Herpes erklärt
Herpes äußert sich hauptsächlich durch Bläschen an der Lippe. Diese unangenehmen und oft wiederkehrenden Bläschen können sogar im Genitalbereich vorkommen. Menschen, die besonders häufig unter Herpes leiden, können teilweise sogar eine Angst vor einer neuen Herpesinfektion entwickeln.
Die Symptome einer Herpesinfektion können jedoch gelindert werden, und weiteren Herpesausbrüchen lässt sich effektiv vorbeugen.
In diesem Artikel erklären wir Herpes in einfacher Sprache und geben Tipps für eine ideale Prävention von Herpes.
Unser Artikel ist werbefrei und in verständlicher Sprache verfasst, damit du wirklich verstehst, worum es bei Herpes geht! Zudem kannst du im Inhaltsverzeichnis direkt zu den Themen springen, die dich interessieren, ohne lange Ladezeiten oder störende Werbung.
- Autor: Matthias Wiesmeier
- Aktualisiert: 21. März 2024
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In Kürze
Herpes manifestiert sich in der Regel als Bläschen, oft an der Lippe, und kann in bestimmten Fällen auch im Genitalbereich auftreten.
Während Herpes für Erwachsene im Allgemeinen harmlos ist, können wiederkehrende Ausbrüche bei einigen Menschen Angstzustände verursachen.
Diese Sorgen sind besonders ausgeprägt bei schwangeren Frauen oder frischgebackenen Müttern, die befürchten, ihre Babys anzustecken. Glücklicherweise lassen sich die Symptome von Herpes lindern und zukünftige Ausbrüche mit vorbeugenden Maßnahmen leicht verhindern.
Bedenken und Lösungen:
Bedenken | Lösungen |
---|---|
Angst vor wiederkehrendem Herpes | Aufklärung über Prävention und frühzeitige Behandlung |
Sorge um Ansteckung von Neugeborenen | Information über Schutzmaßnahmen für Neugeborene |
Angst vor Genitalherpes während der Schwangerschaft | Aufklärung über sichere Geburtsmethoden |
Panik vor schwerwiegenden Symptomen | Atemtechniken und Entspannungsübungen erlernen |
Angst, Herpes nicht schnell genug loszuwerden | Information über verfügbare schnellwirkende Medikamente |
Furcht vor einer schweren Herpes-Infektion | Aufklärung über verschreibungspflichtige Antivirusmittel |
Angst vor Krankheitsverlauf und Symptomen | Erziehung zu den Fakten über Herpes und seinen Verlauf |
Wo kann Herpes auftreten?
In der Medizin werden unterschiedliche Herpes-Formen beschrieben.
- Lippenherpes (Herpes labialis)
- Genitalherpes (Herpes genitalis)
- generalisierte Herpes (Herpes generalis)
Je nach betroffenem Bereich gibt es noch weitere Formen. Deren Bezeichnung richtet sich nach dem Organ, welches von den Herpesviren befallen wird (z. B. Augenherpes). Auslöser für diese Herpes-Infektionen sind Herpes-Simplex-Viren der Typen 1 und 2.
- Varizella-Zoster-Virus (humanes Herpesvirus 3, Auslöser für Windpocken und Gürtelrose)
- Ebstein-Barr-Virus (humanes Herpesvirus 4, Auslöser für Pfeiffersches Drüsenfieber)
Lippenherpes
Lippenherpes wird durch das Herpes-Simplex-Virus Typ 1 ausgelöst. Die Erstinfektion läuft meist symptomlos ab, in manchen Fällen sind allerdings bereits die typischen Bläschen an der Lippe zu entdecken. Bricht die Krankheit erneut aus, zeigen sich an unterschiedlichen Stellen (meist Lippen, Nase, Augen) Symptome wie Spannungsgefühl, gereizte und überempfindliche Haut mit starkem Juckreiz, mit Sekret gefüllte und entzündete Bläschen sowie eitrige und verkrustete Beläge an den Schleimhäuten im Lippenbereich. Auch Fieber, geschwollene Lymphknoten und allgemeines Krankheitsgefühl sind keine Seltenheit.
Genitalherpes
Bei Genitalherpes handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung, die mit schmerzhaften Bläschen im Bereich der Geschlechtsorgane einhergeht. Genitalherpes ist extrem ansteckend und während einer Schwangerschaft für das ungeborene Kind gefährlich. Ausgelöst wird diese Herpes-Form durch das Herpes-Simplex-Virus Typ 2. Charakteristische Symptome sind gerötete Haut sowie Bläschen, Juckreiz, Schmerzen beim Wasserlassen und Geschlechtsverkehr sowie wässriger Ausfluss. Hinzu kommen häufig ein allgemeines Krankheitsgefühl, Appetitlosigkeit, Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie geschwollene Lymphknoten in den Leisten.
Herpes generalis
Bei Patienten, die unter der sogenannten generalisierten Herpes leiden, breiten sich die Herpesviren über mehrere Körperbereiche aus. Mitunter sind auch innere Organe betroffen, wodurch bleibende Schäden oder gar lebensbedrohliche Umstände hervorgerufen werden können. Herpes generalis tritt vor allem bei Menschen auf, deren Immunsystem deutlich geschwächt ist.
Windpocken und Gürtelrose
Windpocken und Gürtelrose werden durch das Varizella-Zoster-Virus (humanes Herpesvirus 3) ausgelöst. Im Kindesalter verursacht das Virus Windpocken, die mit roten Flecken sowie Knötchen und Bläschen an Kopf, Gesicht, Rumpf, Armen und Beinen einhergehen. Im Erwachsenenalter löst das Virus bei Schwächung der Abwehrkräfte Gürtelrose (Herpes Zoster) aus.
Pfeiffersches Drüsenfieber
Das Ebstein-Barr-Virus (humanes Herpesvirus 4) ist Auslöser des Pfeifferschen Drüsenfiebers. Bei der Erstinfektion treten meist keine Symptome auf, manchmal gehen damit grippeähnliche Beschwerden einher.
Entstehung von Herpes
Herpes ist eine virale Erkrankung und somit ansteckend.
Die Übertragung der Viren erfolgt von Mensch zu Mensch durch engen Kontakt. Dabei geht der Virus direkt vom Ort des Infektionsgeschehens oder auch aus dem Speichel des Erkrankten auf die Schleimhäute der gesunden Person über. Schon ein enger Körperkontakt ist für die Ansteckung ausreichend.
In seltenen Fällen ist die Übertragung auch über Gegenstände (z. B. Nutzung des gleichen Bestecks) möglich. Allerdings benötigen Herpesviren Feuchtigkeit, nach 48 Stunden trocknen sie aus und sterben ab.
Herpes bleibt für immer
Wer sich einmal mit dem Herpesvirus infiziert hat, trägt diesen sein Leben lang in sich. Ein erneuter Ausbruch ist jederzeit möglich. Mediziner sprechen dann von einer Reaktivierung. Begründet liegt das darin, dass das Immunsystem das Virus nicht vollständig zerstören kann. Es wird vielmehr in eine Art Ruhezustand versetzt und bleibt mitunter lange Zeit inaktiv. Bestimmte Auslöser können jedoch zu einer Reaktivierung führen.
Nach der Erstinfektion kommt es in den Zellen der Hautoberfläche zunächst zu einer Vermehrung der Viren. Vom Immunsystem werden diese zwar bekämpft, ein Teil kann aber ungestört entlang der Nervenfasern zu den Nervenzellen wandern. Hier bleiben sie ein Leben lang vom Immunsystem unbemerkt sitzen.
Ab wann ist Herpes ansteckend?
Herpes ist ausschließlich während der Erstinfektion oder einer Reaktivierung ansteckend, da nur zu diesem Zeitpunkt Viren ausgeschieden werden. Allerdings zeigen sich nicht immer typische Symptome.
Während einer Infektion ohne Symptome werden ebenfalls Viren ausgeschieden, weshalb die Infektion unbemerkt übertragen wird. Befindet sich das Virus im Ruhezustand, ist keine Ansteckung möglich.
Du solltest wissen, dass die richtige Vorsicht und das Bewusstsein über die Ansteckungsphasen die Übertragung von Herpes deutlich verringern können. Mit der nötigen Information und Vorsorge kannst du dich und andere effektiv schützen.
Ursachen einer Herpes-Infektion
Die eigentliche Ursache für Herpes ist eine Infektion mit dem Herpes-Virus. Wie, wann und wo die Ansteckung genau erfolgt, ist allerdings unterschiedlich.
- Herpes wird häufig schon in der Kindheit innerhalb der Familie übertragen.
- Ansteckung erfolgt nur von Mensch zu Mensch, nicht von Tier zu Mensch.
- Kinder sind aufgrund des häufigen Körperkontakts besonders anfällig.
- Der Bläscheninhalt sorgt für die Übertragung der Viren. Aufstechen sollte vermieden werden.
Eine Ansteckung ist bereits durch Berührung möglich, solange die Bläschen nicht mit Schorf bedeckt sind. Die nachfolgenden Faktoren begünstigen einen erneuten Ausbruch der Herpes-Infektion.
- vorübergehende Schwächung des Immunsystems (z. B. bei grippalen Infekten)
- körperliche sowie psychischer Stress
- hormonelle Veränderungen
- extreme UV-Strahlung
- Einnahme bestimmter Medikamente
- Verletzungen
- dauerhafte Schwächung des Immunsystems (z. B. bei HIV)
Angst vor Herpes
Es gibt immer wieder Menschen, die vor einer Ansteckung mit Herpes Angst haben.
An sich ist diese Angst unbegründet, denn für Erwachsene ist Herpes zwar lästig, aber normalerweise harmlos. Angst vor Krankheiten ist generell ein weitverbreitetes Phänomen. In diesem Fall ist eine kognitive Verhaltenstherapie sinnvoll.
In bestimmten Situationen ist die Angst vor Herpes begründet. So leiden beispielsweise Frauen während der Schwangerschaft sowie frischgebackene Mütter unter einer gewissen Angst, ihr Baby mit Herpes anzustecken.
Doch auch eine generelle Krankheitsangststörung kann zu Angst vor Herpes führen. Dann sind häufig zurückliegende Erfahrungen in der Vergangenheit (z. B. traumatische Erfahrungen in der Kindheit) Auslöser.
Genitalherpes in der Schwangerschaft
In nur wenigen Fällen passiert es, dass Herpesviren bei der Geburt auf das neugeborene Baby übertragen werden. Frauen, die zu Beginn der Schwangerschaft schon Herpesviren im Körper hatten, können ohne Bedenken vaginal entbinden.
Mit einer Ausnahme: Wenn sich kurz vor der Geburt Anzeichen für den Ausbruch von Genitalherpes zeigen. Ist dies der Fall, wird unbedingt zum Kaiserschnitt geraten.
Herpes Ansteckung des Babys
In den ersten acht Wochen nach der Geburt ist ebenfalls besondere Vorsicht geboten.
Frischgebackene Mütter, die dann unter Lippenherpes leiden, haben nicht selten Angst, ihr Baby damit anzustecken. Um dies zu umgehen, darf das Baby während der Infektion nicht geküsst werden. Außerdem ist eine gründliche Handhygiene wichtig.
Neugeborene, die sich mit Herpes angesteckt haben, zeigen Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit, Teilnahmslosigkeit und mitunter einen Hautausschlag. Dann ist ein Arztbesuch notwendig.
Ängste überwinden
Es ist absolut verständlich und auch sinnvoll, sich bei gesundheitlichen Beschwerden zu sorgen. Schließlich ist Angst eine der ältesten Emotionen, die vor langer Zeit das Überleben gesichert hat.
Für Betroffene ist es auf jeden Fall ratsam, sich Hilfe zu suchen und ihr Problem nicht allein anzugehen. Schließlich ist angstgeleitetes Handeln nie ein guter Ratgeber.
Leider suchen Patienten mit Angststörungen oft jahrelang nicht nach Hilfe. Doch: Je früher eine Behandlung erfolgt, umso besser ist die Chance auf Besserung.
Psychologen kontaktieren
Um eine Angststörung zu behandeln, empfehlen wir die Kontaktaufnahme mit einem professionellen Psychologen und Therapeuten. Wenn du dich vor einem Gespräch mit dem Psychologen fürchtest, kann unser Selbsthilfe Ratgeber Artikel zum Thema Arztphobie dabei helfen, die Angst zu überwinden.
Leben mit Herpes
Wenn du mit Herpes lebst, sind wiederkehrende Ausbrüche eine Herausforderung, mit der du dich vermutlich auseinandersetzen musst. Die gute Nachricht ist, dass die Häufigkeit und Schwere der Ausbrüche oft mit der Zeit abnehmen. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst, um mit diesen Ausbrüchen besser umzugehen:
Viele Menschen spüren ein Kribbeln, Brennen oder Jucken, bevor sich die Bläschen bilden. Wenn du diese Frühwarnzeichen bemerkst, kannst du sofort mit der Behandlung beginnen.
Antivirale Medikamente können die Dauer eines Ausbruchs verkürzen und die Symptome lindern. Es gibt sie in Form von Tabletten, Cremes und manchmal auch als Injektionen. Sprich mit deinem Arzt über die beste Option für dich.
Stressmanagement, eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf können helfen, Ausbrüche zu reduzieren. Finde Wege, Stress abzubauen, wie Yoga, Meditation oder leichte körperliche Aktivität.
Psychosoziale Aspekte und Unterstützung
Herpes kann mehr als nur körperliche Beschwerden verursachen; es kann auch deine psychische Gesundheit und sozialen Beziehungen beeinflussen.
Hier sind einige Tipps, wie du psychosozialen Stress bewältigen kannst:
Sprechen mit Partnern über deine Herpesinfektion auch wenn es beängstigend sein kann, aber es ist wichtig für eine gesunde Beziehung. Offene Kommunikation kann Missverständnisse vermeiden und Unterstützung fördern.
Es kann hilfreich sein, mit Freunden, Familienmitgliedern oder einer Selbsthilfegruppe über deine Gefühle zu sprechen. Du bist nicht allein, und der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr entlastend sein.
Eine Herpesdiagnose kann dein Selbstbild beeinträchtigen. Erinnere dich daran, dass du mehr als deine Krankheit bist. Konzentriere dich auf deine Stärken und was du an dir magst.
Wenn du Schwierigkeiten hast, mit den emotionalen Auswirkungen von Herpes umzugehen, kann eine Therapie oder Beratung hilfreich sein. Ein Fachmann kann dir Strategien an die Hand geben, um besser mit Stress und Angst umzugehen.
Herpes Behandlung
Für die Behandlung von Herpes kommen nur wenige Medikamente infrage.
Um den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen, ist eine möglichst frühzeitige Anwendung dieser Mittel notwendig. Virustatika spielen bei der Herpes-Behandlung eine wichtige Rolle. Sie kommen standardmäßig zum Einsatz. Auch Schmerzmittel werden je nach Schwere der Erkrankung verordnet.
Um die weitere Verbreitung der Viren zu verhindern, werden auch antiseptische Präparate verschrieben. Diese töten die Viren ab.
Dabei gilt: Je früher die Behandlung beginnt, desto besser.
Leider nein. Wer mit den lästigen Bläschen bereits Bekanntschaft gemacht hat, möchte diese zwar schnell wieder loswerden, bisher bekannte Medikamente bewirken aber keine Wunder. Sie verkürzen lediglich die Krankheitsdauer und lindern die Symptome.
Am meisten Abhilfe können so genannte "SOS" Lippen-Herpes-Gel aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt verschaffen. Diese Flüssigkeiten sorgen für ein rasantes austrocknen der Lippenherpesbläschen. Bereits innerhalb von 1 bis 2 Stunden kann es unangenehme Symptome lindern und auch die Größe des Bläschen deutlich reduzieren.
Medikamente gegen Herpes
In besonders schweren Fällen einer Herpes Infektion können von Ärzten Antivirusmittel (Virustatika) verschrieben werden. Diese rezeptpflichtigen Mittel helfen die Symptome rasant zu mildern und den Heilungsprozess zu unterstützen.
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Quellen:
- Herpes: Symptoms, causes, and treatment – Medical News
- Herpes simplex: Diagnosis and treatment – aad.org
- Herpes – STI Treatment Guidelines – cdc.gov
- Guideline for the Management Herpes Simplex 1 and Cosmetic Interventions – ncbi.nlm.nih.gov
Dieser Artikel wurde von Matthias Wiesmeier verfasst. Selbstständiger Schriftsteller und Webdesigner seit 2005. Über 20 Jahre Erfahrung in den Fachbereichen: Gesundheit, Psychologie und Sport.
Autor und Überprüfung:
Autor: Matthias Wiesmeier – Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann