Pregabalin bei Angststörungen

Lyrica bei Angst und Panik | Tipps und Hinweise

Angststörungen können herausfordernd sein, und manchmal reichen Gespräche oder Entspannungstechniken allein nicht aus. Pregabalin, ursprünglich als schmerzstillendes Medikament entwickelt, hat sich auch als hilfreich bei der Bewältigung von Angstsymptomen erwiesen.

Es beeinflusst bestimmte Botenstoffe im Gehirn und kann so zu einer Verringerung der Angst beitragen. Der Wirkstoff verbindet die Vorteile von Benzodiazepinen und Antidepressiva, ohne dessen zahlreiche Nachteile aufzuweisen.

Doch wie wirkt es genau, und was gibt es dabei zu beachten?

Wir klären im Artikel in verständlicher Sprache auf und das ganz ohne Werbung. Du kannst im Inhaltsverzeichnis direkt zu den Themen springen, die dich interessieren.

Inhalte:
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    Was ist Pregabalin?

    Pregabalin, bekannt unter dem Markennamen Lyrica, wurde erstmals Anfang der 2000er Jahre eingeführt. Ursprünglich entwickelt als Nachfolger von Gabapentin, einem Medikament gegen Epilepsie, fand Pregabalin schnell seinen Weg in die Behandlung verschiedener Beschwerden.

    Es ist nicht nur ein wichtiges Medikament für Menschen mit neuropathischen Schmerzen – also Schmerzen, die durch Nervenschädigungen verursacht werden –, sondern es hat auch eine bedeutende Rolle in der Behandlung von Angststörungen gefunden.

    Wirkmechanismus

    Pregabalin wirkt, indem es bestimmte Kanäle im Gehirn moduliert, die für die Freisetzung von Neurotransmittern verantwortlich sind. Diese Neurotransmitter sind Chemikalien, die Signale im Gehirn und Nervensystem übertragen.

    Pregabalin verringert die Freisetzung von Neuromodulatoren, die mit der Entstehung von Schmerz und Angst assoziiert sind.

    Glutamat:

    Oft in Verbindung gebracht mit erhöhter neuronaler Aktivität und Angstzuständen.

    Noradrenalin:

    Kann Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit steigern, in hohen Konzentrationen aber auch Angst fördern.

    Substanz P:

    Beteiligt an Schmerzübertragung und -verarbeitung.

    Indem Pregabalin die Überaktivität dieser Neurotransmitter dämpft, hilft es, die Symptome von Angststörungen zu lindern. Diese Wirkung macht es zu einem wertvollen Werkzeug in der Behandlung von Angst, besonders für Menschen, die auf traditionelle Medikamente wie SSRIs (Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren) nicht ansprechen.

    Im nächsten Kapitel tauchen wir tiefer in die spezifische Rolle von Pregabalin bei der Bewältigung von Angststörungen ein.

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    Behandlung von Angststörungen

    Pregabalin hat eine Zulassung für die Behandlung von generalisierten Angststörungen.

    Es ist eine Option, die in Betracht gezogen wird, wenn andere Therapien wie Psychotherapie oder SSRIs (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) nicht die gewünschte Wirkung zeigen.

    Wichtig ist, dass Pregabalin nicht als Erstlinienbehandlung gilt, sondern häufig als Ergänzung oder Alternative, wenn du auf übliche Behandlungen nicht ansprichst oder diese nicht verträgst.

    Vergleich mit anderen Medikamenten

    SSRIs sind in der Regel die erste Wahl bei der Behandlung von Angststörungen. Sie benötigen einige Wochen, um ihre volle Wirkung zu entfalten, haben aber den Vorteil, dass sie bei langfristiger Einnahme als sicher gelten.

    Benzodiazepine bieten eine schnelle Linderung der Angstsymptome, bergen jedoch ein hohes Risiko für Abhängigkeit und werden deshalb meist nur kurzfristig eingesetzt.

    Im Vergleich dazu kann Pregabalin eine Balance zwischen Wirksamkeit und Sicherheit bieten. Es wird speziell für Personen mit generalisierter Angststörung als wirksam erachtet, ohne dass es zu den schnellen Abhängigkeitsrisiken von Benzodiazepinen kommt. Pregabalin wirkt beruhigend auf das zentrale Nervensystem und kann dabei helfen, die Symptome von Angstzuständen zu verringern.

    Studienlage

    Studien belegen, dass Pregabalin sowohl die seelischen als auch die körperlichen Symptome von Angststörungen schnell lindern kann – und zwar fast so schnell wie Benzodiazepine. Ein entscheidender Unterschied jedoch ist, dass Pregabalin nicht abhängig macht und in der Regel weniger müde macht.

    Ein weiterer Vorteil gegenüber Antidepressiva: Die typischen Nebenwirkungen wie anfängliche Zunahme der Angst oder sexuelle Funktionsstörungen bleiben aus.

    Vergleicht man Pregabalin direkt mit Venlafaxin, einem Antidepressivum, fällt auf, dass Pregabalin schneller wirkt und weniger Nebenwirkungen hat. Bereits nach einer Woche konnte eine Verbesserung auf der Hamilton-Angst-Skala, einem Maß für Angstsymptome, festgestellt werden – und zwar deutlicher als bei einem Placebo. Venlafaxin hingegen zeigte erst nach zwei Wochen eine vergleichbare Wirkung. Zudem verbesserte Pregabalin effektiv die Schlafqualität, was bei generalisierter Angststörung ein häufiges Problem darstellt.

    Nach sechs Wochen Therapie verbesserten sich die Symptome in allen Behandlungsgruppen signifikant. Auffällig war, dass weniger Patienten die Behandlung mit Pregabalin aufgrund von Nebenwirkungen abbrachen im Vergleich zu Venlafaxin.

    Langzeitwirkung und Rückfallprävention

    Langzeitstudien bestätigen die Wirksamkeit von Pregabalin in der Behandlung der generalisierten Angststörung. Es zeigt nicht nur eine kurzfristige Wirkung, sondern unterstützt auch effektiv bei der Vermeidung von Rückfällen.

    Besonders bemerkenswert ist, dass die Rückfallquoten nach dem Absetzen von Pregabalin nicht signifikant höher waren im Vergleich zu anderen Behandlungsformen, was auf eine nachhaltige Langzeitwirkung hinweist.

    Bezüglich der Vermeidung von Rückfällen ist hervorzuheben, dass Pregabalin, selbst nach längerer Anwendung, nicht mit einem erhöhten Risiko für Entzugssymptome oder eine Verschlimmerung der Angst verbunden ist. Dies steht im Gegensatz zu den Erfahrungen mit Benzodiazepinen, bei denen nach dem Absetzen oft eine Verschlechterung der Symptomatik berichtet wird.

    Die Fähigkeit von Pregabalin, Symptome der generalisierten Angststörung effektiv und mit einem geringen Risiko für Abhängigkeit oder ernste Nebenwirkungen zu behandeln, macht es zu einem wichtigen Bestandteil in der Therapie von Angstzuständen. Die Forschung betont, wie wichtig es ist, einen individuell abgestimmten Behandlungsplan zu haben, in dem Pregabalin eine Rolle spielen kann, besonders wenn andere Behandlungsansätze nicht zum gewünschten Erfolg führen.

    Anwendungshinweise

    Die Dosierung von Pregabalin für die Behandlung von Angststörungen variiert, beginnt aber üblicherweise mit einer niedrigen Dosis, die allmählich gesteigert wird. Eine typische Startdosis liegt bei 150 mg pro Tag, verteilt auf zwei oder drei Einzeldosen. Je nach deinem Befinden und den Anweisungen deines Arztes kann diese Dosis auf bis zu 600 mg pro Tag erhöht werden. Es ist wichtig, dass du dich genau an die Anweisungen deines Arztes hältst und die Dosis nicht eigenmächtig änderst.

    Häufige Nebenwirkungen:

    Wie bei allen Medikamenten kann auch Pregabalin Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten gehören:

    Hinweise zur Reduzierung von Nebenwirkungen

    Um die Nebenwirkungen von Pregabalin zu minimieren, gibt es ein paar einfache Tipps:

    Langsame Dosissteigerung:

    Ein langsamer Start kann helfen, deinen Körper an das Medikament zu gewöhnen und das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern.

    Wasser trinken:

    Ein trockener Mund lässt sich oft durch regelmäßiges Wassertrinken lindern.

    Gesunde Ernährung und Bewegung:

    Um einer Gewichtszunahme entgegenzuwirken, können eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität helfen.

    Gute Schlafhygiene:

    Wenn du dich tagsüber müde fühlst, kann eine gute Schlafhygiene, wie das Einhalten regelmäßiger Schlafzeiten, förderlich sein.

    Fahrtüchtigkeit:

    Da Pregabalin zu Beginn der Behandlung Benommenheit oder Schläfrigkeit verursachen kann, solltest du vorsichtig sein, wenn du Auto fährst oder Maschinen bedienst, bis du weißt, wie du auf das Medikament reagierst.

    Wenn die Nebenwirkungen anhalten oder besonders störend sind, ist es wichtig, dies mit deinem Arzt zu besprechen. Manchmal kann eine Anpassung der Dosis oder ein Wechsel des Medikaments nötig sein.

    Erfahrungsbericht einreichen

    Hast du bereits Erfahrungen mit Pregabalin gegen Angststörungen gemacht? Dann erzähle uns gerne davon, damit wir auch individuelle, anonym gesammelte Erfahrungsberichte zeitnah veröffentlichen können.

    Mit deinem Beitrag hilfst du anderen Betroffenen, einen besseren Einblick in die Behandlungsmöglichkeiten zu bekommen und unterstützt sie dabei, informierte Entscheidungen zu treffen.

    Deine Erfahrungen sind wertvoll und können dazu beitragen, Licht ins Dunkel der Angstbehandlung zu bringen.

    Pregabalin auf Online Rezept

    Pregabalin kann auch auf Online-Rezept bestellt werden, was besonders praktisch ist, wenn du unter Schamgefühlen leidest, Angst vor dem Arztbesuch hast oder andere Gründe gegen den persönlichen Arztbesuch sprechen.

    Wir raten dazu, auf seriöse Anbieter zu achten. Bei seriösen Anbietern wie Expressdoktor füllst du einen Fragebogen aus, der anschließend von einem Arzt ausgewertet wird.

    Spricht nichts gegen die Verordnung, wird dir das Rezept ausgestellt und das Medikament in nur 1 bis 2 Werktagen zugeschickt.

    Zusammenfassung:

    Pregabalin zeigt sich als eine effektive Option in der Behandlung von Angststörungen, insbesondere wenn du auf herkömmliche Therapien nicht ansprichst oder diese nicht verträgst. 

    Ein großer Vorteil von Pregabalin gegenüber anderen Medikamenten, wie Benzodiazepinen oder SSRIs, ist sein schneller Wirkungseintritt und das geringere Risiko von Abhängigkeit und schwerwiegenden Nebenwirkungen. Dies macht es zu einer attraktiven Alternative für Menschen, die eine sofortige Linderung ihrer Symptome suchen, ohne die üblichen Risiken einzugehen.

    Die Forschung zu Pregabalin und seiner Anwendung bei Angststörungen ist noch nicht abgeschlossen. Zukünftige Studien könnten weitere Einblicke in seine Langzeitwirkung und Rückfallprävention bieten. Es besteht auch die Möglichkeit, dass neue Anwendungsgebiete entdeckt werden, die über die aktuelle Zulassung hinausgehen.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. The treatment of generalized anxiety disorder with pregabalin, an atypical anxiolytic – doi.org
      2. Efficacy and safety of pregabalin in generalised anxiety disorder: A critical review of the literature doi.org/10.1177/0269881115598411 – doi.org
      3. Gabapentin and Pregabalin for the Treatment of Anxiety Disorders – doi.org
      4. Pregabalin for Treatment of Generalized Anxiety DisorderA 4-Week, Multicenter, Double-blind, Placebo-Controlled Trial of Pregabalin and Alprazolam – jamanetwork.com
      5. 1018 – Long-term efficacy and safety study of pregabalin in subjects with generalised anxiety disorder (GAD) – doi.org
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      Matthias Wiesmeier

      Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Fachbereiche: Gesundheit, Psychologie, Sport.

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      Autor und Überprüfung:

      Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

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