Hautausschlag durch Stress
Rote Flecken im Gesicht, kreisrunder Ausschlag am Bauch, kleine Pickelchen und Juckreiz – hinter solchen Beschwerden können verschiedene Erkrankungen stecken. Unter Umständen ist aber auch Stress die Ursache für den Hautausschlag, die Hautrötung oder die Pickel.
Es ist erstaunlich, wie stark unser geistiges Wohlbefinden unsere Hautgesundheit beeinflussen kann. Wie es dazu kommt und was dagegen hilft, erfährst du im Artikel.
Unser Artikel ist werbefrei und in verständlicher Sprache verfasst, sodass du garantiert alles verstehen kannst. Im Inhaltsverzeichnis kannst du auch direkt zu den Themen im Artikel gelangen, die dich am meisten interessieren.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 1. August 2024
Startseite » Symptome » Hautausschlag durch Stress
Hautbild und Stress
Aus der Medizin ist bekannt, dass Hautausschläge, Pickel sowie Hautjucken und Nesselsucht durch Stress ausgelöst oder auch verstärkt werden können.
Du kannst deinem Umfeld oft etwas vorspielen, deinem eigenen Körper und deiner Haut aber nicht. Als größtes Organ fühlst du den Stress und die Hektik im Alltag. Deine Haut ist wie ein Spiegel, der nach außen reagiert, wenn innerlich etwas nicht im Lot ist.
Schon bei der Entwicklung im Mutterleib zeigt sich die enge Verbindung zwischen Nerven und Haut. So entstehen beide Strukturen aus dem gleichen Keimblatt, weshalb sie auch ähnlich „gestrickt“ sind. Es ist also kein Wunder, wenn der Stress, der sich auf dein Nervenkostüm schlägt, auch auf deiner Haut sichtbar wird.
- Die Blutgefäße verengen sich unter Stress.
- Die Nährstoffversorgung wird herabgesetzt.
- Die hauteigene Talgproduktion durch Abbauprodukte der Stresshormone Adrenalin und Cortisol nimmt zu.
- Auf Dauer führt Stress zu einer Schwächung der hauteigenen Immunfunktion, wodurch Keime leichteres Spiel haben, einzudringen. Es entstehen Pickel und andere Hautirritationen.
- Bei Stress wird das Gewebshormon Histamin ausgeschüttet. Es spielt auch bei Allergien eine bedeutende Rolle und wird bei Stress vermehrt in den Mastzellen freigesetzt. Dadurch werden in der Haut Entzündungsprozesse in Gang gesetzt, was das Auftreten von Juckreiz, Rötungen und Quaddeln begünstigt.
Im schlimmsten Fall entsteht übrigens ein Teufelskreis. Denn der Hautausschlag durch Stress kann dir weiter zusetzen. Hautreaktionen werden mitunter nicht nur aus körperlicher Sicht (jucken, brennen, spannen) als unangenehm empfunden. Sie stellen auch einen optischen Makel dar, was wiederum inneren Stress erzeugt und so die Symptome verschlimmert.
Immer wieder wird die Haut als „Spiegel der Seele“ betrachtet. Hinter dieser Floskel steckt durchaus etwas Wahres. Wissenschaftliche Arbeiten belegen, dass die Haut der Psyche oft als eine Art Überdruckventil dient. In einer groß angelegten europaweiten Studie zeigte sich, dass fast jede dritte Person mit Hauterkrankungen auch unter seelischen Problemen leidet.
Wann führt Stress zu Hautausschlag?
So individuell wie du bist, so individuell sind auch die Situationen, die bei dir Stress auslösen. Jeder geht unterschiedlich mit Herausforderungen um. Gleiches lässt sich auch auf die Haut übertragen. In welcher Form deine Haut auf Stress reagiert, ist sehr individuell.
So haben vermutlich Menschen, die ohnehin unter Hautproblemen leiden, eher Schwierigkeiten mit Hautausschlag durch Stress als Menschen, deren Haut robuster ist.
Die Ursachen für Hautausschlag können sehr vielfältig sein. Neben Stress und anderen psychischen Faktoren spielen oft auch genetische Faktoren, Allergien, Infektionen oder Nebenwirkungen von Medikamenten eine Rolle bei der Entstehung.
