Cola Zero Sucht
Wer regelmäßig Cola Zero trinkt, für den kann das Getränk zur Gewohnheit werden. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Suchtverhalten, was sich negativ auf den Organismus und auch auf die Psyche auswirkt. Darum sollte die Cola-Zero-Sucht nicht als Nebensächlichkeit abgetan werden.
Wir erklären wie es zur Sucht zur Cola Zero + Cola Light kommen kann und was man selbst gegen die Sucht nach den Null-Kalorien Getränken tun kann.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 12. April 2023
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Die Werbung verspricht, dass Cola Zero ein unbedenkliches Erfrischungsgetränk ist. Der süße Geschmack bedeutet eine Art Trost und die Menschen, die in den Werbefilmen zur Cola-Flasche greifen, sind schlank und sportlich. Die Sucht nach dem süßen, sprudelnden Frischmacher kann auch psychische Ursachen wie Minderwertigkeitskomplexe haben.
Die Light- und Zero-Produkte enthalten laut Hersteller keinen Zucker, trotzdem sind sie keineswegs gesund. Durch den Einsatz von Süßstoffen haben Menschen, die viel Cola Light trinken, einen Hang zu Übergewicht. Weitere typische Probleme, die mit dem Trinken von Cola Zero einhergehen, sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Außerdem können schon die kleinen Mengen an Phosphorsäure in Cola zu Zahnproblemen führen.

Gründe für die Cola Sucht
Der Griff zur Cola Zero entsteht oft aus einer Gewohnheit heraus. Daraus kann sich aber eine Sucht entwickeln. Für viele Betroffene ist das Getränk eine Kompensation, denn es soll das aktuelle Unwohlsein – seelisch oder körperlich – vertreiben.
Wenn mehrere Süchte zusammenkommen, ist es sinnvoll, sich grundsätzlich mit seinem Verhalten zu beschäftigen. Nur mit Selbsterkenntnis und einer gewissen Disziplin lässt sich die Sucht nach Cola Zero und anderen Getränken oder Nahrungsmitteln überwinden.
- Was sind die Auslöser der Cola Zero Sucht?
Ein Blick in die Erfahrungsberichte mit Cola Zero zeigt, dass die vermeintlich Süchtigen oft unter Problemen leiden, die sie verdrängt haben. In Stressphasen und schwierigen Situationen scheint das Getränk eine einfache, schnelle Lösung zu sein – ein Trost oder ein vermeintlicher Frischekick.
Oft beginnt die Sucht zu einem bestimmten Getränk schon im Kindesalter oder in der Pubertät. Dabei ist die Verbindung aus Schlankheitswahn und Komplexen besonders problematisch. Cola Zero scheint zunächst ein guter kalorienfreier Ersatz für reichhaltige Süßigkeiten zu sein. Doch die Inhaltsstoffe sind keinesfalls gut oder gesund.
Vor allem junge Menschen fühlen sich sicher, wenn sie ein Lieblingsgetränk haben. Sie erkennen oft nicht die Probleme, die das sprudelnde Getränk verursacht. Umso schwerer fällt es ihnen, das Suchtverhalten zu verändern und die Cola Zero stehenzulassen.
- geringes Selbstvertrauen
- Unsicherheit
- mangelnde Zufriedenheit (mit sich selbst und mit der Umwelt)
- soziale Ängste
Oft verschlimmert sich die Situation im Laufe der Zeit, vor allem, wenn sich die Sucht verstärkt und Gewichtszunahme, Mobbing und andere Probleme dazukommen. Familie und Freunde können nur helfen, wenn die Betroffenen selbst etwas ändern wollen.
Bin ich süchtig nach Cola Zero?
Ist das schon eine Sucht oder nur eine Gewohnheit, die sich leicht wieder abtrainieren lässt? Mit den folgenden Fragen lässt sich das herausfinden.
- Wie viel Cola Zero trinkst du täglich?
- An welchen Orten / in welchen Situationen greifst du zur Cola?
- Zu welchen Zeiten trinkst du die erste und die letzte Cola Zero am Tag?
- Trinkst du außer Cola noch andere Getränke?
- Wie weit läufst du, um Cola zu kaufen?
- Wie viel Geld gibst du für Cola Zero aus?
- Wie oft hast du versucht, mit dem Cola-Trinken aufzuhören – und wie lange hast du durchgehalten?
Der Weg aus der Cola-Zero-Sucht
Die Kohlensäure prickelt angenehm, die Cola Zero hat genau die richtige, kalte Temperatur: So schmeckt das Getränk richtig gut. Doch wenn Cola abhängig macht, leidet die Gesundheit. Darum ist es wichtig, etwas gegen das eigene Suchtverhalten zu unternehmen. Mehrere Flaschen Cola Zero am Tag sind eindeutig zu viel.
- Mit den folgenden Schritten gelingt es, den Cola-Konsum deutlich zu senken und die Sucht zu überwinden.
Der erste wichtige Schritt besteht darin, sich der eigenen Sucht bewusst zu werden. Aus medizinischer Sicht handelt es sich bei der Sucht um eine biopsychologische Störung, die mit wiederholtem Drogenkonsum oder ständigen Wiederholungen von Aktivitäten zusammenhängt. Auch das ständige Trinken von Cola Zero lässt sich also als Sucht definieren, vor allem, weil sich die Betroffenen selbst damit schaden.
Die Selbstbeobachtung hilft dabei, das Bewusstsein zu sensibilisieren. Wie viel Cola Zero trinke ich täglich – mit dem Aufschreiben des Konsums wächst die Erkenntnis, dass sich etwas ändern muss.
- Welche Situationen lösen den Wunsch nach Cola aus?
- Welche Funktion erfüllt die Cola Zero tatsächlich? (Frischekick, Ablenkung, usw.)
- Verspüre ich ein Durstgefühl?
- Wie viele Schlucke nehme ich, wenn ich das Glas, die Dose oder die Flasche ansetze?
- Wie geht es mir direkt nach dem Trinken?
- Wie fühle ich mich, wenn keine Cola mehr da ist?
- Nehme ich ein Unwohlsein nach dem Trinken wahr – ein unangenehmes Gefühl im Magen?
Tipps gegen Cola Zero Sucht

Die Erkenntnis, dass das Suchtverhalten ungesund ist, reicht oft nicht aus, um tatsächlich etwas zu ändern. Darum ist es wichtig, eine bewusste Entscheidung zu treffen, um den Cola-Zero-Konsum zu reduzieren. Als weiterer Schritt kann der kalte Entzug folgen oder der allmähliche Verzicht.
Gerade der Anfang ist schwer. Hier ist es hilfreich, das Getränk gar nicht einzukaufen. Wenn keine Cola Zero verfügbar ist, fällt es leichter, darauf zu verzichten.
Der schnelle Entzug funktioniert nicht bei jedem, denn er erfordert eine starke Disziplin. Wer perfektionistisch veranlagt ist, fühlt sich bei einem Rückfall am Boden zerstört und sieht sich als Versager an. Besser ist es, eine gewisse Nachsichtigkeit mit sich selbst zu zeigen.
Vielen Menschen fällt der Komplettverzicht schwer. Sie tendieren eher dazu, den Umgang zu ändern, also weniger zu trinken. Dieses Verhalten ist für andere Betroffene jedoch nur eine oberflächliche Lösung.
Alternativen zu Cola Zero
Es gibt viele Getränke, die deutlich gesünder sind als Cola Zero. Wer stattdessen Wasser oder ungesüßten Tee trinkt, tut seinem Körper etwas Gutes. Bei einem aufkommenden Appetit nach etwas Süßem darf es gelegentlich auch eine Nascherei sein. Schließlich darf der Genuss nicht zu kurz kommen. Bessere Alternativen sind natürlich Obst und andere gesunde Nahrungsmittel. Wer sich bewusst macht, woher die Sucht nach Cola kommt, kann zudem anderen Dingen mehr Raum geben. Dadurch verschwindet allmählich das Gefühl einer Leerstelle im Leben. Oft sind mehr soziale Kontakte und eine nährstoffreiche Ernährung hilfreich, um aus der Sucht herauszukommen.
Kommunikation
Erstaunlich viele Menschen haben Probleme, auf ungesunde Getränke und Genussmittel zu verzichten. Der Austausch mit anderen Betroffenen – in einer Gruppe oder in einem Online-Forum – gibt einem das Gefühl, nicht allein zu sein. Zudem ist es sinnvoll, über das Thema zu recherchieren. Wer erkennt, dass Cola einen negativen Einfluss auf die Gesundheit und das ganzheitliche Wohlbefinden hat, dem fällt der Entzug leicht. Ein weiterer guter Grund für den Cola-Verzicht ist der Geschmackssinn, der unter dem süßen Getränk leidet.
Falls die sucht äußerst belastend wird und sich Essströungen entwickeln, kann auch eine professionelle Therapie helfen. Hierfür können Ernährungsberater oder auch Therapeuten konsultiert werden.
Für alle, die sich vor dem Therapeuten fürchten, haben wir in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel nützliche Tipps zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen zusammengestellt.
Quellen:
- I Was Powerless Over Diet Coke – The New York Times
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier