Pornosucht überwinden
Heutzutage ist es ein Leichtes, das Verlangen nach Pornografie zu stillen und Glücksgefühle zu erzeugen. Doch je öfter Pornos konsumiert werden, desto intensiver und ausgefallener müssen sie oft sein, um noch die gleichen Glücksmomente hervorzurufen.
Eine extreme Pornosucht kann deine Sexualität, zwischenmenschliche Beziehungen und sogar deinen Alltag beeinträchtigen. Sogar finanzielle Probleme können durch den vermehrten Konsum von Pornografie entstehen. Viele Betroffene schämen sich für ihr Suchtverhalten und verschweigen es daher oft.
Wir erklären dir die Auslöser und geben hilfreiche Tipps, wie du die Pornosucht bekämpfen kannst. Da dieses Thema sehr umfangreich ist, empfehlen wir dir auch unser Selbsthilfe-Buch, mit dem du die Pornosucht alleine überwinden kannst, ohne aufwendige Therapie. Das Wichtigste bekommst du jedoch bereits jetzt gratis in unserem ausführlichen Artikel über die Pornosucht.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 1. Dezember 2023
Startseite » Psychologie » Suchtverhalten » Pornosucht

Wie entsteht eine Pornosucht?
Nicht jeder, der ab und zu Pornos schaut, entwickelt eine Sucht oder muss mit negativen Konsequenzen rechnen. Doch die Gefahr, eine Pornosucht zu entwickeln, steigt mit zunehmend häufigerem Konsum stark an.
Pornos sind zunächst ein Genussmittel und die Sexualität ein starker Belohnungsreiz. In Maßen genossen, kann das Schauen von Pornos eine positive Erfahrung sein. Übermäßiger Konsum kann allerdings zu problematischem Verhalten und Abstumpfung führen.
Durch das Internet sind pornografische Inhalte omnipräsent und extrem explizites Material jederzeit verfügbar. Aus diesem Grund ist die Zahl der Personen, die von Pornosucht betroffen sind, in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. (quelle)
Bei der Entwicklung einer Sucht spielen biologische, genetische, psychische und soziale Faktoren eine wesentliche Rolle. Sie basiert auf einer Dysregulation des Belohnungssystems im Gehirn, auf die Betroffene keinen direkten Einfluss haben.
- Wenig Rückhalt im sozialen Umfeld
- Konflikte in der Familie oder im Freundeskreis
- Rückzug in die virtuelle Welt
- Anfälligkeit für andere Suchtverhalten
Da wir mittlerweile sogar auf dem Smartphone Pornos schauen können, ist die Gefahr, pornosüchtig zu werden, noch größer geworden. Schnell wird die Befriedigung am Handy gesucht, während man früher dafür extra den Computer einschalten oder noch früher sogar einen erotischen Videoclip im Fernsehen suchen oder ausleihen musste.
Noch vor dieser Zeit musste man sich über Zeitschriften und teilweise auch mit der eigenen Fantasie begnügen. Die Gefahr einer Abhängigkeit war früher deutlich geringer.
- Schneller einfacher Zugriff zu jeder Zeit
- Eine riesige Auswahl unterschiedlichster Kategorien
- Empfehlungen passender Videos (Pornografie-Algorithmus)
- Ständig neue Videos und zahlreiche Fetisch-Webseiten
- Live-Webcams für noch mehr Realismus und das Gefühl, dabei zu sein
- Only-Fans & Co gibt dir das Gefühl eine Bindung aufzubauen
Pornosucht entsteht medizinisch gesehen durch die Aktivierung des Belohnungssystems im Gehirn, hauptsächlich durch die Ausschüttung des Neurotransmitters Dopamin. Diese Dopamin-Ausschüttung wird durch das Anschauen von Pornografie ausgelöst und erzeugt ein Gefühl von Vergnügen und Belohnung. Mit der Zeit passt sich das Gehirn an die regelmäßige Dopamin-Stimulation an, was dazu führt, dass immer stärkere oder häufigere Reize (in diesem Fall Pornografie) benötigt werden, um dasselbe Vergnügungsniveau zu erreichen. Dieser Mechanismus trägt wesentlich zur Entwicklung einer Sucht bei.

Nachteile von Pornos
Eine Sucht ist oft eine Flucht vor Problemen oder Konflikten im Alltag. Durch den ständigen Konsum von Pornografie kannst du negativen Gefühlen entgehen und erlebst kurzzeitig die Ausschüttung des Glücksbotenstoffs Dopamin.
- Wenn die Pornosucht negative Auswirkungen auf deinen Alltag hat, weil du Schule, Beruf oder Beziehungen vernachlässigst, entwickelt sich schnell ein Teufelskreis.
Die entstehenden Probleme verstärken die Sucht zusätzlich, weil sie als Flucht vor den negativen Gefühlen dient.
- Kontrollverlust (Dein Verhalten wird durch Pornos bestimmt)
- Konzentrationsstörungen
- Antriebslosigkeit
- Schlechtes Gewissen
- Depressive Verstimmungen
- Erektionsstörungen bei Männern (Impotenz)
Pornos verändern das Sexleben
Eine Pornosucht kann deine Sexualität beeinträchtigen. Sie bedeutet einen permanenten Überkonsum von sexuellen Reizen. Bei übermäßigem Pornokonsum werden mit der Zeit deine sexuellen Bedürfnisse und Fantasien beeinflusst.
Normaler Sex wird dann oft nicht mehr als befriedigend empfunden, da das Belohnungszentrum im Gehirn und das sexuelle Verlangen durch ständige Überstimulation mit sexuellen Reizen abstumpfen.
Die extremen Szenen und schnellen Reizabfolgen in Pornos gelten als normal, und gewöhnliche Reize in der Partnerschaft reichen dann häufig nicht mehr aus.

In vielen Fällen führt eine Pornosucht zu sexuellen Störungen wie Erektionsstörungen, verzögerten oder ausbleibenden Orgasmen und partnerbezogener sexueller Unlust.
Betroffene sind oft so auf die Stimulation durch die eigene Hand fixiert, dass sie Schwierigkeiten haben, durch andere Stimulationen einen Höhepunkt zu erreichen. Tatsächlich ist dann also beispielsweise echter Geschlechtsverkehr weniger reizvoll, weil der Körper die Höhepunkte nur noch durch die eigene Hand gewohnt ist.
Doch viel schwieriger und schädlicher sind die psychologischen Folgen. Der Leidensdruck ist in Beziehungen besonders groß, weil die potenziellen Partnerinnen und Partner sich oft selbst in Frage stellen und sich zurückgewiesen fühlen. Doch in Wahrheit liegt das Problem nicht am Partner, sondern an einem selbst oder besser gesagt an den Pornos!
- Häufig verhinderen Schamgefühle, dass du offen über deine Pornosucht sprichst oder dir das Problem eingestehst. Dieses Eingeständnis und offene Gespräche sind jedoch der erste Schritt zur erfolgreichen Behandlung der Sucht.
Gerade in der Partnerschaft ist Ehrlichkeit wichtig, um den Leidensdruck zu verringern. Nur so kann dein Partner oder deine Partnerin verstehen, dass es nicht an ihnen liegt, und Verständnis für die Situation entwickeln. Im nächsten Schritt könnt ihr gemeinsam versuchen, die Sucht in den Griff zu bekommen.
Kurz- und Langfristige Folgen der Pornosucht
Die Konsequenzen einer Pornosucht sind sowohl kurz- als auch langfristig äußerst schädlich. Es bringt einfach keine Vorteile mit sich, wenn du ständig dem Drang nach Pornos nachgibst und dich der Instant Gratification (sofortigen Befriedigung) hingibst. Im Moment scheint es zwar, als würde es dir guttun und du denkst, es geht dir danach besser, doch langfristig stumpfst du ab.
Dein Gehirn programmiert sich um, du benötigst immer stärkere Reize und empfindest echten Sex als langweilig.
Zwar regt dich die Fantasie von echtem Sex noch an, aber tatsächlich findest du es sogar besser, Pornos zu schauen, als echten Sex zu haben.
Dies liegt daran, dass in der Realität nicht alles so perfekt und reibungslos abläuft wie in Pornos oder in deiner Fantasie vom perfekten Sex, der oft nur in Pornos möglich scheint. Teilweise liegt es daran, dass es sich um unrealistische Szenarien handelt oder du und deine sexuellen Partner nicht dem Bild entsprechen, das dir in Pornos vermittelt wird.

Bin ich pornosüchtig?
- Du schaust immer häufiger Pornos
- Du suchst intensivere und ausgefallenere Inhalte
- Du hast ständige Gedanken an Pornos
- Du zeigst Desinteresse an echter Sexualität
- Dein Alltag ist eingeschränkt
- Es geht mehr um Suchtbefriedigung als um Genuss
- Du empfindest Abneigung gegenüber deinem eigenen Verhalten nach dem Konsum
Eine Pornosucht lässt sich nicht an einer bestimmten Stundenanzahl festmachen. Manche Männer masturbieren einmal täglich, andere wiederum mehrfach, teilweise über fünfmal täglich. Hierbei kommt es ähnlich wie bei vielen anderen Suchtverhalten nicht immer auf die Menge an, sondern auf die Auswirkungen, die dadurch entstehen.
Es gibt deutliche Anzeichen dafür, dass dein Pornokonsum problematische Ausmaße angenommen hat. Wir konsumieren grundsätzlich unterschiedliche pornografische Angebote. Zu den bekanntesten zählen klassische pornografische Videoclips oder Filme.
Darüber hinaus kann sich die Nutzung von pornografischen Sex-Webcams, die Telefonie über Sex-Hotlines oder der Austausch in Sex-Chats zu einer Sucht entwickeln.
Pornosucht-Test
Kontrollverlust durch Pornos?
Du kannst deine sexuellen Fantasien und Verhaltensweisen nicht mehr selbst steuern, und sie ziehen sich wie ein roter Faden durch deinen Tag. Du kannst nicht einfach damit aufhören, Pornos zu schauen. Oft verlierst du die Konzentration bei der Arbeit oder anderen Hobbys, weil du an den Konsum von Pornos denkst. Wenn du dem Drang nach Pornos nicht nachgeben kannst, ist eine Sucht bereits deutlich zu erkennen.
Toleranzentwicklung?
Du gewöhnst dich an explizites Material und benötigst immer extremere Reize, um Lust zu empfinden. Du brauchst immer mehr Zeit für den Konsum, oft dauert es länger, einen passenden Videoclip zu finden als die Zeit der eigentlichen Befriedigung durch den Clip. Die Abstände, bis das Verlangen nach Pornografie erneut aufkommt, werden kürzer. Vergehen kaum noch Tage ohne Porno-Konsum, ist die Entwicklung zu einer Pornosucht sehr wahrscheinlich.
Negative Auswirkungen auf den Alltag?
Deine Schule, dein Beruf, deine Gesundheit, Beziehungen, Hobbys und Finanzen leiden unter dem Konsum pornografischer Inhalte. Teilweise kann dein Beruf sogar gefährdet sein, wenn sich die Pornosucht auf dein Berufsleben auswirkt oder sogar Pornos bei der Arbeit konsumiert werden.
Schlechtes Sexleben?
Oft leidet auch dein privates Sexualleben unter der Pornosucht, und du hast weniger Interesse an echtem Sex als an virtueller Pornografie.
Geheimhaltung der Pornosucht?Geheimhaltung der Pornosucht?
Ein weiteres Anzeichen kann das Verheimlichen des Konsums pornografischer Inhalte sein. Häufig schämst du dich für deine Sucht und erzählst nur selten davon. In manchen Fällen werden enge Freunde aufgeklärt, dann aber oft auch nur mit einem humoristischen Unterton. Die Ernsthaftigkeit des Problems wird dabei oft heruntergespielt.
Befriedigung der Sucht, nicht der Gefühle?
Eine Trennung der Sexualität von den eigenen Gefühlen ist bei einer Pornosucht nicht selten. Beim ständigen Schauen der Pornos spielen Gefühle eine untergeordnete Rolle. Es handelt sich um eine rein trieborientierte, abgekoppelte Sexualität.
Pornosucht bemerkt?
Wenn mehrere dieser Anzeichen zutreffen, solltest du aufmerksam werden und dir die nachfolgenden Tipps zu Herzen nehmen oder gegebenenfalls therapeutische Hilfe suchen. Besonders unsere Selbsthilfe Bücher können dir bei der Überwindung helfen!

Tipps gegen Pornosucht
Eine wichtige Grundlage, um gegen die Pornosucht anzukämpfen, ist der Wille, das eigene Verhalten zu ändern. Wir geben dir nützliche Tipps gegen die Pornosucht, um die ersten kleinen Erfolge sofort selbst feiern zu können. Dabei ist es jedoch auch entscheidend, dass du wirklich bereit bist, deine Pornosucht zu bekämpfen und dir einzugestehen, dass du ein unkontrollierbares Suchtverhalten entwickelt hast.
Sucht gestehen!
Um etwas am eigenen Verhalten ändern zu können, musst du dieses zunächst verstehen und akzeptieren. Wir leben in einer Welt, die von uns verlangt, fast alles zu rechtfertigen und zu tolerieren. Einer der ersten und wichtigsten Schritte ist es zu erkennen, dass du ein Problem mit Pornografie hast. Treffen die typischen Anzeichen einer Pornosucht auf dich zu? Wenn ja, kannst du besser verstehen, welche Ursachen deine Sucht hat und dass es keinen Grund gibt, sich dafür zu schämen.
Zugang einschränken
Wie bei anderen Süchten ist es wichtig, den Konsum zu reduzieren oder ganz einzustellen. Hier können spezielle Filtersoftware oder Jugendschutzmaßnahmen helfen, die den Zugang zu pornografischen Inhalten blockieren. Im Internet findest du zahlreiche Artikel und Videos, die dir beim Pornoentzug helfen können. Unter dem Begriff "NoFap" gibt es zahlreiche Videos und Herausforderungen, die unterstützen können. Es kann schon hilfreich sein, sich Pornografie nur noch zu bestimmten Uhrzeiten und in einer bestimmten Dauer zu erlauben.
Kontrolle üben
Pornosucht beeinträchtigt die Impulskontrolle und führt zu innerem Stress und Anspannung. Meditation, Atemübungen, Yoga, Achtsamkeitsübungen oder autogenes Training können dabei helfen, diese negativen Einflüsse zu bewältigen. Meditation unterstützt insbesondere dabei, unerwünschte Gedanken beiseite zu schieben und fokussiert zu bleiben. Wenn dir das zu einfach erscheint, kannst du auch Methoden wie Kaltduschen und Eisbaden ausprobieren. Diese Situationen simulieren das Aushalten in einer unangenehmen Lage und ermöglichen es dir, auch beim Auftreten von Suchtverlangen diesem zu widerstehen. Die kalte Dusche beispielsweise erfordert, dass du das kalte Wasser aushältst, selbst wenn es unangenehm ist. Dies lehrt dein Gehirn, mit unangenehmen Situationen umzugehen und sie auszuhalten. Dein Gehirn lernt, dass die Situation vorübergehen wird. So ist es auch, wenn der Drang nach Pornografie aufkommt: Es wird vorübergehen, halte es aus. Wenn du das in anderen Situationen übst, kannst du es auf diese übertragen.
Offline-Pornografie vernichten
Wenn du deine Pornosucht bekämpfen willst, aber noch über Offline-Pornografie wie Zeitschriften oder DVDs verfügst, solltest du auch diese vernichten. Falls du ein geheimes Versteck hast, ist dein "Kampf gegen die Sucht" in Wahrheit nur eine Maskerade. Geheimverstecke, sowohl am Computer wie auch im echten Leben müssen konsequent vernichtet werden.
An das Ziel denken
Die Gründe, um die Pornosucht zu überwinden, sind vielfältig und persönlich. Ob es um besseren Sex im echten Leben, mehr Konzentration für die Arbeit, finanzielle Stabilität oder um mentale Gesundheit geht – langfristig betrachtet lohnt es sich immer, diese Sucht zu bekämpfen. Der Belohnungsaufschub, also die Fähigkeit, unmittelbare Befriedigung zugunsten größerer, zukünftiger Vorteile zurückzustellen, ist weit wertvoller als die flüchtige und oft hohle Befriedigung, die zur Abhängigkeit führt. Halte dein Ziel stets vor Augen. Was ist deine größte Motivation? Möchtest du bessere Beziehungen, eine stärkere Selbstkontrolle, oder strebst du nach emotionaler Freiheit? Bedenke, dass du deine Ziele nur erreichen kannst, wenn du die Sucht überwindest. Jeder Schritt in Richtung eines suchtfreien Lebens ist ein Schritt hin zu einem erfüllteren, gesünderen Ich. Die Überwindung einer Sucht ist nie einfach, aber mit Entschlossenheit, Unterstützung und dem klaren Blick auf deine Ziele, ist es möglich, diesen Kampf zu gewinnen.

Therapie bei Pornosucht
Als anerkannte Krankheit lässt sich Pornosucht von Therapeutinnen und Therapeuten diagnostizieren und behandeln. In der Regel erfolgt die Behandlung der Pornosucht mithilfe der kognitiven Verhaltenstherapie.
Dabei lernen Betroffene, die Ursachen ihrer Sucht zu verstehen. Während der Therapie arbeitet ihr gemeinsam an Auswegen und Problemlösungen, insbesondere durch Gespräche. Ein gutes Vertrauensverhältnis zum behandelnden Therapeuten schafft eine angenehme, offene Atmosphäre, in der du ohne Scham über deine Sucht sprechen kannst.
In der Therapie erlernst du, dein Suchtverhalten und dessen Gründe zu beschreiben und zu verstehen. Damit werden schließlich neue Verhaltensweisen geübt und alte Suchtmuster durchbrochen.
Auch lässt sich die Desensibilisierung des Belohnungssystems durch Therapie umkehren. So kannst du zu einer selbstbestimmten und achtsamen Sexualität zurückfinden. Die Inanspruchnahme von professioneller Hilfe lohnt sich für dich sehr, um Beziehungsfähigkeit neu zu erlernen und langfristig glücklich und gesund zu leben.
Themen wie Sucht, Kontrollverlust und Sexualität sind oft mit viel Scham behaftet. Dennoch ist das Eingeständnis der Krankheit vor deinem Partner oder deinem Therapeuten wichtig, um etwas an deinem Suchtverhalten zu ändern. Scham kann zwar schützend wirken und schlechte Entscheidungen verhindern, doch in der Therapie steht sie im Weg. Auch wenn es anfangs schwerfällt, ist die Auseinandersetzung mit diesen Gefühlen in der Therapie essenziell.
Um die Scham zu überwinden, kann der Besuch einer Selbsthilfegruppe hilfreich sein. Dort erkennst du, dass du mit deiner Sucht nicht alleine bist und findest Wertschätzung und Unterstützung.
Selbsthilfegruppen sind somit eine gute erste Anlaufstelle und deutschlandweit etabliert. Nähere Informationen und Standorte findest du auf der Seite der deutschen Sex- und Liebessüchtigen: slaa.de sowie bei den anonymen Sexsüchtigen Deutschland: anonyme-sexsuechtige.de.
Hilfe finden
Ambulante Sexual- oder Suchttherapeutinnen und -therapeuten sind bei einer Sucht nach Pornografie geeignete Anlaufstellen. Doch auch allgemeine Psychologinnen und Psychologen bieten mittels Verhaltenstherapie Wege aus der Pornosucht an.
Professionelle Hilfe ist sowohl ambulant als auch über das Internet möglich. Zudem findest du im Internet Online-Psychologinnen und -Psychologen, die sich auf das Thema Pornosucht spezialisiert haben.
Anleitung: Pornosucht überwinden
In unserem Artikel zur Selbsthilfe gegen die Pornosucht erläutern wir noch genauer, wie du aktiv gegen die Sucht vorgehen kannst und stellen viele Ansätze aus unserem ausführlichen Buch vor.
In unserem Buch zur Überwindung der Pornosucht feindest du auf über 50 Seiten wertvolle Tipps und Informationen, die dabei helfen können, die Sucht zu besiegen.
Unsere sofort umsetzbaren Hilfestellungen sind ein zentraler Bestandteil des Ratgebers. All das bieten wir für 19 Euro an – ein Bruchteil dessen, was viele Menschen für pornografische Materialien ausgeben.

Pornosucht Selbsthilfe Buch
▷ Insgesamt über 50 Seiten ✔ Verstehe deine innere Motivation für den Pornokonsum, schaffe dir hilfreiche Blockaden gegen die Sucht ✔ Mit 22 Tipps zur Selbsthilfe gegen Pornosucht ✚ Top 5 Soforthilfetipps gegen den Drang nach Pornos ✔ Mit Anleitungen und Übungen von Experten für Betroffene. Alles einfach erklärt und motivierend! Kann digital gelesen oder ausgedruckt werden. Sofortiger Zugriff, keine Wartezeit! Preis: 19 EUR ➨ JETZT KAUFEN
Format: .pdf
Größe: 6,5 MB
Preis: 19 EUR
Im Artikel „Pornosucht Selbsthilfe“ kannst du noch mehr über die Inhalte erfahren.
FAQ zur Pornosucht
Es ist schwierig, die genaue Häufigkeit von Pornosucht zu bestimmen, weil viele Betroffene ihre Sucht geheim halten und nicht nach Hilfe suchen. Der Pornokonsum ist jedoch in den letzten Jahren stark gestiegen, hauptsächlich wegen der leichten Verfügbarkeit pornografischer Inhalte durch das Internet und mobile Geräte.
Ja, Pornosucht ist eine Verhaltenssucht und eine spezielle Form der Sexsucht. Hier wird das Lustempfinden hauptsächlich durch visuelle Reize ausgelöst, nicht durch direkten Körperkontakt. Die WHO erkennt Pornosucht als eigenständige Krankheit an, die von Therapeuten diagnostiziert und behandelt werden kann.
Anzeichen für eine Pornosucht sind zum Beispiel, wenn immer intensivere Pornoclips benötigt werden, um Befriedigung zu erlangen, oder wenn viel Zeit darauf verwendet wird, den „richtigen“ Pornofilm zu finden, oft mit täglichem oder mehrfach täglichem Konsum.
Schuldgefühle und Scham nach der Ejakulation, Erektionsprobleme im realen Sexualleben und die Notwendigkeit, das private Sexleben den Fantasien aus Pornos anzupassen, sind ebenfalls Indizien. All diese Zeichen können auf eine Pornosucht hindeuten und sollten ernst genommen werden.
In einigen Fällen können schon einfache Tipps oder ein Ratgeberbuch helfen, die Pornosucht zu überwinden. Viele schaffen es, durch das Befolgen bestimmter Verhaltensregeln die Sucht zu bewältigen. Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, ist eine professionelle Therapie empfehlenswert, wie zum Beispiel eine ambulante kognitive Verhaltenstherapie. In der Therapie lernen Betroffene, ihre Sucht und deren Ursachen zu verstehen und brechen alte Muster auf.
Es ist wichtig, sich klarzumachen, dass Pornosucht eine Krankheit ist – das Ergebnis einer Fehlregulation im Belohnungssystem des Gehirns. Das Anerkennen und Akzeptieren der Sucht ist ein wichtiger Schritt zur Überwindung. Selbsthilfegruppen und Internetforen, in denen Betroffene auf Gleichgesinnte treffen, können ebenfalls helfen, die Scham zu überwinden und das Selbstvertrauen zu stärken.
Pornosucht beinhaltet nicht nur das Schauen von Pornofilmen, sondern auch den übermäßigen Konsum jeglicher pornografischer Inhalte. Dazu gehören auch die zwanghafte Nutzung von Dating-Apps wie Tinder, die als Quelle sexueller Erregung dienen, sowie von sexuell ausgerichteten Online-Diensten und sozialen Medien wie Instagram, TikTok oder Snapchat.
Die Zeit, die es braucht, um Pornosucht zu überwinden, variiert je nach Schwere der Sucht und der individuellen Willenskraft. Ratgeberbücher und Anleitungen können dabei helfen, den Drang zu reduzieren und die Lebensqualität zu steigern. Wir empfehlen dir unser Buch zur Selbsthilfe gegen die Pornosucht.
Eine Pornosucht kann Beziehungen belasten, da der zwanghafte Konsum zu Erektionsproblemen führen und eine emotionale Distanz zwischen den Partnern schaffen kann. Ein übermäßiger Konsum kann dazu führen, dass normales Sexleben weniger interessant erscheint und die Partnerbindung leidet.
Quellen:
- Grüßer, Sabine und Thalemann, Carolin (2006): Verhaltenssucht: Diagnostik, Therapie, Forschung. Verlag Hans Huber, Bern 2006.
- How Much of the Internet Consists of Porn? ONLINE PORN by Katharina Buchholz, – statista.com
- Pornography Addiction in Adults: A Systematic Review of Definitions and… – Diese Studie bietet einen umfassenden Überblick über die Definitionen und Konzepte der Pornosucht bei Erwachsenen. Link zur Studie.
- Online Porn Addiction: What We Know and What We Don’t—A Systematic… – Diese Studie untersucht die zunehmende Verbreitung der Online-Pornografie und das Potenzial für eine Sucht aufgrund des „Triple A“-Einflusses (Zugänglichkeit, Erschwinglichkeit, Anonymität). Link zur Studie.
- Physiological, Psychosocial and Substance Abuse Effects of Pornography… – Diese Untersuchung identifiziert die Gründe für die Nutzung von Online-Pornografie, die Mechanismen der Sucht sowie deren physiologische, emotionale, verhaltensbezogene, soziale und Substanzmissbrauch-Effekte. Link zur Studie.
- Neurobiology of Sex and Pornography Addictions: A Primer – Diese Studie befasst sich mit den neurobiologischen Grundlagen von Sex- und Pornosucht und berichtet über die erste fMRT-Studie zu Internet-Pornosucht. Link zur Studie.
- Neuroscience of Internet Pornography Addiction: A Review and Update – Diese Überprüfung fasst Konzepte zusammen, die der Sucht zugrunde liegen, und bietet einen Überblick über neurowissenschaftliche Studien zu Internetabhängigkeit und Internet-Spielsucht. Link zur Studie.
- Pornography addiction – From Wikipedia, the free encyclopedia – en.wikipedia.org/

Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Fachbereiche: Gesundheit, Psychologie, Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann