Süchtig nach Womanizer
Liebst du deinen Womanizer und kannst dir Selbstbefriedigung ohne deinen Vibrator nicht mehr vorstellen? Wir haben gute, aber auch schlechte Nachrichten für dich:
Einerseits ist die Sucht nach Sexspielzeug wie dem Womanizer nicht weiter bedenklich und schon gar nicht gefährlich. Die Nutzung kann theoretisch von einem Tag auf den anderen beendet werden. Andererseits solltest du damit nicht zu lange zögern, denn wenn du dich nur noch mit dem Sexspielzeug befriedigst, könntest du sowohl weniger Interesse an echtem Sex haben, als auch Probleme bekommen, beim echten Geschlechtsverkehr ausreichend gute Gefühle zu verspüren.
Wir erklären dir im Artikel, warum der Womanizer süchtig machen kann, woran du die Anzeichen einer Sucht erkennst, warum das überhaupt bedenklich ist und natürlich geben wir dir genügend Tipps, wie du damit aufhören kannst.
Außerdem empfehlen wir dir unser eigenes Selbsthilfebuch zur Überwindung einer Porno- und Sexsucht. Damit kannst du wieder ein natürliches Verlangen nach Sex bekommen, ganz ohne Coaching oder Therapie.
Unser Artikel ist frei von externer Werbung, in verständlicher Sprache verfasst und dank des Inhaltsverzeichnisses, das sofort nach dieser Einleitung zu sehen ist, kannst du direkt zu den Themen springen, die dich im Artikel am meisten interessieren.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 13. April 2024
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Auslöser der Vibrator-Sucht
Ein Sexspielzeug wie der Womanizer bereitet viel Freude und erleichtert dir das Vergnügen. Selbstbefriedigung gilt grundsätzlich nicht als bedenklich, also warum nicht mit etwas Hilfe für mehr Vergnügen sorgen?
Soweit ist der Einsatz von Sexspielzeug wie dem Womanizer, also einem besonders beliebten Vibrator für Frauen, eigentlich nicht bedenklich.
Doch warum kann dieses Sexspielzeug so süchtig machen? Betrachten wir die möglichen Auslöser vom Suchtverhalten:
Intensives Erlebnis
Die Technik des Womanizers erzeugt durch Luftdruckwellen eine Stimulation der Klitoris, die viele Frauen als besonders intensiv und angenehm empfinden. Dies kann zu starken Orgasmen führen, die mit anderen Sexspielzeugen oder manueller Stimulation schwer zu erreichen sind. Die Neuheit und Intensität dieser Erfahrung kann zu einem Verlangen nach Wiederholung führen.
Gewöhnungseffekt
Du gewöhnst dich an die Stimulation. Manchmal willst du es ohne gar nicht mehr machen, weil der Orgasmus damit mehr Spaß macht. Das Gehirn will immer wieder dieses Level an Dopamin! Diese positiven Gefühle können zu einer Verstärkung des Verhaltens führen, da das Gehirn lernt, die Verwendung des Geräts mit der Freisetzung von Dopamin und anderen Wohlfühlhormonen zu assoziieren.
Einfache Anwendung
Nicht lange überlegen, die Fantasie muss oft weniger machen, raus mit dem Gerät, ran ans Vergnügen und los geht's. Die Anwendung ist jederzeit möglich, solange das Gerät dabei ist. Selbst unterwegs spricht nichts gegen die Anwendung, was die Sucht danach sogar noch verstärken könnte.
Selbstbefriedigung als Ventil
Schließlich wirst du nicht nur süchtig nach dem speziellen Gerät, sondern auch nach der Selbstbefriedigung an sich. Die intensive Stimulation des Womanizers kann eine temporäre Ablenkung von diesen Emotionen bieten und zu einem Gefühl der Entspannung und des Wohlbefindens führen.
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Folgen der Sexpielzeug-Sucht
Zwar gibt es auch einige Berichte, die besagen, dass Selbstbefriedigung gesund ist, doch das gilt nicht für krankhaft häufige Masturbation und eine generelle Sexsucht. Auch die Sucht nach Pornografie kann überhandnehmen und schnell das echte Sexleben beeinträchtigen und generelle Schäden im Dopaminzentrum erzeugen.
Du brauchst es immer mehr, immer wieder und suchst den immer größeren Kick. Wenn es mehr zur Belastung als zur Freude wird, ist es Zeit, das Verhalten zu überdenken! Schließlich kann die Folge von zu viel Selbstbefriedigung mittels Womanizer und Co. gravierend sein.
Reizung und Empfindlichkeit
Zu häufige und intensive Stimulation mit dem Womanizer kann zu einer Reizung und Empfindlichkeit im Genitalbereich führen. Dies kann Schmerzen, Brennen und Juckreiz verursachen und das sexuelle Empfinden beeinträchtigen. Die Haut kann so empfindlich werden, dass selbst leichte Berührungen unangenehm sein können. Langfristig könnte dies bei dir sogar zu einer Abnahme der sexuellen Lust führen.
Orgasmusstörungen
Übermäßiger Gebrauch kann zu Orgasmusstörungen führen, z. B. Schwierigkeiten beim Erreichen eines Orgasmus oder weniger intensive Orgasmen. Dies kann dazu führen, dass du mehr Stimulation benötigst, um dieselben Gefühle zu erreichen, wodurch ein Teufelskreis der Abhängigkeit entstehen kann. Langzeitfolgen können eine Desensibilisierung der Nervenendungen einschließen, was die sexuelle Reaktion weiter schwächen kann. Darüber hinaus kann eine konstante Überstimulation das natürliche Erregungsmuster stören und die sexuelle Erfahrung insgesamt weniger befriedigend machen.
Vaginale Trockenheit
Zu häufige Stimulation mit dem Womanizer kann zu vaginaler Trockenheit führen. Dieser Zustand kann Geschlechtsverkehr schmerzhaft machen und das Risiko für Irritationen oder Infektionen erhöhen. Die natürliche Lubrikation, die für angenehmen und sicheren Sex notwendig ist, kann dadurch beeinträchtigt werden. Es kann für dich langfristig somit auch schwieriger werden, sexuelle Aktivitäten zu genießen, was zusätzlichen Stress und Frustration verursachen könnte.
Gestörtes echtes Sexleben
Schließlich leidet das echte Sexleben darunter, so dass du kaum noch Interesse an echtem Sex hast, weil dir das Vergnügen mit dem Womanizer bedeutender ist und es dir mehr gibt als echter Sex. Die Selbstbefriedigung mit dem Womanizer kann also mit der Zeit für dein Gehirn und für dein Empfinden "besser" als echter Sex sein. Schädlicher geht es eigentlich kaum.
Schuldgefühle und Scham
In einigen Kulturen und Religionen wird Masturbation als tabu oder sündhaft angesehen. Exzessive Nutzung des Womanizers kann daher zu Schuldgefühlen und Scham führen. Diese Gefühle könnten bei dir zu psychologischen Stress verursachen und das Wohlbefinden beeinträchtigen. Langfristig könnten solche Emotionen auch zu einem verminderten Selbstwertgefühl führen und dich ständig negativ belasten.
Vernachlässigung anderer Lebensbereiche
Übermäßiger Gebrauch des Womanizers kann dazu führen, dass andere Lebensbereiche wie Arbeit, Beziehungen und Hobbys vernachlässigt werden. Dies kann zu Stress, Angst und Depressionen führen. Wenn du selbst auf der Arbeit schon wieder an Selbstbefriedigung denkst oder Termine mit Freunden absagst, weil du dich lieber der Selbstbefriedigung widmest, leidest du langfristig darunter mehr, als dass es dir Freude macht. Eine anfangs schöne "Nebensache" wird somit zur "Hauptsache" und das war nie das Ziel.
Anzeichen der Sucht erkennen
Wenn du wissen willst, ob du süchtig nach deinem Sexspielzeug, z.B. dem Womanizer, bist, gibt es bestimmte Anzeichen, die darauf hindeuten könnten, dass deine Nutzung problematisch wird. Diese Anzeichen variieren von körperlichen Symptomen bis hin zu Verhaltensänderungen, die dein tägliches Leben beeinträchtigen können.
Körperliche Anzeichen:
Reizung und Empfindlichkeit im Genitalbereich
Langanhaltende Reizung und Empfindlichkeit in diesem Bereich können ein Warnsignal sein. Dies kann auch Schmerzen und Unbehagen während oder nach der Nutzung verursachen.
Orgasmusstörungen
Du könntest Schwierigkeiten beim Erreichen eines Orgasmus haben oder feststellen, dass deine Orgasmen weniger intensiv sind. Veränderungen im sexuellen Erleben sind ein klares Anzeichen.
Vaginale Trockenheit
Zu häufige Nutzung kann zu vaginaler Trockenheit führen, was den Geschlechtsverkehr schmerzhaft macht und das Risiko für Infektionen erhöhen kann.
Allgemeine Müdigkeit und Erschöpfung
Übermäßige Nutzung kann zu allgemeiner Müdigkeit und Erschöpfung führen, da der Körper und das Gehirn überstimuliert werden.
Vernachlässigung der Körperhygiene
Wenn du bemerkst, dass deine Hygienegewohnheiten nachlassen, weil du dich zu sehr auf die Nutzung des Womanizers konzentrierst, ist das ein ernsthaftes Warnsignal.
Mentale und emotionale Anzeichen:
Starkes Verlangen
Ein unwiderstehliches Verlangen nach dem Gerät, trotz der negativen Auswirkungen auf dein Leben, weist auf eine Sucht hin.
Kontrollverlust über die Häufigkeit
Wenn du merkst, dass du nicht mehr kontrollieren kannst, wie oft und wie lange du den Womanizer benutzt, ist dies ein deutliches Anzeichen für Sucht.
Vernachlässigung anderer Lebensbereiche
Die Vernachlässigung wichtiger Aspekte deines Lebens zugunsten der Nutzung zeigt eine problematische Verschiebung deiner Prioritäten.
Schuldgefühle, Scham und Angst
Gefühle von Schuld und Scham können tiefgreifende psychologische Effekte haben und sind oft mit Suchtverhalten verbunden.
Stimmungsschwankungen
Emotionale Instabilität kann ein Resultat der Sucht sein und zu weiteren mentalen Gesundheitsproblemen führen. Dies führt oft zu Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Depressionen.
Soziale Isolation
Wenn du dich sozial isolierst und dich von deinen sozialen Kontakten zurückziehst, um mehr Zeit mit dem Womanizer zu verbringen, weist das auf eine ernsthafte Störung hin.
Verhaltensweisen:
Geheimhaltung der Nutzung
Die Notwendigkeit, deine Nutzung zu verheimlichen, spricht für ein Bewusstsein, dass dein Verhalten problematisch ist.
Lügen über die Häufigkeit
Wenn du beginnst, über deine Nutzungsgewohnheiten zu lügen, ist das ein klarer Indikator für Sucht.
Risiken in den Öffentlichkeit
Verwendung des Womanizers in Situationen, in denen es unangemessen ist (z. B. bei der Arbeit oder in der Öffentlichkeit) Die Nutzung in unpassenden Momenten zeigt eine starke Abhängigkeit vom Gerät.
Unfähigkeit, die Nutzung des Womanizers zu reduzieren
Ein klares Zeichen für Sucht ist, wenn du versucht hast, die Nutzung zu verringern oder zu stoppen, aber erfolglos warst.
Tipps gegen die Sucht
Hast du in den potenziellen Folgen und den Anzeichen einer Sucht erkannt? Treffen manche Faktoren oder sogar mehrere davon auf dich zu?
Dann kannst du zahlreiche der nachfolgenden Tipps anwenden, um die Sucht alleine zu bekämpfen und wieder zu einem normalen und erfüllenden Sexualleben zurückzukommen!
Sucht anerkennen und akzeptieren:
Das Erste, was du tun musst, ist anzuerkennen, dass du vielleicht ein Problem mit der Nutzung deines Womanizers hast. Offene Augen sind hier der richtige Weg! Zugeben, dass die Dinge vielleicht aus der Hand gelaufen sind, ist kein einfacher Schritt, aber es ist der erste Schritt auf dem Weg zur Besserung. Ehrlichkeit gegenüber dir selbst über die Häufigkeit und Intensität, mit der du den Womanizer nutzt, und ein Bewusstsein dafür, wie es dein Leben beeinträchtigt, sind entscheidend. Dieses Eingeständnis erlaubt es dir, aktiv nach Lösungen zu suchen und diese auch anzunehmen.
Reduzieren die Nutzung:
Beginne damit, wie oft und wie lange du den Womanizer nutzt, schrittweise zu verringern. Leg für dich feste Zeiten fest, vielleicht nur am Wochenende oder an bestimmten Tagen, um die Abhängigkeit langsam zu lockern. Eine graduelle Verringerung hilft dir, mögliche Entzugserscheinungen zu minimieren und fördert eine dauerhafte Veränderung. Halte dich konsequent an deine eigenen Regeln und beobachte, wie sich dein Verhalten verändert. Ein Tagebuch zu führen, in dem du deine Nutzung und deine Gefühle notierst, kann dir helfen, deinen Fortschritt zu sehen und motiviert zu bleiben.
Vermeiden die Auslöser:
Erkenne die Situationen, die dich dazu bringen, zum Womanizer zu greifen, und arbeite daran, sie zu vermeiden. Wenn du beispielsweise nach einem stressigen Tag dazu neigst, versuche, deine Routine zu ändern. Nimm deine Sportsachen mit zur Arbeit und gehe direkt ins Fitnessstudio. Solche kleinen Änderungen in deinem Alltag können große Auswirkungen auf deine Gewohnheiten haben. Indem du eine Gewohnheit durch eine andere, positivere ersetzt, kannst du den Zyklus der Abhängigkeit durchbrechen.
Finde alternative Aktivitäten:
Widme dich Aktivitäten, die dir Freude bereiten und dich erfüllen, die nichts mit deinem Womanizer zu tun haben. Ob es nun Sport, Kunst oder Musik ist oder Zeit mit Freunden und Familie verbringen – solche Aktivitäten bieten nicht nur eine willkommene Ablenkung, sondern steigern auch dein allgemeines Wohlbefinden. Diese neuen Interessen können helfen, die mentale und emotionale Bindung an das Sexspielzeug zu verringern und deine Gesamtlebensqualität zu verbessern. Durch die Vielfalt deiner Interessen schaffst du ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben.
Selbsthilfe Anleitung
Da die Sexualität selten offen mit Therapeuten und Coaches angesprochen wird, verstehen wir, dass du vermutlich nicht extra einen Coach oder Therapeuten kontaktieren willst, weil du dich zu häufig mit deinem Sexspielzeug vergnügst.
Gerade dann ist Selbsthilfe praktisch. Viele effektive Methoden und Tipps für akute Situationen, in denen dich der Drang nach Pornografie und sexueller Befriedigung überkommt, findest du in unserem Selbsthilfe-Buch gegen die Pornosucht.
Das Buch widmet sich zwar dem Kernthema der Pornografie, gilt aber grundsätzlich für das sexuelle Verlangen, egal ob es Pornos, Sexchats oder ständige Masturbation mit dem Sexspielzeug ist.
Zusammenfassung:
Die Nutzung von Sexspielzeugen wie dem Womanizer muss nicht immer bedenklich oder schädlich sein. Probleme entstehen jedoch, wenn die Nutzung überhandnimmt und du merkst, dass du nicht mehr ohne das Gerät kannst.
Langfristig können solche Gewohnheiten tatsächlich schädlich sein und sowohl das körperliche als auch das psychische Wohlbefinden beeinträchtigen. Weniger Nutzung kann auf jeden Fall dazu beitragen, dass dein echtes Sexleben davon profitiert und sich verbessert.
Wir hoffen, dass wir dich über mögliche Risiken aufklären konnten und dir hilfreiche Tipps an die Hand geben konnten, falls du deine Nutzungsmuster überdenken möchtest.
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Quellen:
- Wie mir mein Vibrator den Orgasmus versaut hat – hamburg.mitvergnuegen.com
- ‚I can’t go a day without it‘: How I got addicted to my vibrator – ynetnews.com
- Why I Had to Break Up with My Vibrator – womenshealthmag.com
- I gave my partner three vibrators – now she is addicted to them and I feel redundant – theguardian.com
- Is Your Vibrator Addiction Ruining Your Ability to Orgasm? – medium.com
Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Fachbereiche: Gesundheit, Psychologie, Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann