Pflanzen gegen Stress: Stressbewältigung mit Pflanzen

Die alltäglichen Pflichten treiben den Stresspegel hoch und sorgen für eine permanente Anspannung. Entsprechend groß ist das Bedürfnis, sich in der Freizeit zu entspannen. Ohne Ruhepausen steigert sich der Stress, bis ein Burn-out droht. Darum ist rechtzeitiges Handeln nötig – am besten mithilfe von natürlichen Mitteln.

Pflanzen bieten gleich mehrere Möglichkeiten, gelassener zu werden – und zwar nicht nur in Form von pflanzlichen Mitteln gegen Stress. Schon der Aufenthalt in der Natur zeigt eine positive Wirkung und lässt die Stresssymptome schwinden.

Ein Spaziergang durch den Wald, eine Pflanze im Balkonkasten oder im eigenen Garten setzen, zuschauen, wie etwas wächst und blüht – solche Erlebnisse geben den Menschen mehr innere Ruhe und damit auch mehr Kraft, sich später wieder den anderen Aufgaben zu widmen.

Im Artikel betrachten wir die zahlreichen Vorteile von Pflanzen auf unser Stresslevel und geben nützliche Tipps welche Pflanzen besonders hilfreich sind. 

Stressbewältigung mit Pflanzen
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    Gartenarbeit gegen Stress

    Kann Gartenarbeit den Stresspegel senken?

    Viele Menschen, die Ruhe und Erdung suchen, legen sich einen Garten an. Dieses Hobby ist ein gutes Gegengewicht gegen die scheinbar allgegenwärtigen Stressfaktoren – denn bei der Gartenarbeit bleiben die Sorgen über den Job, die Familie und andere Verpflichtungen außen vor.

    So bietet der Garten einen entspannenden Ausgleich und verhindert, dass der Alltagsstress krank macht. Auch eine weitere Art der Erholung – Spazierengehen im Grünen – ist eng mit der Natur verbunden. Nach dem Aufenthalt im Freien fühlen sich die vorher gestressten Personen deutlich ruhiger.

    Hobby-Gärtner genießen den direkten Kontakt zu den Zier- und Nutzpflanzen. Einige Kräuter sind nicht nur für ihre Heilkraft bekannt, sondern sie sind auch dekorativ, zum Beispiel Kapuzinerkresse und Lavendel. Bei anderen Nutzkräutern wie Zitronenmelisse und Purple Haze Zamnesia Samen stehen die entspannenden Wirkstoffe im Vordergrund.

    Einpflanzen, Umtopfen, Unkraut jäten – diese Arbeiten haben einen beruhigenden Effekt. Durch den direkten Kontakt zu den Pflanzen und zur Erde baut der Körper Stresshormone ab, was sich positiv auf die Gesundheit auswirkt:

    Die Universität von Florida hat eine Studie durchgeführt, an der Frauen teilnahmen, die unter Stress, Angstsymptomen und depressiven Stimmungen leiden. Die Gartenarbeit – zweimal wöchentlich – führte zu einer deutlichen Reduktion ihrer Beschwerden. Damit hat die Arbeit mit Pflanzen einen ähnlichen Effekt wie künstlerische Aktivitäten.

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    Energie vom Wald gegen Stress

    Wie kann der Wald gegen Stress helfen?

    Wer zum Durchatmen in den Wald geht, spürt fast körperlich, wie die Anspannung nachlässt. Das Naturerlebnis hat offensichtlich eine therapeutische Wirkung, die in der jüngeren Zeit weiter erforscht wird.

    Auch einige medizinische Berichte weisen darauf hin, dass die Zeit im Grünen die Stresssymptome reduziert. Das gilt auch für Patienten, die bei einem Krankenhausaufenthalt ins Grüne sehen können.

    Im Wald gibt es außerdem viel zu entdecken. Nachforschungen zum Waldbaden belegen, dass der achtsame Aufenthalt zwischen den Bäumen und anderen Waldpflanzen gegen psychische Belastungen hilft. Der positive Einfluss auf die Herz-Kreislauf-Funktionen ist ein weiterer Vorteil.

    Nicht umsonst ziehen viele Menschen sportliche Aktivitäten im Wald oder Wanderungen in den Bergen der Innenstadt vor, selbst wenn dafür eine längere Fahrt in Kauf genommen werden muss. Langfristig betrachtet lohnt sich die Fahrt ins Grüne, denn der Körper tankt im Wald deutlich mehr Energie als in einer stressigen Innenstadt.

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    Heilpflanzen mit Anti-Stress-Wirkung

    Gibt es Pflanzen die gegen Stress helfen?

    Gegen Nervosität, Stress und Schlafstörungen gibt es eine Vielzahl von Heilpflanzen. Oft sorgen sie nicht nur mit ihren Essenzen und Extrakten für Entspannung, sondern auch mit einem angenehmen Aussehen.

    Wer keinen eigenen Garten hat, kann die Heilkräuter in Balkonkästen oder Pflanztöpfe auf der Fensterbank setzen. Auch getrocknete Pflanzenteile – im Potpourri, im Duftsäckchen oder im Tee – helfen dabei, die Stresssymptome zu lindern.

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    Lavendel

    Diese Heilpflanze ist der Klassiker zum Entspannen und damit auch zum Einschlafen. Die Wirkstoffe des Lavendels reduzieren den Cortisolspiegel, der für den Stress verantwortlich ist. Allerdings ist das natürliche, beruhigende Heilkraut keine Zimmerpflanze. Lavendelsäckchen und Lavendelöl vertreiben nicht nur die Stressgefühle, sondern auch Motten und andere Schädlinge.

    Zitronenmelisse

    Zitronenmelisse

    Neben dem frischen Duft liefert dieses Kraut eine heilende Wirkung gegen Schlaflosigkeit. Ebenso wie der Lavendel gehört die Zitronenmelisse nach draußen. Sie eignet sich zum Verfeinern von Speisen sowie für Tee.

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    Baldrian

    Die Baldrianwurzel ist eine Pflanze mit langer Tradition, die schon zur Zeit der Antike für ihre beruhigende Wirkung bekannt war. Heute kommt sie zumeist in Tropfenform zum Einsatz. Doch Baldrian lässt sich auch ohne viel Aufwand selbst pflanzen, um später die unterirdischen Pflanzenteile zu trocknen und zu verarbeiten. Im Frühling eignet sich das austreibende Kraut auch für einen Salat. Ja, das ist richtig. Baldrian wird häufig abends eingenommen, um einen ruhigen und erholsamen Schlaf zu fördern.

    Kamille

    Die Kamille ist bekannt für ihren unverwechselbaren Duft und wächst oft wild am Feldrand. Für den Garten gibt es kultivierte Kamillenpflanzen. Die Pflanze bevorzugt einen sonnigen Standort und gut durchlässigen Boden. Ein Tee aus den Kamille-Blüten hilft gegen Nervosität, Schlafstörungen, Bauch- und Kopfschmerzen, außerdem hat das Heilkraut eine entzündungshemmende Wirkung.

    Zimmerpflanzen für Wohnung und Büro

    Gibt es Pflanzen die gegen Stress helfen?

    Pflanzen haben eine stressreduzierende Wirkung und steigern sogar die Konzentrationsfähigkeit, wie mehrere Forschungsstudien belegen. Das gilt auch für Zimmerpflanzen, die diesen positiven Effekt in die Innenräume verlagern.

    Eine Studie aus Japan befasst sich intensiv mit dem Thema und zeigt auf, wie Pflanzen die Luftfeuchtigkeit und damit das gesamte Raumklima verbessern.

    Ein weiterer Pluspunkt ist die grüne, natürliche Optik: Zimmerpflanzen sind eine attraktive Dekoration, die die Umgebung aufwertet und damit das Wohlbefinden der Menschen verbessert.

    Zu den beliebten Pflanzen für Büro- und Wohnräume gehören die sauerstoffspendende Grünlilie und der pflegeleichte Drachenbaum, den es in mehreren Arten gibt.

    Ein weiterer Klassiker sind Orchideen: Diese Blumen sehen nicht nur attraktiv aus, sie optimieren auch die Luftqualität – sogar nachts.

    Tipps zum Pflanzenkauf

    Beim Kauf von Pflanzen sollte man darauf achten, dass man gesunde und robuste Pflanzen auswählt, die für die eigenen Bedingungen geeignet sind. Wenn man beispielsweise wenig Licht im Raum hat, sollte man Pflanzen wählen, die auch mit wenig Licht auskommen.

    Im Zweifelsfall kann man sich jederzeit an das Verkaufspersonal wenden, sei es in einer Gärtnerei eines Baumarkts, einem Gartenladen oder sogar einem kleinen Blumenladen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Regel sehr hilfsbereit und haben gute Ratschläge parat. Sie nehmen sich oft gerne die Zeit, um Kunden umfassend und herzlich zu beraten.

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    Dem Stress entkommen – kurzes Fazit

    Stress mit Pflanzen und der Natur entgegenwirken

    Die vielfältigen Pflanzen in der freien Natur, im eigenen Garten und im Haus sind ein wirkungsvolles Mittel, um den Alltagsstress und die üblichen Sorgen zu bewältigen. Nicht nur Heilkräuter, auch Blumen und Bäume verbessern die Lebensqualität. Das wirkt sich wiederum positiv auf die physische Gesundheit und das seelische Wohlbefinden aus.

    Der Wellness-Effekt von Wäldern und anderen Naturlandschaften, die Heilkraft traditioneller Kräuter, die beruhigende Gartenarbeit: Die Pflanzen wirken auf unterschiedliche Weise gegen Stress und für mehr Entspannung. So lassen sich die natürlichen Vorzüge der Pflanzenwelt optimal nutzen – nachhaltig und effizient.

    Quellen:

    • Park, B.J., Tsunetsugu, Y., Kasetani, T., Kagawa, T., & Miyazaki, Y. (2010). The physiological effects of Shinrin-yoku (taking in the forest atmosphere or forest bathing): evidence from field experiments in 24 forests across Japan. Environmental Health and Preventive Medicine, 15(1), 18-26. – doi.org

    • Raanaas, R.K., Evensen, K.H., Rich, D., Sjøstrøm, G., & Patil, G. (2011). Benefits of indoor plants on attention capacity in an office setting. Journal of Environmental Psychology, 31(1), 99-105. –  doi.org

    • Bringslimark, T., Hartig, T., & Patil, G. (2007). Psychological benefits of indoor plants in workplaces: Putting experimental results into context. HortScience, 42(3), 581-587. –  journals.ashs.org

    • Lohr, V.I., & Pearson-Mims, C.H. (2000). Physical discomfort may be reduced in the presence of interior plants. HortTechnology, 10(1), 53-58. – journals.ashs.org

    Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

    Autorin: Julia Dernbach

    Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

    Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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