Somnophilie

Sex mit Schlafenden – Fetisch oder Gefahr? Auslöser + Hilfe

Die Somnophilie ist eine Störung der Sexualpräferenz, bei welcher sich die Betroffenen von schlafenden oder bewusstlosen Personen angezogen fühlen.

In geringem Ausmaß ist diese Philie unproblematisch. Bei extremeren Fällen, in welchen die Betroffenen schlafende Personen in sexuelle Handlungen zu verwickeln versuchen, kann dies aber gefährlich werden und zu Problemen führen. Mithilfe von Psychotherapien ist es möglich, das eigene Verhalten zu hinterfragen, zu verstehen und zu ändern.

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    Sex im Schlaf

    Definition der Somnophilie

    Die Philie kann unterschiedliche Dimensionen annehmen – manchen genügt es, Schlafende zu beobachten, um erregt zu werden, andere verspüren den Drang, schlafende, bewusstlose oder betrunkene Personen zu berühren oder in sie einzudringen.

    Die Somnophilie wird oft mit Nekrophilie verwechselt, bei welcher die Betroffenen von toten Personen erregt werden.

    In den allermeisten Fällen beschränkt sich die Somnophilie darauf, dass Betroffene davon erregt werden, Schlafende zu beobachten. Es kommt außerdem vor, dass die Betroffenen sich dabei selbstbefriedigen

    Gut zu wissen

    Die Somnophilie ist zwar wenig bekannt, erfährt aber in letzter Zeit wachsendem Zuspruch. Tatsächlich gibt es eine wachsende Sleepyfetischcommunity, welche mit Filmen Aufklärung über den Fetisch betreibt. Zudem gibt es viele Sleepyfetisch-Models, die die Schönheit von schlafenden Körpern aufzeigen und mehr Verständnis für die Philie schaffen wollen.

    Inzwischen gibt es im Internet viele Filme, die sich an Personen mit Sleepyfetisch richten und es ihnen ermöglichen, ihre Vorlieben in ihrer Fantasie auszuleben und sich durch den Anblick zu befriedigen. In vielen Fällen füllt die Somnophilie nicht die gesamte Sexualität aus. Das bedeutet, die Betroffenen werden nicht nur durch den Anblick einer Schlafenden erregt.

    Ist Sex mit Schlafenden erlaubt?

    Was ist erlaubt wenn jemand schläft?
    Nur mit Einverständnis:

    In vielen Fällen berühren Somnophile die schlafende Person oder verwickeln sie in sexuelle Handlungen. Solange dies im vorherigen Einverständnis mit dem Schlafenden geschieht, ist derartiges Verhalten unproblematisch.

    Ohne Erlaubnis verboten!

    In extremen Fällen kommt es vor, dass somnophile Personen Frauen oder Männer betäuben, um anschließend mit ihnen Sex zu haben. In derartigen Fällen, bei denen die Somnophilie zu Straftaten und zur Gefährdung führen kann, ist eine Therapie unumgänglich. Auch wenn keine Äußerung getätigt worden ist, darf man sich nicht an schlafenden Personen vergreifen. Es muss stets eine klare Einverständnis vor dem Schlaf erfolgt haben.

    Schamgefühle für Somnophilie

    Wie kommt es zum Fetisch für Schlafende Personen?

    Besonders in Bezug auf Sexualität schämen sich viele Menschen und trauen sich nicht, mit jemandem über ihre Bedürfnisse und Probleme zu sprechen.

    Sexuelle Vorlieben sind sehr individuell und variieren von Person zu Person. Von ungewöhnlichen Dingen erregt zu werden, ist kein Grund, sich schämen zu müssen.

    Gründe für Somnophilie

    Warum sollte man Sex mit Schlafenden haben wollen?

    Über die Ursachen und Auslöser einer Somnophilie ist leider bisher nur sehr wenig bekannt. Es wird gemutmaßt, dass die sexuelle Neigung etwas mit Machtfantasien zutun hat oder der Angst vor selbstbewussten Frauen, da das Objekt der sexuellen Begierde während des Schlafens machtlos ist.

    Wie bei anderen paraphilen Störungen liegt hier der Reiz im Verbotenen. Vielfach wird darauf hingewiesen, die Anziehung und Erregung würde dadurch entstehen, dass das Objekt der Begierde den Annäherungsversuchen nicht widerstehen kann.

    Nichtsdestotrotz ist auf dem Gebiet der Somnophilie noch weitere Forschung notwendig, um die Ursachen und Auslöser genauer bestimmen zu können. 

    Gut zu wissen: Im Falle einer Straftat wirkt sich eine paraphile Störung vor Gericht nicht automatisch als schuldmindernd aus. 

    Entstehung vom Schlaf-Fetisch

    Wie kommt es zum Fetisch für Schlafende Personen?

    In Bezug auf die Ursachen anderer Paraphilien gibt es umfangreichere Erkenntnisse, die womöglich ebenfalls bei Somnophilie hilfreich sein können.

    Paraphilien zeichnen sich in vielen Fällen bereits in der Kindheit ab und manifestieren sich im Erwachsenenalter. Oftmals stehen Störungen der Sexualpräferenz in Verbindung mit Persönlichkeitsstörungen, beispielsweise Narzissmus, womit mangelnde Empathie, ein Überlegenheitsgefühl und Ignoranz für andere einhergehen. Insofern kann eine Störung der Persönlichkeit des Öfteren zu einer Paraphilie führen.

    Nach Ansicht von Experten können auch Erfahrungen in der Kindheit, insbesondere im Alter von acht Jahren, einen erheblichen Einfluss haben.

    Bestimmte psychologische und soziale Einflüsse in dieser Zeit können die Ausprägung der Sexualität beeinflussen und zur Entwicklung einer Paraphilie beitragen. 

    Die Selbstwahrnehmung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Wenn ein Betroffener sich selbst als andersartig ansieht, kommt es meist zu einer Distanzierung dessen, was als normal gilt.

    In vielen Fällen meidet diese Person dann normale sexuelle Begegnungen und konzentriert sich auf das, was die Ausprägung der besonderen Vorlieben ermöglicht. Infolgedessen können sich Paraphilien verstärken und weiterentwickeln.  

    Steigerungen – Grenzen erkennen

    In vielen Fällen entwickelt und steigert sich der Sleepyfetisch über die Zeit hinweg. Oft fängt es mit dem verbinden der Augen an. Der Gedanke bei sexuellen Handlungen nicht beobachtet zu werden, fängt hier bereits an. Manche Personen bauen dann ein Rollenspiel ins Sexleben ein, dem der Sexualpartner sich schlafen stellen soll. Schließlich wird irgendwann tatsächlich bei schlafenden, meist auch stark betrunkenen, Personen eine sexuelle Handlung vollzogen. Solange dies abgesprochen ist, spricht nichts dagegen. Sobald dies ohne Absprache geschieht sollte diese Grenze nicht überschritten werden.

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    Therapie vom Schlaf-Fetisch

    Was kann man gegen den Fetisch "Sex mit Schlafenden" tun?

    Da sexuelle Vorlieben Teil der Persönlichkeit sind, ist es nicht ohne weiteres möglich, diese zu verändern. Experten sind sich bis heute uneins, ob und wie Störungen der Sexualpräferenz behandelt werden können.

    In manchen Fällen ist es nicht nötig, eine Sexualstörung zu behandeln. Lediglich dann, wenn damit Leid einhergeht, sowohl für das Umfeld als auch die betroffene Person selbst, ist eine Therapie unumgänglich, um eine Veränderung des Verhaltens notwendig.

    Mithilfe einer kognitiven Verhaltenspsychologie kann aber der Versuch unternommen werden, bestehende Denk- und Verhaltensmuster zu gesünderen und unproblematischeren Handlungen umzuprogrammieren, sodass die Betroffenen den besseren Umgang mit ihren Vorlieben erlernen und diese nicht zu zwischenmenschlichen Schwierigkeiten führen. 

    Des Weiteren kann eine Psychotherapie durch Gespräche helfen, das eigene Verhalten zu hinterfragen und die Auswirkungen auf andere zu verstehen. Auch sportliche Betätigung oder Entspannungstherapien können für Ablenkung und in manchen Fällen für eine Linderung sorgen. 

    Hilfe gegen Sleepy-Fetisch

    Hilfe finden und annehmen

    Vielen Personen ist es leider nicht möglich, einen Arzt aufzusuchen. Besonders bei sexuellen Störungen kommt es oft vor, dass sich Betroffene zu sehr schämen und sich deshalb nicht trauen, sich jemandem anzuvertrauen und ärztliche Hilfe aufzusuchen.

    Auch eine allgemeine Arztphobie kann verhindern, dass sich Personen zu sehr fürchten, einen Arztbesuch vorzunehmen. Allerdings verschlimmern sich Symptome und Ausprägung einer Somnophilie in den meisten Fällen, wenn sie nicht behandelt werden. 

    Es steht aber ein breites Angebot an weiteren Hilfsoptionen zur Verfügung, welches Betroffene in Anspruch nehmen können. Eine beliebte Option besteht im Besuch einer sexuellen Selbsthilfegruppe. Da dort Personen anzutreffen sind, welche die eigenen Leiden bestens nachvollziehen und hilfreiche Tipps geben können, anstatt den Betroffenen zu verurteilen, ist dies eine gute Option, um sich erstmals zu öffnen und die notwendige Unterstützung zu erfahren. Die Tatsache, dass diese Treffen anonym ablaufen, führt zu weiterer Sicherheit bei den Betroffenen.

    Gut zu wissen

    Betroffene berichten, es gehe bei einer Somnophilie sehr wenig um Sex, viel mehr um die Schönheit von schlafenden Menschen. Insofern sei der Schlaffetisch eine Art der Philie, die sich um den Körper in seiner unschuldigsten Form dreht, ohne dass sexuelle Handlungen und Nacktheit im Fokus sind. Natürlich gibt es aber Abstufungen bei der Philie, welche über das Beobachten hinausgehen und durchaus problematisch werden können.

    Sexualtherapeuten konsultieren

    Der Gedanke an eine Therapie mag zunächst beunruhigend sein, aber in extremen Fällen ist dies die einzige Möglichkeit, wieder ein unbeschwertes Leben ohne Beeinträchtigungen erfahren zu können. 

    Über Google lassen sich Seuxaltherapeuten in der Nähe finden. Auf Rückfrage ist bei einzelnen Therapeuten vielleicht auch eine Online Beratung möglich. 

    Für alle, die sich vor dem Therapeuten fürchten, haben wir in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel nützliche Tipps zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen zusammengestellt.

    FAQ zur Somnophilie

    Fragen und Antworten über den Sleepy-Fetisch

    Somnophilie wird auch Sleepyfetisch genannt. Darunter versteht man, dass jemand von Schlafenden sexuell erregt wird. Die Somnophilie gehört zu den paraphilen Störungen, bei denen Betroffene sexuelle Befriedigung durch von den Normen abweichende Handlungen erreichen. 

    Nein, Somnophilie und Nekrophilie sind unterschiedliche Fetische. Während Somnophilie sich auf schlafende oder bewusstlose Personen bezieht, bezieht sich Nekrophilie auf sexuelle Erregung durch Leichen.

    Betroffene werden durch den Anblick schlafender oder bewusstloser Personen erregt. In manchen Fällen bleibt es nicht nur bei dem Beobachten der Schlafenden, sondern es kommt auch zu Berührungen oder sexuellen Handlungen. In dieser extremen Form kann Somnophilie zu Straftaten führen und sollte unbedingt behandelt werden, um den Umgang mit den eigenen Vorlieben besser kontrollieren zu können. 

    Mithilfe einer Gesprächstherapie können die Hintergründe und Auswirkungen des eigenen Verhaltens aufgezeigt werden. Zudem ist es eventuell möglich, mit einer kognitiven Verhaltenstherapie einstudierte Denk- und Verhaltensmuster zu unproblematischeren Alternativen umzuprogrammieren

    Nein, Somnophilie kann zwischen einvernehmlichen Partnern praktiziert werden, indem sie vorher klare Absprachen treffen und sicherstellen, dass alle Beteiligten einverstanden sind und die Grenzen und Wünsche des anderen respektieren.

    Es hängt von den Umständen ab. In Situationen, in denen die beteiligten Personen einvernehmlich handeln und klare Grenzen und Zustimmungen festgelegt haben, ist Somnophilie nicht illegal. Jedoch ist jede Handlung, die ohne Zustimmung der betroffenen Person stattfindet, rechtswidrig und kann zu strafrechtlichen Konsequenzen führen.

    Wie bei jedem Fetisch hängt das Verhalten von der Person und den Umständen ab. Solange die Handlungen einvernehmlich sind und keine Grenzen überschritten werden, sind Menschen mit Somnophilie nicht gefährlicher als andere. Wir empfehlen, dass von somnophile betroffene Personen sicherstellen, dass sie immer das Einverständnis ihrer Partner einholen und deren Grenzen respektieren.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Ist der Sleepyfetish der niedlichste Fetisch der Welt? | wmn.de

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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