Kathisophobie

Angst vor dem Stillsitzen

Die Kathisophobie ist eine spezifische Phobie, die sich auf die Angst vor dem Stillsitzen bezieht. Menschen, die unter dieser Phobie leiden, fühlen sich äußerst unwohl oder sogar panisch, wenn sie für längere Zeit still sitzen müssen.

Diese Angst kann verschiedene Auslöser haben, wie beispielsweise Langeweile, Unruhe, Angst vor Kontrollverlust oder auch körperliche Unwohlsein.

Obwohl die Kathisophobie nicht so bekannt ist wie andere Phobien, kann sie für Betroffene sehr belastend sein und ihr tägliches Leben beeinträchtigen. In diesem Artikel werden wir uns genauer mit den Symptomen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Phobie beschäftigen.

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    Angst vor dem Stillsitzen

    Definition der Kathisophobie

    Bei Kindern wird es oft noch akzeptiert, wenn sie unruhig auf ihrem Sitzplatz herumrutschen. Manche scheinen sogar richtig Angst davor zu haben, wenn es heißt, dass sie in der Grundschule über eine Stunde lang still sitzen sollen.

    Wenn jedoch Erwachsene Angst vor dem Stillsitzen haben, ist das ein Signal dafür, dass etwas nicht stimmt und möglicherweise eine Phobie vorliegt. Dies Phobie nennt sich „Kathisophobie“.

    Aus der Angst wird dann oft die Unfähigkeit, über einen längeren Zeitraum still zu sitzen. Innere Unruhe und Schlafstörungen sind typische Begleitsymptome.

    Das Problem der Akathisie

    Akathisie oder Tasikinesie ist eine neurologische Störung, die zu einer motorischen Sitzunruhe führt. Sie gehört zu den Dyskinesien und kann große Probleme beim Stillsitzen verursachen. Akathisie kann sowohl als Symptom einer Grunderkrankung als auch als unerwünschte Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten. Betroffene empfinden ein unangenehmes inneres Gefühl von Unruhe und Bewegungsdrang, was dazu führt, dass sie sich ständig bewegen oder hin- und herwippen müssen. Oft ist es für die Betroffenen sehr schwer, die unkontrollierten Bewegungen zu unterdrücken oder zu kontrollieren.

    Schwierige Situationen

    Angstauslösende Situationen Kathisophobie

    Die Angst vor dem Stillsitzen kann in verschiedenen Situationen auftreten, wie zum Beispiel im Klassenzimmer, bei einer Prüfung oder im Konferenzraum. Wer sich mit den möglichen Problemen befasst, kann sich im Vorfeld auf solche Situationen einstellen und so dazu beitragen, die Ängste zu bewältigen.

    Besonders kritisch sind jedoch folgende Situationen:

    In stressigen Phasen kann sich die Angst vor langwierigen Meetings oder Besprechungen verstärken, in denen alle stundenlang stillsitzen müssen. Durch Leistungsdruck und Überforderung wächst der Wunsch nach Bewegung, was zu einer Unfähigkeit führen kann, sich zu entspannen.

    Langeweile kann dazu führen, dass die Gedanken abschweifen. Wer ohnehin Angst hat, nicht stillsitzen zu können, wird noch unruhiger. Das Gefühl, etwas anderes zu verpassen, kann die Angstgefühle verstärken.

    Wenn jemand etwas vortragen soll, kann dies zusätzlich zu Versagensangst führen. Es fällt schwer, ruhig zu sprechen und nicht herumzuzappeln, wenn die Nervosität wächst.

    Kathisophobie bei Kindern

    Wenn Kinder nicht still sitzen können

    Manche Kinder haben keine Probleme damit, stillzusitzen, während andere vor Energie nur so sprühen und es nur schwer aushalten können, auf einem Stuhl zu sitzen.

    Wenn Eltern versuchen, ihr Kind mit zu viel Druck zum Stillsitzen zu erziehen, kann dies zu Trotzreaktionen führen. Stattdessen ist es ratsam, das Kind nicht zu sehr zu drängen und je nach Situation möglicherweise mit der Schule ein Jahr später zu beginnen.

    Andernfalls kann die Hyperaktivität des Kindes in Verbindung mit einer strengen Erziehung direkt zur Angst vor dem Stillsitzen führen.

    Kinder mit einer hohen Aufmerksamkeitsspanne neigen dazu, ihren Bewegungsdrang zu vergessen und können daher besser ruhig bleiben. Vorschlag: Entspannungsübungen können dazu beitragen, die Zappeligkeit zu reduzieren.

    Sollte die Unruhe bei einem Kind extrem stark ausgeprägt sein, sollten die Eltern prüfen, ob ihr Nachwuchs unter einer bestimmten Erkrankung oder Entwicklungsstörung leidet. In solchen Fällen ist es wichtig, einen Arzt oder Therapeuten zu konsultieren, um eine Diagnose zu erhalten und eine angemessene Behandlung einzuleiten.

    Bewegungsdrang oder Angst

    Hat man einen Bewegungsdrang oder eine richtige Phobie vor dem Stillsitzen

    Bewegungsdrang und Kathisophobie sind zwei sehr unterschiedliche Dinge. Ein Bewegungsdrang ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf lange Zeit in einer Position zu verbringen.

    Eine Person kann sich unwohl oder steif fühlen, wenn sie über einen längeren Zeitraum stillsitzen muss. Dies kann z.B. bei langen Reisen oder einem Geschäftsmeeting der Fall sein. Es gilt als gesund, sich jede Stunde kurz zu bewegen, um die Durchblutung zu fördern und Verspannungen zu vermeiden. 

    Unterschied zur Kathisophobie:

    Die Kathisophobie hingegen ist eine spezifische Phobie, die durch Angst vor dem Stillsitzen gekennzeichnet ist. Betroffene fühlen sich äußerst unwohl oder sogar panisch, wenn sie für längere Zeit stillsitzen müssen.

    Die Angst kann verschiedene Auslöser haben, wie beispielsweise Langeweile, Unruhe, Angst vor Kontrollverlust oder auch körperliche Unwohlsein.

    Im Gegensatz zum normalen Bewegungsdrang ist die Kathisophobie eine irrationale und übertriebene Angstreaktion auf das Stillsitzen.

    Bewegungsdrang befriedigen reicht meist aus:

    Ein Bewegungsdrang kann in der Regel durch leichte körperliche Aktivitäten gestillt werden, während eine Kathisophobie eine tief verwurzelte Angst ist, die oft eine Behandlung durch einen Fachmann erfordert. Ein Bewegungsdrang ist normalerweise kein ernstes Problem, während eine Kathisophobie die Lebensqualität des Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Es ist wichtig, zwischen diesen beiden Zuständen zu unterscheiden und zu verstehen, wann eine professionelle Hilfe notwendig ist, um die Symptome der Kathisophobie zu behandeln.

    Kathisophobie überwinden

    Die Angst vor dem Stillsitzen überwinden

    Die Überwindung der Angst vor dem Stillsitzen kann eine Herausforderung sein, insbesondere wenn die Ursachen unklar sind.

    Für die Behandlung ist es daher äußerst hilfreich, dass Betroffene zunächst herausfinden, woher ihre Angst stammt. Ob es sich um Erinnerungen aus der eigenen Schulzeit, Strafen der Eltern oder unsichere Gedanken darüber handelt, was andere Leute denken – eine genaue Identifizierung der Ursachen kann helfen, bessere Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

    Entspannungstechniken

    Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können dabei helfen, innere Unruhe und Ängste abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Diese Techniken ermöglichen es, sich auf den Moment zu konzentrieren, um den Geist zu beruhigen und die Muskeln zu entspannen. Meditation beinhaltet oft das Fokussieren auf den Atem oder ein bestimmtes Mantra, um den Geist zu beruhigen. Yoga kombiniert Atmung, Körperhaltungen und Meditation und kann helfen, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Atemübungen helfen dabei, die Atmung zu kontrollieren und können beruhigend auf den Körper wirken.

    Sport und Bewegung

    Ausreichende körperliche Bewegung im Alltag, wie Spaziergänge oder Sport, kann helfen, überschüssige Energie abzubauen und die innere Ruhe zu fördern. Regelmäßige Bewegung kann auch dazu beitragen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Selbst leichte körperliche Aktivitäten wie ein kurzer Spaziergang können den Körper und Geist beruhigen und dazu beitragen, die Angst vor dem Stillsitzen zu reduzieren.

    Stressbewältigung

    Stressreduktion ist ebenfalls von entscheidender Bedeutung, da Stress ein häufiger Auslöser für Angstgefühle sein kann. Methoden zur Stressreduktion umfassen beispielsweise die Identifizierung von Stressoren, die Vermeidung von übermäßigem Koffein- oder Alkoholkonsum sowie die Verwendung von Entspannungstechniken oder körperlicher Aktivität zur Reduzierung von Stress.

    Sollten diese Methoden nicht ausreichen, kann eine Therapie hilfreich sein. In einer Psychotherapie können die Ursprünge der Angst erforscht werden, und die Betroffenen können lernen, mit ihren Ängsten umzugehen und immer etwas länger still zu sitzen.

    Darüber hinaus können auch Medikamente oder andere Behandlungen in Betracht gezogen werden, je nach Schweregrad der Angst und den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen.

    Die Überwindung der Angst vor dem Stillsitzen erfordert Geduld, Zeit und Unterstützung, aber eine angemessene Behandlung kann letztendlich zu einem besseren Lebensgefühl und einer höheren Lebensqualität führen.

    Angst vor dem Stillsitzen muss nicht sein

    Hilfe finden und annehmen

    Die Tipps lassen sich sowohl für nervöse Kinder wie auch auf Erwachsene mit diesem Problem übertragen. Ob körperliche Beschwerden oder psychische Probleme den übermäßigen Bewegungsdrang und die Angst vor dem Stillsitzen auslösen – es empfiehlt sich, frühzeitig etwas zu unternehmen, um negative Auswirkungen zu vermeiden.

    Bewegung an sich ist eine gute Sache und sollte gefördert werden, jedoch ist dies nicht überall möglich. Innovative Ideen wie Active Learning Center, die körperliche Aktivität mit Lernen kombinieren, sind noch in den Kinderschuhen und nicht in jeder Schule, Ausbildung oder Arbeitsumgebung verfügbar.

    Aus diesem Grund sollten Menschen ausreichend Bewegung außerhalb von Klassenzimmern, Besprechungsräumen und Büros suchen, um den Bewegungsdrang zu befriedigen und die Angst vor dem Stillsitzen zu reduzieren.

    Gefühle akzeptieren:

    Eine entspannte Einstellung kann auch dazu beitragen, der Angst vor dem Stillsitzen entgegenzuwirken. Es kann hilfreich sein, die Angst als normale Reaktion des Körpers auf bestimmte Situationen zu betrachten und sich bewusst zu machen, dass es nicht ungewöhnlich ist, das Bedürfnis nach Bewegung zu haben.

    Die Akzeptanz und eine positive Einstellung zur eigenen Situation können dazu beitragen, die Angst vor dem Stillsitzen zu reduzieren und ein besseres Verständnis für die eigenen Bedürfnisse und Grenzen zu entwickeln.

    Hilfe suchen und annehmen:

    Wenn die Anwendung von Bewältigungsstrategien wie Entspannungstechniken und Bewegung im Alltag nicht ausreicht, um die Angst vor dem Stillsitzen zu überwinden, kann eine professionelle Therapie hilfreich sein.

    Ein erfahrener Therapeut kann die Ursachen der Angst erforschen und individuelle Bewältigungsstrategien entwickeln. Therapeuten lassen sich über Google Maps besonders schnell und einfach finden.

    Angst vor Therapeuten?

    Wenn man Angst vor einem Therapeuten oder einer Therapie hat, kann es hilfreich sein, unseren Selbsthilfeartikel zur Überwindung von Arztphobie zu lesen. In diesem Artikel finden sich Informationen und Ratschläge, wie man mit Ängsten umgeht und wie man sich auf Therapiesitzungen vorbereitet. Es werden auch verschiedene Techniken zur Entspannung und zur Überwindung von Ängsten vorgestellt, die sich auf die Angst vor Therapiesitzungen oder vor Ärzten im Allgemeinen anwenden lassen.

    FAQ zur Kathisophobie

    Häufige Fragen und Antworten über die Angst vor dem Stillsitzen:

    Kathisophobie bezeichnet die Angst vor dem Stillsitzen, die bei einigen Menschen auftreten kann.

    Zu den Symptomen von Kathisophobie können Unruhe, Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Übelkeit oder Angstzustände gehören.

    Es gibt verschiedene Bewältigungsstrategien wie Entspannungstechniken, Achtsamkeitsübungen und Bewegung im Alltag. Im Extremfall kann auch eine professionelle Therapie hilfreich sein.

    Bei Kindern kann es helfen, eine hohe Aufmerksamkeitsspanne zu fördern und Entspannungsübungen einzuführen. Es kann auch sinnvoll sein, herauszufinden, ob körperliche Beschwerden oder Entwicklungsstörungen vorliegen.

    Ja, wenn man aufgrund der Angst nicht in der Lage ist, längere Zeit stillzusitzen, kann dies sich auf die berufliche Karriere auswirken.

    Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie die kognitive Verhaltenstherapie, Expositionsbehandlung und medikamentöse Therapie.

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      Quellen:

      1. Scared of sitting down? Bizarre business phobias – smh.com.au
      2. Catisophobia: Irrational fear of sitting – – PsychoQues

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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