Angst vor Briefen

Postphobie: Die Angst vor dem Briefkasten überwinden

Die Postphobie beschreibt die Angst vor Briefen, da diese in den meisten Fällen mit negativen Dingen verbunden werden. Vor allem Angst-Patienten und Menschen mit Depressionen kostet der Gang zum Briefkasten immer wieder viel Überwindung. Sie trauen sich oft nicht, an den Briefkasten zu gehen und haben Angst, die Briefe zu öffnen

Die Ursachen dafür sind unterschiedlich. Wir klären auf wie es zu Postphobie kommt, wie sie sich äußert und welche Tipps helfen können die Angst vor den Briefen zu reduzieren

Übersicht:
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    Häufige Fragen:

    Leiden Menschen unter Postphobie, haben Sie Angst vor dem Öffnen von Briefen. Sie gehen entweder gar nicht oder nur sehr selten zum Briefkasten und öffnen die darin befindlichen Briefe auch nicht, da sie befürchten, der Inhalt könne sich negativ auf ihr Leben auswirken. Je länger ein Mensch unter Postphobie leidet, umso stärker gerät er – je nach Inhalt der Briefe (z. B. Rechnungen, Mahnungen) – in weitere Schwierigkeiten.

    Postangst gilt derzeit nicht als anerkannte Erkrankung. Sie wird häufig den spezifischen Phobien zugeordnet, kann aber auch im Rahmen einer generalisierten Angststörung auftreten.

    Häufig ist die Angst vor Briefen auf unangenehme Post wie Mahnungen oder Schreiben von Ämtern und Gerichtsvollziehern zurückzuführen. Es handelt sich also um eine Angst vor möglichen negativen Inhalten. Auch die Angst das sich etwas ändert und Handlungen erfordert werden, kann miteinfließen. 

    Menschen mit Postphobie vermeiden es häufig, an den Briefkasten zu gehen oder Briefe zu öffnen. Dieses Vermeidungsverhalten ist allerdings der falsche Weg. In erster Linie können vielleicht bereits Tipps helfen um die Ängste zu überwinden. Sollte sich keine Besserung zeigen kann sogar eine therapeutische Hilfe ratsam sein, denn durch Vermeidung werden die Probleme nicht nur nach hinten verschoben, sondern oft auch größer.

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    Warum hat man Angst vor Briefen?

    Welche Ursachen hat die Postphobie?

    Postangst wird vorrangig durch Briefe ausgelöst, die bei Betroffenen den Eindruck erwecken, einen unangenehmen Inhalt aufzuweisen.

    Dazu gehören Rechnungen, Mahnungen, Gebührenbescheide oder Schreiben von Behörden und Gerichtsvollziehern. Typische Absender im Briefkopf welche die Angst sofort verstärken sind also Anwälte und Inkassounternehmen, Versicherungen, Krankenkassen, Verwaltungen oder die GEZ.

    Von der Angst vor Briefen sind vor allem überschuldete Menschen betroffen, da sie mit Forderungen rechnen und Rechnungen oder Mahnungen nicht mehr lesen wollen. Mitunter geht die Angst so weit, dass auch andere Briefe (z. B. mit guten Nachrichten oder von Freunden) nicht geöffnet werden

    Anzeichen einer Postphobie

    Wie macht sich eine Angst vor Briefen bemerkbar?

    Hauptsymptom der Postphobie ist die Tatsache, dass Betroffene ihre Post nicht öffnen. In manchen Fällen zeigt sich die Angst auch in Form von Aggressionen und Wut gegenüber der Briefe. 

    Hinzu kommen weitere Anzeichen, wie sie auch bei anderen Angststörungen auftreten. 

    Häufigste Symptome:

    Bei einer stark ausgeprägten Angst vor Briefen erleiden Betroffene mitunter auch Panikattacken beim bloßen Gedanken daran, dass sie an den Briefkasten gehen oder Briefe öffnen müssen.

    Post ignornieren

    Die Briefe nicht zu öffnen, verschlimmert die Anzeichen

    Oft werden die Symptome verstärkt, desto länger das letzte mal eine Briefkastenentleerung zurück liegt. Wenn über mehrere Wochen hinweg der Briefkasten nicht geleert worden ist, erwarten einen bestimmt mehr Briefe und mehr mögliche negative Nachrichten, als wenn dies täglich gemacht wird. Ein herauszögern verschlimmert die Symptome in den meisten Fällen also nur. 

    Die beste Lösung wäre es, den Briefkasten so oft wie nur möglich zu leeren, damit werden mehr positive als negative Erlebnisse verbunden. 

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    Tipps gegen die Angst vor Briefen

    Wie kann man die Angst vor dem Briefkasten überwinden?

    Betroffene mit Angst vor Briefen suchen nach Möglichkeiten, die Konfrontation zu vermeiden. Sie verstecken Briefe unter Papierstapeln oder in Schubladen oder werfen sie sogar weg.

    Allerdings sind dies keine guten Möglichkeiten, die Postangst zu überwinden, da so meist noch größere Probleme entstehen. Einige einfache Selbsthilfemaßnahmen können bereits helfen, die Angst in den Griff zu bekommen. Das aller wichtigste ist es den Briefkasten regelmäßig zu leeren

    Angst akzeptieren

    Ein erster wichtiger Schritt zur Überwindung der Angst vor Briefen ist, diese anzunehmen und verstehen zu lernen. Lassen Sie die Angstgefühle für den Moment zu und akzeptieren Sie diese. Die eigene Angst ist kein Gegner, den Sie bekämpfen müssen. Sie ist ein Teil von Ihnen, weshalb Sie diese auch kontrollieren können. Allein der Gedanke, der eigenen Angst nicht hilflos ausgeliefert zu sein, macht den Umgang damit einfacher und stärkt auch das Selbstbewusstsein.

    Machen Sie sich bewusst, dass die Bewältigung Ihrer Angst Zeit benötigt. Fortschritte sind vor allem am Anfang meist nur klein. Machen Sie sich aber keine Selbstvorwürfe, das wäre kontraproduktiv. Begegnen Sie Ihrer eigenen Situation mit Verständnis, hinterfragen Sie auch die Ursachen für Ihre Angst vor Briefen.


    Konfrontation mit Briefen

    Es fällt zwar schwer, aber zur Überwindung der Angst vor Briefen müssen Sie sich dieser auch stellen. Hier können vertraute Menschen wie Verwandte oder sehr gute Freunde helfen. Es ist eine enorme Herausforderung, die eigene Angst zuzulassen und auszuhalten. Gehen Sie deshalb schrittweise vor. Sortieren Sie zunächst gemeinsam alle Briefe und öffnen Sie diese im nächsten Schritt.
 Die beste dauerhafte Lösung ist es, den Briefkasten regelmäßig zu leeren.

    Sport und Bewegung

    Sport und Bewegung können mentalen Erkrankungen wie Depressionen und Panikstörungen entgegenwirken. Auch bei Angst vor Briefen ist dies hilfreich. Sport wirkt sich positiv auf Körper und Psyche aus und trägt somit zur Angstbewältigung bei. Auch ein allgemein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Schlaf fördert die Verringerung von Ängsten.
 Wer mit Sport am Morgen bereits einen "Sieg" auf seiner Seite hat, lässt sich von negativen Briefen weniger beeindrucken als wenn er schlecht gelaunt in den Tag startet.

    Atemübungen

    Jede Angst ist mit einer starken körperlichen Anspannung verbunden. Deshalb ist es wichtig, sich zu entspannen. Ist die Angst akut, können Entspannungstechniken die Symptome lindern. Atemübungen, autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder auch Mediation und Achtsamkeitstraining sind wichtige Methoden zur Förderung der eigenen Entspannung.


    Austausch mit Gleichgesinnten

    Machen Sie sich bewusst, dass es noch andere Menschen mit Postangst gibt. Im Internet lassen sich bestimmt Menschen mit ähnlichen oder sogar exakt den gleichen Ängsten finden. Der Austausch mit Gleichgesinnten zu den auftretenden Problemen und möglichen Bewältigungsstrategien kann helfen, die eigene Angst zu überwinden.

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    Therapie und Hilfe

    Gibt es eine professionelle Behandlung gegen die Postangst?

    Sind Selbsthilfemaßnahmen zur Überwindung der Angst nicht ausreichend und werden die Probleme dadurch immer größer, ist professionelle Hilfe in Form einer Therapie ratsam. Besonders wenn sich die Briefe anhäufen und nicht mehr geöffnet werden, sollte über professionelle Hilfe nachgedacht werden.

    Kognitive Verhaltenstherapie und Expositionstherapie:

    Methoden wie die kognitive Verhaltenstherapie oder die Expositionstherapie haben sich zur Bewältigung von Ängsten bewährt. Dies lässt sich auch auf die Angst vor dem Briefkasten übertragen. 

    In Begleitung des Therapeuten setzen sich Betroffene mit ihrer Angst auseinander und lernen, die bisher negativen Denkmuster durch neue positive zu ersetzen.

    In einer schrittweisen, durch den Therapeuten begleiteten Konfrontation üben Betroffene außerdem, der Angst aktiv entgegenzutreten. Ziel ist es, das bisherige Vermeidungsverhalten aufzubrechen und eine Gewöhnung an die angstauslösende Situation zu erreichen.

    Basis bildet dabei ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut und Patient, um die Angst nicht zu verstärken. Unter Umständen werden zur Linderung von Angstsymptomen zeitweise auch Medikamente verordnet. Allerdings müssen diese ausschleichend dosiert werden, denn nach Therapieende sollte keine Medikamenteneinnahme mehr erforderlich sein.

    Hilfe finden:

    Sie haben eine irrationale Angst davor, ihre Briefe zu öffnen oder an den Briefkasten zu gehen? Sie glauben, Sie werden mit Ihrer Angst nicht ernst genommen und schämen sich dafür, etwas eigentlich Alltägliches nicht bewältigen zu können? Therapeuten nehmen Ihre Anliegen in aller Regel äußerst ernst. Über die Google lassen sich auch Therapeuten in Ihrer Nähe finden. 

    Wenn Sie sich allerdings vor einem Therapeuten fürchten, kann unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel Ihnen dabei helfen, die Angst zu überwinden und die Kontaktaufnahme zu erleichtern.

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      Quellen:

      1. Xinxiangphobia – Phobia Wiki – Fandom
      2. When Checking Your Mailbox Makes You Anxious – hopetocope.com

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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