Blasenentzündung: Was tun?

Auslöser, Beschwerden und Selbsthilfe

Eine Blasenentzündung ist eine häufige Art der Harnwegsinfektion. Bakterien oder andere Keime dringen dabei über die Harnröhre ein und bewirken eine Reizung und Infektion der Blasenwand. 

Zu bemerken ist eine Blasenentzündung durch Krämpfe und Schmerzen beim Urinieren. Hausmittel oder ein Antibiotikum lassen die Entzündung bald abklingen.

Wir klären über die Auslöser, die Anzeichen und einer möglichst schnellen Hilfe auf. Vor allem wenn Betroffene Angst vor dem Arzt haben ist es nützlich zu wissen, was man ohne Arztbesuch gegen eine Blasenentzündung tun kann

Übersicht:
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    Häufige Fragen:

    Eine Blasenentzündung, auch Zystitis genannt, ist eine Harnwegsinfektion. Neben der Blase können auch der Harnleiter oder die Harnröhre betroffen sein. Durch eingedrungene Keime kommt es zu einer Entzündung der Harnblase. 

    Meist leiden Betroffene unter verstärktem Harndrang und unter Schmerzen und einem brennenden Gefühl während des Urinierens. Auch Unterleibsschmerzen treten oft als Begleitsymptom auf, ebenso wie Blut im Urin

    Bei einer leichten Blasenentzündung und keinerlei Vorerkrankungen helfen Hausmittel wie Blasentees, eine Wärmflasche oder Sitzbäder.

    Andernfalls hilft auch eine dreitägige Einnahme von Antibiotika. Bei Risikopatienten oder schwangeren Frauen ist eine längere Behandlung unter Aufsicht eines Arztes notwendig, um Komplikationen zu verhindern. Dies ist auch über eine Online Videosprechstunde möglich. 

    Auslöser einer Blasenentzündung

    Wie kommt es zu einer Blasenentzündung?

    Eine Blasenentzündung entsteht, wenn Keime wie Bakterien über die Harnröhre in die Blase gelangen und dort zu einer Entzündung und Reizung der Blasenwand führen.

    Die Bakterien, die den Infekt auslösen, sind in den meisten Fällen Escherichia coli-Bakterien. Diese gehören zur normalen Darmflora, können aber beispielsweise durch falsches Säubern nach dem Stuhlgang von hinten nach vorn in die Harnwege gelangen und dort zu einer Entzündung führen. 

    Weitere Erreger, die durch ein geschwächtes Immunsystem in den Körper gelangen und die Harnblase reizen können, sind unter anderem Proteus mirabilis, Staphylokokken, Streptokokken, Klebsiellen oder auch Pilze wie die Hefe Candida albicans. 

    Risikofaktoren

    Risikofaktoren und körperliche Ursachen für Blasenentzündung

    Es gibt verschiedene Faktoren, die die Gefahr, an einer Blasenentzündung zu erkranken, erhöhen. 

    Aspekte, die eine Harnwegsinfektion begünstigen, sind beispielsweise: 

    Eine Fehlbildung der Harnwege ist ein weiterer Faktor, der häufige Harnwegs- und auch Nierenbeckenentzündungen begünstigt.

    Wer ist betroffen?

    Grundsätzlich kann jeder an einer Blasenentzündung erkranken. Tatsächlich sind aber eher Frauen davon betroffen. Frauen über 50 sind aufgrund der hormonellen Veränderungen am meisten gefährdet. Bei 25 Prozent aller Frauen liegen auch chronische Blasenentzündungen vor, welche wiederholt auftauchen. 

    Blasenentzündungen bei Frauen

    Besonders bei Frauen in den Wechseljahren kommen Blasenentzündungen vermehrt vor.

    Da sich durch Hormonschwankungen ein Mangel oder Überschuss an Östrogen einstellen kann, wird die vaginale Flora gestört. Normalerweise verfügt diese über ein saures Milieu und Abwehrmechanismen wie Milchsäurebakterien, die das Eindringen von Keimen verhindern.

    Wenn sich das Scheidenmilieu ändert, kommen derlei Mechanismen aus dem Ungleichgewicht, Keime können leichter eindringen und die Harnröhre hochwandern, wo sie unser anderem zu Entzündungen der Harnblase führen. 

    Blasenentzündungen bei Männern

    Eine vergrößerte Prostata führt unter Umständen dazu, dass Männer verstärkt an Blasenentzündungen leiden. Derartige körperliche Ursachen können beispielsweise bei einem Urologen untersucht werden, um sie zu beheben und weitere Infektionen vorzubeugen. 

    Blasenentzündungen verhindern

    Was kann man tun um Blasenentzündungen zu verhindern?

    Grundsätzlich gibt es verschiedene Dinge, die beachtet werden können, um die Entstehung einer Blasenentzündung zu verringern.

    Im folgenden geben wir Tipps zur Vorbeugung von Ballenentzündungen

    Trinken gegen Blasenentzündung

    Eine der effektivsten Tipps gegen Blasenentzündungen ist es genug zu trinken. Krankheitserreger lassen sich durch ausreichend Flüssigkeitszufuhr schneller aus dem Körper spülen, bevor diese sich in den Harnwegen festsetzen können. Dabei sollten es mindestens 2L Wasser oder Tee sein.

    Blasenentzündungen durch Kälte

    Oftmals kommt es vor, dass man sich verkühlt. Durch langes Sitzen auf kalten Boden oder das Tragen eines kurzen Kleides an einem kühleren Tag kommt es vor, dass sich die Blase entzündet, da die Verkühlung in Kombination mit einem geschwächten Immunsystem die Abwehr von Bakterien reduziert.

    Blasenentzündungen durch Sex

    Auch infolge von häufigem Geschlechtsverkehr, selbst mit dem gleichen Partner, können Keime eindringen und sich in der Blase festsetzen. Es hilft Frauen mitunter, nach dem Sex die Toilette zu besuchen und eventuell eingedrungene Keime auszuspülen. Dies ist zwar keine Garantie, aber verringert das Risiko einer Harnwegsinfektion um ein Vielfaches.

    Starkes Immunsystem

    Wer ein starkes Immunsystem hat, ist prinzipiell auch besser vor den Erreger eines Harnwegsinfekts geschützt. Genug Schlaf, viel Bewegung an der frischen Luft und eine gesunde Ernährung sind das A und O für ein starkes Immunsystem. Bei der Ernährung gilt e auf zahlreiche Vitamine zu achten, dafür eignet sich nicht nur Obst sondern auch Gemüse.

    Intimhygiene beachten

    Grundsätzlich sollte nach dem Stuhlgang mit dem Toilettenpapier von vorne nach hinten gewischt werden. Somit lässt sich verhindern das Darmbakterien in die Harnröhre gelangen können. Auch auf bestimmte Intimsprays oder Scheidenspülungen sollte im Idealfall verzichtet werden, denn durch zu viel Pflege können normale Bakterien gestört werden und sich nicht gegen die unerwünschten Bakterien wehren. Zum Waschen sollte daher warmes Wasser und eine alkalifrei Seife genügen.

    Symptome & Anzeichen

    Welche Beschwerden deuten auf eine Blasenentzündung hin?

    Eine Blasenentzündung macht sich meist durch verstärkten Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und durch starke Unterleibsschmerzen bemerkbar. Auch eine Trübung des Urins deutet auf eine Harnwegsinfektion hin. In manchen Fällen kommt es zu blutigem Urin

    Häufige Symptome:

    Warnsignale

    Wann sollte man zum Arzt?
    Gefährliche Symptome:

    Männer, Schwangere Frauen und Kinder sollten bei einer Blasenentzündung in den aller meisten Fällen einen Arzt aufsuchen oder zumindest über das Internet einen Arzt konsultieren. 

    Risikopatienten

    Blasenentzündung: Komplikationen bei Risikopatienten

    Vorsicht ist bei Diabetikern geboten. Aufgrund des Blutzuckerspiegels ist auf eine problemlose Einstellung der Medikamente durch einen Experten zu achten.

    Des Weiteren ist im Falle einer Schwangerschaft die Untersuchung durch einen Arzt unerlässlich, da eine Blasenentzündung leichter in die Nieren aufsteigen kann und sogar frühzeitige Wehen oder eine Fehlgeburt auslösen kann.

    Auch bei Patienten mit einem Nierenleiden muss darauf geachtet werden, dass der Harnwegsinfekt nicht weiter hoch in die Nieren wandert und dort ernsthafte Schäden verursacht.

    Bei Risikopatienten oder in Fällen, wo eine Blasenentzündung mit einer Beteiligung des Nierenbeckens einhergeht, kann eine Behandlung auch länger dauern und sollte vorsichtshalber im Krankenhaus unter dauerhafter Beobachtung durch einen Experten erfolgen, damit Komplikationen ausgeschlossen werden können. 

    Angst vor Blasenentzündung?

    Blasenentzündungen sind meist kein Grund für Sorge oder Angst

    Bei starken Unterleibskrämpfen oder dem Entdecken von Blut im Urin sind sicherlich die meisten Menschen zu recht beunruhigt und sorgen sich, was mit ihnen nicht stimmt.

    Bei körperlich gesunden Menschen ohne Risikofaktoren und ernsthafte Erkrankungen stellen Blasenentzündungen in der Regel keine gesundheitliche Gefährdung dar und können gut und schnell mithilfe von Antibiotika behandelt werden.

    Es gibt keinen Grund, sich wegen einer Blasenentzündung zu schämen. In der Regel liegt der Infektion keine mangelnde Hygiene zugrunde, sondern andere Faktoren.

    Die meisten Menschen leiden mindestens einmal in ihrem Leben an einer Blasenentzündung, welche schnell wieder verschwindet und mit ihr auch alle Beschwerden. 

    Behandlung der Blasenentzündung

    Was kann man gegen eine akute Blasenentzündung tun?

    In leichten Fällen können verschiedene Hausmittel bereits helfen. Darüber lesen weiter unten mehr. 

    Wenn allerdings weitere Symptome wie Fieber, Rücken- oder Flankenschmerzen zu den typischen Beschwerden dazukommen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In der Regel wird eine Blasenentzündung mit einer dreitägigen Antibiotika-Kur behandelt.

    Angst vor dem Arzt?

    Passende Ärzte in der unmittelbaren Umgebung lassen sich über die Gogole finden. Manchen Menschen fällt es allerdings sehr schwer, eine Arztpraxis zu besuchen. Dies kann an der Angst vor einer schlimmen Diagnose liegen oder an einer generellen Arztphobie liegen.

    Bei Schamgefühlen lohnt sich die Überwindung, denn für Ärzte ist die Therapie der Blasenentzüdung nichts neues. Unsere Sammlung von Selbsthilfe-Ratschlägen enthält viele nützliche Tipps, die helfen können, die Angst vor Ärzten zu überwinden und einen ersten Schritt zu wagen.

    Blasenentzündung Hausmittel

    Hausmittel und Tipps gegen eine Blasenentzündung

    Bei einer leichten Blasenentzündung ist eine Therapie mit Antibiotika nicht notwendig, auch Hausmittel können helfen, die Beschwerden zu lindern und das Abklingen der Infektion zu beschleunigen.

    Wie bei sämtlichen Krankheitsbildern kursieren im Internet vielfältige Tipps und Tricks, um eine Blasenentzündung schnellstmöglich loszuwerden. Manche davon funktionieren, andere dagegen weniger. Die Wirksamkeit kann je nach Stärke der Entzündung variieren. 

    Im folgenden sind die bekanntesten Tipps gegen eine akute Blasenentzündung aufgeführt. 

    Kälte ist ein Faktor, der das Entstehen und Bleiben von Infektionen beeinflusst. Die betroffene Stelle warm zu halten, hilft gegen Krämpfe und lockert die schmerzhaft verkrampften Stellen. Zudem wird die Durchblutung gefördert und die körpereigene Abwehr in Kraft gesetzt. Vor allem Sitzbäder können mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Zusätzen bei starken Beschwerden Abhilfe leisten.

    Auch wenn das Wasserlassen bei einer Blasenentzündung sehr schmerzhaft ist, so hilft es doch, die Keime, die in die Blase gelangt sind, heraus zu transportieren und eine Heilung zu erleichtern, indem die Vermehrung der Keime in der Blase unterbunden wird. 

    Lebensmittel wie Meerrettich, Radieschen und Petersilie konsumieren, die harntreibend wirken und dabei helfen, die Keime auszuspülen. Außerdem ist es hilfreich eine Cranberry-Schorle zu trinken. Die enthaltenen Stoffe umschließen die Bakterien und verhindern eine Niederlassung in der Schleimhaut. 

    Nahrung die unbedingt vermieden werden sollten, sind reizende Stoffe wie Alkohol, Kaffee und Zitronensaft, da die enthaltene Säure die Blase weiterhin unter Stress setzt.

    Vitamin-C-Präparate können gegen Blasenentzündungen helfen, da sie das Immunsystem stärken und die Bekämpfung der Bakterien erleichtern. 

    Blasen- und Nierentees wirken sehr gut, da diese Inhaltsstoffe wie Bärentraubenblätter enthalten, welche eine antibakterielle Wirkung erzeugen. Auch andere Kräutertees, zum Beispiel Goldrutenkraut, verfügen über eine ähnliche Wirkung.

    Übersicht:
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      Quellen:

      1. Cystitis – Symptoms and causes – Mayo Clinic
      2. Blasenentzündung heilen: blasenentzuendungheilen.de

      Autoren, Überprüfung und Gestaltung:

      Autorin: Julia Dernbach

      Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann

      Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier

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