Sex mit Tieren

Zoophilie: wenn Tiere sexuelle Phantasien anregen - Aufklärung und Hilfe

Die Zoophilie bezeichnet ein starkes sexuelles Interesse an Tieren. Aus psychologischer Perspektive handelt es sich dabei um eine Paraphilie, denn diese romantisierende Haltung weicht von den normalen sexuellen Vorlieben ab.

Wir beschreiben die Hintergründe und Auswirkungen der Zoophilie – wie auch die Möglichkeiten, mit den außergewöhnlichen Trieben umzugehen.

Übersicht:
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    Häufige Fragen:

    Wer unter Zoophilie leidet, stellt sich Sex mit Tieren vor. Vor allem in ländlichen Gebieten ist eine recht hohe Dunkelziffer wahrscheinlich. Die Gesellschaft toleriert diese Paraphilie nicht – doch die Betroffenen glauben, dass sie ihre Vorliebe verheimlichen können. Das Problem ist, dass die Tiere weder zustimmen noch ablehnen können.

    Wer ein Tier in seine sexuellen Aktivitäten einbindet oder dafür abrichtet, um es anderen Menschen zur Verfügung zustellen, zwingt es zu einem artwidrigen Verhalten. Laut Gesetz ist dies eine Ordnungswidrigkeit. Wer als Täter überführt wird, muss ein Bußgeld von bis zu 25.000 € bezahlen.

    Zoophilie oder Sodomie: Eine Paraphilie mit langer Geschichte

    Die Zoophilie ist keineswegs eine neue Erfindung. Früher nannte sich diese sexuelle Neigung Sodomie. In der Menschheitsgeschichte gab es immer wieder Fälle von ausgelebter Zoophilie. Darauf weisen nicht nur alte Legenden hin. In den USA der 1950er-Jahre ging der Sexualtherapeut Alfred Kinsey von erschreckend hohen Fallzahlen aus: Er schätzte, dass über zwei Drittel der männlichen Landbevölkerung mindestens einmal ein Tier für den sexuellen Höhepunkt nutzte.

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    Warum hat man Sex mit Tieren?

    Warum sind manche Menschen Zoophilisten?

    Besonders bekannt ist die Liebesbeziehung zwischen Mensch und Tier. Typischerweise wählen die Zoophilisten einen Hund oder ein Schaf aus – offensichtlich sind dies bevorzugte (weil manipulierbare) Tierarten. Zu dieser „Liebe“ gehört laut Meinung der Betroffenen Sex einfach mit dazu.

    Die Zoophilisten sind oft nicht imstande, für Menschliche Wesen eine sexuelle Erregung zu verspüren. Genau darum fokussieren sich auf die Beziehung zu einem Tier, ohne dabei an die möglichen Risiken und andere Folgen zu denken.

    Ist Zoophilie Tierquälerei?

    Nur wenige Zoophilisten lassen sich von Gewalt- und Machtfantasien leiten. In diesen Fällen kommt es zu Verletzungen der Tiere.

    Die gewalttätigen Zoophilisten quälen die Tiere aus rein egoistischen Motiven. Oft besitzen sie kein eigenes Haustier, denn dies würde eine gewisse Pflege benötigen. Stattdessen suchen sie sich ihre Opfer im Darknet, wo es unseriöse Tierbordelle gibt.

    Eine dritte Gruppe verbindet die Elemente Liebe und Gewalt: Dabei handelt es sich größtenteils um Männer, die keine Partnerin finden. Darum suchen sie nach einer anderen Möglichkeit, ihre sexuelle Lust zu kanalisieren.

    Sex mit Tieren – seit 2013 gemäß Tierschutzgesetz verboten

    Schon in früheren Zeiten war Zoophilie, damals unter dem Namen Sodomie, verpönt und auch verboten. Seit Juli 2013 verbietet das Tierschutzgesetz laut § 3 S.1 Nr. 13 sexuelle Handlungen mit Tieren. In fast allen Ländern existiert ein Verbot: Dafür setzen sich nicht nur die Tierschützer ein, sondern auch die Weltgesundheitsorganisation. Diese spricht bei der Zoophilie von einer Störung der Sexualpräferenz.

    Das Verbot bezieht sich dabei lediglich auf das selbst- oder fremdgefährdende Verhalten, also auf den sexuellen Kontakt – nicht auf die eigentliche Wesensart der Betroffenen. Damit soll vermieden werden, dass Menschen allein wegen ihrer besonderen Art diskriminiert, ausgegrenzt oder bestraft werden.

    Tiere als Partner Ersatz

    Sex mit Tieren anstatt mit Menschen

    Sexuelle Kontakte zu einem Tier sind meistens Ersatzhandlungen. Die Betroffenen sehnen sich nach Nähe und Intimität – doch sie haben Schwierigkeiten, einen menschlichen Sexualpartner zu finden. Ihr Haustier ist ihnen jedoch treu ergeben und folgt aufs Wort. Vor allem Hunde tun alles, was ihr „Chef“ – also ihr Mensch – möchte. Es scheint so leicht, sich mit dem Hund oder einem anderen Tier sexuell zu befriedigen.

    Bei dieser Konstellation entsteht ein extremes Ungleichgewicht. Das Tier scheint keine Rechte zu haben, denn es kann sich nur eingeschränkt wehren und gewöhnt sich womöglich an die sexuellen Handlungen. Für die Zoophilisten erscheint alles ganz einfach, doch die übertriebene Bindung zu Tieren weist auf eine tiefe psychische Störung hin. Ein Tier kann kein Ersatzpartner sein.

    Zoophilie und Pädophilie

    Parallelen zwischen Zoophilie und Pädophilie

    Psychotherapeuten ziehen gewisse Parallelen zwischen Zoophilie und Pädophilie. Kinder können allerdings irgendwann darüber reden und sich wehren. Sex mit dem Haustier bleibt hingegen unentdeckt, solange es nicht zu Verletzungen kommt.

    Beispiel: Sex mit dem Hund

    Ein Hund wehrt sich vielleicht am Anfang, aber bald kommt es zur Konditionierung, ähnlich wie beim Hundetraining. So lässt er den Sex über sich ergehen. Inzwischen gibt es Hundepsychologen, die versuchen, die traumatischen Erlebnisse des Vierbeiners zu erforschen. Doch Tiere können nun einmal nicht sprechen, darum lässt sich das Problem nur schwer ergründen.

    Wunsch der Zoophilisten nach Legalisierung

    Zoophile Menschen wünschen sich eine Legalisierung. Sie fordern mehr Toleranz, ebenso wie bei anderen sexuellen Vorlieben. Zu diesem Zweck hat sich in Deutschland der Verein ZETA gegründet. Auf der anderen Seite stehen die Tierschützer, die sich gegen eine Legalisierung aussprechen und das Wohl der Tiere im Blick haben.

    Sex mit Tieren wird oft geheim gehalten

    Der Sex mit einem Hund lässt sich auch bei einer tierärztlichen Untersuchung kaum feststellen, obwohl auch große Hunde starke Schmerzen bei einer Penetration empfinden. Das liegt daran, dass die Wunden schnell heilen. Darum bleibt die Zoophilie meistens geheim.

    Zoophilie bei Männern und Frauen

    Nicht nur Männer sind Betroffen

    Unter den Zoophilisten gibt es nicht nur Männer, sondern auch Frauen. Allerdings kann es für die Frauen lebensgefährlich sein, vor allem, wenn sie sich für ihre sexuellen Handlungen größere Tiere wie Pferde aussuchen. Für Oralverkehr konditionieren sie ihren Hund, was auf den ersten Blick kein großes Risiko zu sein scheint. Doch auch diese Sexualpraktik fällt unter die Kategorie Missbrauch.

    Irrglaube: Dem Tier schadet es ja nicht

    Zoophile Personen glauben, dass sie dem Tier keinen Schaden zufügen. Die enge Bindung zwischen Mensch und Tier scheint doch in Ordnung zu sein. Die liebevollen Zoophilisten sind schließlich strikt gegen die gewalttätigen Aggressoren und sehen sich auf der richtigen Seite.

    Sexuelles Interesse an Tieren überwinden

    Tipps und Hilfe um die Zoophilie überwinden zu können

    Psychologen schätzen die Zahl der praktizierenden Zoophilisten in Deutschland auf rund 15.000. Einige setzen sogar eine deutlich höhere Dunkelziffer an.

    Diese sexuelle Orientierung darf nicht ausgelebt werden – aber lässt sie sich therapieren? Einige Psychotherapeuten halten die Zoophilisten für nicht therapierbar, andere glauben daran, dass eine Änderung der sexuellen Triebe möglich ist.

    Langfristige Therapie mit Erfolgschancen:

    Mit einer langfristigen Therapie kann es eventuell gelingen, den sexuellen Drang besser zu kontrollieren. Dafür ist es auch wichtig, an den eigenen sozialen Fähigkeiten zu arbeiten.

    Ein stärkeres Selbstwertgefühl, die Überwindung der vermeintlich unveränderbaren Realität – wer eine neue Perspektive einnimmt, kann zusammen mit dem Psychotherapeuten andere Wege beschreiten. So lassen sich bisherige Glaubenssätze ersetzen und bisherige Komplexe überwinden.

    Langfristige Therapie mit Erfolgschancen:

    Es kann sehr schwierig für Betroffene sein, ihre Schamgefühle beim Thema Sexualität zu überwinden und sich professionelle Hilfe zu suchen. Dies kann jedoch ein notwendiger Schritt sein, um mit ihren Problemen umzugehen und sich zu erholen. Viele Menschen kämpfen mit der Scham, was dazu führen kann, dass sie sich isoliert und allein fühlen. Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass es Hilfe gibt und dass man sich nicht schämen muss, um sie zu suchen.

    Aus diesem Grund haben wir einen Selbsthilfe Ratgeber veröffentlicht, der Betroffenen dabei helfen soll, ihre Ängste vor dem Arzt zu überwinden und die Schamgefühle zu reduzieren. In diesem Ratgeber werden praktische Selbsthilfetipps gegeben, die Betroffene bei der Bewältigung ihrer Probleme unterstützen können. Wir hoffen, dass dieser Ratgeber dazu beitragen wird, mehr Menschen zu ermutigen, sich therapeutische Hilfe zu suchen, um ihre Lebensqualität zu verbessern und ein erfülltes Leben zu führen.

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      Quellen:

      1. Zoophilia – Wikipedia

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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