Angst vor Clowns überwinden
Die Coulrophobie ist eine Angststörung, die im Alltag nicht auffällt, denn hier handelt es sich um die Angst vor Clowns. Auf den ersten Blick wirken diese verkleideten, stark geschminkten Figuren lustig. Doch es gibt erstaunlich viele Kinder und auch Erwachsene, bei denen sie Angst auslösen.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 4. Juli 2023
Startseite » Phobien » Coulrophobie (Angst vor Clowns)
Clownphobie erklärt
Die Coulrophobie, die Angst vor Clowns, ist eine relativ neue Phobieform, die wahrscheinlich aus den 1980er- oder 1990er-Jahren stammt.
Sie kann durch das unnatürliche und oft unberechenbare Verhalten von Clowns sowie durch ihre maskenhaften, undurchschaubaren Gesichter ausgelöst werden.
Symptome einer solchen Phobie reichen von leichter Unsicherheit bis hin zu starken körperlichen Reaktionen wie Zittern, Atemnot, Herzrasen, Panikattacken und Übelkeit.
Um diese Angst zu überwinden, können schrittweise Annäherungen an die angstauslösenden Figuren oder eine kognitive Verhaltenstherapie hilfreich sein. Oft genügt bereits eine Selbsthilfe.
Für Menschen, die eine Selbsthilfestrategie bevorzugen oder Angst vor Ärzten oder Therapeuten haben, könnte unser eBook eine wertvolle Ressource sein. Es bietet auf knapp 40 Seiten nützliche Tipps und Strategien zur Überwindung von Ängsten und Phobien, wie der Coulrophobie.

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Bedenken und Lösungen
Bedenken | Lösungen |
---|---|
Unberechenbares Verhalten von Clowns | Erklärung und Verständnis für die Rolle des Clowns aufbauen |
Maskenhaftes, undurchschaubares Gesicht | Exposition gegenüber Clowns in sicherer Umgebung |
Traumatische Erfahrungen in der Vergangenheit | Kognitive Verhaltenstherapie und Bewältigung von Traumata |
Angst vor physischen Symptomen (Zittern, Atemnot, Herzrasen) | Atem- und Entspannungsübungen, schrittweise Exposition |
Angst vor Clowns in Medien (Filme, Bücher) | Medienkonsum steuern und begrenzen |

Hintergründe der Coulrophobie
Der Begriff Coulrophobie stammt vermutlich aus den 1980er- oder 1990er-Jahren. Es handelt sich also um eine relativ neue Form der Angst.
Psychologen, Psychiater und Anthropologen befassen sich mit den Ursprüngen dieser Phobie und kommen zu dem Ergebnis, dass das fremdartige Aussehen den erschreckenden Effekt verursacht. Mit dem grinsenden Clownsgesicht wirkt die Figur unecht und verstörend.
Studien zeigen, dass viele Kinder und Jugendliche keine Clowns mögen. Die Maskierung verhindert das Erkennen der Mimik. Einerseits vermittelt der lachende Mund des Clowns gute Laune, doch niemand ist dauerhaft positiv gestimmt.
Die Überlagerung von vertrauten Bildern und fremden Elementen löst nicht nur bei empfindsamen Menschen Abscheu aus. Durch den Widerspruch der visuellen Eindrücke kommt es zu Gefühlsschwankungen. Diesem großen, roten Lächeln ist nicht zu trauen. Wer diesen Gedanken fortführt, erkennt die Gründe für die Angst vor Clowns.
Der Clown nimmt in der Kultur eine besondere Rolle ein. Sei es als das personifizierte Böse in Stephen Kings „Es“ oder als Joker im Comic Batman: Die übertriebene Kult-Figur des Clowns hat eine negative Ausstrahlung. Dies fördert die Angst vor Clown.
Eigentlich soll der Clown die Menschen zum Lachen bringen. Doch das breite Grinsen der Clowns-Maske wirkt unheimlich, denn es verändert sich auch dann nicht, wenn der Clown den Mund verzieht. Das treibt Kinder in die Flucht und oder bringt sie in vielen Fällen zum Schreien.

Ursachen der Coulrophobie
Durch die Maske oder dicke Schminke im Gesicht scheinen Clowns ständig zu lachen. Ihre natürliche Mimik ist nicht zu erkennen.
Ihre Gefühle und Absichten lassen sich deshalb nicht einschätzen, was das Misstrauen schört. Darum bleiben viele Menschen vorsichtshalber auf Distanz zu Clowns. Diese Haltung kann sich aufgrund von bestimmten Erfahrungen zu einer Angst vor Clowns entwickeln.
Verstärkt wird dieser Effekt durch das unberechenbare Verhalten von Clowns. Unkoordinierte Bewegungen und spontane Späße weichen von den üblichen Normen ab. Kinder und Erwachsene erschrecken sich und geraten manchmal in Panik, wenn sich ein Clown nähert. Was wird er tun? Welchen Streich will der Clown spielen? Die Angst vor dem Unbekannten und Unvorhersehbaren ist oft Teil der Coulrophobie.
Einige Menschen halten die Coulrophobie für eine erfundene Angst, die zu Witzen einlädt. Doch die übermäßige Angst vor Clowns existiert tatsächlich. Sie hat nachvollziehbare Gründe und sollte ernstgenommen werden. Ansonsten kann es vor allem bei Kindern zu traumatischen Erfahrungen kommen.
Traumatische Erfahrungen
Manchmal sind traumatische Erlebnisse in der Kindheit die Ursache für die Angststörung. Kinder fühlen sich durch die das ungewöhnliche Auftreten eines Clowns verunsichert und teilweise sogar bedroht. Wenn der Clown dann auch noch freche Dinge tut, verstärkt sich die Angst vor seiner möglichen Aggressivität.
Was für die Eltern und andere Menschen vielleicht harmlos wirkt, kann für Kinder ein traumatisches Ereignis sein. Wer später ähnlichen Situationen ausgesetzt ist, erinnert sich an diese Kindheits-Angst und kann sich kaum dagegen wehren.
Der Grusel-Kult um böse Clowns hat dazu geführt, dass sich einige Menschen absichtlich in gruselige Clowns verwandeln. Damit wollen sie andere Leute erschrecken. Dieser reale Horror begann in den USA und ist inzwischen auch in Europa bekannt. Leider haben diese verstörenden Aktivitäten einen extrem negativen Beigeschmack, denn einige Horror-Clowns verbreiteten nicht nur Angst und Schrecken, sondern sie verübten auch Straftaten.

Anzeichen der Coulrophobie
Die mäßige Angst vor Clowns kann sich zu einer starken Angststörung entwickeln. Wer sich ohnehin von Clowns fernhält, muss nicht mit auffälligen Angstsymptomen wie Panikattacken rechnen.
Ein leicht beschleunigter Puls, wenn sich ein geschminkter Komiker nähert, lässt sich noch leicht als Unsicherheit abtun. Doch stärkere Symptome sind ein deutlicher Hinweis auf Coulrophobie.
- Zittern
- Atemnot
- Herzrasen
- Panikattacken
- Schweißausbrüche
- Schwindelgefühle bis zur Ohnmacht
- Kopf- und Magenschmerzen
- Übelkeit
- Erbrechen
- Fluchtreflex

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Tipps gegen Angst vor Clowns
Viele Phobien beeinflussen die alltäglichen Aktivitäten. Mit Coulrophobie lässt es sich jedoch recht gut leben, denn der Kontakt zu Clowns ist leicht zu vermeiden. Dennoch kann es sinnvoll sein, sich mit seinen Angstgefühlen zu beschäftigen.
Manchmal sind es die Eltern, die ihre Angst vor Clowns überwinden möchten, um mit ihren Kindern in den Zirkus gehen zu können. Wer sich mit Coulrophobie befasst, lernt auch, die Angstsymptome von Kindern gegenüber Clowns zu verstehen.
Wer seine Coulrophobie überwinden möchte, kann sich den angstauslösenden Clowns stellen. Durch die Konfrontation erkennen die Phobiker, dass ihre Angst keinen rationalen Grund hat. Dies ist ein wichtiger Schritt bei der Angstbewältigung. Allerdings empfiehlt sich eine allmähliche Annäherung, denn eine zu schnelle Konfrontation kann die Angststörung noch verstärken.
Die schrittweise Annäherung kann mit kurzen, lustigen Videos von Clowns beginnen. Später ist es sinnvoll, die Clowns aus der Distanz zu beobachten. Für Kinder und auch für Erwachsene gibt es vielleicht die Möglichkeit, den Menschen hinter dem Clown-Gesicht kennenzulernen. Besonders interessant ist die Verwandlung. Wer der Person beim Schminken und Verkleiden zuschaut, kann sicher sein, dass hinter dem breiten Gesicht nichts Unheimliches steckt.
Therapie + Hilfe
Wer seine Angst vor Clowns nicht alleine überwinden kann, erhält Hilfe in einer Psychotherapie. Für einen erfolgreichen Verlauf dieser Therapie ist eine positive und motivierte Grundhaltung der Angstpatienten unverzichtbar.
Ebenso wie bei anderen spezifischen Phobien empfehlen die Experten zumeist eine Verhaltenstherapie. Diese dient dazu, die Ursachen und ggf. Traumata zu ermitteln.
Die kognitive Verhaltenstherapie geht wie die moderne Lerntheorie davon aus, dass sich jede erlernte Verhaltensweise wieder neu lernen lässt. Dafür ist es jedoch wichtig, dass die Hintergründe bekannt sind. Die Übergänge zur Gesprächstherapie sind fließend.
Die Exposition mit therapeutischer Begleitung unterstützt den Angstpatienten bei der systematischen Desensibilisierung. Hier sind die Coulrophobiker nicht allein, wenn sie sich dem Angstauslöser nähern.
Hilfe erhalten
Um Hilfe zu erhalten können Ärzte und Therapeuten über die Google Suche in unmittelbarer Nähe gefunden werden. Wenn Sie sich vor der Therapiesitzung fürchten, kann unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel gegen die Arztphobie Ihnen dabei helfen, die Angst zu überwinden und die Kontaktaufnahme zu erleichtern.
FAQ zur Clownphobie
Coulrophobie bezeichnet die Angst vor Clowns. Im Grunde genommen handelt es sich dabei um eine spezifische Angst vor dem Fremden, denn Clowns entsprechen nicht dem normalen Bild eines Menschen.
Oft tritt die Coulrophobie bei Kindern auf, die sich beim Anblick eines Zirkusclowns fürchten. Da die Angst jedoch selten erkannt wird, erfolgt keine Behandlung. Das führt dazu, dass sich die Angst vor Clowns bis ins Erwachsenenalter hält. Durch die wenigen Begegnungen mit Clowns scheinen sich die Angstgefühle nicht zu verändern. Bei häufigerem Kontakt mit clownesken Figuren kann sich die Coulrophobie jedoch verstärken und heftige Angstsymptome auslösen. Dann empfiehlt sich eine Therapie.
Ein typisches Anzeichen für Coulrophobie ist der Fluchtreflex. Kinder möchten vor dem Clown weglaufen oder sie beginnen zu weinen. Erwachsene, die sich übermäßig vor Clowns fürchten, weichen ihnen aus: Das ist das klassische Vermeidungsverhalten.
Die Darstellung von Clowns in Horrorfilmen, Büchern oder anderen Medien kann dazu beitragen, die Angst vor Clowns zu verstärken, indem sie negative Assoziationen und Ängste schüren.
Die Überwindung der Coulrophobie kann durch Psychotherapie, insbesondere kognitive Verhaltenstherapie, erreicht werden. Entspannungstechniken und schrittweise Konfrontation mit der Angst können ebenfalls hilfreich sein.
Die Angst vor Clowns kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie traumatische Erlebnisse in der Kindheit, negative Assoziationen mit Clowns aus Filmen oder Büchern oder eine allgemeine Angst vor dem Unbekannten und Unvorhersehbaren.
Eltern und Erziehungsberechtigte können Kindern helfen, indem sie Verständnis und Unterstützung zeigen, offen über die Angst sprechen und gemeinsam Strategien zur Angstbewältigung entwickeln.
In einigen Fällen kann die Angst vor Clowns das tägliche Leben beeinträchtigen, insbesondere wenn Betroffene Situationen vermeiden, in denen Clowns auftreten könnten, wie Geburtstagsfeiern oder Karnevalsveranstaltungen.
Quellen:
- Coulrophobia (Fear of Clowns): Causes and Treatment – my.clevelandclinic.org
- Coping With Coulrophobia Symptoms – verywellmind.com
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier