Angst vor Strom überwinden
Menschen mit Electrophobie haben eine übertriebene Angst, mit Elektrizität in Kontakt zu kommen. Aus dieser Angst heraus meiden sie so gut es nur geht elektrische Geräte und Stromquellen.
Im Alltag ist es jedoch kaum möglich, auf Elektrizität zu verzichten. Daher bringt die Angst die Betroffene, in große Schwierigkeiten, ein normales Leben zu führen. Wir klären über die möglichen Ursachen dieser Angststörung auf und geben wertvolle Tipps gegen Electrophobie. Falls diese Tipps nicht helfen, klären über Behandlungsmethoden auf.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 4. Juli 2023
Startseite » Phobien » Electrophobie (Angst vor Elektrizität)
Wer unter Electrophie leidet, gerät schnell in Panik, wenn ein Elektrogerät in der Nähe ist. Die äußerlichen Symptome zeigen sich in starker Nervosität und in ausweichenden Bewegungen. Die Personen versuchen, möglichst viel Abstand zur Stromquelle zu halten. Oft beeinträchtigt die krankhafte Angst die Lebensqualität und führt zur starken Zurückgezogenheit.
Die Ursache kann vielfältig sein. Vor allem eine schlechte Erfahrungen mit Elektrizität kann die Electrophobie auslösen. Möglicherweise haben Betroffenen beim Kontakt mit Strom einen Stromschlag bekommen. Auch Geschichten über Verletzungen oder sogar Tod durch Elektrizität können eine Ursache für die Angststörung sein. Manchmal verstärken übervorsichtige Eltern die Angst vor Elektrizität.
Die überhöhte Angst vor Elektrizität lässt sich durch verschiedene Tipps und Maßnahmen lindern. Vor allem die Hypnotherapie hat sich in vielen Fällen bewährt. Diese eignet sich auch als Ergänzung zu einer Verhaltenstherapie. Indem die Betroffenen bestimmte Entspannungstechnologien erlernen, können sie selbst besser mit ihrer Angst umgehen.
Electrophobie in Kürze
Die Electrophobie ist eine übersteigerte Angst vor Strom und Elektrizität, die dazu führen kann, dass Betroffene elektrische Geräte und Stromquellen vermeiden.
Sie kann durch traumatische Erfahrungen, Angstauslöser in der Kindheit oder genetische Veranlagung entstehen und sich in Symptomen wie Unruhe, Panikattacken und körperlichen Reaktionen äußern.
Diese Phobie kann ernsthafte Probleme im Alltag und Berufsleben verursachen und in extremen Fällen zu sozialer Isolation und Depressionen führen.
Behandlungsstrategien beinhalten kognitive Verhaltenstherapie, Entspannungstechniken und Selbsthypnose, sowie Konfrontation und Umgang mit der Angst.
In unserem eBook über Selbsthilfestrategien zur Überwindung von Ängsten und Phobien finden Sie nützliche Tipps und Übungen, die Ihnen helfen können, Ihre Electrophobie besser zu bewältigen. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn Sie den Besuch bei einem Arzt oder Therapeuten vermeiden möchten und stattdessen nach Selbsthilfe-Optionen suchen.
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Symptome und Tipps
Bedenken | Lösungen |
---|---|
Übermäßige Angst vor elektrischen Geräten | Verhaltens-Therapie, um Angst zu konfrontieren und kontrollieren |
Vermeidungsverhalten führt zu Unannehmlichkeiten im Alltag | Kognitive Therapie, um negative Denkmuster zu überwinden |
Panikattacken bei Kontakt mit Elektrizität | Entspannungstechniken wie tiefe Atmung oder progressive Muskelentspannung |
Ständige Sorge um elektrische Unfälle | Aufklärung und Bildung über elektrische Sicherheit |
Angst vor Strom
Eine verstärkte Angst vor Strom kann durch unterschiedliche Faktoren entstehen.
- Ängstliche Grundeinstellung
- Stressgefühle
- Unsicherheit beim Kontakt mit fremden Objekten/Umgebungen
Die Electrophobie kann in der Kindheit begründet sein, aber auch erst später entstehen. Wie viele andere Phobien sind die Ursachen nicht immer eindeutig zu erkennen. Oft kommt es durch die Übernahme der elterlichen Fürsorge zu Electrophobie. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Angststörung genetisch vererbt wird. In diesem Fall sind die Neurotransmitter im Körper für die Electrophobie verantwortlich.
In einigen Fällen sind eigene Erfahrungen die Ursache für die verstärkte Angst vor Elektrizität. Wer als Kind einen Stromschlag erhält, empfindet dieses Erlebnis möglicherweise als ein Trauma. Darauf folgt die übertriebene Angst, die als eigenes inneres Warnschild funktioniert.
Geschichten von Verletzungen und Todesfällen durch Elektrizität führen bei sensiblen Menschen zu einer wachsenden Angst. Tatsächlich ist die Angst vor Strom nicht irrational, denn Elektrizität birgt eine gewisse Gefahr. Das macht es so schwierig, die Angst der Betroffenen zu verringern.
Symptome bei Angst vor Strom
Personen mit Electrophobie leiden sowohl unter psychischen als auch unter körperlichen Symptomen.
- Unruhe
- Hyperventilation
- Herzrasen
- Panikattacken
- Schweißausbrüche
- Schüttelfrost
- Muskelverspannung
- Kopfschmerzen
Oft steigern sich Betroffene in eine gefährliche Situation hinein. Es beginnt mit einem Unwohlsein bei der Nähe zu sichtbaren Steckdosen und lauten elektronischen Geräten.
Es folgt ein Zusammenzucken, wenn die Stromanschlüsse ungeschützt gesichtet werden. Verstärkt wird dies wenn die Steckdose sogar geöffnet ist. Es werden sich schlimme Ergebnisse im Kopf ausgemalt. Der Puls steigt aus Furcht vor einem Stromschlag.
Bei einigen Menschen ist die Angst so schlimm, dass sie versuchen, Strom komplett zu meiden.
Test: Habe ich Angst vor Strom?
Wie problematisch ist die Angst vor Elektrizität? Ab wann lässt sie sich als psychische Störung definieren?
Mit ein paar Fragen finden die vermeintlichen Phobiker heraus, ob es sich um eine Angst im Rahmen des Normalen handelt, oder um eine Angststörung.
- Treten die Angstattacken immer auf oder nur in Stress-Phasen?
- Wie stark sind die Panikattacken – äußern sie sich mit physischen Symptomen?
- Haben Sie noch genug innere Kraft, um etwas gegen Ihre Angst zu unternehmen?
- Helfen Entspannungsübungen?
- Seit wann treten die Angstanfälle auf? – Ab sechs Monaten wird es kritisch.
- Extreme Angst vor der Berührung elektrischer Geräte/Leitungen.
- Übermäßige Angstgefühle schon bei dem Gedanken an Elektrizität.
- Vorgreifende Angst.
- Unfähigkeit, die Angst zu kontrollieren.
Der Adrenalinschub der Angst lässt die Betroffenen in den Flucht- oder Kampfmodus schalten. Entweder entfliehen sie der Situation, oder sie bekämpfen ihre Angst, indem sie Gegenmaßnahmen einleiten.
Folgen einer Stromangst
Die Angststörung zeigt sich im Alltag darin, dass die Betroffenen großen Abstand zu Elektrogeräten und Stromquellen halten. Darauf angesprochen, erklären sie, dass sie einen Stromschlag vermeiden wollen – oder dass sie durch die Elektrizität einen geistigen Schaden befürchten.
Die Vermeidung lässt sich in vielen Bereichen nicht durchhalten. Wer nicht einmal den Lichtschalter berühren will, bekommt ernsthafte Probleme. Der Fernseher ist ebenso gefürchtet wie das Telefon.
Im Beruf sowie im Alltagsleben finden die Electrophobiker kaum eine angstfreie Umgebung. Nur in der freien Natur fühlen sie sich relativ sicher. Aus diesem Grund verursacht die überhöhte Angst vor Elektrizität Verhaltensstörungen und soziale Isolation, bis hin zu Depressionen.
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Tipps gegen Angst vor Strom
Angst kann bis zu einem gewissen Rahmen auch hilfreich sein. Ein natürlicher Respekt vor Strom und Elektrizität kann hilfreich sein, Unfälle zu vermeiden.
Eine übersteigerte Angst vor Strom kann bereits mit hilfreichen Tipps gelindert werden. Hinweis: Eine gewisse Angst ist natürlich und ein gesunder Respekt vor Strom und Elektrizität schadet nicht.
- Mehrfachsteckdosen nicht überlasten (nicht mehr als eine nutzen)
- Vorsicht bei Geräten mit kaputten Kabeln
- Nicht mit Besteck in elektrische Geräte greifen (Gabel im Toaster)
- Geräte bei Gewitter vom Netz nehmen
- Kabel vor Hunden und Nagern schützen
- Beschädigte Gehäuse von Steckdosen ersetzen
- Mehrfachstecker bei längerer Abwesenheit abschalten
Wasser und Strom vermeiden
Eigentlich weiß es jedes Kind, trotzdem, kommt es immer wieder zu Unfällen in Verbindung von Elektronikgeräten mit Wasser. Das der Föhn nicht mit in die Badewanne genommen werden sollte, dürfte jedem klar sein. Gleiches gilt allerdings auch für andere Geräte.
- Wasserkocher nicht direkt neben der Spüle
- Handy in der Badewanne? Niemals mit Ladekabel!
- Radio & Lautsprecher (Alexa etc.) nicht neben Waschbecken oder Badewanne
- Nasser Badezimmerboden? Keine Elektrogeräte anschließen!
Sind diese Maßnahmen getroffen worden, geben Sie der übertriebene Angst vor Elektrizität im Haushalt weniger Chancen. Unfälle sind somit deutlich unwahrscheinlicher.
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Übungen zur Linderung
In einer Therapie können die Phobiker außerdem bestimmte Techniken erlernen, um gelassener zu werden. Unter anderem hilft Selbsthypnose, die Angst zu verringern. Mit gezielten Übungen lässt sich die ängstliche Spannung auflösen. Wer dies gut trainiert hat, ruft die Entspannungstechniken in kürzester Zeit ab. Die psychoneuronale Entspannung soll den Angstkreislauf unterbrechen und das Wohlbefinden steigern.
In Verbindung mit der Hypnose- oder Verhaltenstherapie erfahren die ängstlichen Menschen viel über sich selbst. Unter professioneller Anleitung lernen sie, bewusst zu entspannen.
- Atemübungen
- Autogenes Training
- Progressive Muskelentspannung
Kennen Sie Elektrotechniker in Ihren Umkreis? Sprechen Sie mit Experten für Elektronik über die Gefahren eines Stromschlags, im ganz normalen Alltag. Schnell können Sie bemerken wie irrational und unwahrscheinlich die Angst vor Elektrizität und Stromschlägen. ist.
Ein wichtiges Element ist die innere Entspannung. Mit Atemübungen lassen sich Panikattacken vermeiden. Die beruhigende Begleitung von anderen Personen erleichtert einerseits die Entspannung und andererseits die innere positive Einstellung. Im Optimalfall erleben die Betroffenen, dass nichts Schlimmes passiert, wenn sie selbst den Lichtschalter drücken oder ein Gerät mit der Steckdose verbinden.
Um die übertriebene, irrationale Angst vor Elektrizität zu lindern, empfiehlt die Psychotherapie – abhängig vom Schweregrad der Phobie – die Konfrontation. Dadurch sollen die Betroffenen erkennen, dass die vermeintliche Gefahr nicht so schlimm ist wie befürchtet.
- Aufgabe: Neue Lernerfahrungen und durch Konfrontation.
- Ziel: Gewohnten Denk- und Verhaltensmuster durchbrechen.
Angsttherapie gegen Electrophobie
Es gibt keine spezielle Therapie gegen Electrophobie, doch die klassischen Behandlungen gegen Angststörungen sind sehr hilfreich.
Als Behandlung der Electrophobie können daher Maßnahmen wie eine strategische Hypnosetherapie helfen. Ein wichtiges Werkzeug ist die Selbsthypnose, dazu kommen Entspannungstechniken.
Als besonders effektiv hat sich die kognitive Verhaltenstherapie erwiesen. Oft reichen schon wenige Sitzungen aus, damit die Phobiker ihre übertriebene Angst überwinden. Die Konfrontation mit der Electrophobie ist ein wichtiger Schritt, um die Gedankenstrukturen neu zu ordnen.
ABC-Theorie
In der Verhaltenstherapie basieren einige Modelle auf der ABC-Theorie von Albert Ellis. Diese basiert auf der Erkenntnis, dass die wahrgenommenen Reize eine unbewusste Bewertung im Gehirn durchlaufen. Diese inneren Bewertungen führen zum individuellen Verhalten – und auch zur Angst – der Menschen.
- A steht für das aktivierende Erlebnis
- B ist das Bewertungsmuster
- C bezieht sich auf die Konsequenz (englisch: Consequence)
- D für Disputation bzw. Infragestellung
- E für Effekt und die kognitive Umstrukturierung
- A ist der Reiz – die Elektrizität.
- B ist die subjektive Bewertung: Strom kann gefährlich sein.
- C ist die Verhaltenskonsequenz: Alles, was mit Strom zu tun hat, wird gemieden.
- D die Disputation, stellt die grundsätzliche Lebensgefahr infrage.
- E ist der Effekt, also die Umstrukturierung, die den Schritt zur Konfrontation auslöst.
Hilfe annehmen
Wenn man sich nicht traut, über seine Angst vor Strom zu sprechen, kann unser Ratgeber helfen, die Angst vor Therapeuten zu überwinden. Unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel gegen die Arztphobie enthält wertvolle Ratschläge zur Überwindung von Ängsten und Schamgefühlen, die eine Kontaktaufnahme mit Therapeuten behindern könnten.
Selbsthilfe erwünscht?
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Quellen:
- Electrophobia (Fear of Electricity) – psychtimes.com
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier