Angst vor Kontaktlinsen
Das Einsetzen von Kontaktlinsen kann am Anfang eine gewisse Angst auslösen. Wer noch nicht mit Kontaktlinsen vertraut ist, braucht deshalb ein Kontaktlinsen-Training. Dieses hilft gegen die Angst vor Kontaktlinsen und schützt vor Augenreizungen. Wir klären auf woher die Angst vor Kontaktlinsen kommt und wie sie sich überwinden lässt.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 18. Januar 2023
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Moderne Kontaktlinsen sind eine sichere und unbedenkliche Lösung für den Ausgleich einer Fehlsichtigkeit. Bei der richtigen Handhabung und Pflege bieten sie gegenüber der Brille viele Vorteile.
Der Lidschlussreflex ist bei den meisten Menschen sehr stark. Es handelt sich um einen natürlichen Schutzmechanismus, der das Einsetzen von Kontaktlinsen erschwert. Vor allem ängstliche Personen haben Probleme, diesen Reflex zu überwinden, den sie als Angstsymptom wahrnehmen.
Mit praktischen Tipps fühlen sich die Kontaktlinsenträger auf der sicheren Seite. Ein erfahrener Optiker erklärt genau, mit welchen Techniken sich die Linsen problemlos einsetzen lassen.
Das Auge reagiert extrem empfindlich auf Berührungen. Wenn ein Fremdkörper auf die Hornhaut trifft, schließt sich das Lid sofort und Tränen bilden sich. Dieser Schutzreflex verhindert, dass Staubpartikel und andere Teilchen das Auge nicht verletzen. Im Gegensatz zu schädlichen Fremdkörpern liegt die angepasste Kontaktlinse jedoch auf der Tränenflüssigkeit, sodass sie weder kratzt noch reibt.

Auslöser der Angst vor Kontaktlinsen
Wenn der Optiker Kontaktlinsen verschreibt, fürchten die Betroffenen, dass die Linsen unbequem und womöglich schädlich für die Augen sind. Dazu kommt die Angst vor dem Kontakt der Fingerspitze mit dem empfindlichen Auge. Doch mit einer sorgfältigen Erstanpassung beim Optiker oder Optometristen lassen sich Probleme beim Einsetzen vermeiden.
Beim Kauf von Kontaktlinsen ohne eine professionelle Beratung und Anpassung besteht die Gefahr, dass die Linsen auf der Hornhaut reiben. Wer solche schlechten Erfahrungen gemacht hat, bei dem wächst die Angst vor Kontaktlinsen.
Dazu kommt oft die Angst, dass die Linse hinter das Auge rutscht. Dies ist jedoch anatomisch unmöglich. Selbst beim heftigen Augenreiben kann die Kontaktlinse höchstens etwas unter das Lid rutschen, wo sie sich leicht wieder entfernen lässt.
Übervorsichtige Menschen tendieren dazu, Horrorgeschichten von Unfällen und Verletzungen am Auge durch Kontaktlinsen zu glauben. Wer dazu noch Angst vor dem Neuen hat, braucht meistens etwas mehr Zeit, um sich an Kontaktlinsen zu gewöhnen. Ein gewisses Maß an Vorsicht ist nicht schlecht, doch bei den Vorteilen der Linsen lohnt es sich, die Angst zu überwinden.
Anzeichen der Angst
Die neuen Kontaktlinsen liegen bereit, doch wer sich davor fürchtet, sie einzusetzen, greift lieber zur vertrauten Brille. Dafür ist nicht nur die Macht der Gewohnheit verantwortlich, sondern auch die Angst, etwas Neues auszuprobieren.
Weitere Symptome für die Angst vor Kontaktlinsen zeigen sich in der langen Eingewöhnungszeit und in dem ständigen Drang, sich die Augen zu reiben. Dadurch kommt es womöglich zu Schwellungen und Rötungen um die Augenlider. Zudem steigt das Risiko von Beschwerden.
Wer seiner Angst nachgibt, kann sie jedoch nicht überwinden. Darum ist es besser, darüber zu reden und sich noch einmal beraten zu lassen. Für die verschiedenen Probleme mit Kontaktlinsen gibt es effektive Lösungen, beispielsweise Gleittropfen.

Tipps gegen Kontaktlinsen Angst
Ein Augenarzt oder Optiker führt nicht nur eine Anpassung der Linse durch, sondern gibt auch Tipps zum Kontaktlinsen-Training. Mit den geeigneten Techniken gelingt es, die Ängste zu überwinden und sich an die neuen Linsen zu gewöhnen.
Wer sich mit dem Thema beschäftigt, erkennt den Unterschied zwischen dem natürlichen Lidschutzreflex und der übertriebenen Angst. Am besten ist es, Schritt für Schritt vorzugehen, sodass das Einsetzen der Linsen bald zur Routine wird.
- Hände waschen
- Kontaktlinse mit einer Kochsalzlösung reinigen/spülen
- Linse auf eine Fingerkuppe (Zeige- oder Mittelfinger) nehmen
- oberes Augenlid mit Zeigefinger der anderen Haut hochziehen
- Kontaktlinse dem Auge nähern
- unteres Lid mit Ringfinger herunterziehen
- Kontaktlinse direkt ins Auge setzen
In dem Moment, wenn die Linse den Tränenfilm berührt, saugt sie sich leicht an. Ein Blinzeln reicht aus, und sie ist in der richtigen Position.
Vor einem Spiegel gelingt es am besten, die Kontaktlinse einzusetzen. Auch beim Herausnehmen der Linse ist es wichtig, saubere Hände zu haben. Harte Linsen lassen sich etwas schwieriger entfernen, doch es gibt spezielle Hilfsmittel wie Hohlsauger.
Informationen sammeln
Die Angst vor etwas Unbekanntem lässt sich am besten mit Fakten bewältigen. Es ist also sinnvoll, die Angst vor Kontaktlinsen zu analysieren und sich zu informieren.
Wer weiß, dass moderne Kontaktlinsen sehr bequem, flexibel und sicher sind, kann besser mit seiner eigenen Unsicherheit umgehen und sie überwinden. Die Kontaktlinsen von heute lassen sich ohne viel Aufwand desinfizieren, sodass Augeninfektionen nahezu unmöglich sind.
Optiker und Augenärzte halten Informationsmaterial und Tipps bereit, die gegen die Angst helfen. Die Erfahrungen von anderen Kontaktlinsenträgern können ebenfalls nützlich sein, auch wenn es gewisse Unterschiede bei der Vielzahl der Linsen gibt.
Therapeutische Hilfe
Wer seine Angst vor Kontaktlinsen über normale Wege nicht lindern kann, der kann immer noch zu einer professionellen therapeutischen Hilfe zurückgreifen. Mittels der Konfrontationstherapie oder auch einer Hypnose, können Ängste reduziert werden.
Quellen:
- Afraid of Inserting Contact Lenses? 5 Tricks to Overcome – perfectlens.ca
Inhalt wurde verfasst von: Julia Dernbach – Medizinisch überprüft von: Thomas Hofmann