Angst vor Wechseljahre
Die Wechseljahre (Klimakterium) verlaufen bei jeder Frau unterschiedlich. Während nicht jeder etwas von den Wechseljahren bemerkt, kann es in schweren Fällen sogar soweit kommen, das eine Behandlung angestrebt wird. Die größte Angst betrifft die Symptome der Wechseljahre wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen und auch der ungewissen Dauer der Wechseljahre.
Wir klären auf, was bei den Wechseljahren zu erwarten ist, wie viel Angst davor normal ist und was man gegen übersteigerte Angststörungen während der Wechseljahre tun kann.
- Autorin: Julia Dernbach
- Aktualisiert: 29. November 2023
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Was sind die Wechseljahre?
Frauen befinden sich in den Jahren vor und nach der letzten Regelblutung in den Wechseljahren, dem sogenannten Klimakterium. Diese Zeit bezeichnet den Übergang von der Lebensphase, in welcher eine Frau Kinder bekommen kann in jene Phase, in der eine Schwangerschaft nicht mehr möglich ist.
Die Wechseljahre beginnen meist ab Mitte oder Ende 40. Ab diesem Zeitpunkt produzieren die Eierstöcke immer weniger Geschlechtshormone, wodurch der Eisprung öfter ausbleibt und die Fruchtbarkeit abnimmt. Die Monatsblutungen kommen nun unregelmäßiger.
Etwa zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr beginnen die Eierstöcke mit der Einstellung der Hormonproduktion. Zunächst sinkt das Progesteron, später auch das Östrogen. Neben unregelmäßigen Regelblutungen treten bereits erste Wechseljahresbeschwerden auf.
Zwischen etwa 49 und 55 Jahren hört die Regelblutung vollständig auf. Nun kommt es zur sogenannten Menopause, also der letzten eierstockgesteuerten Blutung. Die Perimenopause beschreibt dabei den Zeitraum der Monate davor und der ersten 12 Monate nach dieser Blutung.
Die Wechseljahresbeschwerden sind in dieser Zeit am stärksten und halten zum Teil bis zu sieben Jahre an. Im Durchschnitt dauert die Postmenopause etwa 10 bis 15 Jahre. Im Alter von etwa 65 Jahren schließt sich an diese das Senium an.
- Stoppt die Blutung bereits vor dem 40. Lebensjahr, sprechen Mediziner von vorzeitigen Wechseljahren. Oft bleibt die Ursache dafür ungeklärt.
Dauer der Wechseljahre
Die Phasen des Klimakteriums halten sich in ihrer Dauer und in ihrer Ausprägung nicht an festgelegte Regeln. So kämpfen einige Frauen viele Jahre mit schweren Wechseljahrsbeschwerden, während andere Frauen oft nur unter leichten Symptomen leiden.
Die durchschnittliche Dauer der Wechseljahre mit all ihren Beschwerden liegt laut einer Studie mit annähernd 1.450 Frauen bei Europäerinnen bei 6,5 Jahren. Die Daten stammen aus einer Studie von “Study of Women`s Health Across the Nation”. (Quelle)
Bei allen Studien zur Dauer von Wechseljahren werden Durchschnittswerte angegeben. Die tatsächliche Dauer der hormonellen Umstellung im weiblichen Körper bis zum Einsetzen der Menopause kann im Einzelfall jedoch deutlich länger oder kürzer ausfallen. Denn neben der Herkunft der Frau beeinflussen noch weitere Faktoren, wie die genetisch bedingte Anzahl der Follikel, Stress oder das Alter die Dauer und Ausprägung des Klimakteriums.
Warum gibt es die Wechseljahre
- Jede Frau ist von Geburt an mit einer individuell bestimmten Anzahl an Follikeln in ihren Eierstöcken ausgestattet.
Mit Beginn der Geschlechtsreife in der Pubertät beginnen diese Follikel in den Eierstöcken heranzureifen. Das wiederum setzt die Produktion des Geschlechtshormons Östrogen in Gang.
Nach dem Eisprung (in der zweiten Zyklushälfte) wird das weibliche Geschlechtshormon Progesteron produziert. Dieses Hormon ist wichtig für die Einnistung einer befruchteten Eizelle in der Gebärmutter. Nistet sich im Laufe eines Zyklus keine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter ein, dann wird die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und ein neuer Zyklus beginnt. Dieser Zyklus setzt sich bei gesunden Frauen über mehrere Jahrzehnte so fort und sorgt für die Fortpflanzungsfähigkeit der Frau.
Im Laufe der Pubertät wirken sich die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Progesteron immer stärker auf den Körper der Frau aus. Die beiden Hormone bereiten den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor und sorgen auch sonst für zahlreiche Veränderungen im weiblichen Körper.
- Mit dem Beginn der Wechseljahre verlieren diese weiblichen Geschlechtshormone immer mehr an Bedeutung. Daher wird eine Schwangerschaft auch immer unwahrscheinlicher.
Die Produktion der Geschlechtshormone wird durch das Heranreifen der Eizellen ausgelöst. Da der Körper jeder Frau jedoch nur mit einer begrenzten Anzahl an Eizellen ausgestattet ist, geht der „Vorrat“ irgendwann zur Neige. Das bedeutet, dass auch immer weniger Östrogen produziert wird.
Das ist ein Vorgang, der nicht von einem Monat auf den anderen abgeschlossen ist, sondern über mehrere Jahre oder gar mehr als ein Jahrzehnt lang dauern kann.
Mit dem Einsetzen der Wechseljahre kommt es immer unregelmäßiger zu den monatlichen Regelblutungen. Immer häufiger bleibt die Menstruationsblutung auch ganz aus oder die Blutung fällt deutlich schwächer und kürzer aus.
Symptome der Wechseljahre
Bei den Wechseljahren handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine ganz normale Lebensphase jeder Frau. Dennoch können aufgrund der Hormonveränderungen verschiedene Symptome und Beschwerden auftreten, die sich bei jeder Frau unterschiedlich zeigen.
Ob und wie stark sich die Wechseljahresbeschwerden äußern, ist individuell verschieden. Im Schnitt kommt etwa ein Drittel aller Frauen gut mit dem Klimakterium zurecht und hat kaum oder gar keine Probleme. Bei den anderen können sich aber auch typische Beschwerden der Wechseljahre zeigen.
In den Wechseljahren kämpfen viele Frauen mit wiederkehrenden Hitzewallungen.
Eine plötzliche Hitzewelle breitet sich dabei über Gesicht, Hals und Oberkörper aus. Das Gesicht wird rot und es kommt zu einem einige Minuten lang anhaltenden Schweißausbruch, der von einem Frösteln gefolgt ist.
Hitzewallungen treten oft über einen Zeitraum von etwa 5 Jahren oder länger auf und lassen im Verlauf von selbst nach. Viele Frauen schwitzen auch in der Nacht verstärkt, was zu einem gestörten Schlaf führen kann.
Durch hormonelle Umstellungen kann es passieren, dass im Genitalbereich die Schleimhäute dünner und trockener werden. Sie sind dann anfälliger für Verletzungen und Infektionen.
Bei Erregung wird die Scheide manchmal auch nicht richtig feucht, weshalb Frauen in den Wechseljahren vermehrt über Schmerzen beim Sex klagen. Auch Harnwegsinfektionen treten während der Wechseljahre häufiger auf.
Durch das hormonelle Ungleichgewicht verändert sich der Zyklus. So verkürzen oder verlängern sich die Abstände zwischen den Monatsblutungen, bei manchen Frauen werden die Blutungen stärker.
Die Veränderung der Hormone kann mit depressiven Verstimmungen, Antriebslosigkeit, innerer Unruhe und Nervosität einhergehen. Ob dafür tatsächlich die Hormonveränderungen der Wechseljahre ursächlich sind, sollte ärztlich abgeklärt werden.
Häufig werden Schlafprobleme mit dem Klimakterium in Verbindung gebracht. Ein gestörter Nachtschlaf beeinträchtigt die Leistungsfähigkeit und führt am Tag zu Erschöpfung. Auch hier sollte aber eine ärztliche Untersuchung erfolgen, um andere Ursachen auszuschließen.
In den Wechseljahren werden Frauen meist etwas fülliger. Allerdings legen auch Männer mittleren Alters an Gewicht zu. Die Gewichtszunahme liegt daher weniger an den Wechseljahren als vielmehr an einem geringeren Kalorienbedarf bei gleichzeitig sinkender Muskelmasse.
Der Aufbau der Haut der Scheide dient als Polster für die Harnröhre. Wird die Schleimhaut nun während der Wechseljahre dünner, kann dies eine Blasenschwäche zur Folge haben. Grund ist die Beeinträchtigung der Verschlussmechanismen von Harnröhre und Blase.
Zudem erschlafft im Alter die Beckenbodenmuskulatur, weshalb mögliche Harnwegsentzündungen sowie vermehrter Harndrang die Harninkontinenz verstärken können.
Es gibt immer wieder Frauen, die in den Wechseljahren über Gedächtnisstörungen klagen. Zwar ist die genaue Ursache bislang nicht eindeutig geklärt, scheinbar hat Östrogenmangel aber Auswirkungen auf bestimmte Hirnregionen. Einer Studie zufolge sei dies vor allem nach der Menopause feststellbar.
Ab etwa dem 35. Lebensjahr nimmt bei Frauen die Muskelmasse ab, wenn nicht mit sportlichen Aktivitäten gegengesteuert wird. Dieser Prozess verstärkt sich mit zunehmendem Alter. Östrogenmangel vermindert außerdem die Durchblutung der Muskeln und Gelenke und lässt die Kollagenproduktion sinken.
Der Gelenkknorpel und die Gelenkflüssigkeit gehen zurück, die Folge sind Schmerzen bei Bewegung. Hinzu kommt, dass durch den Abfall der Östrogene weniger Endorphine freigesetzt werden und bei einigen Frauen die Schmerzempfindlichkeit steigt.
Mit dem Alter wird die Haut dünner, trockener und weniger elastisch, denn sie kann nicht mehr ausreichend Wasser speichern. Verstärkte Pigmenteinlagerungen führen mitunter zu Altersflecken und auch die Wundheilung wird beeinträchtigt.
Der Östrogenmangel kann zudem Vermännlichungsanzeichen mit sich bringen, da nun ein Überschuss an männlichen Hormonen besteht. Dadurch verstärkt sich beispielsweise die Gesichtsbehaarung, außerdem kann die Kopfbehaarung dünner werden.
Mit den Wechseljahren verändert sich nicht nur die Scheidenschleimhaut, auch die Mund-, Nasen und Augenschleimhäute werden weniger durchblutet und sind trockener.
Durch die verminderte Tränenproduktion kann es zu geröteten Augen und Bindehautentzündungen kommen.
Durch hormonelle Umstellungen erhöht sich das Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
Der Grund ist dabei der Östrogenmangel, der den Knochenauf- und Umbau beeinträchtigt. Familiäre Veranlagung, die Einnahme bestimmter Medikamente und bestimmte Erkrankungen verschlimmern das Problem.
Nicht immer muss beispielsweise ein Bluthochdruck aus den Wechseljahre resultieren. Daher sollten die Symptome von einem Arzt genauer untersucht werden. Es gibt eine ganze Reihe von charakteristischen und eher unspezifischen Symptomen, die sich mit dem Beginn der Wechseljahre einstellen können. Auch können sich die Symptome im Laufe der Zeit verändern. Zudem können sich hinter einigen Symptomen auch andere Erkrankungen verbergen. Wirklich sicher können die Wechseljahre daher nur von einem Arzt wie dem Gynäkologen diagnostiziert werden.
Tipps gegen Wechseljahre
Wechseljahresbeschwerden können je nach Ausprägung die Lebensqualität einer Frau teils deutlich beeinträchtigen. Viele Frauen versuchen deshalb, mit den Beschwerden selbst zurechtzukommen, in dem sie auf verschiedene Selbsthilfemaßnahmen setzen:
Bislang gibt es zum Einfluss von körperlicher Aktivität auf Wechseljahresbeschwerden nur wenige kleine Studien, die noch nicht eindeutig aufzeigen konnten, dass typische Beschwerden dadurch gelindert werden können. Allerdings haben körperliche Aktivitäten wie zügiges Gehen und leichtes Muskeltraining generell einige positive Auswirkungen auf den Körper. Außerdem hilft Sport oft, die Stimmung zu verbessern. Hinzu kommt, dass regelmäßige körperliche Aktivität dazu beiträgt, das Körpergewicht zu halten oder Übergewicht zu reduzieren und den Blutdruck zu senken.
Geht es um die Ernährung in der Zeit der Wechseljahre, werden meist bestimmte Lebensmittel empfohlen und von anderen wiederum abgeraten. Zuverlässige wissenschaftliche Grundlagen gibt es dafür allerdings nicht. Es kann allerdings ein guter Zeitpunkt sein um sich einer Ernährungsumstellung zu widmen. Der Zeitpunkt eignet sich ideal um heraus zu finden was dem Körper schadet und wie es sich auf die Beschwerden der Wechseljahre überträgt. Somit können Betroffene durchaus mal eine ketogene Ernährung oder Rohkost Varianten ausprobieren.
Auch die Wirkung von Entspannungsübungen wie Yoga, Mediation, Tai Chi oder Atemtraining bei Wechseljahresbeschwerden ist bislang nicht nachgewiesen. Viele Frauen empfinden diese Techniken aber als hilfreich, wenn es um den Ausgleich von Alltagsstress geht. Sie bekommen dadurch ein besseres Körpergefühl und bleiben beweglich, was dabei hilft, die Wechseljahresbeschwerden besser durchzustehen.
Alternativmedizin
Neben pflanzlichen Mitteln sollen auch Chiropraktik, Akupunktur und Fußreflexzonenmassage hilfreich sein. Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit gibt es bislang jedoch nicht.
Auch bei pflanzlichen und rezeptfreien Medikamenten muss mit Nebenwirkungen gerechnet werden. Trotzdem sind derartige Behandlungsansätze bei vielen Frauen beliebt. Vor der Anwendung gilt es aber immer, sich ausführlich über die Medikamente zu informieren, Erfahrungsberichte zu lesen und im Zweifel sogar Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
- Soja-Isoflavone
- Rotklee
- Traubensilberkerze
- Ginseng
- Frauenmantel
- Mönchspfeffer
- Baldrian
- Johanniskraut
Für die genaue Verwendung sollte ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.
Angst vor den Wechseljahren
Die Wechseljahre sind ein vollkommen natürlicher Prozess im Leben jeder Frau. Sie haben sogar durchaus positive Folgen, die oft unerwähnt bleiben.
So sind Verhütung und Menstruationsbeschwerden nach der Menopause kein Thema mehr. Frauen, die zuvor unter einer starken schmerzhaften Blutung oder Endometriose litten, haben danach oft eine bessere Lebensqualität. Manchmal geht auch eine vorher bestehende Migräne zurück.
Ängste oft unbegründet
Laut der Psychologin Dr. Beate Schultz Zehden vom Stuttgarter Marienhospital, können rund die Hälfte der Frauen durch die Wechseljahre positives berichten und fast gar keine Beschwerden. Laut den Umfragen haben 40 % der Frauen angegeben, gar keine Beschwerden währen der Wechseljahre verspürt zu haben und ein weiteres Drittel nannte die Beschwerden als nicht gravierend.
- Eine übertriebene Angst vor den Wechseljahren ist also in den meisten Fällen unbegründet.
Ängste können die Symptome künstlich verstärken. Betroffene steigern sich in Angstsymptome hinein und werten die ersten Anzeichen intensiver als sie eigentlich wären.
Nahezu die Hälfte der Frauen gewinnen der Umbruchphase (Klimakterium) positives ab und hätten fast keine Beschwerden, berichtete die Berliner Psychologin Dr. Beate Schultz Zehden an einem Symposium am Stuttgarter Marienhospital.
Falls die Symptome der Wechseljahre den normalen Alltag deutlich einschränken und die Lebensfreude vermindern sollten, kann neben den oben genannten Tipps noch eine ärztlich verordnete Hormonersatztherapie helfen.
Hilfe gegen Ängste
Wer gegen starke Ängste vor den Wechseljahre Hilfe benötigt, sollte in erster Linie mit Familie und Verwandten über die Problematik sprechen. Auch Erfahrungsaustausch mit anderen Frauen im gleichen Alter können die Ängste reduzieren.
Auch mit unseren praktischen Tipps in unserem Selbsthilfe Ratgeber Artikel können Ihnen helfen, die Angst vor Ärzten zu überwinden und einen wichtigen Schritt in Richtung Ihrer Gesundheit zu machen.
Hormonersatztherapie
Da Wechseljahre keine Krankheit sind, ist eine Behandlung in der Regel nicht notwendig. Beeinträchtigen die Beschwerden die Lebensqualität aber stark, kann eine Hormontherapie in Erwägung gezogen werden.
Erster Ansprechpartner für Wechseljahresbeschwerden ist der Gynäkologe. Er weiß, welche Präparate geeignet sind. Bei Frauen, denen die Gebärmutter entfernt wurde, ist oft eine reine Östrogentherapie möglich. In allen anderen Fällen ist eine kombinierte Behandlung mit Östrogen und Gestagen erforderlich, um Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut zu verhindern.
Bei einer Hormonbehandlung müssen immer Nutzen und Risiken gegeneinander abgewogen werden. Je geringer die Dosis und je kürzer die Behandlung, umso geringer ist auch das Risiko für unerwünschte Folgen.
Sind die Symptome der Wechseljahre soweit abgeflaut, dass sie keine ernste Einschränkung mehr für die Frau bedeuten, dann sollte die Therapie beendet werden. Denn je länger die Therapie dauert, desto höher werden die Risiken für bestimmte Erkrankungen.
- Verbessert Stoffwechselparameter
- Verbessert Stimmungsschwankungen
- Lindert Schlafstörungen
- Verringert Hitzewallungen
- Kann Knochenbeschwerden reduzieren
- Ärztliche Verordnung notwendig
- Tägliche Einnahme
- Keine Kostenübernhame
- Risiken & Nebenwirkungen
Bedingt durch den sinkenden Östrogenspiegel in den Wechseljahren sinkt häufig auch die Knochendichte. Die sogenannte Osteoporose kann dazu führen, dass Knochen oder Wirbelkörper schon unter geringer Belastung oder bei eigentlich harmlosen Stürzen brechen können. Werden dem Körper nun im Rahmen der Behandlung von Wechseljahressymptomen natürliche Östrogene zugeführt, dann kann der Abbau der Knochenmasse vorgebeugt werden.
Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass die Häufigkeit der Knochenbrüche und Wirbelkörperbrüche durch die Einnahme von Östrogenen um etwa ein Drittel geringer ist als ohne Hormonbehandlung. (Quelle)
Mit zunehmendem Alter lässt natürlich auch die geistige Leistungsfähigkeit allmählich nach. Bisher gibt es noch keine Untersuchung, die belegt, dass sich die Einnahme positiv auf die Gedächtnisleistung oder auf die Konzentrationsfähigkeit auswirkt.
Es gibt allerdings inzwischen Hinweise darauf, dass die Einnahme von Hormonen eventuell das Risiko an Alzheimer zu erkranken senken kann. Belege dafür gibt es jedoch noch nicht. Zudem wird dieses verringerte Alzheimer-Risiko nur dann vermutet, wenn sehr frühzeitig mit der Hormontherapie begonnen wurde.
Bekannte mögliche Nebenwirkungen:
- Gewichtszunahme
- Ödeme durch Wassereinlagerungen im Gewebe
- irreguläre Blutungen
- Brustspannen
- Magen-Darmbeschwerden
Die Nebenwirkungen der Hormone können auf den weiblichen Körper also eine ähnliche Wirkung ausüben wie die natürliche Hormonveränderung im Laufe eines monatlichen Zyklus.
Die genannten Nebenwirkungen der Hormonersatztherapie treten vor allem zu Beginn der Behandlung auf. Dafür ist dann vor allem eine zu hoch gewählte Dosierung verantwortlich. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich die Frau zu Beginn ihrer Hormonersatztherapie regelmäßig mit ihrem Arzt austauscht.
Sollten nämlich ungewollte Nebenwirkungen auftreten, so lassen sich die oft schon mit einer Dosisanpassung reduzieren. Meist verschwinden die Beschwerden bei der richtigen Dosierung vollständig.
Hormonersatztherapie beginnen
Um zu starke Beschwerden der Wechseljahre zu lindern, können Gynäkologen eine Hormontherapie verschreiben. Die Diagnose kann allerdings auch über das Internet, beispielsweise über Zavamed erfolgen. Somit erhalten Frauen das Medikament ohne einen persönlichen Arzttermin wahrnehmen zu müssen.
Ärztliches Gespräch: Die ärztliche Untersuchung beginnt zunächst mit einem ausführlichen Gespräch. Hierbei werden die Beschwerden, eventuelle Zyklusstörungen und andere Grunderkrankungen erfragt. Zudem werden auch die derzeitigen Lebensumstände der Frau erörtert. So kann sich beispielsweise auch eine ungesunde Lebensweise mit wenig Bewegung, viel Stress, ungesunder Ernährung und vermehrten Alkohol- und Tabakkonsum auf den monatlichen Zyklus auswirken.
Diagnose: Die eigentliche Diagnose der Wechseljahre ist für einen Gynäkologen leicht. Vor allem die Feststellung des Hormonspiegels gibt sicher Aufschluss darüber, ob sich eine Frau in den Wechseljahren befindet. Weitere körperliche und labortechnische Untersuchungen helfen dabei, mit den Wechseljahren einhergehende Erkrankungen oder Erkrankungsrisiken, zu behandeln und zu erkennen.
Dem ausführlichen Gespräch schließt sich eine körperliche Untersuchung an. Hierbei stellt der Gynäkologe den allgemeinen Gesundheitszustand der Frau fest.
Die Untersuchung beinhaltet das Messen des Blutdrucks und die Bestimmung der körperlichen Konstitution (Größe und Gewicht). Diese allgemeinen Untersuchungen sind wichtig im Hinblick auf eventuelle Folgeerkrankungen, wie kardiovaskuläre Erkrankungen (Bluthochdruck) unter denen Frauen in den Wechseljahren vermehrt leiden.
Anschließend werden die Brust und die Genitalien (Abtasten, Abstrich und in der Regel auch Ultraschall) der Frau untersucht.
Im Rahmen der Untersuchung wird die Frau auch um eine Blut– und Urinprobe gebeten.
Die daraus gewonnenen Laborwerte geben unter anderem Aufschluss über die Blutfettwerte (Cholesterin, LDL, HDL, Triglyceride) und den Blutzuckerspiegel.
Darüber hinaus werden die Antikörper, Mineralstoffe, Eiweiße und Enzyme bestimmt. Bestimmte Werte im Blut können auf eine Erkrankung oder auf das Risiko für eine Erkrankung hinweisen.
Neben den Laborwerten, die Aufschluss über den allgemeinen Gesundheitszustand der Frau geben, liefern die Laborwerte auch wichtige Daten zum Hormonspiegel der Frau.
Wird bei der Laboruntersuchung ein veränderter Östrogen und Progesteronspiegel festgestellt, dann ist das ein sicheres Zeichen für das Klimakterium.
Neben den typischen Geschlechtshormonen haben unter anderem auch das follikelstimulierende Hormon (FSH) und die Schilddrüsenhormone einen Einfluss auf den weiblichen Zyklus.
Werden im Rahmen der Untersuchungen zum Beispiel Anhaltspunkte für ein Erkrankungsrisiko für bestimmte Krebsarten festgestellt, dann leitet der Gynäkologe weitere Untersuchungen zur Früherkennung (zum Beispiel Mammographie) ein. Da der sinkende Östrogenspiegel auch einen Einfluss auf die Knochendichte hat, wird zudem häufig eine Knochendichtemessung veranlasst, um eine eventuelle Osteoporose auszuschließen oder zu erkennen.
Wer eine Hormonersatztherapie bei Wechseljahresbeschwerden anstrebt, kann dies beim Gynäkologen ansprechen. Eine HET ist nicht immer die Lösung doch kann starke Beschwerden reduzieren.
Da es eine Vielzahl an verschiedener Hormonersatzpräparate gibt, wird die Auswahl des Medikaments auf die individuellen Bedürfnisse angepasst.
Unsere Sammlung von Selbsthilfe-Ratschlägen enthält daher viele nützliche Tipps, die helfen können, die Angst vor Ärzten zu überwinden und einen ersten Schritt zu wagen.
Fragen über die Wechseljahre
Der Durchschnitt der Wechseljahre liegt bei 51 Jahren. Bei einigen Frauen bleibt die Periode bereits im Alter von 45 Jahren aus, bei anderen erst mit Mitte 50. Der genaue Zeitpunkt für den Beginn der Wechseljahre ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich.
Die Wechseljahre können einige Jahre andauern. Teilweise können die Wechseljahre bis zu 7 Jahre andauern.
Einige Frauen bemerken den Beginn der Wechseljahre gar nicht, andere Frauen kämpfen mit deutlich spürbaren Symptomen. Die ersten Anzeichen für die Wechseljahre sind somit sehr unterschiedlich und lassen sich pauschal nicht benennen. In der Regel zeigt sich der Beginn aber mit dem Ausbleiben der Regelblutung über längere Zeit als üblich.
Die Wechseljahre bringen recht unterschiedliche Veränderungen mit sich. So verringern die Eierstöcke langsam die Hormonproduktion, wodurch der Eisprung seltener wird und Hormonschwankungen auftreten.
Nach dem letzten Eisprung tritt die Menopause ein, die Monatsblutung bleibt nun aus und es reifen keine Eizellen mehr heran.
Wie schlimm die Beschwerden der Wechseljahre ausfallen ist unterschiedlich. Manche Frauen kommen Problemlos durch diese Zeit, während andere stärkere Symptome verspüren.
Anfängliche Symptome sind das ausbleiben der Periode und ein Brustspannen. Im späteren Verlauf treten meist Hitzewallungen oder vaginale Trockenheit auf.
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Quellen:
- Menopause hormone therapy and your heart | Mayo Clinic
- Fracture Incidence in Relation to the Pattern of Use of Hormone Therapy in Postmenopausal Women | ncbi.nlm.nih.gov
Autoren, Überprüfung und Gestaltung:
Autorin: Julia Dernbach
Medizinische Überprüfung: Thomas Hofmann
Einarbeitung und Gestaltung: Matthias Wiesmeier