Angst verrückt zu werden
Wer sich vor psychisch gestörten Menschen fürchtet oder davor, selbst verrückt zu werden, leidet unter Agateophobie, auch als Maniaphobie bekannt. Diese übersteigerte Angst vor Wahnsinn kann die eigene Selbsteinschätzung beeinträchtigen und manische Züge annehmen. Im schlimmsten Fall entwickelt sich die Angststörung zu einer Neurose oder anderen psychischen Erkrankung und wird so zur sich selbst erfüllenden Prophezeiung.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 3. Juli 2023
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Agateophobie in Kürze
Agateophobie, auch als Maniaphobie bekannt, ist eine Angststörung, bei der Menschen ständig die Furcht haben, verrückt zu werden. Diese übersteigerte Angst kann die Selbstwahrnehmung beeinträchtigen und manische Züge annehmen.
Die Ursachen für Agateophobie können traumatische Erlebnisse, genetische Faktoren, Mobbing, mediale Beeinflussung oder die Angst vor Psychologen sein.
Die Symptome der Agateophobie umfassen Verwirrung, Unsicherheit, ständiges Hinterfragen, Zweifel an Geschichten und Wissenschaft, Übelkeit, Zittern, Schweißausbrüche, erhöhter Puls, Kontrollverlust, Stimmungsschwankungen und Schwindelgefühle. Betroffene versuchen oft, Gedanken an psychische Störungen zu vermeiden und den Kontakt zu Menschen mit mentalen Beeinträchtigungen zu vermeiden.
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Bedenken und Lösungen
Bedenken | Lösungen |
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Angst davor, verrückt zu werden | Therapeutische Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie zur Bewältigung der Angst und der Umstrukturierung negativer Gedankenmuster. Selbsthilfe Anleitungen für die ersten Schritte. |
Vermeidung von Situationen, die die Angst verstärken könnten | Expositionstherapie, um schrittweise den Ängsten entgegenzutreten und die eigene Angsttoleranz zu erhöhen. |
Unsicherheit und Zweifel an der eigenen geistigen Gesundheit | Psychoedukation und Aufklärung über psychische Gesundheit, um ein besseres Verständnis der eigenen Gedanken und Gefühle zu erlangen. |
Einschränkungen im Alltag aufgrund der Angstsymptome | Entwicklung von Bewältigungsstrategien wie Stressmanagement, Entspannungstechniken und Selbstfürsorge, um mit der Angst besser umgehen zu können. |
Schwierigkeiten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen | Ermunterung zur Suche nach Unterstützung durch qualifizierte Therapeuten und Beratungsstellen, die Erfahrung mit Angststörungen haben. |

Angst verrückt zu werden
Für die Angst vor Verrückten und vor dem Verrücktwerden gibt es mehrere Begriffe: Agateophobie, Maniaphobie und Dementophobie. Die genaue Definition zeigt, dass es gewisse Unterschiede gibt, die sich auf die Ursache für die Angst beziehen.
Bei der Manie handelt es sich um eine affektive Störung, die oft durch gewalttätige Aktionen zum Ausbruch kommt. Wer unter Maniaphobie leidet, fürchtet sich vor den eigenen zerstörerischen Kräften bei einem Kontrollverlust, oder vor Personen, die sich wie Wahnsinnige verhalten.
Die Dementophobie bezeichnet die Angst, den Verstand zu verlieren und damit ebenfalls die Angst vor Geisteskrankheit. Im weiteren Sinne umfasst sie auch die Angst vor Demenz.
Eine psychische Störung, eine Manie oder Aussetzen des Verstands – gesunde Menschen glauben, dass sie sich davor schützen können. Doch wer psychisch instabil ist, bei dem steigt die Angst vor solchen Erkrankungen.
Einige Betroffene können auch Angst vor Geistern oder paranormalen Erscheinungen haben, die ihre Ängste verstärken und zu schwerwiegenden psychischen Beeinträchtigungen führen können. Die Angst vor imaginären Wesen kann die täglichen Aktivitäten beeinträchtigen und die Lebensqualität der Betroffenen beeinträchtigen.
Ursachen für Agateophobie
Die Angst vor dem Wahnsinn kann durch ein unangenehmes Erlebnis entstehen, das einem verrückt vorkommt. Ein eigener Ausraster oder die Begegnung mit einer psychisch gestörten Person bringt ängstliche Menschen dazu, sich zurückzuziehen. Unvermutete Angriffe von Verwandten oder Bekannten verstärken die Unsicherheit und damit auch die Angstgefühle.
Komplexbeladene Menschen ziehen oft Vergleiche mit anderen, anscheinend normalen Personen. Sie kommen zu der Überzeugung, dass sie selbst außerhalb des sozialen Gefüges stehen, und haben Angst davor, psychisch krank zu werden.
Oft haben Betroffene auch Traumatische Erlebnisse hinter sich. Wenn es familiäre Probleme gibt – extrem strenge Eltern, psychische und physische Misshandlungen – ziehen sich die Betroffenen in sich selbst zurück, um sich zu schützen.
Doch mit diesem Verhalten erhöht sich die Gefahr einer psychischen Störung. Wer diese Bedrohung erkennt, kann sich schnell in die Angst vor Wahnsinn hineinsteigern. Betroffenen fällt es schwer, vernünftige Gedanken zu fassen.
Auch eine genetische Veranlagung kann die Angststörung und die Neigung zu psychischen Erkrankungen beeinflussen. In einigen Familien scheinen mehrere Personen „durchzudrehen“, und das schürt die Angst, selbst verrückt zu werden.
Durch Mobbing steigert sich dieses Gefühl, unnormal zu sein: Entsprechend groß ist die Furcht vor den eigenen negativen Gedanken, die aus der Sicht der Betroffenen scheinbar direkt in den Wahnsinn führen. In einer schwierigen Umgebung verstärkt sich dieser Effekt noch.
Eine weitere Ursache für die Angst vor Wahnsinn sind Geschichten aus früheren Zeiten und Filme über psychisch gestörte Personen. Antiquierte Behandlungen wie Isolation, Lobotomie und elektrische Schocktherapie jagen empfindsamen Menschen große Angst ein.
Auch eine professionelle Therapie wirkt bedrohlich: Womöglich erklärt der verantwortliche Psychoanalytiker oder Psychotherapeut die Patienten für verrückt und weist sie in die Psychiatrie ein. Manche haben auch Angst davor, erst durch die Therapie überhaupt verrückt zu werden.
Anzeichen verrückt zu werden
Wer sich vor psychischen Störungen fürchtet, versucht, alle Gedanken daran zu vermeiden. Doch das ist nicht immer möglich. Auch der Kontakt zu anderen Menschen mit einer Behinderung oder mentaler Verwirrung kann nie komplett verhindert werden.
- Verwirrung & Unsicherheit
- Ständiges Hinterfragen
- Verstrickung in bestimmter Theorien und Glaubensrichtungen
- Zweifel an jeglicher Geschichte und Wissenschaft
- Übelkeit
- Zittern
- Schweißausbrüche
- Erhöhter Puls
- Kontrollverlust
- Stimmungsschwankungen
- Schwindelgefühle
- Atemnot oder Hyperventilation
- Herzrasen
- Diese Symptome können sowohl bei der Angst selbst verrückt zu werden, als auch beim Kontakt zu anderen "verrückten" Menschen auftreten.
Test: Habe ich Angst verrückt zu werden?
Wer meint Angst davor zu haben, verrückt zu werden, kann sich mit ein paar Testfragen selbst prüfen.
- Wie war meine Vergangenheit? Hatte ich diese Gedanken schon immer?
- Hat sich die Anzahl meiner Freunde reduziert?
- Machen sich deine Mitmenschen sorgen?
- Führst du häufiger Selbstgespräche?
- Würdest du dich selbst als verrückt ansehen?
- Hast du dir jemals absichtlich Schaden zugefügt?
- Hassen Sie eine bestimmte Farbe ohne ersichtlichen Grund?
- Hast du Waffen im Haushalt?
- Fühlst du dich ständig bedroht?
- Besteht eine Angst vor Psychologen?
Wenn sehr viele dieser Fragen mit „Ja“ beantwortet können, ist es ratsam mit Freunden oder Verwandten über die Gedanken zu sprechen. Nicht immer ist direkt eine Therapie notwendig, nicht immer sind diese Gedanken gefährlich.
Doch wer sich immer mehr in solche Gedanken hereinsteigert und darunter leidet, sollte sich überlegen ob eine Therapie sinnvoller wäre, damit die Lebenszeit wieder mit positiven Dingen verbracht werden kann.
Auch wer beim plötzlichen Kontakt mit geistig behinderten Personen erschrickt, muss nicht unbedingt unter einer Angststörung leiden. Die folgenden Fragen helfen dabei, das eigene Verhalten und die eventuell vorhandenen Angstgefühle genauer zu analysieren.
- Verspüre ich Angst, wenn ich auf der Straße eine geistig behinderte Person sehe
- Erschrecke ich, wenn in einem Film mental gestörte Menschen auftauchen?
- Vermeide ich Artikel und Sendungen, die sich mit psychischen Erkrankungen befassen?
- Gehe ich Gesprächen über geistige Gesundheit und Erkrankung aus dem Weg?
- Leide ich unter Herzrasen oder Schweißausbrüchen, wenn ich glaube, dass jemand verrückt ist?
- Bleibe ich lieber zu Hause, als in die Stadt zu gehen, weil ich mich für unnormal halte?
Tipps gegen die Agateophobie
Viele Menschen fühlen sich beim Thema Wahnsinn unsicher. Bin ich selbst verrückt? Habe ich Angst vor anderen verrückten Menschen?
Ein wichtiger Schritt zur Überwindung der Agateophobie ist deshalb ein Blick in das eigene Seelenleben. Woher kommt die Angst? Was hat sie verursacht und wie lässt sich dieses Problem lösen?
Alte Glaubenssätze und schlimme Geschichten von Verrückten lassen sich durch neue, positive Gedanken ersetzen. Das erspart es den Angstpatienten, Beruhigungsmittel zu nehmen.
Neben gedanklichen Übungen helfen Entspannungstechniken, Atemtechniken und Yoga bei der Bewältigung der Angstgefühle.
Abhängig vom Schweregrad der Angst kann eine professionelle Therapie sinnvoll sein. Für die Überwindung von Angststörungen empfehlen Psychotherapeuten oft eine Verhaltenstherapie, manchmal in Kombination mit einer Hypnosetherapie.
Wer Kontakt zu einem Therapeuten aufnehmen möchte, findet über die Ärztesuche auf Google zahlreiche Psychologen und Coaches in der näheren Umgebung. Der jeweilige Therapeut kann dann auch nach einer Online-Beratung gefragt werden.
Wenn Sie sich vor dem Gespräch mit dem Therapeuten fürchten, kann unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel Ihnen dabei helfen, die Angst zu überwinden und die Kontaktaufnahme zu erleichtern.
Selbsthilfe bei Agateophobie
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FAQ zur Agateophobie
Die Angst vor geistesgestörten Personen zeigt sich oft in einem extremen Vermeidungsverhalten. Die Phobiker weichen Menschen aus, die auf den ersten Blick verrückt wirken oder unter einer psychischen Erkrankung leiden. Dazu kommt oft die Angst, selbst verrückt zu werden. Das kann bei den Betroffenen zu großer Schüchternheit und sogar zu sozialer Isolation führen, zu Panikattacken und ähnlichen Angstsymptomen.
Manchmal lösen Selbstzweifel an der eigenen mentalen Gesundheit die Angst vor Wahnsinn aus. In anderen Fällen sind es schlechte Erfahrungen mit geistig gestörten Personen, die diese Phobie verursachen.
Wer sich über psychische Erkrankungen informiert, nimmt der Angst und auch der Geistesgestörtheit die angsteinflößende Macht. Zudem gibt es einige Selbsthilfe-Maßnahmen, um die Ängste und Panikattacken in den Griff zu bekommen. Entspannende Techniken und Gedankenspiele sind dabei sehr nützlich.
a, Stress, Überforderung, traumatische Ereignisse und der Gebrauch von Drogen oder Alkohol können dazu beitragen, die Symptome der Angst vor Wahnsinn auszulösen oder zu verschlimmern.
Quellen:
- Anxiety and the Fear of Going Crazy – Calm Clinic
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier