Süchtig nach Snapchat

Anzeichen und Tipps zur Überwindung

Snapchat lockt mit ihren Emojis und Belohnungen, die anfänglich unterhaltsam wirken, sich aber rasch als Suchtpotenzial entpuppen können. Vor allem Jugendliche fallen häufig der sogenannten Snapchat-Sucht zum Opfer.

Warum? Der Gruppenzwang und die Verpflichtung, kontinuierlich Inhalte zu posten, motivieren dazu, wiederholt auf die App zuzugreifen.

In unserem Artikel beleuchten wir nicht nur, warum Snapchat süchtig machen kann, sondern geben auch konkrete Tipps, wie du selbst gegen die Sucht vorgehen kannst – besonders wenn du einfach nur ein paar Tipps zur Überwindung der Trigger brauchst. 

Unser Artikel ist einfach geschrieben, komplett Werbefrei und im Inhaltsverzeichnis kannst du direkt zu den Themen springen die dich interessieren. 

Übersicht:
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    snaptchat-sucht-suechtig

    Was ist Snapchat?

    Snapchat – eine kurze Erklärung

    Auf Snapchat versendest du und andere Nutzer Bilder, Textnachrichten und Videos, um Momente des Lebens zu teilen. Hierbei spielen Freundschafts-Emojis eine große Rolle als Belohnungssystem.

    Zum Beispiel symbolisiert ein goldenes Herz „beste Freunde“ und basiert eigentlich auf der Häufigkeit ausgetauschter Snaps. Wenn du diesen Status zwei Wochen aufrechterhältst, verwandelt sich das Herz in rot und nach zwei Monaten in pink. Eine Flamme erscheint, wenn du drei Tage in Folge mit jemandem Snaps austauschst.

    Aber Achtung:

    Wird innerhalb von 24 Stunden kein neuer Snap gesendet, verschwindet die Flamme wieder. Eine Sanduhr zeigt dir zudem an, wenn die Zeit für den aktuellen Snap-Streak knapp wird.

    Im Gegensatz zu vielen anderen Messenger-Apps sind Beiträge auf Snapchat nur kurzzeitig sichtbar, was dazu führt, dass du und andere Nutzer die App regelmäßig nach neuen Snaps durchforsten, um ja nichts zu verpassen.

    Snapchat Risiko

    Warum wird man süchtig nach Snapchat?

    Bearbeitete Bilder und positive Kurztexte sollen dein Alltagsleben schöner wirken lassen. Wenn du deine Beiträge teilst, suchst du vielleicht Bestätigung in Form von Likes und lustigen Emojis – das ist der Reiz des Belohnungssystems von Snapchat.

    Ein Like fühlt sich an wie ein Kompliment und bringt Freude, klar. Gerade du, wenn du vielleicht zu den Teenagern gehörst, die sich ihrer Sache nicht so sicher sind, könntest schnell von diesen digitalen Zustimmungen abhängig werden. Besonders anfällig für diese Abhängigkeit sind Menschen, die sich minderwertig fühlen oder generell nervös sind.

    In stressigen Zeiten oder während schwieriger Lebensphasen – sei es ein Todesfall in der Familie, die eigenen Hochzeitsvorbereitungen oder eine berufliche Beförderung mit mehr Verantwortung – bist du besonders anfällig für solche Abhängigkeiten.

    Das Risiko, die Kontrolle zu verlieren und snapchat-süchtig zu werden, steigt. Du denkst vielleicht, der schnelle Griff zum Smartphone und zur Snapchat-App hilft dir, Stress abzubauen, aber tatsächlich können sich deine Probleme dadurch noch verschlimmern.

    Wer ist besonders gefährdet?

    Falls du dich fragst, wer am meisten gefährdet ist, in die Falle der Snapchat-Sucht zu tappen? Hier ist eine Liste der häufigsten Risikogruppen:

    Sie sind auf der Suche nach Anerkennung und einem Platz in der Gesellschaft. Das ständige Vergleichen mit anderen und die Sehnsucht nach Likes kann schnell zu einer Sucht werden.

    Wenn du an deinem Wert zweifelst, können die ständigen positiven Rückmeldungen auf Snapchat wie ein Balsam wirken – ein gefährlich trügerisches Heilmittel.

    Du ziehst dich vielleicht gern zurück und findest in der Online-Welt leichter Kontakt. Das Risiko, sich in dieser digitalen Umarmung zu verlieren, ist hoch.

    Stehst du gerade an einem Wendepunkt im Leben, etwa nach einem Schulabschluss, bei einem Jobwechsel oder nach einem Umzug, kann das virtuelle Netzwerk eine scheinbar stabile Konstante sein.

    Sei es eine Trennung, ein Verlust oder Druck im Job – wenn du emotional angreifbar bist, kann die schnelle Ablenkung und scheinbare Unterstützung durch Snapchat verlockend sein.

    Snapchat Belohnungssystem

    Wie das Belohnungssystem die Suchtgefahr erhöht

    Snapchat verführt mit visuellen Reizen und hat sich zu einer äußerst beliebten App entwickelt. Du kommunizierst einfach über Bilder und nutzt dabei ein Belohnungssystem, das den Austausch mit Freunden spielerisch und unterhaltsam gestaltet.

    Die Emojis dienen der Bewertung dieses Austauschs – je häufiger der Kontakt, desto positiver die Emoji-Belohnung. So signalisiert die App, wie eng du angeblich mit anderen Nutzern befreundet bist.

    Auf den ersten Blick erweckt Snapchat den Eindruck, es gehe darum, an Freunde zu denken und die Freundschaft zu pflegen. Doch oft geht es den Nutzern eher darum, Belohnungen zu sammeln. Das menschliche Gehirn, insbesondere in der Entwicklungsphase oder in einem problembehafteten Umfeld, ist für solche Anreize sehr empfänglich.

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    Snapchat Nebenwirkungen

    Die Kehrseite der Medaille: Risiken der Snapchat-Nutzung

    Die Sucht nach Snapchat kann Kinder und Jugendliche zunehmend von der Realität ablenken und ihre Begeisterung für das echte Leben schmälern. Abseits der sozialen Medien scheint kaum noch etwas ihre Aufmerksamkeit zu fesseln. Ein Problem, das immer größer wird!

    Ein weiteres Risiko stellen die Symbole innerhalb der App dar, die dein Selbstbewusstsein beeinträchtigen können. Nicht nur fröhliche Emojis und farbenfrohe Herzen prägen die Snapchat-Welt, sondern auch hinterlistige Smileys. Diese könnten zum Beispiel signalisieren, dass dein „bester Freund“ mit jemand anderem noch häufiger Snaps austauscht.

    Hinzu kommen die sogenannten Snapchat-Challenges, die bisweilen gefährliche Situationen heraufbeschwören. Im Bemühen um das perfekte, spannende Foto gehen junge Leute waghalsige Risiken ein: Sie hängen sich von Brücken oder balancieren auf Geländern – riskante Aktionen, die nicht nur für die Ausführenden, sondern auch für Unbeteiligte gefährlich werden können, alles nur für ein Beweisbild der neuesten Mutprobe.

    Weitere bedenkliche Auswirkungen der Snapchat-Sucht sind:

    Snapchat Challenges

    Zwischen Sucht und Gefahr

    Snapchat Challenges locken mit dem Versprechen auf Anerkennung und virale Berühmtheit, wodurch eine Suchtspirale entstehen kann. du strebst nach der nächsten Stufe der Anerkennung, oft ohne die Risiken zu beachten. Die Challenges reichen von harmlosen Spaßaktivitäten bis hin zu gefährlichen Stunts, die ernsthafte Verletzungen nach sich ziehen können.

    Einige fordern zu waghalsigen Aktionen auf, bei denen du für ein spektakuläres Foto auf Dächern klettern oder gefährliche Manöver im Verkehr ausführen musst. Solche Herausforderungen ignorieren die realen Gefahren im Streben nach Likes und Anerkennung, wobei die Grenze zwischen Unterhaltung und Risiko oft gefährlich verschwimmt.

    Gefahren der Snapchat Challenges:

    Durch das Ausführen riskanter Stunts, wie das Klettern an gefährlichen Orten oder das Ausführen von waghalsigen Tricks, kannst du ernsthafte Verletzungen erleiden.

    Der Zwang, ständig neue und aufregendere Inhalte zu produzieren, kann zu Stress und Angstzuständen führen.

    Insbesondere jüngere Nutzer könnten zu gefährlichen Nachahmungen animiert werden, was das Risiko für Unfälle erhöht.

    Manche Challenges könnten illegale Aktivitäten beinhalten oder zu Sachbeschädigung führen.

    Nutzer, die sich weigern, an riskanten Challenges teilzunehmen, können sozialen Ausschluss oder Mobbing erfahren.

     

    Durch das Teilen von Standorten oder persönlichen Daten während der Challenges kann die Privatsphäre gefährdet werden.

     

    Das Scheitern an einer Challenge oder negative Rückmeldungen können das Selbstwertgefühl beeinträchtigen.

    Ständige Exposition gegenüber riskanten Verhaltensweisen kann zu einer Abstumpfung gegenüber den Gefahren führen.

    Die Obsession, an Snapchat Challenges teilzunehmen, kann schulische oder berufliche Verpflichtungen beeinträchtigen.

    Einige Challenges fördern Verhaltensweisen, die nicht nur für den Ausführenden, sondern auch für Unbeteiligte gefährlich sein können, wie etwa Herausforderungen im Straßenverkehr.

    Ähnlichkeiten zu TikTok

    Ähnliche Risiken und Suchtgefahren, wie sie bei Snapchat Challenges auftreten, finden sich auch bei TikTok, wo Trends und Mutproben eine ebenso zentrale Rolle spielen und Nutzer zu riskanten Aktionen verleiten können. Wer mehr über die Suchtgefahr von TikTok erfahren möchte, findet hier weitere Informationen.

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    Symptome der Snapchat-Sucht

    Erkennungszeichen der Snapchat-Abhängigkeit

    Das ständige öffnen der App und Kontrollieren nach neuen Snaps ist oft ein erstes Anzeichen einer Snapchat-Sucht. Wir haben die typischen Symptome zusammengefasst:

    Symptome bei dir erkannt?

    Erkennst du bei dir selbst oder bei jemandem aus deinem Umfeld diese Anzeichen, könnte das auf eine Sucht hindeuten. Dann ist es wichtig, bewusst Pausen einzulegen und gegebenenfalls Selbsthilfe Tipps gegen die Snapchat Sucht anzuwenden. Um noch mehr ins Detail zu gehen, kannst du dir selbst auch ein einige Testfragen stellen.

    Testfragen

    Bist du von Snapchat abhängig?

    Snapchat-Nutzung muss nicht gleich Sucht bedeuten, denn die Abhängigkeit entwickelt sich oft unbemerkt. Umso entscheidender ist es, frühzeitig die Warnsignale zu bemerken, um gesundheitliche und soziale Schäden vorzubeugen.

    Zu wenige Pausen und Schlaf, öfterer Streit in der Familie – könnten dies erste Anzeichen für Sucht sein? Oder handelt es sich nur um eine kurzzeitige Flucht aus der Realität, die sich noch in Grenzen hält?

    Diese Fragen können bei der Einschätzung helfen:
    Sei ehrlich!

    Wenn du dir diese Fragen ehrlich beantwortest, kannst du mögliche Muster eines Suchtverhaltens erkennen. Solltest du feststellen, dass du bereits kurz nach dem Aufwachen den Drang verspürst, Snapchat zu öffnen und dies eines der letzten Dinge ist, die du vor dem Schlafengehen tust, könnte dies ein Zeichen für eine beginnende Abhängigkeit sein. Verbringst du mehrere Stunden täglich auf Snapchat, postest fortwährend und misst deinen Selbstwert anhand der Anzahl deiner Freunde, Herzchen und deines Scores, kann das auf eine tiefergehende Abhängigkeit hinweisen. Die Auswirkung der App auf deine Stimmung ist ebenfalls ein wichtiges Indiz. Fühlst du dich unruhig, gereizt oder gar ängstlich, wenn du Snapchat nicht nutzen kannst, sind dies ernstzunehmende Warnsignale. In diesem Fall ist es ratsam, bewusst Pausen einzulegen und dein Nutzungsverhalten kritisch zu hinterfragen, um einem ungesunden Suchtverhalten entgegenzuwirken.

    Umfrage: Wie sehr leidest du unter der Sucht?

    1 = Schwach 5 = Extrem
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    Tipps zur Selbsthilfe

    Tipps zur Überwindung der Snapchat-Sucht

    Apps wie Snapchat, Tik-Tok oder Instagram sind für viele Teenager unverzichtbar geworden. Deshalb ist es oft schwierig, eine Sucht zu erkennen und die übermäßige Nutzung einzuschränken.

    Eltern sollten ihren Kindern nicht grundsätzlich verbieten, auf Snapchat aktiv zu sein. Stattdessen können sie das Selbstbewusstsein der Jugendlichen stärken und durch andere Aktivitäten einen Ausgleich schaffen. So erfahren die Heranwachsenden, dass echte Beziehungen mehr Wert haben als Emojis und Snapchat-Herzchen.

    Wenn du dich selbst von deiner Sucht befreien möchtest, kannst du einen Digital Detox versuchen. Spannende Freizeitaktivitäten erleichtern es, das Smartphone einmal beiseitezulegen.

    Kurz-Tipps, um die Snapchat-Sucht zu überwinden:

    Viele Smartphones bieten mittlerweile die Möglichkeit, die Nutzungszeit für einzelne Apps zu begrenzen. Setze dir ein tägliches Limit für Snapchat.

    Wenn du merkst, dass du zu viel Zeit auf Snapchat verbringst, könnte es helfen, die App temporär oder dauerhaft zu deinstallieren, um den Teufelskreis zu durchbrechen.

    Leg fest, zu welchen Zeiten du Snapchat verwenden darfst, zum Beispiel nur nach dem Abendessen oder nur am Wochenende.
     

     

    Schalte Push-Benachrichtigungen aus, um nicht ständig durch neue Snaps abgelenkt zu werden.

    Nutze den Nachtmodus deines Smartphones, um die Bildschirmaktivität am Abend zu reduzieren, was auch deinen Schlaf verbessern kann.

    Wenn du zuhause bist, lege dein Handy in einen anderen Raum, um nicht in Versuchung zu kommen, ständig darauf zu schauen.

    Finde Hobbys oder Aktivitäten, die dir Freude bereiten und nicht digital sind, wie Sport treiben, ein Instrument lernen oder Malen.

    Nimm dir täglich Zeit, in der du bewusst auf dein Handy verzichtest. Zum Beispiel während des Essens oder beim Zusammensein mit Freunden und Familie.

    Schreibe auf, wie du dich ohne die ständige Nutzung von Snapchat fühlst. Das hilft dir, ein Bewusstsein für dein Verhalten zu entwickeln und Fortschritte zu erkennen.

    Teile deine Ziele und Fortschritte mit Freunden oder Familienmitgliedern, die dich unterstützen können. Gemeinsam ist es leichter, Veränderungen durchzuführen.

    Befreie dich von der Last

    Eine Snapchat-Sucht zu überwinden bedeutet, sich ein reicheres, unmittelbareres Leben zu erschließen. Setze die Tipps um und sei geduldig mit dir selbst; die ersten drei Wochen sind entscheidend. Du wirst bemerken, wie sich dein Wohlbefinden steigert, wenn du die Welt direkt statt durch einen Bildschirm erlebst. Wahrer Wert liegt in echten Erfahrungen und Beziehungen – ein Leben, das weit über die flüchtige Befriedigung von Online-Anerkennung hinausgeht.

    Selbsthilfe Buch:

    Unser Selbsthilfebuch zur Überwindung der Handysucht kann dir ein guter Wegbegleiter für ein digitales Detox sein. Auf über 60 Seiten möchten wir dich ermutigen, den Weg aus der Handysucht alleine, ohne Therapeuten oder Psychologen zu schaffen.

    Du kannst das Buch als Softcover bestellen, als E-Book kaufen oder auch als PDF-Dokument herunterladen. Das Buch ist voller wertvoller Tipps, wie du die Sucht langfristig, aber auch in akuten Triggersituationen, die deine Aufmerksamkeit erregen, eindämmen kannst. Es ist in einfacher Sprache geschrieben und bietet konkrete Tipps anstatt auf 200 Seiten mit unnötigem Fachjargon zu protzen.

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      Quellen:

      1. Snapping Towards Happiness: The Role Of Snap Chat Addiction And Self-Esteem As Mediators |researchgate.net
      2. Snapchat: The newest opioid? | wranglernews.com
      3. Snapchat Addiction: Popular Social Platform Is Becoming an Issue – bluefirewilderness.com
      4. Snapchat and Platform Addiction – medium.com
      5. The Psychology Behind Snapchat’s Addictive UI/UX Design – fleekbiz.com
      6. Snapchat vs. Facebook: Differences in problematic use, behavior change attempts, and trait social reward preferences – doi.org
      7. How Snapchat Streaks Are Getting Teens Addicted to the App – evolvetreatment.com
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      Matthias Wiesmeier

      Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Fachbereiche: Gesundheit, Psychologie, Sport.

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      Autor und Überprüfung:

      Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

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