Häufige Blähungen

Angst und Schamgefühl vor ständigen Blähungen

Blähungen sind grundsätzlich nichts schlimmes, sollten allerdings genauer untersucht werden wenn diese ständig auftreten und als chronische Blähungen betrachtet werden können.

Ständige Blähungen sind nämlich möglicherweise ein Anzeichen für eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts. Im Artikel erklären wir die Ursachen und Auslöser für einen ständigen Blähbauch, erklären die Untersuchungen beim Arzt und wie die Angst bzw. das Schamgefühl vor einer Behandlung überwunden werden kann.

Außerdem geben wir hilfreiche Tipps gegen einen aufgeblähten Bauch und häufigen Blähungen.

Übersicht:
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    Warum hat man Blähungen?

    Auslöser und Gründe für häufige Blähungen

    Die Ursachen für Blähungen sind vielfältig. Manche finden sich im körperlichen Bereich, anderen hängen mit der Ernährung zusammen – und ganz andere hatten Sie vermutlich gar nicht auf der Rechnung. 

    Ernährung:

    Hülsenfrüchte und Gemüse

    Weiße Bohnen, Kohl, Zwiebel etc sind häufig Auslöser für Blähungen

    Obst

    Das Problem ist das enthaltene Sorbit, welches blähend wirkt. Eine besonders hohe Konzentration weisen Birnen, Äpfel, Kirschen oder Pflaumen auf.

    Getränke

    Neben kohlensäurehaltigen Getränken gelten auch Kaffee und Alkohol als blähend.

    Nahrungsumstellung

    Wer von einem Tag auf anderen mehr Vollkornprodukte zu sich nimmt, stellt seinen Verdauungstrakt vor eine schwierige Aufgabe. Dieser muss sich nämlich erst an die neue Zusammensetzung der Lebensmittel gewöhnen. Wird die Nahrung zu hastig verzehrt, gelangen die unverdaulichen Ballaststoffe der Vollkornprodukte in den Dickdarm, wo sie Blähungen verursachen können.

    Allergien

    Manche Menschen reagieren auf Nüsse, Obst oder Milch mit Blähungen.

    Unverträglichkeiten:

    Laktoseintoleranz

    Der in bestimmten Lebensmitteln enthaltene Milchzucker wird nicht ganz oder gar nicht verdaut. Deshalb gelangt er in den Dickdarm, wo ihn Bakterien zersetzen. Die Folge sind Blähungen.

    Fruktoseintoleranz

    In diesem Fall ist es der Fruchtzucker, der in den Dickdarm gelangt und von den dort ansässigen Bakterien zersetzt wird. Dadurch entstehen Blähungen.

    Glutenunverträglichkeit

    Das in Getreidesorten wie Weizen, Gerste, Hafer oder Roggen enthaltene Klebeeiweiß Gluten ist für viele Menschen unverträglich. Die Betroffenen leiden unter einer sogenannten „Zöliakie“, zu den klassischen Beschwerden zählen neben Blähungen noch Durchfall, Übelkeit oder Gewichtsverlust.

    Psychische Ursachen:

    Stress/Ängste:

    Wer unter Stress und anderen seelischen Belastungen leidet, neigt eher zu Blähungen. Psychische Probleme haben nämlich nicht selten Auswirkungen auf die Verdauung.

    Körperliche Ursachen:

    Bewegungsmangel:

    Zu wenig Bewegung führt zu Darmträgheit und die wiederum zu Blähungen.

    Schwangerschaft:

    Durch die erhöhte Progesteronproduktion während der Schwangerschaft wird das Muskelgewebe der Organe entspannt. Die Folge ist verstärkte Darmträgheit, was wiederum Blähungen fördert.

    Verschlucken von Luft:

    Durch hastiges Essen oder beim Rauchen verschlucken wir Luft, die zu Blähungen führen kann. Bekannt ist das Krankheitsbild unter der Fachbezeichnung „Aerophagie“.

    Andere Ursachen:
    Medikamente:

    Besonders Antibiotika können langanhaltende Blähungen auslösen. Durch ihre Einnahme wird nämlich die Darmflora in Mitleidenschaft gezogen. Diabetesmedikamente sowie Schmerz- und Abführmittel können ebenfalls zu Blähungen führen.

    Belastende Blähungen

    Wie beeinflussen dauerhafte Blähungen den Alltag?

    Dauerhafte Blähungen belasten vor allem die Psyche von Betroffenen stark.

    Aus Angst für Familie, Freunde und Arbeitskollegen ein Ärgernis darzustellen, schrauben sie ihr Sozialleben auf ein notwendiges Minimum hinunter und ziehen sich zurück. Da ihnen der Grund für ihren Rückzug üblicherweise peinlich ist, bringen sie ihre Situation nicht zur Sprache.

    Das soziale Umfeld fühlt sich vor den Kopf gestoßen und minimiert seinerseits die Bemühungen zur Kontaktaufnahme.

    Die Betroffenen vereinsamen zusehends, der psychische Stress nimmt zu – was in manchen Fällen die Blähungen und andere Beschwerden weiter verschlimmern kann.

    krankheiten-blaehungen

    Krankheiten durch Blähungen

    Auf welche Krankheiten können ständige Blähungen hinweisen?

    Treten Blähungen immer nur vorübergehend auf und verschwinden nach einigen Stunden bzw. Tagen wieder, besteht üblicherweise kein Grund zur Sorge.

    Anders stellt sich die Situation dar, wenn die Beschwerden anhalten. Dabei müssen diese sich gar nicht verschlimmern, sondern einfach nur über eine ungewöhnliche langen Zeitraum Bestand haben.

    Treten neben den anhaltenden Blähungen zusätzlich noch Symptome wie starke Bauchschmerzen, Erbrechen oder Veränderungen im Stuhlgang auf, dann ist es höchste Zeit für einen Besuch beim Arzt. 

    Anhaltende Blähungen können nämlich auf folgende Krankheitsbilder hinweisen:
    Bauchspeicheldrüsenentzündung:

    Ursache ist meist die Unterproduktion von Verdauungsenzymen. Ein akuter Notfall kann sogar zu einer Darmlähmung führen, in deren Folge Symptome wie Erbrechen, Übelkeit und eine deutliche Aufblähung des Bauches auftreten. Rufen Sie in so einem Fall sofort den Notarzt!

    Leberzirrhose:

    Hervorgerufen durch chronischen Alkoholmissbrauch oder eine ebenso chronische Leberentzündung. Dabei wird gesundes Lebermaterial abgebaut und durch Bindegewebe ersetzt. Eine Begleiterscheinung sind starke Blähungen.

    Reizdarm:

    Rund 10-15 % der Bevölkerung leiden unter diese Funktionsstörung des Darms. Sie werden geplagt von Durchfall oder Verstopfung, einhergehend mit (starken) Krämpfen und Schmerzen sowie Blähungen. Stress kann die Symptome zusätzlich verstärken.

    Morbus Crohn:

    Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine chronische Entzündung des Magen-Darm-Trakts. Symptomatisch sind üblicherweise starker Durchfall und Bauchschmerzen. Morbus Crohn ist bisher nicht heil- aber gut behandelbar.

    Darmkrebs:

    Das Bestehen eines sogenannten kolorektalen Karzinoms wird durch eine unregelmäßige Verdauung, veränderten Stuhlgang (oft mit Blut) und chronischen Blähungen angezeigt. Dabei handelt es sich nicht um klare Symptome, sondern lediglich um Hinweise.

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    Untersuchungen bei Blähungen

    Was macht der Arzt wenn man ständig Blähungen hat?

    Wer aufgrund anhaltender Blähungen einen Arzt aufsucht, dem muss vor der Untersuchung auf keinen Fall angst und bange sein. Auf Sie warten keine unangenehmen und langwierigen Eingriffe

    Das Prozedere läuft in etwa folgendermaßen ab:

    Die Grundlage bildet ein Patientengespräch. Wann und wie häufig treten die Blähungen auf? Gibt es einen Zusammenhang mit bestimmten Lebensmitteln? Welche Ernährungsgewohnheiten bestimmen den Alltag? Gibt es zusätzliche Beschwerden?

    Danach folgt eine Untersuchung, in deren Rahmen der Bauch abgetastet und die Darmgeräusche mit einem Stethoskop abgehört werden. Es folgt die Messung von Puls und Blutdruck. Der Arzt nimmt außerdem die Augen, die Haut und die Mundschleimhaut des Patienten genauer unter die Lupe.

    Falls nötig, wird der Arzt weitere Untersuchungen durchführen, etwa eine Sonografie (Ultraschall) oder Analysen von Blut und Stuhl. Auch Tests auf Allergien und Unverträglichkeiten kommen in dieser Phase oft zum Einsatz.

    Tipps gegen Blähungen

    Wie lassen sich Blähungen beheben?

    Für die Behandlung von Blähungen steht ein breites Arsenal an Optionen bereit, Hausmittel und Schulmedizin gleichermaßen. Auch bestimmte Produkte die zu den Nahrungsergänzugnsmittel zählen, können bei ständigen Blähungen helfen. Besonders Sportler widmen sich häufig dieser Thematik. So gibt es beispielsweise ein Bericht von den Body Coaches gegen den Blähbauch

    Hausmittel gegen Blähbauch:

    Massagen:

    Bauchmassagen wirken entspannend auf den Verdauungstrakt. Gehen Sie dabei kreisförmig im Uhrzeigersinn vor.

    Wärme:

    Wärme hat immer einen entspannenden Effekt. Den Anfang kann eine Wärmflasche machen. Zeigt diese nicht die erhoffte Wirkung, versuchen Sie es mit warmen Wickeln. Feuchte Wärme ist nämlich noch effektiver.

    Gewürze:

    Bestimmte Gewürze haben eine verdauungsanregende Wirkung. Dazu zählen etwa Kümmel, Ingwer oder Koriander. Pfefferminz und Kamille sind ebenfalls immer ein guter Tipp.

    Tee:

    Trinken Sie Fenchel-, Kümmel- oder Anistee. Die entkrampfende Wirkung sorgt dafür, dass die angestauten Gase unauffällig entweichen können.

    Medikamente gegen Blähbauch:

    Enzyme:

    Wer unter einer Unterproduktion von Verdauungsenzymen leidet, kann diese dank entsprechender Präparate von außen zuführen.

    Entschäumer:

    Werden besonders gerne bei Neugeborenen verwendet, deren Verdauungssystem erst auf Touren kommen muss. Die Präparate zersetzen die im Darm entstehenden Bläschen und tragen so zur Entspannung bei. Aber Vorsicht: Wer diese Mittel zu lange anwendet, riskiert eine Rückkehr der Blähungen.

    Krampflöse:

    Kommen meist dann zur Anwendung, wenn Patienten unter Kolik-ähnlichen Bauchschmerzen und Blähungen leiden. Die Mittel entspannen die Darmmuskulatur.

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    Schamgefühle überwinden

    Bei Blähungen nicht schämen, sondern helfen lassen

    Die Angst davor, sich in der Öffentlichkeit durch ständige Blähungen zu blamieren, hemmt viele Betroffene. Sie vernachlässigen ihr soziales Umfeld und ihre beruflichen Pflichten. In extremen Fällen kann sich daraus sogar eine psychische Störung entwickeln.

    Patienten handeln beinahe schon zwanghaft, sie werden von Phobien mit dem Auslöser „Verdauungsprobleme“ gebeutelt. Das Krankheitsbild „Angst vor Blähungen“ oder „Angst vor Flatulenzen“ gibt es offiziell allerdings nicht.

    Hilfreich ist in so einer Situation auf jeden Fall das offene Gespräch mit Freunden oder wildfremden Menschen, welche man vielleicht nie wieder trifft. Wer sich überwinden kann der wird mit Psychologen noch mehr Erfolge erzielen können.

    In ausführlichen Gesprächen wird daran gearbeitet, die Angst zu mindern und den Weg zurück in ein erfülltes Sozialleben zu ebnen. Lassen Sie sich von dem angeblich „peinlichen Thema“ Blähungen oder Flatulenzen nicht bremsen.

    Ärztliche Hilfe bei Blähungen

    Auch wenn es ein vermeintlich unangenehmes Thema ist: Jeder Mensch hat Blähungen. Und bei jedem Menschen bewegen die sich manchmal ein wenig außerhalb der Norm. Sich deshalb zu verkriechen und soziale Kontakte abzubrechen, wird das Problem auch nicht lösen. 

    Während die körperlichen Beschwerden meist genau eingrenzbar sind, können die Auswirkungen auf die Psyche bei ständigen Blähungen sehr unterschiedliche Ausmaße annehmen. Ein Gespräch mit einem Therapeuten ist ein guter Ausgangspunkt für ein weiteres, systematisches Vorgehen.

    Der richtige Ansprechpartner wäre auf jeden Fall der Hausarzt, schließlich kann dieser dann auch an einen entsprechenden Facharzt weitervermitteln. Über die Google Suche lassen sich Ärzte in Ihrer Umgebung finden und auch Erfahrungsberichte lesen. 

    Für alle, die sich vor dem Arztbesuch fürchten, haben wir in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel nützliche Tipps zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen zusammengestellt.

    FAQ über Blähungen

    Häufige Fragen und Antworten über Blähungen

    Blähungen sind ein natürlicher Prozess, bei dem überschüssige Gase im Verdauungstrakt entstehen und sich ansammeln.

    Blähungen sind bis zu einem gewissen Grad normal und treten bei so gut wie jedem Menschen auf. Allerdings können sie bei einigen Menschen häufiger oder intensiver auftreten und in solchen Fällen auf eine Erkrankung oder Unverträglichkeit hinweisen.

    Blähungen können sich aufgrund unterschiedlichster Gründe entwickeln. Oft hat es etwas mit der Ernährung zu tun (Hülsenfrüchte, Obst, Zwiebel, Kohl, Vollkorn), genauso gut können aber psychische (Angst/Stress) oder physische (zu wenig Bewegung) Ursachen der Grund sein. Unverträglichkeiten (Laktose, Fruktose, Gluten), Änderungen im Hormonspiegel (Schwangerschaft) und Medikamente (Antibiotika, Schmerzmittel, Abführmittel) und manche Krankheiten rufen ebenfalls Blähungen hervor. 

    Klingen Blähungen nicht nach einigen Stunden oder Tagen ab, sind Sie in vielen Fällen tatsächlich Anzeichen für eine Krankheit. So können Betroffene etwa an Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Morbus Crohn, Reizdarm oder gar Darmkrebs leiden. Besonders dann, wenn die Blähungen in Kombination mit Übelkeit, Erbrechen oder Veränderungen im Stuhlgang auftreten, sollten Sie so rasch wie möglich einen Arzt aufsuchen. Hierbei sollte das Schamgefühl zwingend abgelegt werden, da es sich um ernste Proleme handeln könnte. 

    Für die Behandlung von Blähungen stehen heute viele Optionen zur Verfügung. Da wären zunächst die altbekannten Hausmittel wie etwa Massagen, warme Wickel oder bestimmte Gewürze. Die Schulmedizin hält Krampflöser, Enzyme und Entschäumungsmittel bereit.

    Um Blähungen zu reduzieren, kann man langsam essen, gut kauen und auf das Schlucken von Luft achten. Außerdem hilft es, blähende Lebensmittel zu vermeiden oder ihre Menge zu reduzieren. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Bewegung und das Trinken von Wasser können ebenfalls helfen.

    Eine Keto Diät oder sogar Carnivore Diät (nur Fleisch) kann dazu beitragen weniger Blähungen zu haben, da somit auch weniger bis zu gar keine Ballaststoffe konsumiert werden. 

    Ja, Blähungen können Schmerzen verursachen, wenn sich Gase im Darm ansammeln und Druck auf die Darmwand ausüben. Das kann zu Krämpfen, einen aufgeblähten Bauch und Unwohlsein führen.

    Ja, es gibt verschiedene Hausmittel, die bei Blähungen helfen können. Dazu gehören Pfefferminztee, Fencheltee, Ingwertee, Kümmel, Anis und Wärmekissen.

    Gelegentliches Zurückhalten von Blähungen ist in der Regel unbedenklich. Allerdings kann es bei häufigem und langem Zurückhalten zu Beschwerden und Schmerzen führen.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Flatulence–causes, relation to diet and remedies | doi.org
      2. Investigation of normal flatus production in healthy volunteers. | doi.org

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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