Angst vor Briefen
Manche Menschen bekommen schon beim Anblick ihres Briefkastens Herzklopfen. Hast du auch schon mal gezögert, einen offiziellen Brief zu öffnen, weil du Schlimmes befürchtest? Die sogenannte Postphobie, also die Angst vor Briefen, ist verbreiteter, als man denkt, und kann den Alltag stark belasten.
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- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 1. März 2025
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- Postphobie bezeichnet die Angst vor Briefen – Betroffene fürchten negative Nachrichten im Briefkasten und vermeiden oft das Öffnen der Post.
- Dieses Vermeidungsverhalten verschlimmert die Probleme meist: Ungeöffnete Rechnungen führen zu Mahnungen, verpasste Fristen zu größeren Konsequenzen (z.B. Gebühren oder rechtliche Nachteile).
- Tipps gegen die Briefkastenangst: Schrittweise die Furcht überwinden, positive Post-Erlebnisse schaffen, Hilfe von Vertrauenspersonen annehmen und bei Bedarf professionelle Hilfe oder unser Selbsthilfe Buch zur Überwindung von Phobien nutzen.
Was ist Postphobie (Angst vor Briefen)?
Postphobie – umgangssprachlich auch Briefkastenangst genannt – beschreibt die ausgeprägte Angst davor, Briefe oder amtliche Post zu erhalten und zu öffnen. Die Betroffenen wissen rational oft, dass nicht jeder Umschlag gefährlich ist. Trotzdem löst der Anblick des Briefkastens oder eines offiziellen Absenders bei ihnen starken Stress aus. Für sie fühlt es sich an, als kämen mit der Post nur schlechte Nachrichten.
Viele Betroffene schämen sich für ihre Angst, weil sie denken, etwas scheinbar “Normales” nicht bewältigen zu können. Doch du bist mit diesem Problem nicht allein – auch wenn kaum jemand öffentlich darüber spricht. Online berichten viele Menschen in Foren von ihrer Briefkastenangst und suchen nach Rat. Der Austausch hilft, denn er zeigt: Es handelt sich nicht um Faulheit, sondern um ein ernsthaftes Angstproblem.

Warum hat man Angst vor Briefen?
Die Angst vor Briefen entsteht meist nicht ohne Grund. Häufig steckt die Furcht vor negativen Inhalten dahinter. In Zeiten von E-Mail und WhatsApp kommen private Grüße oder Postkarten nur noch selten per Brief – der klassische Briefkasten enthält fast ausschließlich offizielle Schreiben. Dazu gehören Rechnungen, Mahnungen, Behördenschreiben oder Briefe vom Gericht. Kein Wunder also, dass viele beim Anblick solcher Absender automatisch vom Schlimmsten ausgehen.
Negative Erfahrungen in der Vergangenheit können die Postangst verstärken. Wer tatsächlich schon böse Überraschungen im Briefkasten hatte (z. B. hohe Nachforderungen oder amtliche Bescheide mit schlechten Nachrichten), entwickelt eine Abneigung gegen weitere Post. Bei manchen liegt der Ursprung sogar in der Kindheit: Haben die Eltern den Umgang mit Post selbst ängstlich oder vermeidend vorgelebt, kann sich dieses Verhalten auf die Kinder übertragen.
Symptome und Anzeichen
Das Hauptsymptom ist eindeutig: Betroffene öffnen ihre Post nicht. Briefe und amtliche Schreiben bleiben ungeöffnet liegen – manchmal stapeln sie sich über Wochen oder Monate. Viele Menschen mit Postphobie vermeiden es sogar, überhaupt in den Briefkasten zu schauen, aus Furcht, etwas Unangenehmes darin zu finden. Schon der Gedanke daran, zum Briefkasten zu gehen, kann massive Angst auslösen.
- Herzklopfen, Zittern oder Schweißausbrüche
- Bluthochdruck
- Herzklopfen, Zittern oder Schweißausbrüche
- Konzentrationsschwierigkeiten oder das Gefühl von Hilflosigkeit
- Gereiztheit, Wut oder Aggressionen gegenüber der Situation
- Erhöhter Puls
- Vermehrtes Schwitzen
- Panikattacken beim Gedanken an die Post
Nicht jeder hat all diese Symptome, aber die Angst kann so stark werden, dass sie den Alltag massiv beeinträchtigt.
Folgen der Angst vor Briefen
Wer seine Post aus Angst nicht öffnet, gerät auf Dauer in einen Teufelskreis. Vermeidung löst das Problem nicht – im Gegenteil. Ungeöffnete Briefe führen zu Mahnungen, rechtlichen Problemen und finanziellem Stress. Fristen werden versäumt, was schlimme Konsequenzen haben kann.
Zusätzlich kann die ständige Angst psychische und physische Folgen haben. Schlafprobleme, anhaltender Stress und ein schlechtes Gewissen sind typisch. Viele Betroffene entwickeln Depressionen oder ziehen sich sozial zurück.

Tipps gegen die Angst vor Briefen
Die Angst vor Briefen mag irrational erscheinen, doch sie hat meist tieferliegende Ursachen. Der erste Schritt, um sie zu überwinden, ist, sich dieser Angst bewusst zu werden und aktiv dagegen vorzugehen.
Hier sind einige Strategien, die helfen können:
Angst akzeptieren
Mach dir bewusst, dass deine Angst real ist. Du bist nicht allein, und es gibt Wege, die Postphobie zu überwinden. Anstatt dich selbst zu verurteilen, erkenne an, dass diese Angst aus bestimmten Erfahrungen oder Denkmustern entstanden ist. Das bedeutet aber nicht, dass du ihr für immer ausgeliefert bist!
Konfrontation mit Briefen
Setze dir kleine, realistische Ziele: Gehe zunächst nur zum Briefkasten und schau hinein, ohne etwas herauszunehmen. Am nächsten Tag nimmst du die Post mit, ohne sie zu öffnen. Danach kannst du einen Brief nach dem anderen öffnen, anstatt dich von einem Stapel erschlagen zu fühlen. Regelmäßigkeit hilft! Mach es zu einer Routine, sodass das Thema "Post" nicht mehr so viel Macht über dich hat.
Positive Post-Erlebnisse schaffen
Der Briefkasten soll nicht nur für negative Nachrichten stehen. Bestelle dir hin und wieder etwas Nettes, z. B. eine Zeitschrift, ein kleines Geschenk oder eine Grußkarte von Freunden. So verbindest du das Öffnen des Briefkastens mit etwas Positivem und reduzierst das Gefühl der Bedrohung.
Entspannungstechniken nutzen
Du musst das nicht alleine durchstehen! Bitte Freunde oder Familie, dich dabei zu unterstützen. Sie können dir helfen, Briefe zu sortieren, gemeinsam mit dir die Post zu öffnen oder dich einfach moralisch unterstützen. Manchmal reicht schon das Wissen, dass jemand an deiner Seite ist, um die Angst zu mildern.
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Wenn die Angst so stark ist, dass sie deinen Alltag beeinträchtigt, kann eine Therapie eine gute Lösung sein. Besonders die kognitive Verhaltenstherapie hilft dabei, negative Gedankenmuster zu durchbrechen und neue, gesunde Strategien zu entwickeln. Ein Therapeut kann mit dir übungen durchführen, die dir helfen, dich langsam und kontrolliert der Angst zu stellen. Wenn du das Gefühl hast, alleine nicht weiterzukommen, dann scheue dich nicht, dir professionelle Hilfe zu holen. Es gibt effektive Lösungen – du musst nicht mit dieser Angst leben!

Therapie und Hilfe
Wenn du merkst, dass deine Angst vor Briefen dein Leben stark einschränkt, kann unser Selbsthilfe-Buch zur Überwindung von Phobien genau das Richtige für dich sein. Es bietet nicht nur praxisnahe Techniken zur schrittweisen Konfrontation mit deiner Angst, sondern auch wertvolle Strategien, um negative Gedankenmuster zu durchbrechen. Anhand leicht verständlicher Erklärungen und konkreter Übungen kannst du lernen, deine Postphobie systematisch zu überwinden.
Das Buch richtet sich an alle, die unter Phobien leiden – auch bei weniger bekannten Ängsten wie der Angst vor Briefen. Viele Methoden lassen sich individuell anpassen, sodass du die Übungen genau auf deine persönliche Situation abstimmen kannst. Egal, ob du dich selbstständig deiner Angst stellen möchtest oder nach ergänzendem Wissen zu einer laufenden Therapie suchst – das Buch hilft dir dabei, Schritt für Schritt mehr Kontrolle über deine Ängste zu gewinnen.
Zusammenfassung
Die Angst vor Briefen kann das Leben stark belasten. In diesem Artikel haben wir erklärt, was Postphobie ist und welche Ursachen sie haben kann. Negative Erfahrungen, antrainierte Angstreaktionen oder stressige Lebenssituationen können dazu führen, dass sich diese Furcht entwickelt. Besonders die ständige Erwartung schlechter Nachrichten und das Vermeiden des Briefkastens verstärken die Angst oft noch weiter. Dadurch entsteht ein Teufelskreis, der im schlimmsten Fall finanzielle, rechtliche oder psychische Konsequenzen nach sich zieht. Rechnungen bleiben unbezahlt, Fristen verstreichen und die Angst nimmt immer weiter zu.
Doch du kannst lernen, diese Angst zu überwinden. Von kleinen Schritten wie dem langsamen Herantasten an den Briefkasten über bewusste Entspannungstechniken bis hin zu weiteren Tipps in unsrem Buch – es gibt viele Möglichkeiten, die Kontrolle zurückzugewinnen.
Wer seine Postphobie aktiv angeht, wird merken, dass die Angst mit der Zeit nachlässt und der Briefkasten nicht mehr bedrohlich wirkt. Wichtig ist, sich selbst Zeit zu geben, realistische Ziele zu setzen und sich Unterstützung zu holen, wenn man alleine nicht weiterkommt. Die Angst vor Briefen mag hartnäckig sein, doch sie ist nicht unüberwindbar.
Quellen:
- Xinxiangphobia – Phobia Wiki – Fandom
- When Checking Your Mailbox Makes You Anxious – hopetocope.com

Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Über 20 Jahre Erfahrung in den Fachbereichen: Gesundheit, Psychologie und Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann