Angst vor Frauen

Gynophobie - Tipps zur Überwindung der Angst vor Frauen

Viele Männer sind schüchtern und haben Probleme, wenn es ums Flirten oder das Kennenlernen von Frauen geht. Wenn sich dieses Unwohlsein aber in eine panische Angst verwandelt, so wird das als Gynophobie oder Angst vor Frauen bezeichnet. Wir klären auf woher die Angst kommt und was man dagegen tun kann. 

Übersicht:
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    Häufige Fragen:

    Eine Gynophobie ist eine irrationale und übersteigerte Angst vor Frauen. Obwohl die Betroffenen wissen, dass ihre Angstgefühle nicht der Realität entsprechen, können sie diese nicht beeinflussen.

    Bei einer Gynophobie leiden die Betroffenen an starken Ängsten, sobald eine Frau in ihrer Nähe ist. Darüber hinaus treten auch verschiedenste körperliche Symptome wie Zittern, Schwitzen oder Herzrasen auf.

    Wird der persönliche Freiraum sehr stark eingeschränkt, so ist es empfehlenswert, sich therapeutische Hilfe zu suchen. Helfen können hier beispielsweise eine Verhaltens- oder Expositionstherapie, manchmal kommen auch Medikamente zum Einsatz.

    Merkmale der Gynophobie

    Definition der Gynophobie

    Die panische und irrationale Angst vor Frauen oder Gynophobie darf nicht mit der Frauenfeindlichkeit, der sogenannten Misogynie, verwechselt werden.

    Vom britischen Sozial- und Sexualwissenschaftler Havelock Ellis wurde diese Form der Phobie auch als „Horror Feminae“ oder eine hypersensible Reaktion auf die weiblichen Geschlechtsorgane bezeichnet. Die Betroffenen entwickeln dabei nicht nur Angst vor dem Geschlechtsverkehr, sondern auch vor sozialen Interaktionen.

    Es ist dann kaum Augenkontakt möglich, das Sprechen fällt schwer oder es tritt sogar ein Stottern auf, wenn die betroffenen Männer mit einer Frau ins Gespräch kommen.

    Venustraphobie: Angst vor schönen Frauen

    Neben der allgemeinen Angst vor Frauen, gibt es mit der Venustraphobie auch eine Phobie die ausschließlich optisch ansprechende Frauen betrifft.

    Auslöser der Angst vor Frauen

    Was führt zu einer starken Angst vor Frauen?

    Viele Betroffene sind sehr zurückhaltend und haben auch ein idealisiertes Frauenbild bzw. den „normalen“ Zeitpunkt verpasst, die ersten sexuellen Erfahrungen zu sammeln. Im Laufe der Zeit treffen sie dann vorwiegend auf erfahrenere Frauen, denen sie sich aber nicht gewachsen fühlen.

    Übersexualisierte Kindheit

    Der Psychiater Sigmund Freud sah die Ursache für eine Angst vor Frauen in einer übersexualisierten Kindheit, aber auch genau das Gegenteil - nämlich ein körperfeindliches und puritanisches Elternhaus - kann als Auslöser für eine spätere Gynophobie gesehen werden. Manche Betroffene wachsen ohne Mutter auf oder werden in ihrer Kindheit sehr oft alleine gelassen.

    Negative Erfahrungen

    Natürlich können auch negative Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht dazu beitragen, dass Männer große Angst vor Frauen entwickeln. Aus diesem Grund nehmen es die Betroffenen lieber in Kauf, keinen Kontakt zu Frauen zu haben, bevor sie eine Abfuhr bekommen oder abgelehnt werden. Dadurch werden sie aber sehr unsicher und unspontan und versuchen, ihre fehlenden Kontakte durch andere Tätigkeiten oder Hobbys, wie zum Bespiel extremes Klettern, zu kompensieren. Andere wiederum greifen zu Alkohol, um auf diese Weise mutiger zu werden.

    Weitere Ursachen:

    Darüber hinaus können auch die nachfolgenden Ursachen das Entstehen einer Gynophobie begünstigen:

    Anzeichen einer Gynophobie

    Wie macht sich die Angst vor Frauen bemerkbar?

    Wer an einer Gynophobie leidet, hat vor allem im sozialen Umgang mit dem anderen Geschlecht äußerst große Schwierigkeiten.

    So können die Betroffenen keinen Blickkontakt mit einer Frau halten, es fällt ihnen schwer, eine Frau anzusprechen oder mit ihr ein längeres Gespräch zu führen und auch eine Berührung oder körperliche Nähe löst große Angst aus.

    Zudem leiden die Betroffenen an starken Versagens- und Verlustängsten, die sich nur durch positive intime Erfahrungen auch wieder auflösen könnten.

    In der Gegenwart einer Frau können dann auch folgende körperliche Symptome auftreten:

    Schwacher Sexualtrieb

    Bei vielen betroffenen Männern ist außerdem der Sexualtrieb nur sehr schwach ausgeprägt oder sie zeigen im frühen Erwachsenenalter beziehungsinkompatible Interessen.

    Starke Eifersucht

    Sollten Gynophobiker in einer Beziehung leben, die eher auf die Initiative der Partnerin zurückzuführen ist, so neigen diese Männer in sehr vielen Fällen zu starker Eifersucht, durch die ihre Verlustängste zum Ausdruck kommen.

    Scheinbare Frauenhelden

    Es gibt aber auch Männer, die nach außen hin wie Frauenhelden wirken, aber dennoch unter einer Gynophobie leiden. Diese Männer brauchen unzählige Beziehungen, damit sie sich bestätigt fühlen, wird es ernst, ziehen sie sich jedoch aus Angst wieder zurück.

    Tipps gegen Angst vor Frauen

    Was kann man gegen die Angst vor Frauen tun?

    Um ihre Angst vor Frauen zu reduzieren bzw. abzulegen, sollten die Betroffenen sehr langsam vorgehen. Versuchen Sie beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Supermarkt Augenkontakt mit Frauen aufzunehmen oder beginnen Sie ein Hobby, an dem sich nicht ausschließlich Männer beteiligen.

    Sobald man aktiv handelt und dadurch auch positive Erfahrungen sammeln kann, werden die negativen Gedanken und Befürchtungen im Laufe der Zeit „überschrieben“. Man wird entspannter und Sie werden merken, dass der Kontakt zum anderen Geschlecht auch sehr angenehm sein kann.

    Männer, die an einer Gynophobie leiden, haben meist große Probleme, Frauen im Alltag anzusprechen. Daher kann es zunächst hilfreich sein, sich eine Konfrontation mit ihnen vorzustellen. Legen Sie sich dafür gemütlich hin, schließen Sie die Augen und stellen Sie sich dann vor, wie sie eine Frau beispielsweise im Supermarkt ansprechen. Gestalten Sie Ihren persönlichen „Film“ dabei möglichst positiv und stellen Sie sich die gewählte Szene in vielen Details vor. Auch durch dieses rein gedankliche Erlebnis können Ängste minimiert werden.

    Sollten Sie generell Probleme im Umgang mit Menschen haben und Kontakte vermeiden, so empfiehlt es sich, in verschiedensten Alltagssituationen das Gespräch zu anderen zu suchen, um diese Gewohnheit zu durchbrechen. Dazu reicht schon ein kleiner Smalltalk beim Friseur oder in einem Geschäft, da auf diese Weise Ihre Schüchternheit und Scheu vor anderen Menschen langsam abgebaut wird.

    Wenn Sie sich bereits relativ sicher im Umgang mit Menschen fühlen, können Sie auch damit beginnen, gezielt Kontakte mit Frauen aufzunehmen und sie auch im Alltagsleben anzusprechen. Fragen Sie beispielsweise eine Fußgängerin nach dem Weg und bedanken Sie sich dann höflich bei ihr. In weiterer Folge kann man diese Übung noch ausweiten und versuchen, ein Gespräch mit der jeweiligen Dame zu führen.

    Der nächste Schritt wäre dann, auch Berührungen zuzulassen, was wiederum nur in realen Situationen möglich ist. Beginnen Sie auch hier langsam mit kleinen Gesten wie zum Beispiel dem Berühren einer Hand.

    Verabschieden Sie sich außerdem von Ihrem Perfektionismus und lassen Sie Fehler zu. Ein Date verläuft nicht immer nach unseren Vorstellungen und darf auch holprig sein. Das ist sehr menschlich und völlig normal. Und Sie werden sehen: Viele Menschen nehmen unsere Schwächen in keinster Weise so wahr wie wir selbst.

    Professionelle Behandlung

    Therapeutische Behandlung einer Gynophobie

    Sollte aufgrund einer Gynophobie das Leben der Betroffenen sehr stark darunter leiden, so besteht die Möglichkeit, von professionellen Therapieangeboten wie einer Expositions- oder Verhaltenstherapie Gebrauch zu machen.

    Das Ziel einer Therapie ist es, die Persönlichkeit zu stärken und zu lernen, seine eigenen Schwächen auch anzunehmen. Die Phobie gilt dann als bewältigt, wenn sich die irrationale Angst vor Frauen hin zu einem „normalen“ Angstgefühl verändert.

    Expositionstherapie

    Im Rahmen einer Expositionstherapie wird der Betroffene den Dingen ausgesetzt, die ihm Angst einflößen. Dabei erfolgt die Exposition stufenweise, um mit seinen Empfindungen und Gedanken langsam umgehen zu lernen.

    Kognitive Verhaltenstherapie

    Während einer Kognitiven Verhaltenstherapie werden die Ängste auf andere Weise betrachtet und die Klienten lernen auch, mit ihren körperlichen Empfindungen, die damit verbunden sind, umzugehen.

    Medikamentöse Behandlung

    In manchen Fällen ist es auch hilfreich, eine Therapie mit Medikamenten zu kombinieren, vor allem dann, wenn die Betroffenen auch an Panikattacken leiden. Eingesetzt werden dabei vorwiegend Beruhigungsmittel bzw. Betablocker.

    Hilfe finden und annehmen:

    Um eine Therapie zu beginnen, ist es ratsam einen erfahrenen Therapeuten zu konsultieren. Über die Arztsuche auf Jameda lassen sich Therapeuten in unmittelbarer Nähe anzeigen. 

    Auch Rückfrage können die Therapeuten eventuell auch eine diskrete Online Beratung anbieten. 

    Online Psychologen:

    Aktuell können wir leider keine Online-Therapie empfehlen. Wir bemühen uns in Zukunft passende Angebote für eine therapeutische Online-Behandlung zur Verfügung zu stellen.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Gynophobia: Coping With the Fear of Women – verywellmind.com

      Inhalt wurde verfasst von: Julia Dernbach – Medizinisch überprüft von: Thomas Hofmann

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