Hautausschlag als Ursache oder Folge
In Stresssituationen ist die Haut zunächst oft stärker durchblutet, was Stressflecken entstehen lässt. Kehrt Ruhe ein, verschwinden diese wieder. Bleibt der Stress bestehen, kann sich Hautausschlag entwickeln. In diesem Fall ist der Stress Auslöser für die Hautbeschwerden.
Vor allem bei chronischen Hauterkrankungen spielt die Psyche eine besondere Rolle. Erkrankungen wie Schuppenflechte oder Neurodermitis gehen oft mit so starken Beschwerden einher, dass diese selbst Stress auslösen.
Auch Jugendliche mit starker Akne leiden körperlich und seelisch unter der Hauterkrankung. All diese Hauterkrankungen können durch psychischen Stress verstärkt werden.
Vor allem sichtbare Hautausschläge werden oft als entstellend empfunden. Betroffene schämen sich aber zu Unrecht und stressen sich so selbst. Die Hauterkrankung verschlimmert sich, weshalb der Hautausschlag auch Stress verursachen kann.
Anzeichen von Hautausschlag
Deine Haut ist ein sensibles Sinnesorgan, das bei übermäßigem Stress schlechter durchblutet wird. Die Nährstoffversorgung und die Regenerationsfähigkeit gehen zurück.
Die natürliche Hautbarriere wird durchlässiger, deine Haut verliert zunehmend an Feuchtigkeit und gleichzeitig steigt die Talgproduktion. Dadurch werden Hautunreinheiten begünstigt.
Eine vermehrte Histaminfreisetzung setzt zudem Entzündungsreaktionen in Gang, was die Bildung von Stressflecken, Schwellungen und Juckreiz begünstigt. Dauerhafter Stress wirkt sich negativ auf die Abwehrkräfte deiner Haut aus. Viren, Bakterien und Pilze können die körpereigene Schutzbarriere leichter durchdringen und das Hautbild trüben.
Stress kann sich dabei in sehr unterschiedlichen Formen auf deiner Haut abzeichnen. Die Reaktionen beschränken sich dabei entweder auf kleinere Bereiche der Haut oder breiten sich auf größere Hautregionen aus. Bereits bestehende Hauterkrankungen können sich verschlimmern.
Bei Nesselsucht handelt es sich um einen rötlichen Hautausschlag, der mit stecknadelkopfgroßen, flüssigkeitsgefüllten Schwellungen (Quaddeln) sowie Juckreiz und Brennen einhergeht.
Neurodermitis äußert sich in Form von roten und teils entzündeten Hautstellen, die meist sehr stark jucken und zum Teil auch nässen. Häufig gehen mit einer Neurodermitis lederartige Hautverdickungen einher. Die Haut Betroffener ist generell sehr trocken. Neurodermitis zeigt sich überwiegend an Ellenbeugen, Kniekehlen, Handgelenken und -flächen sowie -rücken, im Bereich von Augen und Stirn sowie am Hals und Nacken.
Schuppenflechte zeigt sich in Form roter Hautflecken, die mit silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Oft geht mit Schuppenflechte Juckreiz und Brennen einher. Zu den betroffenen Hautbereichen gehören typischerweise Ellenbogen, Knie, der untere Rücken, die Gesäßfalte, der Bereich um den Bauchnabel, die Kopfhaut und der Haaransatz sowie der Bereich hinter dem Ohr.
Bei Akne handelt es sich um Stresspickelchen und eitrige Pusteln, die im Erwachsenenalter vor allem im Bereich von Gesicht und Rücken auftreten.
Lippenherpes und auch Gürtelrose äußern sich in Form von unangenehmen bis sehr schmerzhaften, flüssigkeitsgefüllten Bläschen. Auslöser sind Herpesviren.
Allergische Reaktionen zeigen sich in Form von Rötungen, Quaddeln, Bläschen oder auch entzündlichen Hautekzemen.
Tipps gegen Hautausschlag
Vor allem bei neu auftretenden und/oder schweren Hautausschlägen ist es immer sinnvoll, ärztlichen Rat einzuholen. Auch Apotheker könnten dir helfen.
Der Arzt kann dir spezielle Cremes und Salben verordnen, welche die akuten Beschwerden lindern. Auch bestimmte Tinkturen und Badezusätze helfen, die Symptome zu verringern.
Doch vor allem bei Hautausschlag durch Stress gilt es nicht nur, die Symptome zu bekämpfen. Viel wichtiger ist es, das Problem sprichwörtlich an der Wurzel zu packen.
- Ermittlung deiner persönlichen Stressfaktoren
- Entschleunigung deines Lebens
- Mehr Beachtung deiner eigenen Bedürfnisse (sowohl von Körper als auch Geist)
- Regelmäßige Auszeiten und Entspannung
In einigen Fällen lässt sich der Teufelskreis oft auch nur mit Unterstützung von außen durchbrechen. So kann eine Psychotherapie zu einem besseren Stressmanagement beitragen und deinen Selbstwert steigern. Stecken hinter dem Hautausschlag psychische Probleme (z. B. Ängste, Depressionen), solltest du dir unbedingt Hilfe suchen.
Bis sich die Haut wieder erholt hat und dies auch deutlich erkennbar ist, braucht es Zeit. Und auch wenn vor allem chronische Hauterkrankungen wie Schuppenflechte und Neurodermitis nicht heilbar sind, so lässt sich ihr Verlauf durchaus positiv beeinflussen. Es ist wichtig, dich dabei nicht zusätzlich unter Druck zu setzen. Geduld ist hier das A & O.
Tipps gegen Stress
Gesunde Ernährung
Eine Ernährung, die reich an hochwertigem Fleisch und anderen unverarbeiteten, tierischen Produkten ist, kann einen großen Unterschied für deine Haut und dein allgemeines Wohlbefinden machen. Versuche, dich auf qualitativ hochwertiges Fleisch zu konzentrieren, insbesondere auf Sorten, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind, wie Fisch und Weidefleisch. Diese Nährstoffe können helfen, Entzündungen im Körper zu reduzieren, was wiederum positiv auf stressbedingte Hautprobleme wirken kann. Zudem sorgt eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr für eine gut hydratisierte Haut.
Bewegung und Sport
Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, Stress abzubauen und verbessert deine allgemeine Gesundheit. Du musst nicht gleich einen Marathon laufen; schon ein täglicher Spaziergang oder leichte Yoga-Übungen können Wunder wirken.
Gute Schlafhygiene
Ausreichend Schlaf ist entscheidend für die Regeneration deiner Haut. Versuche, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und 7-9 Stunden Schlaf zu bekommen. Achte darauf, dass dein Schlafzimmer dunkel und kühl ist und vermeide Bildschirmzeit direkt vor dem Schlafen.
Entspannungstechniken
Techniken wie Meditation, tiefe Atemübungen oder progressive Muskelentspannung können dir helfen, Stress zu reduzieren. Nimm dir täglich Zeit, um durch diese Techniken einen Moment der Ruhe zu finden.
Pflege dein soziales Netzwerk
Der Austausch mit Freunden und Familie oder das Knüpfen neuer Kontakte kann unterstützend wirken. Sich anderen anzuvertrauen und über Sorgen zu sprechen, kann den Stresspegel senken und gibt ein Gefühl der Zugehörigkeit.
Hilfe bei Hautausschlag durch Stress
Wenn du unter Hautausschlag durch Stress leidest, musst du dich dafür nicht schämen. Dennoch ist es für viele Betroffene unangenehm, und sie vertrauen sich auch keinem Arzt an.
Hautärzte können dabei auch nur bedingt etwas tun, vielmehr ist bei Hautausschlag durch Stress psychologische Hilfe ratsam.
Wenn du dich trotz Beschwerden scheust, einen Arzt aufzusuchen, kann dir vielleicht unser Selbsthilfe Artikel bei der Überwindung der Arztphobie helfen. Dabei möchten wir dir erklären wie du deinen Arztbesuch so angenehm wie möglich gestalten kannst.
Beitrag gefallen? Jetzt teilen:
Quellen:
- Is It a Stress Rash or Something Else? – Healthline
- Can Stress Cause Rashes? – Scripps Health
- What To Know About Stress-Induced Hives and Rashes – Health
- Stress Rash: Causes, Symptoms, and Treatment – K Health
Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Fachbereiche: Gesundheit, Psychologie, Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann