Angst vor der Arbeit überwinden
Die Angst vor Arbeit oder vor dem Arbeitsplatz als solchen, bezeichnet man als Ergophobie. Damit ist jedoch nicht das Unbehagen gemeint, sich nach einem Fehler der Kritik des Chefs stellen zu müssen oder ein klärendes Gespräch zu führen. Bei der Arbeitsplatzphobie handelt es sich um eine Angststörung, die den Arbeitsplatz als Quelle von Gefahren sieht. Auslöser für diese Phobie können Gegenstände, Umgebungen, Situationen oder Menschen sein, die mit dem Arbeitsleben zu tun haben.
Menschen mit Ergophobie geraten schon bei der bloßen Vorstellung an Arbeit bzw. dem Arbeitsplatz in starke Ablehnung, Angstzustände und sogar in Panik, die sich sowohl physisch als psychisch bemerkbar macht. Wir klären auf wie sich eine Ergophobie bemerkbar macht und wie diese überwunden werden kann.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 4. Juli 2023
Startseite » Phobien » Ergophobie (Angst vor Arbeit)
Ergophpbie erklärt
Ergophobie ist die intensive und irrationalen Angst vor Arbeit oder dem Arbeitsplatz. Sie kann durch verschiedene Elemente des Arbeitsumfelds ausgelöst werden, einschließlich Vorgesetzten, Kollegen, Stresssituationen und sogar der Angst vor Verletzungen.
Die Auswirkungen dieser Phobie können gravierend sein und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und sogar die finanzielle Stabilität des Betroffenen.
Behandlungsstrategien können Achtsamkeitsübungen, Gespräche mit vertrauten Personen und Entspannungstechniken umfassen, es ist jedoch oft wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Unser Selbsthilfe-eBook könnte eine wertvolle Ressource für Personen mit Ergophobie sein. Es bietet auf 40 Seiten wertvolle Tipps und Strategien zur Bewältigung von Ängsten und Phobien, die Ihnen helfen könnten, die Herausforderungen des Arbeitsplatzes zu bewältigen. Besonders nützlich ist es für diejenigen, die eine Therapie scheuen oder eine praktische, eigenständige Lösung suchen.
- Über 50 Seiten ✔
- Verständliche Sprache ✔
- Selbsthilfe Strategien ✔
- Tipps für Sofort-Hilfe ✔
- Softcover-Buch: 19,00 EUR ✔
- E-Book: 9,99 EUR ✔
- ➡️ JETZT BESTELLEN
Bedenken und Lösungen
Bedenken | Lösungen |
---|---|
Starke Angst vor dem Arbeitsplatz | Achtsamkeitsübungen und Entspannungstechniken praktizieren |
Fürchten, mit Kollegen und Vorgesetzten zu interagieren | Gespräche mit vertrauten Menschen führen und unterstützende Beziehungen aufbauen |
Überwältigende Angst vor Arbeitsstress | Zeitmanagementtechniken und Stressbewältigungstechniken anwenden |
Vermeidungsverhalten und wiederholte Arbeitsunfähigkeit | Professionelle Hilfe suchen und möglicherweise eine Psychotherapie in Betracht ziehen |
Angst vor Verletzungen oder Krankheit bei der Arbeit | Über Sicherheits- und Gesundheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz informieren |
Symptome und Tipps
Symptom | Therapie |
---|---|
Arbeitsbezogene Panikattacken | Kognitive Verhaltenstherapie |
Vermeidung von Arbeitsaufgaben | Expositionstherapie |
Körperliche Stresssymptome | Entspannungstechniken und Biofeedback |
Übermäßige Sorgen um die Arbeit | Gestalttherapie und Achtsamkeitstraining |
Bedürfnis nach Selbsthilfe und Eigeninitiative | Unser E-Book: "Überwinden Sie Ergophobie: Ein Selbsthilfeleitfaden" |
Arbeitphobie
Bei der Arbeitsplatzphobie handelt es sich um eine spezielle Form der Arbeitsangst. Die Beispiele zeigen, wie unterschiedlich sich diese Phobie äußern kann.
Einige Menschen haben Angst vor den Vorgesetzten, die den Leistungsdruck erhöht. Auch der Vergleich mit Kollegen kann sich negativ auf das Betriebsklima auswirken und die Sorgen verstärken.
Andere Personen fühlen sich unwohl, wenn der Stresspegel ansteigt. Zu viele oder unangenehme Kunden verursachen ein Angstgefühl, oder ein erhöhter Arbeitsanfall führt zu einer Steigerung der Angst. Auch Zeitdruck kann zu einer Angst und Überforderung führen.
Die Angst vor Verletzungen oder Erkrankungen bei der Arbeit entsteht möglicherweise durch eine gefährliche Umgebung oder auch nur durch einfache Dinge wie z.B. Zugluft. Wer sich um seine eigene Gesundheit sorgt, bei dem ist die Angst vor Krankheit eng mit der Arbeitsplatzangst verbunden.
Für Betroffene stellt jeder einzelne Arbeitstag eine neue Herausforderung für die Betroffenen dar, obwohl es keine offensichtlichen Gründe dafür zu geben scheint. Meist sind sich Menschen mit einer Ergophobie durchaus darüber bewusst, dass ihre Ängste nicht rationaler Natur sind. Trotz dieser Erkenntnis ist es ihnen nicht möglich, das Problem alleine zu lösen, da sich das eigene Gehirn nunmal nicht austricksen lässt.
Auch bereits bestehende Phobien, wie zum Beispiel die soziale Phobie (Angst vor Menschen), der Angst vor engen Räumen, die Angst vor dem Autofahren , etc. können als indirekter Auslöser fungieren.
Die Soziophobie ist die Angst vor Menschen bzw. die Angst sich in der Öffentlichkeit vor anderen Menschen zu blamieren. Dies betrifft unter anderem Präsentationen oder das Halten einer Rede vor Publikum, welche nicht mehr in die Rubrik „Lampenfieber“ fallen. Auch alltägliche Dinge wie ein gemeinsames Essen oder eine normale Unterhaltung lösen unverhältnismäßig große Ängste aus. Um sich diesen Ängsten nicht aussetzen zu müssen, meiden soziophobe Menschen ein Auftreten in der Öffentlichkeit. In schwerwiegenden Fällen führt ein solches Verhalten zu einer vollständigen, selbst auferlegten Isolation. Da auch der Arbeitsplatz gemieden wird, kann die Existenz einer ganzen Familie zerstört werden.
Angst vor der Arbeit erkennen
Eine Ergophobie tritt nicht von heute auf morgen in Erscheinung. Es handelt sich vielmehr um einen schleichenden Prozess, der mit fortlaufender Dauer an Intensität zunimmt.
Werden anfangs nur bestimmte Arbeitsabläufe oder Kolleg*innen gemieden, können bei einer stark ausgeprägten Ergophobie keinerlei Arbeiten mehr bewältigt oder jegliche Unterhaltung geführt werden.
Zu Beginn wissen die Angstpatienten meistens, dass ihre Angstsymptome übersteigert sind. Auch bei realen Problemen wie mangelnder Arbeitsschutz oder fehlende Ergonomie ist die Angst am Arbeitsplatz irrational.
Dennoch kann es im Berufsleben zu beängstigenden Situationen kommen, in denen sich empfindliche Menschen verunsichert fühlen. Dies wirkt sich auf die Leistungsfähigkeit aus, wodurch sich die Angstgefühle steigern können.
Wenn das Unbehagen jedoch immer häufiger zu Angstsymptomen führt, ist es Zeit, zu handeln. Panikattacken behindern nicht nur die eigene Arbeit, sondern sie haben auch einen negativen Einfluss auf das Arbeitsklima. Darum sollten die Betroffenen rechtzeitig mit ihrem Arzt sprechen oder sich an einen Psychotherapeuten wenden.
Viele Menschen sind der Meinung, dass es sich bei der Angst vor der Arbeit um eine Begleiterscheinung einer anderen psychischen Erkrankung handelt. Die klinische Entwicklung und die sozialmedizinischen Folgen weisen jedoch darauf hin, dass eine spezielle Psychotherapie sinnvoll ist, die diese Phobie als eigenständige Erkrankung ansieht.
Symptome
Neben der generalisierten Angst, die die Gedanken der Betroffenen beherrscht, kommen physische Symptome hinzu. Diese können durch einen erhöhten Puls, Zittern, vermehrtes Schwitzen, Mundtrockenheit und im schlimmsten Fall durch Panikattacken in Erscheinung treten.
Diese körperlichen Signale weisen auf eine starke innere Erregung hin und sind typische Angstsymptome. Doch nicht nur plötzliche Panikattacken sind ein Hinweis auf Arbeitsplatzphobie. Manchmal leiden die Angstpatienten auch unter sich allmählich steigernden Beschwerden.
Es kommt zu psychosomatischen Problemen wie Magenschmerzen und einer unbewussten Vermeidung: Die Betroffenen melden sich krank, um Abstand zu der vermeintlichen Gefahr am Arbeitsplatz zu halten.
Wenn die Angst vor der Arbeit eine Vermeidungsstrategie verursacht, häufen sich die Krankschreibungen. Durch wiederholte Arbeitsunfähigkeit wächst die Gefahr, dass das Vermeidungsverhalten zur bequemen Lösung für die Betroffenen wird. Doch die Vermeidung ist keine Lösung – stattdessen verschlimmert sie die Situation, denn die Betroffenen verlernen es, normal zu handeln. Dies ist in manchen Fällen bereits in der Kindheit als Schulangst bekannt.
Auswirkungen
Ergophobie kann in bestimmten Berufsgruppen, wie bei Piloten, Chirurgen, Lkw- Fahrern etc. tatsächlich ein Risiko- Faktor sein. Wenn sie während der Ausübung ihres Jobs von der Angst übermannt werden, kann die Sicherheit aller Beteiligten nicht mehr gewährleistet werden.
Sollte man aufgrund seiner Ergophobie den Arbeitsplatz und somit langfristig die finanzielle Unabhängigkeit verlieren, können unzureichende und mangelnde Ernährung zu diversen Krankheiten führen. Auch psychologische Folgen sind keine Seltenheit, da sich desto länger sich vor Arbeit gefürchtet wird, eine neue Arbeitsstelle umso unwahrscheinlicher wird.
Ebenso möglich ist der Verlust der Krankenversicherung, die dazu führt, sich keinen Arzt leisten zu können und sich seinem Schicksal fügen muss.
Ursachen für Arbeitsangst
Die Auslöser, Ursachen und Verstärker der Angst vor der Arbeit (Ergophobie) sind sehr zahlreich und äußerst individuell. Was sie jedoch gemeinsam haben, ist eine persönliche negative Erfahrung, die zu unterschiedlichen Zeiten im Laufe eines Lebens gemacht werden.
Ein Teil der Betroffenen hat diese Erfahrung bereits als Schüler*in erleben müssen, wohingegen ein anderer Teil sie tatsächlich erst im Berufsleben macht. Eine weitere Ursache ist das immer häufiger auftretende Burnout- Syndrom.
Personen, die sich durch ihre Arbeit so gestresst fühlen, dass sie ihrer Arbeit nicht mehr in adäquater Weise nachgehen können, entwickeln ebenfalls eine Ergophobie.
- Menschen, die jedoch aus persönlichen Defiziten der Leistungsanforderungen nicht gewachsen sind, fallen nicht in diese Gruppe, da ihre Ängste faktisch nachvollziehbar sind.
- Wenn man diesen Menschen Arbeiten überträgt, die sie problemlos bewältigen können, kann von Ergophobie keine Rede mehr sein.
Tipps gegen Angst vor der Arbeit
Die Arbeitsplatzphobie löst ebenso wie andere Angststörungen oft die berüchtigte Angst vor der Angst aus. Dieser Teufelskreis lässt sich jedoch durchbrechen – je eher, desto besser. Wenn die ängstlichen Menschen jedoch auf Vermeidung setzen und ihren Ängsten nachgeben, gewinnt die Angststörung immer mehr Macht über das alltägliche Leben.
Um die eigene Angst vor der Arbeit zu überwinden, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Achtsamkeitsübungen
- Gespräche mit vertrauten Menschen
- Entspannungstechniken (Yoga, autogenes Training, Meditation)
Im besten Fall wird mit seinem Arbeitgeber darüber gesprochen, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Wenn offen über die Ängste informiert wird, kann auch der Arbeitgeber besser das Verhalten des Betroffenen deuten und die Situation besser einschätzen. Falscher Scham hilft in diesem Fall niemandem, am wenigsten dem Betroffenen selbst.
Kommunikation
Wer seine Angst bewältigen möchte, darf ihr nicht nachgeben. Besser ist es, sich den Angstgefühlen zu stellen. Dabei können die Betroffenen positive Erfahrungen sammeln, die ihnen bewusst machen, dass das Problem nicht so groß ist wie befürchtet.
Im Gespräch mit der Familie, mit Freunden oder mit empathischen Kollegen gelingt es den Betroffenen, die eigenen Kräfte zu sammeln. Auch die Vorgesetzten haben oft ein offenes Ohr für die Probleme ihrer Mitarbeiter. Hierfür ist allerdings eine gewisse Vertrauensbasis nötig.
Möglicherweise ist der Job selbst das Problem: In diesem Fall zeigt die Arbeitsplatzangst an, dass ein Berufswechsel sinnvoll wäre. Wer sich zum Beispiel bei ständigem Kundenkontakt unwohl fühlt, für den empfiehlt sich eher ein Arbeitsplatz im Back Office als an der Empfangstheke.
Wer sich nicht mit bekannten Personen unterhalten will, kann dies auch möglichst anonym tun. Immer mehr Menschen scheinen Angst vor der Arbeit bzw. dem Arbeitsplatz zu haben. In Selbsthilfegruppen und Internet-Foren können sich die Betroffenen austauschen.
Im Gespräch zeigen sich mögliche Ansätze zur Angstüberwindung. Die Erfahrung von anderen kann dabei helfen, eine eigene Bewältigungsstrategie zu finden.
Auch Online Psychologen können für ein anonymes Gespräch genutzt werden. Dabei kann auch an hilfreichen Tipps zur Überwindung der Angst gearbeitet werden.
- Nehmen Sie sich Zeit für gelegentlichen Smalltalk.
- Stellen Sie Fragen, aber machen Sie auch Angaben zu Ihrer Person.
- Zeigen Sie Ihren Sinn für Humor, aber bleiben Sie professionell.
- Biete an, bei Projekten oder Aufgaben mitzumachen, solange du dich nicht überforderst.
Kleine hilfreiche Tipps
Angst vor neuen Arbeitsplatz
Neuer Arbeitsplatz? Eingewöhnungszeit beachten: Es ist nicht immer leicht in einen neuen Job einzusteigen. Viele Ängste kommen von einer Angst vor dem neuen und einer Herausforderungen der wir noch nicht gewachsen sind. Desto öfter wir die Tätigkeit ausüben, desto besser werden wir darin. Hier gilt das alte Sprichtwort: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen". Außerdem hilft Routine. Sobald etwas Zeit vergangen ist und die Tage einem regelmäßigen Muster gefolgt werden, tritt die Angst vor dem neuen Job oft ganz natürlich in den Hintergrund.
Angst vor zu hohen Anforderungen auf der Arbeit
Es kann wichtig sein, keine zu hohen Anforderungen an sich selbst zu stellen. Setzen Sie sich nicht mehr unter Druck als es nötig ist. Sie erfüllen Ihre Arbeit zu vollster Zufriedenheit? Niemand setzt Sie unter Druck? Sprechen Sie Ihren Arbeitgeber an und fragen Sie nach seiner Zufriedenheit mit Ihrer Leistung. Ist er zufrieden? Sind Sie es auch mit sich selbst und gehen Sie nicht zu stark mit sich selbst ins Gericht.
Arbeitsplatzangst mit Humor sehen
Humor kann nicht schaden.Diverse Arbeiten können auch mit etwas Humor aufgelockert werden. Das Leben, insbesondere die Arbeit muss nicht immer verbissen Ernst genommen werden. Dabei spielt natürlich der Beruf eine entscheidende Rolle, Berufe mit hoher Verantwortung sollten diese auch ohne Zweifel bekommen. Doch besondres zu Beginn einer neuen Tätigkeit kann etwas Auflockerung durch Humor nicht schaden. Das Gehirn verknüpft Aufgaben mit etwas positiven und kann sich daran besser gewöhnen als an negative Erinnerungen.
Freunde auf der Arbeit finden
Sie müssen nicht mit jedem in Ihrem Arbeitsplatz beste Freunde werden. Dennoch kann die Pflege von Freundschaften am Arbeitsplatz dazu beitragen, Einsamkeit am Arbeitsplatz zu vermeiden – irgendwo, wo Sie einen erheblichen Teil Ihrer Stunden verbringen. Freundliche Kollegen tragen nicht nur zu einem reibungslosen Übergang bei. Zu wissen, dass Sie Rückekdeckung und Unterstützung durch Freunde bei der Arbeit haben, kann dazu beitragen, Sonntagsängste zu vermeiden und die bevorstehende Arbeitswoche leichter zu meistern.
Therapie der Arbeitsangst
Wie bei allen psychisch bedingten Erkrankungen, ist typischerweise eine Therapie angeraten. Welche Form der Therapie muss individuell entschieden werden.
Ist die Ergophobie schon sehr stark ausgeprägt, ist eine Verhaltenstherapie, manchmal auch in Kombination mit einer Konfrontationstherapie, zum Erfolg führen.
Wichtig ist bei jeder Therapie, dass man seinem Therapeuten vertraut und der Therapeut wiederum die Geduld aufbringt, dem Patienten die nötige Zeit zu geben, die dieser braucht, um seine Ängste abzulegen.
Eine Psychotherapie funktioniert oft mit Exposition, doch die allmähliche Annäherung an die beängstigende Situation ist bei der Arbeitsphobie problematisch. Das liegt daran, dass der Therapeut keinen Einfluss auf die Umgebungsbedingungen hat. Die gestufte Exposition lässt sich also kaum durchführen. Dadurch steigt das Risiko, dass sich die Angstgefühle verschlimmern.
- Situations- und Verhaltensbeschreibungen im Zusammenhang mit Analysen
- Entwicklung von Bewältigungskompetenz
- Reframing und Angstmanagement
- Konfliktmanagement
Die berufliche Belastungserprobung mit psychotherapeutischer Begleitung kann ebenfalls helfen, wieder ins Berufsleben einzusteigen. Hier erfolgt die Hospitation in kooperierenden Betrieben, in denen die Betroffenen ihre Leistungsfähigkeit und ihr Durchhaltevermögen erproben können.
Wer seine Arbeitsplatzphobie aus eigener Kraft oder mithilfe einer Therapie bewältigt, kann sich schrittweise wieder in den Beruf einarbeiten. Hier ist es wichtig, nicht in die vorigen Denkmuster zu verfallen, um erneute Angstattacken zu vermeiden.
Sollte die Angst vor der Arbeit zu stark werden und Sie von Ihren persönlichen Wünschen im Leben abhalten, kann ein Therapeut in Anspruch genommen werden.
Unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel bietet praktische Tipps, um die Angst vor der Arbeit und einem möglichen Therapeutenbesuch zu überwinden. Wir möchten Ihnen helfen, Ihre Ängste zu überwinden und den ersten Schritt in Richtung einer besseren beruflichen Gesundheit zu machen.
FAQ zur Ergophobie
Wer unter Arbeitsplatzphobie leidet, fürchtet sich vor dem Arbeitsplatz, vor bestimmten Situationen bei der Arbeit oder vor Menschen. Die Ergophobie beschreibt die generelle Angst vor Arbeit. Dabei beziehen sich die Ängste häufig nicht auf Fakten, sondern haben sich in den Köpfen der Betroffenen manifestiert. Die Folge ist, dass Menschen mit Ergophobie immer wieder nach Gründen und Ausreden suchen, um nicht zur Arbeit gehen zu müssen.
Die Ausbildung einer Ergophobie kann mehrere Ursachen haben. Sowohl negative persönliche Erfahrungen als auch bereits bestehende Phobien, wie beispielsweise Soziophobie (Angst vor Menschen) können dafür verantwortlich sein. Des Weiteren spielt die Angst des persönlichen Versagens häufig eine bedeutende Rolle, da man sich dem Leistungsdruck nicht gewachsen fühlt.
Auslöser für die Phobie sind bestimmte Reize direkt am Arbeitsplatz, zum Beispiel Kollegen im gleichen Raum, Objekte oder Situationen. Wer unter Arbeitsplatzphobie leidet, fühlt sich möglicherweise gemobbt oder hat Probleme mit Teamarbeit oder mit Leistungsdruck. Aber auch Drucker oder das Telefon am Arbeitsplatz können Angst auslösen.
Menschen mit Arbeitsplatzphobie melden sich öfter krank oder vermeiden angstauslösende Situationen. Sie machen einen großen Bogen um laute Maschinen, schrecken vor einigen Kollegen zurück oder lehnen bestimmte Aufgaben und Arbeitsbereiche ab. Oft kommt es zu Angstsymptomen wie Schwitzen, zittrigen Händen und nervösen Reaktionen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Angst vor der Arbeit zu überwinden, wie zum Beispiel gezieltes Stressmanagement, Veränderungen im Arbeitsumfeld, die Etablierung von Routinen und das Aufsuchen professioneller Hilfe.
Im Normalfall ist, wie bei jeder psychischen Erkrankung, eine therapeutische Behandlung angeraten. Welche Therapie sich am besten eignet, kann von Person zu Person sehr unterschiedlich sein und hängt von der Intensität der Störung ab. Während leichtere Formen bereits durch Selbsthilfegruppen geheilt werden können, sind bei gravierenden Störungen die Konfrontations- und/oder die Verhaltenstherapie vielversprechende Möglichkeiten, die Ängste zu überwinden.
Perfektionismus kann zu einem hohen Leistungsdruck führen und Angst vor Fehlern oder Versagen hervorrufen.
Perfektionistische Personen können lernen, ihre Erwartungen zu senken und realistische Ziele zu setzen, um die Angst vor der Arbeit zu reduzieren.
Ein schlechtes Arbeitsumfeld, wie zum Beispiel Mobbing oder Konflikte mit Kollegen, kann zu Angst vor der Arbeit führen.
Das Arbeitsumfeld kann verbessert werden, indem man mit Vorgesetzten oder Mitarbeitern über Konflikte spricht, Unterstützung von Kollegen oder Freunden sucht und gegebenenfalls den Arbeitsplatz wechselt.
Quellen:
- Ways to Handle New Job Anxiety – healthline.com
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier