Aichmophobie

Angst vor spitzen und scharfen Gegenständen

Wer unter Aichmophobie leidet, fürchtet sich vor spitzen oder scharfen Gegenständen. Die Betroffenen versuchen, diesen Objekten auszuweichen, da sie Angst vor Verletzungen haben. Bereits der Anblick der scharfen Gegenstände wie z.B. einem Messer kann zu Panikattacken führen.

Wir klären über die Ursachen der Aichmophobie auf und geben wertvolle Tipps für eine Überwindung.

Übersicht:
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    Häufige Fragen:

    Die Aichmophobie ist eine spezifische Angststörung, die sich auf scharfe und/oder spitze Objekte wie Nadeln, Messer oder Scheren bezieht.

    Die Angst führt dazu, dass die Angstpatienten keine Messer oder spitzen Stifte in die Hand nehmen. Abhängig vom Grad der Angststörung bricht ihnen der Schweiß aus, wenn sie nur eine Schere sehen. Eine Spritze vom Arzt führt zu noch heftigeren Reaktionen, beispielsweise zu einem Fluchtreflex.

    Die Therapie richtet sich unter anderem nach dem Schweregrad und der Ursache für die Angststörung. Zu den wirksamen Behandlungsmethoden gehört die Psychotherapie. Außerdem können Entspannungstechniken helfen, die Angstsymptome zu lindern.

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    Gesunde Vorsicht bei spitzen Gegenständen

    Spitze und scharfkantige Werkzeuge und Besteckteile sind nichts für kleine Kinder – und auch Erwachsene können sich daran verletzen. Darum ist eine gewisse Vorsicht angeraten, um die Gefahr zu minimieren. Doch wer im Umgang mit spitzen Objekten übervorsichtig und extrem ängstlich ist, leidet unter einer spezifischen Angststörung.

    Einige Menschen fühlen sich schon bedroht, wenn sie ein scharfes Messer oder eine lange Nadel sehen. Allerdings können diese nicht immer einen Grund dafür nennen.

    Die erhöhte Wachsamkeit übersteigt das normale Maß. Natürlich sollten Kinder nicht unbeaufsichtigt mit scharfen Gegenständen hantieren – hier besteht eindeutig Verletzungsgefahr.

    Doch im späteren Leben werden die Menschen vernünftiger und sollten sich nicht vor Messern, Scheren und Nadeln fürchten.

    Welche Gegenstände lösen Aichmophobie aus?

    Wer unter Aichmophobie leidet, fürchtet sich vor allem davor, dass er sich oder andere Personen verletzen könnte. Die Angst bezieht sich auf spitze, scharfe Gegenstände.

    Beispiele:
    In schweren Fällen lösen selbst spitze Kanten an Möbeln, Maschinenteile und Bleistifte ein Angstgefühl aus. Die Trypanophobie ist eine spezifische Angst vor Injektionsnadeln – hier steht jedoch nicht die Angst vor der spitzen Form im Vordergrund, sondern die Furcht vor Spritzen. In einem weniger dramatischen Fall können die Phobiker noch Messer und Gabel in die Hand nehmen, allerdings nur mit einem unterschwelligen Unwohlsein. Bei einer starken Ausprägung der Angststörung fühlen sich die Betroffenen schon bedroht, wenn ein Messer sichtbar herumliegt. Dann kommt es zu einer extremen Reaktion, beispielsweise zur Flucht aus dem Raum oder zur Panikattacke.
    Welche Angststörung liegt vor?

    Für eine Therapie und Besserung der Angst ist eine genaue Diagnose der zugrunde liegenden Angst erforderlich. Die Aichmophobie ist die Angst vor spitzen Objekten, die Trypanophobie bezeichnet die Angst vor Injektionen und die Belonophobie bezieht sich auf die Angst vor Nadeln.

    Diagnose: Aichmophobie

    Ebenso wie bei anderen spezifischen Phobien erfolgt die Diagnose der Aichmophobie auf der Basis der Symptome.

    Einige Angstpatienten haben eine ausgeprägte, übertriebene Angst, wenn sie nur eine Konfrontation mit einem spitzen Objekt erwarten. Häufig tritt die Angstreaktion jedoch erst beim Kontakt mit dem Angstgegenstand auf.

    Wenn die Betroffenen einsehen, dass ihre Angstreaktion übertrieben ist, haben sie den ersten Schritt zur Besserung getan. Ohne diese Erkenntnis kommt es hingegen zu Vermeidungsreaktionen. Wer jedoch alle spitzen Gegenstände vermeiden möchte, der zieht sich oft zurück. Das beeinträchtigt den Alltag und führt zur sozialen Isolation.

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    Symptome + Anzeichen

    Bei der übermäßigen Furcht vor scharfen und spitzen Gegenständen handelt es sich um eine irrationale Angst, die sich kaum kontrollieren lässt.

    Das Gefühl, bedroht zu werden, löst bei den Angstpatienten einen Vermeidungs- und Fluchtreflex aus. Sie versuchen, das Angst-Objekt zu beseitigen oder ihm auszuweichen.

    Die folgenden Symptome sind typisch für Aichmophobie:

    Auslöser von Aichmophobie

    Spitze Objekte sind eine reale Gefahrenquelle, denn sie führen zu Kratzern und schlimmeren Verletzungen. Wer einen solchen Schmerz erlebt, der ist anschließend im Umgang mit spitzen Gegenständen etwas ängstlicher als vorher – und entsprechend vorsichtiger.

    Oft sind Eltern, die sich um ihre Kinder sorgen, von Aichmophobie betroffen. Die Angst, dass sich ihr Kind verletzen könnte, kann sich zur Phobie auswachsen.

    Manchmal lassen sich die Kinder davon anstecken: Dann wachsen sie mit der Angst vor scharfen und spitzen Objekten heran, die sich womöglich noch verstärkt.

    Traumatisches Erlebnisse

    Ein anderer möglicher Auslöser für Aichmophobie ist ein traumatisches Erlebnis wie eine schmerzhafte Spritze oder ein Unfall mit einem spitzen Werkzeug. Auch negative Kindheitserlebnisse wie Missbrauch und Gewalt können eine Angststörung auslösen.

    In einigen Fällen scheint es keine Ursache zu geben. Manchmal ist es eine lang anhaltende Belastung, die zu unerklärlichen Stress und Angstgefühlen führt.

    Dann hilft es, in sich hineinzuschauen, um die eigenen Lernerfahrungen und die Gewohnheiten der Vermeidung zu ergründen.

    Das Problem mit negativen Lernerfahrungen

    Die Lerntheorie besagt, dass negative Erfahrungen und die darauf folgende Vermeidungsstrategie die Entwicklung von Ängsten begünstigen. Wer sich an einer Nadelspitze verletzt, fasst einfach keine Nadeln mehr an. Doch durch die Vermeidung der Angstauslöser haben die Betroffenen keine Chance, positive Lernerfahrungen zu machen – diese wiederum könnten zur Erkenntnis führen, dass ihre Angststörung unbegründet ist.

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    Tipps gegen die Aichmophobie

    Wer unter einer leichten Form der Aichmophobie leidet, kann meist bereits mit Tipps etwas dagegen unternehmen.

    Unter anderem gibt es Selbsthilfegruppen. Hier tauschen sich die Betroffenen aus und lernen gemeinsam, die Phobie zu bewältigen. Eventuell kommen in den Gruppen auch Tricks zur Sprache, wie sich spitze Gegenstände vermeiden lassen. Doch der Grundgedanke besteht darin, der Angst nicht nachzugeben, sondern sie zu überwinden.

    Je nachdem, wie ausgeprägt die Angststörung ist, können auch Achtsamkeitsübungen und Gedankentraining helfen.

    Die Angst selbst analysieren

    Um gegen die Angst angehen zu können, hilft es, die Gedanken in einer Angstsituation aufzuschreiben. Möglicherweise sind das nur ein paar Begriffe ohne erkennbaren Zusammenhang. Später, wenn sich die Betroffenen beruhigt haben, lesen sie ihre Notizen durch. Die Selbstanalyse setzt sich fort, indem die vermeintlich gefährlichen Objekte auf den Tisch gelegt werden. Dann folgen die Berührung und die Untersuchung. Auch hier kann es helfen, die Gedanken und Gefühle zu notieren. So nähern sich die Angstpatienten dem Auslöser und können ihre Furcht allmählich bewältigen.

    Die Angst selbst Mit Vernunft gegen die Angst

    Die übertriebene und irrationale Angst vor spitzen Objekten lässt sich durch vernünftige Gedanken bewältigen. Die Betroffenen können über Maßnahmen nachdenken, die bei möglichen Verletzungen durch eine scharfe Klinge sinnvoll sind. Zur Vorsicht haben sie vielleicht immer ein Pflaster oder Jod bei sich, um eine Wunde zu versorgen.

    Bewegung hilft

    Sportliche Aktivitäten fördern den Angstabbau und reduzieren den Stress. Wer sich regelmäßig bewegt, bei dem lässt die Grundanspannung deutlich nach. Das wirkt sich positiv auf die Angstreaktion aus.

    Yoga und Meditation

    Sanfte Entspannungstechniken unterstützen die Wiederherstellung der mentalen Balance. Durch Yoga und Meditation verbessert sich das innere Wohlbefinden. Das nimmt der Angst die Kraft und stärkt gleichzeitig das Selbstbewusstsein.

    Ruhe und Verzicht auf Koffein und Nikotin

    Regelmäßiger, ausreichender Schlaf fördert das seelische und körperliche Gleichgewicht. Kaffee und Zigaretten wirken sich hingegen schädlich auf die Gesundheit aus und beeinträchtigen auch das Seelenleben. Wer unter einer Angststörung leidet, sollte deshalb bewusst Ruhepausen einlegen und den Koffein- und Nikotinkonsum verringern.

    Professionelle Therapie

    Helfen Tipps gegen die Ängste nicht weiter, ist eine professionelle Therapie eine große Hilfe. Schließlich gibt es in jedem Haushalt gibt es Messer, Gabeln und viele weitere Objekte mit spitzen und scharfen Kanten. Diese potenziell gefährlichen Objekte sind im Alltag unersetzlich.

    Psychotherapie

    Eine gezielte Psychotherapie begleitet die Analyse und Überwindung der Angst. Sie ergründet die Ursachen und lindert sowohl die psychischen als auch die körperlichen Symptome. Wenn die Patienten ihre Reaktionsmuster durchbrechen, gelingt es ihnen, ihre übermäßige Angst zu überwinden. Dadurch fühlen sie sich emotional stärker und entrinnen dem Teufelskreis der Angstgefühle und Panikausbrüche.

    Konfrontation

    Als besonders wirksam hat sich die Konfrontationstherapie erwiesen. Hier begleitet der Therapeut die Angstpatienten bei der Auseinandersetzung mit spitzen Objekten.

    Hypnose

    Einige Psychotherapeuten bieten eine Hypnosetherapie an. Diese empfiehlt sich vor allem für Patienten, deren Aichmophobie in der Kindheit begründet ist.

    Entspannungsübungen

    Um die Angst leichter zu ertragen, gibt es verschiedene Methoden wie Entspannungsübungen, autogenes Training und Atementspannungstechniken.Damit gelingt es den Betroffenen, das Ausmaß der Angstreaktion zu verringern und selbst gelassener zu werden.

    Therapeuten finden

    Durch die Psychotherapie erfahren die Angstpatienten, dass sie die Konfrontation aushalten können. Das wirkt sich positiv auf das Selbstbewusstsein aus und stärkt ihre Resilienz. So können sie anschließend beherrscht und relativ entspannt mit Messern und Nadeln umgehen.

    Eine Therapie kann mit einem Psychologen vor Ort begonnen werden. Alternativ kann auch eine Beratung über das Internet erfolgen. Über das Internet ist eine schnelle Terminvergabe und die Anonymität ein beliebter Vorteil. 

    Online Psychologen:

    Aktuell können wir leider keine Online-Therapie empfehlen. Wir bemühen uns in Zukunft passende Angebote für eine therapeutische Online-Behandlung zur Verfügung zu stellen.

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      Quellen:

      1. Aichmophobia: Symptoms, Treatment & Causes – Cleveland Clinic
      2. Aichmophobia – Wikipedia

      Inhalt wurde verfasst von: Julia Dernbach – Medizinisch überprüft von: Thomas Hofmann

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