterschiedlich reagiert, lassen sich pauschale Aussagen nur schwer treffen.
„Ich nehme das Medikament seit einem Monat, aber ich kann kaum eine Wirkung feststellen. Ich habe außerdem keinen Appetit. Mir ist oft schwindelig und ich habe Stimmungsschwankungen, bin depressiv, schnell gereizt und genervt. Ich muss auch oft zur Toilette.“
Anonym, Bericht von meamedica.de
„Ich nehme seit 7 Jahren täglich 2 Dosen von 2x 20 mg Ritalin SR (morgens beim Aufstehen und nach dem Wirkungsabfall nach etwa 6/7 Stunden nochmal 2x20 mg)… Was für andere 1, 2 Tassen Kaffee am Morgen sind, ist für mich Ritalin… Ich bin wach, konzentriert, aktiv und kommunikativ… Nebenwirkungen kenne ich keine… Ich kann nur Gutes berichten…“
Anonym, Bericht von sanego.de
... Jedoch muss ich sagen, dass die Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen, Innere Unruhe und Unwohlsein ein klarer Faktor sein können, wenn man nicht genügend isst und trinkt. Der Appetit lässt ebenfalls bis zu dem Punkt nach, dass man sich zwingen muss zu essen, was mich persönlich sehr stört. Zudem fühlt man sich fremd, da man irgendwann merkt, dass man sich verändert und ruhiger ist. Die Impulse etwas sagen oder ablenken zu wollen, werden erfolgreich gedämmt, was ein großer Pluspunkt an Ritalin ist!
Anonym, Bericht von sanego.de
Angaben der Nebenwirkungen
Anwendung
Ritalin wird als Tablette eingenommen, die Anwendung ist also denkbar einfach, was sich auch in den Erfahrungsberichten bemerkbar macht. Über die genaue Dosis entscheidet der behandelnde Facharzt.
Preis/Leistung
Die Bewertung von 71 % zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Anwender mit dem Preis/Leistungs-Verhältnis von Ritalin zufrieden ist.
Empfehlung
Mit 62 % können etwas mehr als die Hälfte der Anwender Ritalin empfehlen. Entscheidend dabei ist vermutlich die vergleichsweise recht schnelle Wirkung. Durchaus mehr als die Hälfte aller Nutzer können Ritalin also weiterempfehlen.
Ritalin Alternativen
Es gibt verschiedene Medikamente, die als Alternative zu Ritalin zum Einsatz kommen können. Diese unterteilen sich in rezeptfreie und rezeptpflichtige Medikamente. Die bekannteste Alternative ist dabei Modafinil, welches gegen Narkolepsie (Tagesschläfrigkeit) eingesetzt wird.
- Medikinet (Methylphenidat)
- Modafinil
- Concerta
- Strattera
- Grüner Hafer
- Kamille
- Saft aus der Wurzel der Valerian-Pflanze
- LTO3 (L-Theanin, Sementis, Helmkraut)
- Melisse
- Baldrian
- Koffein
Ritalin kaufen
Ritalin ist nur mit einem ärztlichen Rezept erhältlich.
Ritalin ist nur gegen ärztliches Rezept in der Apotheke erhältlich. Da Ritalin zudem unter das Betäubungsmittelgesetz fällt, ist ein spezielles Btm-Rezept erforderlich, welches nur ein Facharzt nach eingehender Diagnose ausstellt. Daher ist auch keine Rezeptausstellung durch einen Online-Arzt möglich.
Es gibt zwar Online-Apotheken, welche Ritalin vertreiben, jedoch handelt es sich dabei meist nicht um deutsche Online-Apotheken. Eine Einfuhr von Ritalin kann aufgrund seiner Einstufung als Betäubungsmittel unter Umständen zu Problemen mit dem Zoll sowie strafrechtlichen Konsequenzen führen.
Der Kauf von Ritalin ohne Rezept ist nicht möglich und auch nicht ratsam, da es sich um ein Medikament handelt, das zu den Betäubungsmitteln zählt. Wird Ritalin ohne Rezept angeboten, dann handelt es sich in der Regel um illegale Methoden oder Fälschungen. Zollprobleme und rechtliche Konsequenzen für den Patienten sind dann häufig die Folge. Zudem stellen vor allem gefälschte Medikamente eine Gefahr für die Gesundheit dar.
Nein. Grundsätzlich ist für Ritalin die Konsultation eines Arztes vor Ort erforderlich. Eine Online-Behandlung wird für Ritalin nicht angeboten, da das Medikament unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Dies ist nur Alternativ für Modafinil möglich.
Alternativen auf Online Rezept
Patienten, die unter ADS, ADHS oder Narkolepsie leiden, sollten von Anbietern, welche Ritalin rezeptfrei verkaufen, absehen. Bei unsachgemäßer Abgabe ist die Gefahr von gesundheitlichen Risiken stark erhöht.
Jedoch gibt es durchaus einige alternative Medikamente wie Modafinil gegen ADS, ADHS und Narkolepsie. Diese sind auch mit einem Online-Rezept bei entsprechenden Anbietern (z. B. Expressdoktor) erhältlich.
Inhalt wurde verfasst von: Julia Dernbach – Medizinisch überprüft von: Thomas Hofmann