Akupressur und Akupunktur der Füße

Auswirkungen auf unseren Körper

Viele Menschen nutzen Akupressur und Akupunktur an den Füßen in regelmäßigen Abständen, um Schmerzen zu lindern oder Krankheiten vorzubeugen und den Körper zu stärken. Die Maßnahmen stehen aber immer wieder in der Diskussion. Bringen Sie wirklich etwas? Und woher kommt die Idee, über die Füße bestimmte Effekte im Körper zu erzeugen, die einen positiven gesundheitlichen Effekt haben?

Wir klären auf und berichten über die Vorteile einer Fußreflexzonenmassage.

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    Hintergrund Akupressur und Akupunktur

    Der Hintergrund der Maßnahmen: Die TCM

    Die Abkürzung TCM steht für „Traditionelle chinesische Medizin“ und bezeichnet eine medizinische Lehre, die auf dem Konzept von Yin und Yang beruht.

    Einst eine Naturphilosophie beschreibt die Yin-Yang-Theorie die Phänomene in der Natur und deren Beziehungen zueinander und zum Universum als einem Ganzen.

    Yin und Yang als zwei polare Gegensätze sind in der TCM voneinander abhängig. Die Pole ergänzen und kontrollieren sich gegenseitig und können sich immer wieder wandeln – sogar untereinander zum anderen hin.

    Was aus den Augen der westlichen Schulmedizin im ersten Moment abschreckend und fremd klingen mag, wird auf den zweiten Blick schlüssiger. So sind Vertreter der TCM davon überzeugt, dass Körper und Geist als ein Ganzes betrachtet werden müssen und das es gilt, Ungleichgewichtszustände eines Menschen zu erkennen und bestmöglich auszugleichen. Dabei wird stets nach den Ursachen gesucht, um diese zu heilen und nicht nur die Symptome zu „bekämpfen“.

    Verschiedene Behandlungen gehören standardmäßig zur TCM. Dazu gehören auch die Akupressur und die Akupunktur der Füße. Eins vorweg: Es gibt inzwischen etliche Studien und Forschungsergebnisse, die untermauern, dass es sich bei der TCM nicht um eine unüberprüfbare Pseudomedizin handelt. Vielmehr zeigten diverse Behandlungen der chinesischen Medizin immer wieder verblüffende Effekte bei verschiedensten Krankheitsbildern.

    Akupressur an den Füßen

    Was hat es mit Akupressur an den Füßen auf sich?

    Sie wird nicht nur in China, sondern auch bei den amerikanischen Ureinwohnern traditionell eingesetzt. Sie zählt zum einen zu einer von diversen sinnvollen Maßnahmen, die Fußgesundheit aktiv zu fördern. So wird durch sie die Durchblutung der Füße gefördert und es werden gleichzeitig die Fußmuskeln gestärkt. Ergänzend zu gezielter Fußgymnastik, Fußpflege und anderen gesundheitlichen Anwendungen für die Füße kann sie daher durchaus sinnvoll sein.

    Doch Akupressur an den Füßen ist zum anderen noch viel mehr als das. Denn sie wirkt sich eben nicht nur auf die Füße selbst, sondern auf den ganzen Körper aus.

    Das erklärt die TCM durch sogenannte Reflexzonen am Fuß. Dabei handelt es sich um bestimmte Bereiche des Fußes, die für die Gesundheit des Körpers relevant sind – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. So leiten behandelnde Ärzte entsprechend diverser Zonen – etwa der Zehenspitzen des linken Fußes, der Ferse des rechten Fußes oder des linken Fußballen – mögliche Krankheiten des Patienten her. Hier gibt eine Fußreflexzonenmassage dem Arzt also Auskunft über den Gesundheitszustand (meist eines Organs oder mehrerer Organe) des Patienten.

    Wie bereits angedeutet ist dabei jede mehr oder minder exakt definierte Fläche, jeder Bereich des Fußes für ein unterschiedliches Organ zuständig. Oder genauer formuliert: Die TCM ist überzeugt davon, dass diese Stellen am Fuß mit den Organen „in Verbindung stehen“.

    Zugrunde liegt dieser Überzeugung wiederum die Annahme, dass unser gesamter Körper in der Lage ist, durch Nervenbahnverbindungen über bestimmte Hautflächen (die Reflexzonen) mittels Reize zu anderen Körperregionen und Organen bestimmte „Befehle“ weitergeben kann. Diese Befehle können etwa zu Anspannung oder Entspannung führen – wodurch Heilungsmechanismen und Ausgleichseffekte getriggert werden können.

    Typische Einsatzgebiete der Akupressur

    Akupressur an den Füßen wird seit jeher in der chinesischen Medizin praktiziert und ist auch heute noch eine beliebte Behandlungsmethode unterschiedlicher Leiden. Vor allem gegen Kopfschmerzen, chronische Krankheiten, Stress und Verdauungs- sowie Kreislaufprobleme wird die Fußreflexzonenmassage gerne angewendet.

    Dabei üben Ärzte Druck auf die entsprechend zusammenhängenden Punkte an den Füßen aus. Die Dauer des Drucks kann von wenigen Sekunden bis zu etwa einer halben Minute variieren. Schmerzen empfinden dabei nur die wenigsten Patienten. Es kann allerdings zu einem Lösen von Verspannungen kommen, was zwar eine unbestreitbar positive Auswirkung ist, sich im ersten Moment aber eine ungewohnt spürbare „Entladung“ im Körper äußern kann.

    Typische Wirkungen der manuellen Behandlungstechnik sind im Sinne der TCM:

    In den letzten Jahren haben sich immer mehr auch die sogenannten Akupressur-Matten oder ShaktiMats etabliert. Dabei handelt es sich um flache Matten, die mit vielen kleinen Plastikspitzen ausgestattet sind. Sie dienen der Eigenbehandlung und Förderung von Selbstheilungsprozessen im Körper oder auch einfach nur der Entspannung.

    Die meisten Anwender nutzen die Matten, um Akupressur auf den Rücken oder eben auch auf die Füße auszuüben. Dabei ist der Großteil der Berichte positiv. Viele Menschen berichten von weniger chronischen Schmerzen in den entsprechenden Körperstellen sowie von tiefer Entspannung, die unter anderem zu besserem Schlaf führen soll. Auch bei Kopfschmerzen und Leiden wie Migräne sollen Akupressur-Matten oftmals Linderung bescheren.

    Wer allerdings eine professionell begleitete und intensivere Behandlung wünscht und unsicher ist, mit einer Eigenbehandlung irgendetwas falsch zu machen, sollte immer einen ausgebildeten Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Sowohl bei der Akupressur als auch bei der Akupunktur der Füße handelt es sich, wie erwähnt, um sanfte und meist sogar als angenehm empfundene Behandlungsmethoden.

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    Akupunktur an den Füßen

    Akupunktur und die Schulmedizin

    Ganz ähnlich wie eine Behandlung der Reflexzonen der Füße kann auch eine Akupunktur der Füße gegen diverse Krankheiten und Schmerzen helfen. Allerdings hat sich die Akupunktur in der Schulmedizin schon etwas weiter durchsetzen können.

    Grundsätzlich gehört Akupunktur zu den ältesten Heilmethoden der Welt. Seit 1996 wird sie auch in Deutschland bereits von den privaten Krankenversicherungen in der Schmerztherapie erstattet. Seit 2004 wiederum ist sie im Katalog der gesetzlichen Krankenversicherungen als offizielle Maßnahme gegen Knie- und Rückenschmerzen aufgenommen. Außerdem wird sie von der Schulmedizin häufig bei Migräne und Kopfschmerzen als sinnvolle Therapie empfohlen.

    Die Meridiane und das Qi

    Bei der Akupunktur der Füße werden – ähnlich wie bei der Akupressur – bestimmte Triggerpunkte am und um den Fuß bis zum Knöchel gesucht.

    Auf diese wird in diesem Fall aber kein Druck ausgeübt. Stattdessen werden dünne Akupunkturnadeln in die Haut gesteckt. Sie sind so fein, dass sie kaum spürbar sind. Nach Auffassung der TCM können sie den Körper aber in enormem Maße beeinflussen.

    Denn die sich nach Lehre der chinesischen Medizin im Fuß endenden Nervenbahnen und die Abbildung der Organe können mittels der Nadeln gezielt stimuliert werden.

    So lassen sich vor allem durch Stimulation der „Meridiane“, der Leitlinien des Körpers, Energien im ganzen Körper freisetzen, um gegen verschiedene Krankheiten anzugehen. Die Nadeln werden dafür nicht nur auf die entsprechenden Stellen, sondern auch verschieden tief eingestochen – je nachdem, welchen Effekt man auf welchem Meridian erzielen möchte.

    In erster Linie geht es darum, durch die Akupunkturnadel das „Qi“ des Körpers wieder in geregelten Fluss zu versetzen. Ist dieses Qi, die Lebensenergie des Menschen, nämlich gestört, kann es zur Entstehung unterschiedlicher Krankheiten kommen.

    Inzwischen ist man sich mehr oder minder einig, dass die Akupunktur tatsächlich schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Stoffe im Körper freisetzt. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass sich chronische Schmerzen mit Hilfe von Akupunktur auch am Fuß behandeln lassen.

    Genau wie bei der Akupressur wirken sich die Maßnahmen an den Füßen dabei aber eben nicht allein auf die Füße selbst aus. Vielmehr kann durch die Behandlung der gesamte Körper energetisch beeinflusst werden.

    Akupunktur in Anspruch nehmen

    Wer sich für Akupressur oder Akupunktur der Füße interessiert, wählt am besten eine Praxis für TCM in der Nähe und informiert sich unverbindlich per Telefon oder vor Ort. Hier sollte auch direkt nach den Kosten gefragt werden, da die gesetzlichen Krankenkassen die Therapie nicht übernehmen. In der Regel kosten Therapien dieser Art pro Stunde zwischen 50 und 70 Euro. Pauschale Aussagen sind aber schwer zu treffen, da die Länge der Behandlung und damit natürlich auch die Kosten von Patient zu Patient unterschiedlich ausfallen und von den individuellen Beschwerden abhängen.

    Fotos: Microgen @ shutterstock.com // Africa Studio @ shutterstock.com 

    Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

    Autorin: Julia Dernbach

    Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

    Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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