Angst, sich zu kratzen oder gekratzt zu werden

Amychophobie verstehen und mit hilfreichen Tipps bewältigen

Die Amychophobie – also die Angst, sich selbst zu kratzen oder gekratzt zu werden – gehört zu den spezifischen Phobien. Menschen mit dieser Angst verspüren selbst bei Juckreiz oder – in schweren Fällen – beim Kontakt mit Katzen und Hunden starke Angstgefühle. Sie meiden daher alles, was Kratzer auslösen könnte.

Eine Verhaltenstherapie bietet die Möglichkeit, den Umgang mit dieser Phobie zu verbessern. In diesem Artikel klären wir über die “Angst vor Kratzern” auf und geben hilfreiche Tipps zur Linderung.

Übersicht:
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    Amychophobie in Kürze

    Amychophobie ist die Angst, sich selbst zu kratzen oder von jemand anderem gekratzt zu werden. Schon ein einfacher Juckreiz oder der Kontakt mit spitzen Gegenständen – wie Katzenkrallen – kann bei dir ein unangenehmes Gefühl oder sogar Panik auslösen. Diese Angst gehört zu den spezifischen Phobien, die sich auf bestimmte Situationen oder Dinge beziehen.

    Häufig führt diese Angst dazu, dass du bestimmte Situationen vermeidest, um nicht in Kontakt mit möglichen Kratzern zu kommen. Zum Beispiel gehst du Tieren wie Katzen oder Hunden aus dem Weg. Vielleicht vermeidest du auch das Berühren von rauen Oberflächen oder spitzen Gegenständen. Diese Vermeidung verstärkt die Angst jedoch oft, weil du keine Gelegenheit hast, dich ihr zu stellen.

    Beispiel:

    Stell dir vor, eine Freundin lädt dich zu sich ein, und sie hat eine Katze. Schon beim Gedanken daran fühlst du dich unwohl, weil du Angst hast, die Katze könnte dich kratzen. Obwohl du gerne hingehen würdest, überlegst du, die Einladung abzusagen. Falls du doch gehst, achtest du die ganze Zeit darauf, der Katze auszuweichen, und kannst den Besuch nicht wirklich genießen

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    Auslöser einer Amychophobie

    Wie bei anderen spezifischen Phobien gibt es keine eindeutige Ursache für die Angst vor Kratzern. Meistens entsteht sie durch eine Kombination verschiedener Faktoren.

    Biologische Einflüsse, wie genetische Veranlagung, oder Umweltfaktoren können eine Rolle spielen. Wenn sich Kratzer schmerzhaft oder stechend anfühlen, entwickelt sich oft die Angst vor den Folgen eines Kratzers.

    Genetische Faktoren

    Angststörungen oder Phobien in der Familie können das Risiko erhöhen, Amychophobie zu entwickeln.
    Wenn Eltern an einer psychischen Störung leiden, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder ebenfalls Ängste entwickeln.
    Ein auslösendes Ereignis kann bei einer genetisch vorbelasteten Person die Phobie auslösen.

    Zusammenhang mit anderen Phobien

    Nicht selten besteht bei Angststörungen ein Zusammenhang mit anderen Phobien. Es ist beispielsweise denkbar, dass Patienten, die unter Hämophobie (Angst vor Blut) oder Mysophobie (Angst vor Keimen und Viren) leiden, auch eine Amychophobie entwickeln. Denn: Wer Blut fürchtet, wird wahrscheinlich auch Kratzer fürchten.

    Traumatische Ereignisse

    Erlebnisse in der Kindheit können eine Amychophobie auslösen. Wer als Kind häufig gekratzt wurde, entwickelt später oft eine starke Angst davor. Auch die Schmerzen durch Kratzer können diese Angst verstärken. Besonders häufig entsteht sie, wenn Haustiere in der Vergangenheit beteiligt waren.

    Anzeichen der Amychophobie

    Wie äußert sich die Angst?

    Ein starkes Angstgefühl ist eines der häufigsten Symptome der Amychophobie. Je nach Schweregrad können auch Panikattacken auftreten. Viele Betroffene versuchen, alle problematischen Situationen zu vermeiden.

    Häufig meiden sie Orte oder Bereiche, die Angstzustände auslösen könnten. Im schlimmsten Fall führt dies zu einem sozialen Rückzug oder kann sogar zu einer Depression führen.

    
Typische Symptome einer Angststörung wie der Amychophobie sind außerdem:
    Beispiel:

    Stell dir vor, du bist zu Besuch bei einer Freundin, die eine Katze hat. Obwohl die Katze ruhig ist, spürst du ein starkes Unwohlsein. Schon der Gedanke, sie könnte dich kratzen, lässt deinen Puls schneller werden. Du beginnst zu schwitzen, dein Herz schlägt schneller, und du fühlst dich, als müsstest du den Raum sofort verlassen. Selbst wenn die Katze weit weg ist, kannst du dich kaum entspannen und vermeidest jeden Kontakt.

    Die Anzeichen der Amychophobie können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Manche Betroffene verspüren nur ein leichtes Unwohlsein, wenn sie sich in der Nähe potenzieller Auslöser befinden. Andere erleben hingegen extreme Panikreaktionen, die den Alltag stark einschränken können. Während einige die Symptome nur in bestimmten Situationen zeigen, haben andere Betroffene durchgehend Angst, die sich körperlich und psychisch äußern kann.

    Tipps gegen die Kratzangst

    Bevor du professionelle Hilfe in Anspruch nimmst, kannst du einige Tipps ausprobieren, die dabei helfen können, mit der Angst besser umzugehen.

    Stress reduzieren mit Achtsamkeit

    Wenn du unter Stress stehst, spürst du die Angst oft stärker. Mit Achtsamkeitsübungen, wie Meditation oder bewusster Atmung, kannst du deinen Stress senken. Weniger Stress bedeutet oft auch weniger Angstsymptome.

    Konzentration auf etwas anderes lenken

    Lerne, deine Aufmerksamkeit bewusst umzulenken, wenn du Angst spürst. Konzentriere dich zum Beispiel auf deine Atmung oder zähle Gegenstände im Raum. Das hilft, deine Gedanken von der Angst abzulenken.

    Yoga-Übungen

    Bestimmte Yoga-Übungen können helfen, deine innere Anspannung zu lösen. Wenn du regelmäßig Yoga machst, stärkst du nicht nur deinen Körper, sondern auch deinen Geist. Das kann dir dabei helfen, ruhiger mit der Angst umzugehen.

    Schutz durch Kleidung

    Wenn du Angst vor Kratzern hast, kannst du lange Kleidung tragen. Das gibt dir ein Gefühl von Sicherheit und schützt dich in Situationen, die dir unangenehm sind. Solange du dich dabei wohlfühlst, ist das eine einfache Möglichkeit, dich zu beruhigen.

    Koffeinkonsum verringern

    Zu viel Koffein kann deine Herzfrequenz erhöhen und Angstgefühle verstärken. Wenn du weniger oder gar kein Koffein konsumierst, kannst du deine Anspannung verringern. Du wirst merken, dass du dich insgesamt ruhiger fühlst.

    Bewegung in den Alltag einbauen

    Regelmäßige Bewegung, wie Laufen oder Schwimmen, kann dir helfen, Stress abzubauen. Sport setzt Glückshormone frei, die dich entspannter machen. Auch leichte Aktivitäten wie Spaziergänge können dabei unterstützen, dich besser zu fühlen.

    Beispiel:

    Stell dir vor, du bist in einem Park, und ein Hund läuft auf dich zu. Obwohl er freundlich wirkt, spürst du sofort eine innere Unruhe. Du beginnst tief einzuatmen, während du deinen Blick auf einen Baum in der Ferne richtest. Statt dich auf den Hund zu konzentrieren, denkst du an die kühle Luft um dich herum und an die Geräusche der Natur. Diese bewusste Ablenkung hilft dir, ruhiger zu werden und die Situation zu überstehen, ohne panisch zu reagieren.

    Amychophobie-therapie

    Therapie der Amychophobie

    Da es keine klaren Ursachen für die Amychophobie gibt, gibt es auch keine einheitliche Behandlungsmethode. Dennoch können verschiedene Ansätze helfen, die Symptome zu lindern. Neben therapeutischen Maßnahmen können auch Medikamente eine Option sein, wenn andere Methoden nicht ausreichen.

    Expositionstherapie

    Die Expositionstherapie gehört zu den häufigsten Methoden, um Phobien zu behandeln. Dabei wirst du gezielt mit deiner Angst konfrontiert, um sie Schritt für Schritt abzubauen. Bei Amychophobie kann das bedeuten, dass du dir zunächst Fotos von Kratzern ansiehst. Später könnte der Therapeut mit dir arbeiten, dich sicher an echte Situationen heranzuführen, etwa den Kontakt mit einem Haustier.

    Der Therapeut achtet darauf, dass du weder überfordert noch unterfordert wirst. Es ist wichtig, die Therapie an deinen individuellen Schweregrad anzupassen.

    Beispiel:

    Beispiel: Stell dir vor, du hast Angst vor Katzenkrallen. Dein Therapeut zeigt dir zuerst Bilder von Katzen, während er dir hilft, ruhig zu atmen. Danach begleitet er dich in einen Raum mit einer Katze, ohne dass direkter Kontakt entsteht. Schrittweise lernst du, ruhig zu bleiben, selbst wenn das Tier in deiner Nähe ist.

    Die kognitive Verhaltenstherapie

    Die kognitive Verhaltenstherapie hilft dir, die Ursachen deiner Angst besser zu verstehen. Du lernst, negative Denkmuster zu erkennen und durch realistische Gedanken zu ersetzen. Das Ziel ist, dein Verhalten langfristig zu verändern und besser mit der Angst umzugehen.

    Dialektisch-Behaviorale Therapie

    Die Dialektisch-Behaviorale Therapie stammt eigentlich aus der Behandlung von Borderline-Erkrankungen, kann aber auch bei Amychophobie hilfreich sein. Hier lernst du, deine Emotionen zu regulieren und dich in stressigen Situationen zu beruhigen. Das gibt dir mehr Kontrolle über deine Reaktionen.

    Medikamente

    Wenn Therapie allein nicht ausreicht, können Medikamente helfen. Häufig kommen Mittel gegen Angstzustände oder Antidepressiva zum Einsatz. Diese lindern akute Panikattacken oder helfen bei einer dauerhaften Angstreduktion. Eine genaue Abklärung mit einem Arzt ist jedoch notwendig.

    In Frage kommen:

    Medikamente gegen Angstzustände beugen üblicherweise Panikattacken vor. Hilfreich sind sie vor allem für Patienten mit schwerer Amychophobie, die aufgrund der Angststörung regelmäßig unter diesen Attacken leiden. Die konkrete Medikation muss mit dem behandelnden Arzt geklärt werden.

    Antidepressiva helfen ebenfalls, die Symptome von Angststörungen zu lindern. Ob die Einnahme bei bestehender Amychophobie helfen kann, besprechen Betroffene am besten mit ihrem Arzt.

    Hilfe finden

    Angststörungen können deinen Alltag massiv einschränken. In schweren Fällen ziehen sich viele Menschen in soziale Isolation zurück und vermeiden den Kontakt zu ihrer Umwelt. Dies kann dazu führen, dass sich die Angst weiter verstärkt. Oft entstehen aus diesem Rückzug auch Depressionen oder ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit.

    Aber: Du musst dich nicht für deine Angst schämen. Jeder Mensch kann Ängste überwinden, wenn er die richtige Unterstützung erhält. Ein Therapeut kann dir zeigen, wie du deine Angst verstehst und gezielt daran arbeitest, sie zu verringern.

    Wenn du dich scheust, direkt einen Therapeuten zu kontaktieren, kannst du dich erst einmal informieren. Es gibt viele Selbsthilfemöglichkeiten, die dir Mut machen und erste Einblicke geben. Du kannst herausfinden, welche Therapieform zu dir passt, und so besser vorbereitet in ein Gespräch gehen.

     

    Beispiel:

    Stell dir vor, du hast Angst, dich von einem Arzt kratzen zu lassen, etwa bei einem Allergietest. Dein erster Gedanke ist, den Termin abzusagen. Aber du informierst dich im Vorfeld, wie ein solcher Test abläuft, und sprichst offen mit dem Arzt über deine Sorgen. Der Arzt nimmt deine Angst ernst und erklärt dir den Ablauf genau. Durch diese Vorbereitung kannst du die Situation besser bewältigen.

    Ärzte und Therapeuten sind keine Fremden, die dich bewerten. Sie sind deine Partner, um dir zu helfen. Du bist mit deiner Angst nicht allein, und es gibt immer Wege, sie zu verstehen und zu verringern. Suche Unterstützung, und du wirst sehen, dass schon kleine Schritte eine große Erleichterung bringen können.

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      Quellen:

      1. Pruritophobia | Phobia Wiki
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      Matthias Wiesmeier

      Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Über 20 Jahre Erfahrung in den Fachbereichen: Gesundheit, Psychologie und Sport.

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      Autor und Überprüfung:

      Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

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