Kratzen im Hals
Das Gefühl von Halskratzen kann irritierend und störend sein. Teilweise kann es sogar ein schmerzhaft starkes kratzen im Hals sein. Häufig steckt nur ein grippaler Infekt dahinter, manchmal auch eine Überempfindlichkeit gegen Umweltstoffe. Doch auch eine ernsthafte Erkrankung kann hinter dem Kratzen im Hals stecken.
Wir erklären, was sich hinter dem Symptom verbirgt und welche Möglichkeiten der Linderung es gibt. Außerdem gegen wir hilfreiche Tipps gegen ein Kratzen im Hals und erklären die Möglichkeiten der ärztlichen Hilfe.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 17. März 2023
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Halskratzen erklärt
Es ist ein unangenehmes Gefühl im Hals, das oft von Schmerzen, Reizungen oder Juckreiz begleitet wird.
Wenn es im Hals kratzt, ist eine Entzündung der Schleimhaut, die den Rachen auskleidet, die Ursache. In der Medizin wird von einer Pharyngitis gesprochen. Unterschieden wird zwischen einer akuten und einer chronischen Rachenentzündung.
Akute Rachenentzündung
Die akute Form der Rachenentzündung ist eine Begleiterscheinung grippaler Infekte und Erkältungen. Das Kratzen im Hals empfinden Patienten als schmerzhaft, außerdem behindert es beim Essen, Trinken und mitunter auch Sprechen. Diese Form der Rachenentzündung heilt in der Regel mit Bettruhe, ein paar Hausmitteln und bei Notwendigkeit Schmerzmittel in wenigen Tagen von selbst aus und ist harmlos.
Die Beschwerden reichen von einem leichten Kratzen bis hin zu extremen Halsschmerzen und starken Schluckbeschwerden, auch Husten und ein typischer Mundgeruch sind möglich. Die Schleimhaut im Rachen ist stark gerötet, angeschwollen und verschleimt.
In seltenen Fällen kommen Bakterien als Ursache infrage, dann ist die Entzündung eitrig und das Kratzen im Hals geht mit starken Schmerzen und teils hohem Fieber und erkennbaren Eiteransammlungen im Hals einher.
Chronische Rachenentzündung
Bei einer andauernden Entzündung über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten sprechen Mediziner von einer chronischen Entzündung des Rachens.
Verursacht wird diese durch äußere Faktoren, die eine langfristige Schädigung der empfindlichen Schleimhaut begünstigen. Neben einem Kratzen im Hals verspüren Patienten recht unterschiedliche Symptome, es kommt entweder zu Gewebeschwund oder zu einer Gewebeschwellung.
Eine chronische Rachenentzündung kann zu einer anhaltenden Belastung für Betroffene werden und ihre Lebensqualität beeinträchtigen.
Einige der Symptome, die bei einer chronischen Rachenentzündung auftreten können, sind ein kratzender oder gereizter Hals, Husten, Schleimproduktion, Schluckbeschwerden und Halsschmerzen.
In schweren Fällen kann es auch zu Atembeschwerden oder einer Veränderung der Stimme kommen. Betroffene können beispielsweise eine heisere oder rauhe Stimme haben, die anstrengend oder schmerzhaft ist, um zu sprechen. In einigen Fällen kann die Stimme auch leiser oder tiefer als normal sein, und es kann schwieriger sein, bestimmte Töne zu produzieren oder bestimmte Wörter auszusprechen

Warum kratzt es im Hals?
Ein Kratzen im Hals – ganz gleich ob akut oder chronisch – und Begleiterscheinungen lassen sich auf unterschiedliche Auslöser zurückführen.
- Viren und Bakterien, Pilzsporen
- Allergene
- Medikamente
- Stress
- Sodbrennen
- Flüssigkeitsmangel
- Einwirkung von Umweltstoffen und Giften
- aktives sowieso passives Rauchen
- zu warme Temperaturen in Kombination mit geringer Luftfeuchtigkeit
- Räume mit Klimatisierung
- Schnarchen
- Überlastung der Stimmbänder
- Diabetes mellitus
- Wechseljahre
- Karzinome
- HIV / Aids
Bestimmte Erkrankungen, welche die oberen sowie unteren Atemwege in Mitleidenschaft ziehen, lösen ebenfalls ein Kratzen im Hals aus.
Von grippalen Infekten bleiben gerade in den Wintermonaten nur wenige Menschen verschont. Ein solcher Infekt beginnt häufig mit einem Kratzen im Hals, gefolgt von Heiserkeit, Schmerzen beim Sprechen, Husten und Schnupfen sowie Verschleimungen und manchmal auch Ohrenschmerzen. Auslöser sind Viren wie Rhino- oder Adenoviren.
Eine Infektion mit dem Coronavirus (Covid-19) führt häufig zu Kratzen im Hals, trockenem Husten, häufigem Niesen, Fieber sowie einer geschwollen und belegten Zunge (sogenannte „Corona-Zunge“). Hinzu kommen mitunter Begleiterscheinungen wie Verlust oder Störung des Geruchs- und/ oder Geschmackssinns, Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit. Allerdings verläuft in der Corona-Infektion sehr unterschiedlich. Somit zeigt sich nicht bei jedem Betroffenen ein Halskratzen.
Eine Rachen- und Mandelentzündung wird durch Viren (z. B. Rhino-, Adeno-, Herpesviren) und Bakterien (z. B. Pneumokokken, Streptokokken) ausgelöst und verursacht Rötungen und Schwellungen sowie Vereiterungen im Rachen und am Gaumen. Außerdem zeigen sich Schluckstörungen und Schmerzen beim Schlucken. Ein Kratzen im Hals ist ebenfalls typisch.
Auslöser für eine Kehlkopfentzündung ist das Bakterium Haemophilus influenzae. Es verursacht akut Heiserkeit und mitunter auch Stimmverlust sowie Reizhusten und ein Kloß- und Trockenheitsgefühl im Hals. Die Kehlkopfschleimhaut ist entzündet und die Stimmlippen geschwollen. Eine chronische Kehlkopfentzündung geht mit Heiserkeit und Reizhusten einher, auch ein Kratzen im Hals ist möglich.
Der Epstein-Barr-Virus – ein Virus aus der Gruppe der Herpesviren – verursacht das Pfeifferche Drüsenfieber und sorgt für hartnäckige Halsschmerzen und Kratzen im Hals, was mitunter bis zu zwei Monate anhält.
Scharlach wird durch Gruppe-A-Streptokokken verursacht und geht mit einer Halsentzündung und Schluckbeschwerden, einer Rachen- und Gaumenrötung, der berühmten „Himbeerzunge“ und entzündeten Gaumenmandeln einher. Typisch für die Erkrankung ist außerdem eine rötliche „Maske“, die sich über Achseln, Brustkorb und Leisten bis auf den Körper ausbreitet. Auch Stirn und Wangen sind stark gerötet.
Bei Mumps werden die oberen Atemwege durch das Mumps-Virus infiziert. In der Folge zeigt sich eine Schwellung der Ohrspeicheldrüsen, außerdem kommt es zu Kratzen im Hals und Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Fieber.
Die Agranulozytose geht mit schweren Störungen der Blutbildung aufgrund der Medikamententherapie bei Typ-II-Allergie einher. Typische Symptome sind Kratzen im Hals und Halsschmerzen, Veränderungen der Schleimhaut im Bereich des Rachens und der Gaumenmandeln, schweres Krankheitsgefühl sowie bakterielle Infektionen in Kombination mit Fieber, Schüttelfrost und Herzrasen.
Karzinome im Bereich von Rachen und Kehlkopf können ein Kratzen im Hals, Heiserkeit, chronischen Husten, Zwang zum Räuspern, Schluckbeschwerden, unklares Fremdkörpergefühl, Auswurf, Schwellungen, Atemnot und Blutungen.
Durch Histamin, den Hauptbotenstoff bei Überempfindlichkeitsreaktionen und Allergien, werden Entzündungsreaktionen wie geschwollenes Gewebe ausgelöst. Auch Reize durch Umweltgifte (z. B. Abgase) und Allergene (z. B. Pollen, Schimmelpilze, Tierhaare) führen zu Reaktionen wie Kratzen im Hals, Juckreiz im Rachenraum, Räuspern, Niesreiz, tränende Augen sowie Irritations- und Fremdkörpergefühl im Rachenraum.
Anzeichen von Halskratzen
Ein Kratzen im Hals ist ein unangenehmes Symptom, das oft auf eine beginnende Erkältung oder Halsentzündung hinweist. Es kann von leichtem bis starkem Juckreiz und Schmerzen im Hals begleitet sein und dazu führen, dass man ständig husten muss.
- Halsschmerzen
- Schluckbeschwerden
- Rötung und Schwellung des Halses
- Heiserkeit
- Husten
Halsschmerzen sind eines der häufigsten Anzeichen von Halskratzen. Sie können sich auf verschiedene Weise äußern, von milden Beschwerden bis hin zu starken Schmerzen und Brennen im Hals. Oft fühlen sich die Schmerzen schlimmer an, wenn man schluckt oder spricht.
Schluckbeschwerden können ebenfalls ein Symptom von Halskratzen sein. Betroffene können das Gefühl haben, dass sich etwas im Hals festgesetzt hat oder dass ihr Hals gereizt und wund ist. Schluckbeschwerden können durch eine Entzündung des Rachens oder der Mandeln verursacht werden.
Eine Rötung und Schwellung des Halses kann auch ein Anzeichen von Halskratzen sein. Dies kann durch eine Entzündung des Rachens oder der Mandeln verursacht werden. Betroffene können auch das Gefühl haben, dass ihr Hals trocken und wund ist.
Heiserkeit ist ein weiteres Anzeichen von Halskratzen. Betroffene können eine raue oder heisere Stimme haben, die sich anfühlt, als ob sie feststecken würde. Heiserkeit kann durch eine Entzündung oder Infektion der Stimmbänder verursacht werden.
Husten ist ein häufiges Symptom bei Halskratzen. Es kann durch eine Reizung des Halses oder der Atemwege verursacht werden. Betroffene können einen trockenen Husten haben oder Schleim aus ihrem Hals abhusten. Ein häufiger Husten kann auch zu Halsschmerzen und Heiserkeit führen.
Halskratzen vorbeugen
Obwohl es keine Garantie gibt, ein Kratzen im Hals komplett zu verhindern, können Sie Ihr Immunsystem stärken, um das Risiko von Halsentzündungen zu reduzieren.
Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und die Vermeidung von schlechten Angewohnheiten wie Rauchen oder übermäßigem Alkoholkonsum können dazu beitragen, dass Sie seltener krank werden. Zusätzliche Tipps gegen Halskratzen:
Vermeiden Sie es, in Kontakt mit Personen zu kommen, die an Erkältungen oder anderen Infektionen leiden, um das Risiko einer Ansteckung zu reduzieren.
Vermeiden Sie auch das Teilen von Gegenständen wie Besteck, Gläsern oder Handtüchern.
Waschen Sie regelmäßig Ihre Hände, um das Risiko von Infektionen zu reduzieren, insbesondere in der Erkältungs- und Grippesaison.
Vermeiden Sie die Exposition gegenüber Allergenen wie Pollen oder Hausstaubmilben, die ein Kratzen im Hals verursachen können.
Verwenden Sie einen Luftbefeuchter in Ihrem Zuhause, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und ein trockenes Halsgefühl zu vermeiden.
Trinken Sie ausreichend Wasser und andere Flüssigkeiten, um den Hals feucht zu halten und Entzündungen zu reduzieren.
Vermeiden Sie eine Überbeanspruchung der Stimme durch langes Sprechen oder Schreien, insbesondere in lauten Umgebungen.
Essen Sie eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse, um das Immunsystem zu stärken.
Vermeiden Sie Stress, der das Immunsystem schwächen und Entzündungen im Hals verursachen kann. Versuchen Sie, Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation zu praktizieren, um Stress abzubauen.
Sport ist gesund, aber ein Übertraining kann das Immunsystem schwächen. Wenn man akut Halskratzen hat, sollte man sich möglicherweise zurückhalten und keine intensiven körperlichen Aktivitäten ausüben, die den Hals zusätzlich belasten könnten. Stattdessen ist es ratsam, den Stresslevel zu reduzieren.

Arztbesuch bei Kratzen im Hals
Sollte das Kratzen im Hals aufgrund einer Reizung oder Irritation länger als zwei Wochen anhalten, ist ein Termin bei einem HNO-Arzt oder einem Allergologen ratsam.
Kommt es zu einem gelblich-grünlichen oder gar blutigen Auswurf beim Husten, einem Engegefühl im Hals, Schluckunfähigkeit oder gar Atemnot, ist schnelle Hilfe erforderlich. In diesem Fall hat sich möglicherweise ein Mandel – oder Halsabszess gebildet.
Ein einfaches Kratzen im Hals ist in der Regel nicht behandlungsbedürftig. Sind Viren ursächlich für die Entzündung des Rachens, können Schmerz- oder Lutschtabletten beruhigend wirken. Die Beschwerden werden so kurzfristig gelindert bis diese komplett abklingen.
Antibiotika helfen im Fall von Viren nicht, sondern sind nur bei Bakterien als Auslöser für das Kratzen im Hals hilfreich.
Viele Patienten greifen bei Kratzen im Hals und Halsschmerzen auf Hausmittel wie warme Wickel und Tees (z. B. Kamille, Salbei) zurück. Zwar ist deren Wirksamkeit wissenschaftlich nicht belegt, Linderung können diese Hausmittel aber durchaus verschaffen.
Hilfe gegen Halskratzen
Zwar ist Kratzen im Hals keine schwerwiegende Erkrankung, lästig ist es dennoch. Halten die Beschwerden lange an oder werden sie deutlich schlimmer, empfehlen wir Ihnen einen Besuch beim Arzt. Dieser kann nach der Ursache suchen und bei Bedarf entsprechende Medikamente verordnen.
Wenn die Angst vor dem Arztbesuch Sie zurückhält, bietet unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel nützliche Tipps zur Überwindung dieser Hindernisse, um eine erfolgreiche Kontaktaufnahme zu erleichtern.
FAQ über Halskratzen
Zwar ist der Begriff „Halskratzen“ selbsterklärend, allerdings geht dieses meist mit weiteren Beschwerden einher und kann sehr vielfältige Ursachen haben. Meist sind Viren, Bakterien oder Allergene für eine Entzündung der Rachenschleimhaut verantwortlich und sorgen für das typische Kratzen im Hals.
Typische Beschwerden wie Kratzen im Hals oder Schmerzen beim Schlucken verschwinden in der Regel nach einigen Tagen von allein. Halten diese länger an (z.B. über eine Woche) oder kommt Fieber dazu, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Einige Hausmittel, die bei einem kratzigen Hals helfen können, sind das Gurgeln mit Salzwasser, Trinken von warmem Tee oder Wasser, Vermeiden von Rauchen und Alkohol, Verwendung eines Luftbefeuchters und vieles mehr.
Ja, ein kratziger Hals kann durch Allergien verursacht werden, insbesondere wenn man allergisch auf Pollen, Schimmel oder Hausstaubmilben reagiert.
Ja, Rauchen kann ein kratziges Hals verursachen, da es die Schleimhäute reizt und zu Entzündungen führt.
Ja, in seltenen Fällen kann ein kratziger Hals ein Zeichen für eine schwerwiegendere Erkrankung wie Kehlkopfkrebs oder Schilddrüsenprobleme sein. Es ist daher durchaus ratsam, bei anhaltendem Halskratzen einen Arzt aufzusuchen.
Ja, ein kratziger Hals kann während der Schwangerschaft auftreten, aufgrund von hormonellen Veränderungen, erhöhter Anfälligkeit für Infektionen und anderen Faktoren.
Ja, Schlafapnoe kann ein kratziges Hals verursachen oder verschlimmern, indem sie zu Trockenheit im Mund und Rachenraum führt.
Quellen:
- Sore throat – NHS
- Halskratzen: Hausmittel und Tipps – Tantum Verde
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier